by.Shiva77 - Ernährung Allgemein

Der Wasserbedarf eines Hundes (Ute)

Der Wasserbedarf eines Hundes (Ute)

Der Wasserbedarf des Hundes



Dieses Thema fällt grundsätzlich unter den Tisch. Der lapidare Satz: es sollte immer Wasser zur Verfügung stehen, ist das Maximum an Information die der interessierte Hundebesitzer überall lesen kann.

Doch das zeigt in keinster Weise auf, wie wichtig Flüssigkeit für den Hund ist. Liebe Leser, hier werde ich, im Gegensatz zu meiner sonstigen Angewohnheit, missonarisch tätig werden und hoffe Sie nehmen sich die Zeit, meine Ausführungen zu lesen.

Davon ausgehend, das die meisten Hunde mit Trockenfutter versorgt werden, erstmal folgende Information:

Man sagt der Hund braucht zwischen 35-60ml Wasser pro kg Körpergewicht. Bei meinem Mädchen wären das bei ca. 35 kg Körpergewicht ein Minimum von 1200 ml.

Das braucht der Hund im RUHEZUSTAND.

D.h. sie spielt nicht, sie läuft nicht, es ist nicht warm draußen. Denn dann verbraucht sie kaum Flüssigkeit um ihre Temperatur zu regeln. Ein Teil davon kann sie über die Nahrung umwandeln.

Wird der Hund mit Trockenfutter gefüttert, vergrößert sich die benötigtes Menge zudem enorm.

Die Fachwelt sagt, der Hund nimmt sich die benötigte Wassermenge von selbst. Also reicht es ja aus, das man ihm Wasser zum Fressen dazu bzw. immer zur Verfügung stellt.

Das ist in meinen Augen, und verzeihen Sie mir bitte meine Ausdrucksweise, absoluter Schwachsinn!!!!

Erstens... weiß der Hund vor dem Spaziergang oder Arbeit, das er nun einen erhöhten Wasserbedarf hat?

Zweitens... Ist er in der Lage eine Wettervoraussage zu machen und vor einem Spaziergang oder einer Autofahrt die benötigte Menge zu saufen, weil er sich einer erhöhten Außentemperatur aussetzen muß?

Drittens... weiß der Hund wieviel Wasser er braucht um sein Trockenfutter vernünftig zu verdauen? Er trinkt nur, weil das Zeug trocken ist und leicht salzig schmeckt. Aber oft reicht das eben nicht aus!!!

Es gibt keinerlei Untersuchungen ob eine permanente leichte Unterversorgung mit Wasser zu Veränderungen des Gesundheitzustandes führen können. Es gibt jede Menge Infos zu Dehydrierung, aber das ist eine akute Unterversorgung, die zu einem generalisierten Kreislaufversagen führt.

Ich glaube, das die Gabe von Trockenfutter und die nicht kontrollierte Gabe von Wasser sehr wohl zu Veränderungen führen können. Das ist meine subjektive Meinung und ich kann sie leider nicht durch objektive Fakten belegen.

Ich gebe jedem Hundebesitzer den Tip, mal eine Protion Trockenfutter mit der geschätzten Menge Wasser anzusetzen die der Hund nach der Mahlzeit von alleine trinkt und dann mal einige Minuten zu warten. Das ist fast immer eine klumpige, feste Masse, die wie ein Stein im Magen liegen muß.

Kein Wunder, das Magendrehnungen das Gesprächsthema Nr. 1 bei der "Ersten Hilfe" für Hunde ist!

Ohne eine ausreichende Wasservorversorung ist z. B. das Arbeiten mit Nordhunden so gut wie nicht möglich.

Aber man kann und sollte vorsorgen, hier einige Tips:

Haben Sie vor mit Ihrem Hund zu arbeiten oder längere Touren zu machen, dann wässern Sie Ihren Hund vorher. D.h. geben Sie ca. 1 Liter lauwarmes Wasser in seinen "Fessnapf" und "versüßen" ihm das ganze mit etwas Fleisch oder Leckerchen. Alles schön umrühren damit das Wasser diesen Geschmack annimmt.

10 Minuten warten und dann vorsetzen.



Deshalb Fressnapf, weil Hund darin Fressbares und nicht trinkbares vermutet!

Nach ca. 60 Minuten ist ihr Hund dann "arbeitsfähig" bzw. reisefertig. Zu Beginn müßen Sie vielleicht etwas mehr an Leckereien hinein tun, doch der Hund gewöhnt sich schnell daran.

Falls sie ihren Hund zweimal täglich füttern (das ich nur befürworten kann), kann das wässern auch die erste Mahlzeit ersetzen.

Deponieren sie immer einen Behälter mit Wasser und Napf im Auto, so können sie ihrem Hund auch bei kurzen Fahrten bei hoher Außentempertur ständig etwas anbieten.

Nehmen sie auf langen Wanderungen, beim Fahrradfahren oder was auch immer, Wasser mit. Es gibt ultraleichte Flaschen und wenn Ihr Hund mit Packtaschen geht, kann er es auch selbst tragen.

Führen sie unterwegs den Hund bewußt an Bäche und Flüsse und animieren sie ihn zu trinken und sich naß zu machen...(bitte nur fließende und klare Wasserläufe.) Wenn Ihnen das zu gefährlich erscheint müßen Sie die Menge halt mitnehmen.

Wenn Sie Trockenfutter füttern, geben sie es ihm mit Wasser zusammen. Also... mindestens einen Liter lauwarmes Wasser, Futter einweichen lassen. Dann dem Hund vorsetzen. Natürlich hat er zudem auch immer noch frisches Wasser seperat zur Verfügung.

Der Hund muß dann zwar weniger Kauen, aber um die Zähne zu pflegen gibt es Kauknochen oder ähnliches....

Obwohl meine Hunde ja auch halbe BARFER sind, bekommen sie ihre Gemüse/Fleisch Mahlzeit auch mit einem Liter Wasser angerührt.

Wenn wir arbeiten, gibt es vorher Wasser, und nachher wollen sie eh....im Winter gibt es zudem immer einen Fleischsuppe... selbstgemacht!

Bis auf die fleischigen Knochen – Mahlzeiten bekommen meine beiden immer alles mit Wasser. Leckerchen werden natürlich pur gegeben.

Oft haben Hundebesitzer keinen so guten Blick wann ihr Hund Wasser braucht. Spreche ich das z.B bei einer Wanderung an und bittet ihm seinen Hund Wasser anzubieten, höre ich oft: der hat doch erst vor einem Zeitpunkt x gesoffen. Dann ist Erstaunen groß wenn der Hund doch viel säuft!




Gehen Sie nicht von sich aus. Nur weil Sie nach einen Stunde wandern im Wald, noch keinen Durst verspüren, heißt das nicht, das Ihr Hund nicht schon etwas braucht.

Am Urin kann man auch gut erkennen, wie es um den Wasserhaushalt des Hundes steht. Ist er stark konzentriert (dunkelgelb) braucht der Hund mehr Flüssigkeit.

Das füttern mit Wasser hat noch einen besonders angenehmen Nebeneffekt:

Wollen sie, das Ihr Hund abspeckt, verringern Sie die Futtermenge und füllen den fehlenden Inhalt mit Wasser auf. Die Schüssel ist genau so voll und der Hund verspürt auch bei geringerer Menge ein Sättigungsgefühl.

.... und bitte beachten Sie....wer viel trinkt muß auch viel pinkeln.... wer abends mit Wasser füttert, dem wird der spätabendliche Kurzrundgang, falls keine Garten da ist, nicht erspart bleiben.


Diese Seite wurde mit freundlicher Unterstützung der Autorin erstellt:

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