Auszug aus dem allgemeinen Teil meines Tradingplans (Teil 1)
7. Handelsorganisation
Ereignis
interne
Repräsentation
notwendige
Stimmung
Verhalten
Größerer
Verlust
Dies ist ein sehr seltenes Ereignis, aber es gehört zum Geschäft. Diesmal musste die Chance auf einen Profit teuer eingekauft werden. Deshalb sollte dem nächsten Trade besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Bei ca. 4500 Transaktionen pro Jahr hat jedoch ein einzelner Trade statistisch gesehen keine große Bedeutung für das Gesamtergebnis. Deshalb ist es auch unrealistisch anzunehmen, dass der nächste Trade, den ich eingehen werde, wichtiger ist als der davor oder danach.
vorsichtig,
analytisch
Überprüfen, ob man gegen Handelsregeln verstoßen hat und ob dieser Verlust ein im Rahmen der Wahrscheinlichkeiten mögliches Ereignis war. Die nächste Chance muss mit Argusaugen begutachtet werden. Ferner darf nur sehr vorsichtig agiert und daher nur eine kleine Position gehandelt werden, so lange, bis ein Gewinn-Trade realisiert werden konnte. Für den Rest des Handelstages ist eine Tradingpause einzulegen. Ferner muss nach Möglichkeiten gesucht werden, um ein solches Ereignis zukünftig zu vermeiden.
Längere
Verlustphase
Verluste sind der Preis für die nächste Chance, und ich kann mich an frühere Situationen erinnern, in denen nach längeren Verlustfolgen große Gewinne auftraten, welche die zwischenzeitlich aufgelaufenen Verluste mehr als kompensiert haben. Die angewandten Handelsstrategien konnten bereits über einen längeren Zeitraum einen positiven Erwartungswert von ca. 0,03 Basispunkten pro Trade erzielen. Ich bin jedoch dankbar für das Feedback, dass etwas nicht nach Plan verläuft und evtl. dringend Veränderungen notwendig sind.
selbstsicher,
analytisch
Anhand der statistischen Doku-mentation überprüfen, ob sich an der primären Bewegungsstruktur des Marktes etwas verändert hat. Wenn dies nicht der Fall ist, weniger Handeln, indem nur Trades mit hohem Chance-Risiko-Verhältnis eingegangen werden, bis der Drawdown nachhaltig überwunden und ein neues Equity-High erreicht werden konnte. Ferner ist es ratsam, das Positionsrisiko frühzeitig kontinuierlich zu reduzieren, da eine längere Verlustphase ein sicheres Zeichen dafür ist, dass man derzeit mit seinem Handelsansatz nicht im Einklang mit den aktuellen Bewegungen am Markt steht und dadurch Geld verliert. Ansonsten muss die Handelsstrategie auf Markt-veränderungen überprüft und darauf adäquate abgestimmt werden. Evtl. müssen Änderungen am Money-Management vorgenommen werden.
8. Handelsphilosophie
8. Handelsphilosophie
Die überwiegende Mehrzahl der charttechnisch orientierten Trader sucht wohl zu Beginn ihrer Karriere zwanghaft mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen nach ausgefeilten, meist rein Indikator basierten Einstiegstechniken für den systematischen Intradayhandel, um so den idealen Markteinstieg zu erhalten und gleichzeitig eine potentielle Kursbewegung zu prognostizieren. Nur um dann nach oft jahrelang andauernden Marktstudien zu erkennen, dass nur wenige Einstiegsroutinen tatsächlich und dauerhaft erfolgreicher als der rein willkürliche Einstieg mit einer statistischen 50:50-Chance zum Beispiel durch ein Münzwurf zu einem beliebigen Zeitpunkt, um zu entscheiden, ob man long oder short gehen sollte sind. Dies war auch in meinem Fall so.
Vielmehr ist es sinnvoll nach der manifestierten Handschrift der volumenstarken Marktteilnehmer in den benutzten Kurscharts zu suchen um so Setups mit einem günstigem Chance/Risiko-Verhältnis für das kurzfristige Trading zu entwickeln und dadurch die Gewinnwahrscheinlichkeit ein wenig auf die Seite des eigenen Trades zu verlagern, da Einstiegsstrategien selbst nur einen geringen Einfluss auf das Trading-Ergebnis haben. Das Augenmerk liegt daher mehr auf der Seite des Positions-Managements (Positionsgröße und Exit-Strategien), da nur das Risiko selbst die einzig wahre bestimmbare und kontrollierbare Größe beim Trading ist.
Einzig und allein ausschlaggebend für den Erfolg ist die unbezahlbare Fähigkeit zur SELBSTKONTROLLE und zur RISIKOKONTROLLE. Wirklich erfolgreiche Investoren und Trader sind keine Spekulanten sondern äußerst diszipliniert agierende Risikomanager.
Selbstkontrolle ist gleichbedeutend mit Zustandskontrolle, auch Disziplin genannt. Dies ist der Schlüssel zu hohen Gewinnen. Disziplin ist nicht nur die Fähigkeit, Regeln zu befolgen. Disziplin bedeutet weit mehr. Disziplin ist die Beherrschung der richtigen Kommunikation mit seinem eigenen Unterbewusstsein, die Fähigkeit zu wissen, was man will, wie man es erreichen kann, und sich in den dafür optimalen Zustand zu versetzen.
Risikokontrolle ist die Fähigkeit, Money-Management-Strategien zu entwickeln und Low-Risk-Ideen umzusetzen, die es einem ermöglichen, Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr eine überdurchschnittliche Performance zu erwirtschaften.
Es gibt typische menschliche Verhaltensweisen, die dazu führen, dass wir unser Risiko vergrößern, wenn wir verlieren um uns das Verlorene zurück zu holen. Denn schließlich wollen wir mit unserer Markteinschätzung Recht behalten. Menschen sind von Natur aus risikofreudig in Bezug auf entstandene Buchverluste und risikoavers in Bezug auf entstandene Buchgewinne. Getreu dem Motto Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach sind wir zu knauserig, wenn es um Gewinne geht. Allerdings heißt es im Volksmund auch: Die Hoffnung stirbt zuletzt, sodass wir häufig zu großzügig sind, wenn wir Verluste hinnehmen müssen.
Zudem muss man lernen den Markt zu fühlen und zu leben. Die Charts zu lesen und dabei immer daran denken, dass Angebot und Nachfrage, Angst und Gier die Kapitalmärkte bestimmen. Denn alle Märkte weisen konsistent und allgemein gültige primäre, sowie spezielle sekundäre Bewegungscharakteristika auf.
Die Philosophie meiner Handelsstrategie basiert darauf, dass es an den Kapitalmärkten viele unterschiedliche Teilnehmer gibt und die massenpsychologischen Verhaltensmuster dieser Teilnehmer erheblichen Einfluss auf die Märkte nehmen. Diese Verhaltensmuster führen an den Kapitalmärkten immer wieder zu ähnlichen Strukturen. Es gilt also eine Art Ordnung am Markt. Alle verfügbaren Informationen sind daher bereits in der Preisbildung berücksichtigt.
Ziel meiner Handelsstrategien ist es, diese Strukturen zunächst zu identifizieren, in einem weiteren Schritt zu antizipieren, um daraus dann die potentielle Kursbewegung, aufgrund einer statistisch wahrscheinlichen Signifikanz, abzuleiten und mit einem möglichst adaptiven Positionsmanagement (Ausstiegstechniken und Positionsgrößenbestimmung) zu kombinieren, um dauerhaft profitabel im Markt zu bestehen. Es handelt sich somit um diskretionäre Entscheidungsstrategien mit einem gewissen subjektiven Spielraum. Dennoch erfolgt der Einstieg nicht willkürlich. Vielmehr werden ständig aktuelle Marktsituationen und Parameterkonstellationen mit bekannten und immer wiederkehrenden Mustern aus der Vergangenheit verglichen.
9. Handelstechnik
9. Handelstechnik
Die Handelslogik nutzt zur Generierung der Einstiegssignale häufig auftretende Setups für den systematischen Intradayhandel des Euro Bund Future. Diese Strategien resultieren aus der Erkenntnis, dass alle spekulativen Märkte immer wieder folgende Stadien der Kursbewegung in unterschiedlicher Abfolge durchlaufen:
1. Anstieg/Impuls (Volatilitätsausbruch während einer aufwärts gerichteten Trendphase)
2. Re-Akkumulation (Stau-/Konsolidierungszone vor einer aufwärts gerichteten Trendfortsetzung)
3. Anstieg/Impuls (Volatilitätsausbruch während einer fortgesetzten Trendphase)
4. Distribution (Stau-/Konsolidierungszone vor einer abwärts gerichteten Trendänderung)
5. Einbruch/Impuls (Volatilitätsausbruch während einer abwärts gerichteten Trendphase)
6. Re-Distribution (Stau-/Konsolidierungszone vor einer abwärts gerichteten Trendfortsetzung)
7. Einbruch/Impuls (Volatilitätsausbruch während einer fortgesetzte Trendphase)
8. Akkumulation (Stau-/Konsolidierungszone vor einer aufwärts gerichteten Trendänderung)
Das fundamentale Verständnis dieser verschiedenen Stadien, sowie das Erkennen von Impuls- und Korrekturbewegungen sind für den erfolgreichen Handel von Wertpapieren unerlässlich, da sich die Märkte zu ca. 80% der Zeit in einer Phase der Kongestion (Konsolidierung oder Seitwärtsbewegung) befinden.
Allerdings wäre der Handel von Finanzderivaten einfach, wenn man immer davon ausgehen könnte, dass sich auf einen Anstieg oder Einbruch auch immer eine Phase der Re-Akkumulation bzw. Re-Distribution anschließt. In der Realität sieht das natürlich anders aus. Der Kurs geht zwar in eine Kongestionsphase über, aber dabei kann es sich auch um eine Distributions- bzw. Akkumulationszone handeln, welche eine Trendänderung einleitet. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass es sich dabei um Ruhephasen handelt, während derer die Mächte von Angebot und Nachfrage entscheiden, in welche Richtung sich der Kurs weiterbewegen wird. In der Regel behalten die Kurse nach einer Kongestionsphase auch die Richtung bei, die sie vor der Konsolidierung bereits verfolgt hatten (Trendfolge). Dabei kommt Newtons Theorie zum Einsatz: Ein sich bewegender Körper neigt dazu, sich in diese Richtung weiterzubewegen. Auf den Wertpapierhandel bezogen bedeutet das: Wenn sich ein Trend erst einmal etabliert hat, dann neigt er dazu, sich mit periodisch wiederkehrenden Zeiten der Unterbrechung und Ausdehnung zyklisch fortzusetzen, sofern die Beweislage nicht durch gewichtige Kursinformationen umgekehrt wird. Der Kurs wird innerhalb dieser Kongestionszonen oft mehrere Anstiege/Einbrüche und Reaktionen durchlaufen. Nach dem zweiten oder dritten Anstieg/Einbruch weisen jedoch die Handelsspanne und die Position der Candles (Darstellungsform des Kursverlaufes) in diesem Kursbereich oftmals auf die Richtung der nächsten Bewegung hin.
Ferner wird ein Oszillator (MACD mit Einstellung 5/30/5 oder 10/50/10) als sinnvolles Hilfsmittel zur Identifizierung von Divergenzen und Konvergenzen zum Kursverlauf einsetzen, um so die wahrscheinliche Ausbruchsrichtung aus einer Stauzone bereits im Vorfeld zu antizipieren.
Die Grundlage für meine Handelsentscheidungen stellt somit die Elliott-Wellen-Theorie dar, deren Kernaussage es ist, dass sich Märkte in bestimmten Strukturen bewegen. Diese Theorie unterscheidet hauptsächlich in Impuls- und Korrekturbewegungen. Sie geht daher von einer natürlichen Ordnung der Kursbewegungen aus. Gehandelt werden sowohl Impulswellen als auch Korrekturwellen, wobei meist ein prozyklischer Ansatz verfolgt wird. Die Kurszielbestimmungen nach der Elliott-Wellen-Theorie finden jedoch keine Anwendung. Hierfür werden eigene Extensionen (195% und 255%) der vorhergehenden Kursbewegungen (Stau- oder Konsolidierungszonen), unter Beachtung von markanten Zwischenhochs bzw. tiefs herangezogen, wobei die 255%-Marke immer dann als Profitziel herangezogen wird, wenn bereits mit Erreichen der 195%-Marke ein vorhergehendes Zwischentief bzw. hoch gebrochen wird, oder die übergeordnete Zeitebene ebenfalls auf ein Kursziel in diesem Preisbereich hinweist. Die Handelsspanne einer Stauzone spiegelt das Maß der aktuell im Markt vorhandenen Volatilität wieder. Deshalb wird einerseits daraus das Potenzial eines Trades abgeleitet, sofern der Ausbruch aus einer dieser Schiebezonen erfolgt und dient gleichzeitig als maximale Größe für einen zu benutzenden Trailing-Stop. Kursbewegungen im Rahmen dieser Handelsspannen stellen das so genannte Marktrauschen dar.
Die Bestimmung des übergeordneten Trends erfolgt zum einen aufgrund gleitender Durchschnitte und zum anderen anhand höher liegenden Hochs und höher liegenden Tiefs = Aufwärtstrend bzw. tiefer liegenden Tiefs und tiefer liegenden Hochs = Abwärtstrend (Dow-Theorie). Jeder Primärtrend wird durch mehrere antizyklische Bewegungen, so genannte Sekundärtrends (Retracements), unterbrochen. Hier wird versucht, innerhalb dieser gegen den Haupttrend gerichteten Sekundärbewegungen, mit dem Trend zu spekulieren. Sobald eine Sekundärbewegung zum Ende kommt, da sie eine potentielle Unterstützungs- oder Widerstandszone erreicht oder eine vollständige Korrekturstruktur vollendet hat, kann eine entsprechende Position eröffnet werden.
Eine weitere Vorgehensweise besteht darin, dass innerhalb eines Primärtrends (Impulswelle) eine antizyklische Position mit geringem Initialrisiko in Richtung des Sekundärtrends (Korrekturwelle) eröffnet wird. Voraussetzung dafür ist allerdings eine abgeschlossene Bewegungsstruktur der Impulswelle auf einer höher liegenden Zeiteinheit, welche mit Divergenzen im MACD bzw. bullischen oder bärischen Umkehrmustern, Mehrfachtops / -böden, Drei-Täler-Tiefs, SKS-Formationen oder Fehlausbrüchen einhergeht. Hierbei gilt es besonders, Auffälligkeiten und Veränderungen im Orderbuch zu beachten, da sich der Markt in der Regel in die Richtung größerer platzierter Limit-Orders bewegt. Zu diesem Zweck lasse ich mir die Markttiefe der besten zehn Bid´s und Ask´s graphisch aufbereitet darstellen und beobachte, auf welcher Seite größere Orders abgearbeitet werden. Ferner beachte ich anhand des DOM-Trader Kursniveaus, an denen während des Handelstages bereits ein überdurchschnittlich hohes Kontraktvolumen gehandelt wurde. Diese Zonen dienen meist als entscheidungsrelevante Kursmarken für die weitere Handelsrichtung (siehe Bild 9).
Über die zugrunde liegende Handelslogik werden so an einem Handelstag, je nach vorherrschender Marktvolatilität und gehandelter Zeitebene (30 Tick, 150 Tick, 300 Tick etc.), zwischen fünf und bis zu 30 Trading-Positionen eröffnet und geschlossen. Die Haltedauer einer Position variiert dabei zwischen wenigen Minuten und bis zu mehreren Stunden, um so das immanente Marktrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Das wichtigste Prinzip dabei ist, nur Positionen mit einem Chance-Risiko-Verhältnis von mindestens 2,0 zu handeln. Dies bedeutet, eine Position wird nur dann eingegangen, wenn die Chance (Differenz zwischen prognostiziertem Kursziel und Kauf) zweimal so groß ist wie das Risiko (Differenz zwischen Kauf und Verlustbegrenzungs-Stop). Dieser Ansatz geht davon aus, dass langfristig unter Verwendung eines Stop-Kurses eine Trefferquote von weit unter 50% ausreicht, um eine positive Performance zu erwirtschaften.
Im Anschluss an diese grundsätzliche Betrachtungsweise werden verschiedene Marktphasen bildlich dargestellt, um einen Einblick in die Handelsstrategie zu verschaffen. Wann man in einer Kongestionsphase schnelle Profite machen sollte oder von einem Aus- oder Einbruch profitieren kann, indem man sich bereits im Vorfeld einer potentiellen Kursbewegung auf die Seite der wahrscheinlichen Richtung stellt, um so das initiale Risiko der eigenen Position zu reduzieren und gleichzeitig das Gewinnpotential zu optimieren.
Anbei zwei Beispiel-Charts (inkl. Screenshort über die statistischen Auswertung des Euro Bund Future) für die Vorgehensweise bei der Impuls- bzw. Korrekturzählung. Dabei soll aufgezeigt werden, wie sich übergeordnete Impulse und Korrekturen (1-2-3 / blau) in untergeordnete Impuls- und Korrekturbewegungen (1-5 / hellgrün und magenta), sowie im Mikrobereich (1-9 grün und violett) aufgliedern. Die abgetragenen Retracements zeigen jeweils die 50% und 70%-Marken des vorhergehenden Impulses. Als Impuls-Extensionen werden die 138%, 161%, 200% und 260%-Marken dargestellt. Diese dienen als potentielle Profitziele. Mindestvoraussetzung für die Zählung einer Korrektur ist dabei ein Retracement von mind. 50% auf den vorhergehenden Impuls. Diese Vorgehensweise läßt sich bis in den Mikrobereich herunterbrechen (Bild 2), wobei die Einstiege bzw. Wiedereinstiege in Trendrichtung immer am Punkt 2 (nach einem abgeschlossenen Retracement) erfolgen. Bei Abschluß eines 5-welligen Impulses (9-wellig im Mikrobereich) dürfen auch antizyklischen Positionen eröffnet werden.
Die blau gestrichelten horizontalen Linien zeigen die derzeit stattfindenden 10-11 Tick-Bewegungsschritte des Euro Bund Future. Dies entspricht auch gleichzeitig der aktuellen durchschnittlichen Längenausdehnung eines Impulses auf Wochenbasis (SMA5). Die Durchschnittsbildung erfolgt dabei aus sämtlichen Bewegungen eines Handelstages (08:15-18:15 Uhr), welche selbst > 50% des Wochen-Durchschnitts (derzeit > 5,51 Ticks) betragen.
10. Bilddokumentation Handelsstrategien
10. Bilddokumentation Handelsstrategien
Bild 1
(Beispiel eines Long-Trades im Euro Bund Future am 04.01.2006)
Bild 1 zeigt den Intraday-Kursverlauf des Euro Bund Future am 04.01.2006 (Volumen-Tick-Chart-Darstellung). Während des Vormittagshandels kam es bis ca. 09:00 Uhr zu einem Kursanstieg bis 121,83 (100%-Marke). Dort wurde ein relatives Hoch ausgebildet. Im weitern Verlauf bildete der Kursverlauf bis ca. 10:30 Uhr eine Stauzone (grün markierter Kursbereich) zwischen 121,83 und dem Konsolidierungstief bei 121,74 (0%-Marke) aus. Nach mehrfachem Test dieses Tiefs und einer abgeschlossenen so genannten 1-2-3-Korrektur, wurde um ca. 09:45 Uhr bei 121,76 (Entry) eine prozyklische Long-Position (= Spekulation auf einen steigenden Kurswert) eröffnet, womit auf eine Fortsetzung des Trend spekuliert wurde.
Der vor Positionseröffnung fix definierte Verlustbegrenzungs-Stop wurde bei 121,69 (-55%-Marke) platziert. Das Verlustrisiko lag somit bei minus 0,07 Basispunkten oder 70,00 EUR pro Kontrakt (vor Gebühren).
Das ebenfalls zu diesem Zeitpunkt bereits feststehende Profitziel, an dem die Position im Gewinnfall zu schließen wäre, lag bei 121,97 (255%-Marke). Das Gewinnpotential betrug somit plus 0,21 Basispunkte, was einem Chance-Risiko-Verhältnis von 3,0 zu 1,0 entspricht. Um ca. 10:30 wurde die bis dahin gültige Stauzone in die prognostizierte Trendrichtung nach oben hin verlassen und kurz darauf um ca. 10:40 Uhr das Kursziel nach weniger als zwei Handelsstunden erreicht und die Position verkauft (Exit). Das Ergebnis dieses Trades betrug somit plus 210,00 EUR (vor Gebühren) pro Kontrakt.
10. Bilddokumentation Handelsstrategien
Bild 2
(Beispiel eines Short-Trades im Euro Bund Future am 05.01.2006)
Bild 2 zeigt ebenfalls den Intraday-Kursverlauf des Euro Bund Future, jedoch am 05.01.2006 (Volumen-Tick-Chart-Darstellung). Während des Vormittagshandels kam es auch hier bis ca. 08:30 Uhr zunächst zu einem Kursanstieg bis 122,21 (0%-Marke). Dort wurde ein relatives Hoch ausgebildet. Im weitern Verlauf pendelte der Kursverlauf bis ca. 09:50 Uhr in einer Stauzone (grün markierter Kursbereich) zwischen 122,21 und dem Konsolidierungstief bei 122,10 (100%-Marke). Nach mehrfachem Test dieses Hochs und zweier Fehlausbrüche nach oben wurde um ca. 08:45 Uhr bei 122,20 (Entry) eine antyzyklische Short-Position (= Leerverkauf zur Spekulation auf einen fallenden Kurswert) eröffnet, womit auf eine Beendigung des vorherrschenden Trends und eine Trendumkehr spekuliert wurde.
Der vor Positionseröffnung fix definierte Verlustbegrenzungs-Stop wurde bei 122,27 (-55%-Marke) platziert. Das Verlustrisiko lag somit bei minus 0,07 Basispunkten oder 70,00 EUR pro Kontrakt (vor Gebühren).
Das ebenfalls zu diesem Zeitpunkt bereits feststehende Profitziel, an dem die Position im Gewinnfall zu schließen wäre, lag bei 121,93 (255%-Marke). Das Gewinnpotential betrug somit plus 0,27 Basispunkte, was einem Chance-Risiko-Verhältnis von 3,85 zu 1,0 entspricht. Um ca. 09:50 Uhr wurde die bis dahin gültige Stauzone in die prognostizierte Kursrichtung nach unten hin verlassen und knapp eine Handelsstunde später um 10:45 Uhr das Kursziel nach genau zwei Handelsstunden erreicht und die Position zurückgekauft (Exit). Das Ergebnis dieses Trades betrug somit plus 270,00 EUR (vor Gebühren) pro Kontrakt.
10. Bilddokumentation Handelsstrategien
Bild 3 ( Beispiele für Trading-Positionen im 30Tick-Chart)
Bild 3 zeigt zunächst eine bei 117,84 eröffnete Short-Position, welche aufgrund eines Mehrfach-Tops mit einhergehenden bärischen Divergenzen im MACD eingegangen wurde. Der Initial-Stop konnte eng bei 117,88 platziert werden. Zur Bestimmung des Profitziels wurden die üblicherweise benutzten Extensionen (195% und 255%), berechnet auf die Stauzone, herangezogen. Da die 195%-Marke mit 117,69 bereits unterhalb des Zwischentiefs (117,72) lag, wäre die Position bei 117,63 (255%-Marke) per Limit-Order geschlossen worden, sofern diese Marke erreicht worden wäre. Das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) für diesen Trade lag somit bei 3,75 zu 1,00.
Während des weiteren Handelsverlaufs bildete sich erneut eine Stauzone zwischen 117,72 und 117,78 aus, was aufgrund der auftretenden bullischen Divergenzen im MACD zu einem Gegensignal bei 117,74 führte. An dieser Marke wurde die ursprünglich bei 117,84 eingegangene Short-Position mit einem Profit von 0,10 Basispunkten in eine Long-Position gedreht.
Auch die an dieser Stelle eröffnete Long-Position konnte wieder eng bei 117,71 abgesichert werden. Da allerdings die 195%-Marke (117,84) der neu gebildeten Schiebezone dieses Mal unterhalb des Zwischenhochs (117,86) notierte, lag das Profitziel lediglich bei 117,84 und wurde auch erreicht, sodass diese Position ebenfalls 0,10 Basispunkte Gewinn brachte. Das CRV betrug 3,33 zu 1,00.
10. Bilddokumentation
Bild 4 (Beispiel für eine Trading-Position mit Pyramidisierung im 150Tick-Chart)
Bild 4 zeigt eine sehr lukrative Möglichkeit zur Eröffnung einer kurzfristigen Trading-Position. Voraussetzung ist hierfür, dass sich einerseits die Handelsspanne innerhalb einer übergeordneten Stauzone verengt (ähnlich einem Inside-Day auf Tagesbasis) und andererseits von größeren oder mehreren Marktteilnehmern an einem markanten Kursbereich (hier bei 117,99 / 118,01) absichtlich versucht wird einen Doppelboden als vermeintliche Unterstützungszone zu markieren, um damit die Majorität der Marktteilnehmer in die Irre zu leiten, was jedoch für die Eröffnung einer Short-Position mit einer bärischen Divergenz im MACD einhergehen muss. Ferner sollte im weiteren Handelsverlauf ein nochmaliger Teilanstieg bis mindestens zur 50%-Marke der inneren Stauzone erfolgen. Bei den ersten Anzeichen von Kursschwäche wurde in diesem Fall bei 118,08 eine Short-Position mit Initial-Stop 118,14 eröffnet. Da die 195%-Marke der inneren Handelsspanne (117,83) bereits weit unterhalb des Zwischentiefs (117,97) lag konnte hier die 255%-Marke als Kursziel gehandelt werden, was auch gleichzeitig mit der 195%-Extension der übergeordneten Stauzone überlappte. Das CRV betrug 5,83 zu 1,00. Das Positions-Management (Trailing-Stop) erfolgte über einen prozentualen Anteil einer durchschnittlichen Nachmittags-Handelsspanne der letzten fünf Handelstage. Der Trailing-Stop betrug nach dieser Berechnungsweise 0,09 Basispunkte und wurde an das jeweilige Kurstief angetragen, was kurz vor Erreichen des Profitziels, bei 117,84 bis auf einen Tick fast zum Ausstoppen der Position geführt hätte. Aufgrund dieses glücklichen Umstandes konnte die initiale Position dennoch mit einem Profit von 0,35 Basispunkten geschlossen werden. Die Positionspyramiden brachten zusätzlich 0,25 bzw. 0,17 Basispunkte Gewinn ein.
10. Bilddokumentaion
Bild 5 (Beispiel für den Handel eines Drei-Täler-Tiefs)
Bild 5 zeigt ein Umkehrmuster, das häufig nach einer dynamischen Abwärtsbewegung auftritt. Je stärker der vorhergehende Impuls verläuft, desto lukrativer das Signal. Das Setup nutzt das Phänomen Stop-Fishing, welches regelmäßig zu drei tieferen Tiefs führt. Die wichtigste Voraussetzung für den Handel dieser antizyklische Strategie ist, dass während der neuerlichen Tiefs eine Mehrfach-Divergenz eines Oszillators (üblicherweise MACD, hier RSI) zum Kursverlauf auftritt und so die sich abflachende Schwungkraft erkennbar wird. Da im weiteren Verlauf Low 2 wieder nach oben durchhandelt werden konnte, wurde bei 121,29 per Stop-Order ein Long-Position mit einem relativ engen Initial-Stop (121,21) eröffnet, da sich antizyklische Positionen umgehend in den Buchgewinn bewegen sollten. Sobald die 50%-Marke der Konsolidierungsspanne (nicht dargestellt) auf Schlusskursbasis überschritten wurde, konnte die Position auf Einstand abgesichert werden. Da über dem High 1 keinerlei nennenswerten Zwischenhochs lagen, konnte die 255%-Marke (121,64) als Kursziel gehandelt werden, was einen Profit von 0,35 Basispunkten brachte. Das CRV betrug hierbei 4,37 zu 1,00. Solche Positionen werden üblicherweise nach Ausbruch über High 1 zunächst breakeven und im weiteren Verlauf an markanten Zwischentiefs per nachlaufenden Trailing-Stop abgesichert, was in diesem Fall nicht möglich war, da keine markanten Kursmarken ausgebildet wurden. Deshalb wurde ein prozentualer Anteil einer durchschnittlichen Nachmittags-Handelsspanne (ATR) der letzten fünf Tage als maximaler Trailing-Stop benutzt.
10. Bilddokumentation
Bild 6 (Beispiel für den Handel einer bullischen Drei-Täler-Konsolidierung)
Bild 6 zeigt ein ähnliches Setup wie Bild 5, jedoch mit dem Unterschied, dass es sich dabei um eine bullische Konsolidierung (eine sich verbreiternde Formation) im Anschluss an eine dynamische Aufwärtsbewegung handelt. Hierbei wird also keine antizyklische sondern eine prozyklische Long-Position trendfolgend eröffnet. Das Positions-Management erfolgt analog Bild 5.
10. Bilddokumentation
Bild 7 (Beispiel für eine Trading-Position mit vorhergehendem Fehlausbruch im 30Tick-Chart)
Bild 7 soll lediglich eine wichtige Voraussetzung für den Handel von Fehlausbrüchen aufzeigen, nämlich Divergenzen. Die Vorgehensweise zur Bestimmung von Initial-Stop und Kursziel wurde bereits mehrfach erläutert.
10. Bilddokumentation
Bild 8 (Beispiel für eine Trading-Position aufgrund einer inversen SKS-Umkehrformation im 30Tick-Chart)
Bild 8 zeigt die mögliche Handelsvariante einer potentiellen inversen SKS-Umkehrformation unter Anwendung der üblichen Vorgehensweise zur Bestimmung des Initial-Stops. Hierbei wurde bewusst ein etwas höheres Einstiegsrisiko in Kauf genommen, da sich solche Formationen nicht immer derart symmetrisch ausbilden und die rechte Schulter meist etwas tiefer liegt. Das CRV betrug daher lediglich 2,66 zu 1,00.
Das Profitziel wurde im vorliegenden Fall wieder mit einer 195%-Extension, berechnet auf die Handelsspanne zwischen Nackenlinie und Kurstief, hergeleitet und stellte auch das Mindestkursziel der Formation dar. Das Positions-Management erfolgte einerseits unter Berücksichtigung markanter Zwischentiefs und andererseits über einen nachlaufenden maximalen Trailing-Stop (ATR-abhängig).