Re: Bezirksschornsteinfeger von den Nazis ab 1935 deutschlandweit eingeführt
Danke an "feger 123" für die geschichtlichen Informationen.
Vielleicht können diese auch noch um AKTUELLE Informationen ergänzt werden, wie die Feuerstättensicherheit in anderen Ländern gewährleistet wird. Vielleicht kann man ja die gleiche Sicherheit mit weniger Monopol-Gesetzgebung, weniger Bürokratie und kostengünstiger erreichen. Das Ziel des Gesetzgebers sollte es ja schließlich sein, angemessene Sicherheit bei größtmöglicher Wahrung der individuellen Grund- und Freiheitsrechte zu erreichen.
Wenn hierdurch beim Bürger weniger Kosten anfallen, wird logischerweise irgendjemand, der bislang zu viel kassierte, geringere Einnahmen haben. Vielleicht wird sich sogar die Frage stellen, ob es im 21. Jahrhundert mit dem erreichten Stand der Technik überhaupt noch einen eigenen Berufsstand "Schornsteinfeger" geben wird. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das Reinigen des Schornsteins als EINE Arbeit von vielen Wartungstätigkeiten im Bereich der Feuerungsanlagen-Technik angesehen werden kann.
Beim KFZ braucht man ja auch keinen gesonderten Beruf des "Auspuff-Technikers". Vom Vergaser (=Luftversorgung) bis zum Auspuff (=Abluftführung) gehört doch alles zum Gesamtsystem "Kraftfahrzeug". Warum sollte man Feuerungs- und Heizungsanlagen nicht auch als Gesamtsystem betrachten.
Und um bei diesem Beispiel zu bleiben, wenn der Gesetzgeber eine Regelmäßige Haupt- und Abgasuntersuchung vorschreibt, so ist es nicht mehr notwendig, gesetzgeberisch in die hierzu führende Wartung einzugreifen. Kurzum, z.B. der TÜV untersucht Abgaswerte und Dichtigkeit des Auspuffs. Ob ich einen defekten Auspuff aber selbst wechsele, eine Fach- oder eine freie Werkstatt aufsuche, geht den Gesetzgeber nichts an.
Wenn also die Sicherheit von Feuerstätten und Anlagen regelmäßig geprüft wird, besteht keine Notwendigkeit mehr, darauf Einfluss zu nehmen, ob der Russ von einem Schornsteinfeger, einer Hilfskraft oder von Bürger selbst entfernt wurde. Wichtig ist doch nur, dass für die Öffentlichkeit keine Brandgefahr besteht.
Vielleicht sind uns da unsere EU-Nachbarn ja schon einen Schritt voraus.
Die Frage darf somit nicht lauten, warum unser Feger-Monopol vielleicht gerade noch tragbar erscheint, die Frage muss lauten: Wie gewährleiten wir angemessene Sicherheit mit geringstmöglichem Aufwand ?
Thomas W. Müller
Wiesbaden (OT Mz-Kostheim)
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