Einsam
Das hab ich schon vor einer ganzen Weile geschrieben. Und jetzt würde ich es sicher anders schreiben. Doch es kam einfach so raus.
Einsam
Einsamkeit, sie erdrückt mich, sie schenkt mir Geborgenheit. Ich habe keine Freunde, doch ich habe Freunde, aber die kennen auch nicht meine wahre Seele. Die verstecke ich, hinter schwarzer Kleidung, hinter Make-up und meiner coolen Art. Nur selten bricht etwas heraus. Und wenn, dann bricht es so heftig heraus das ich es wider tue, zur Rasierklinge greife, unter dem Lederbänder sieht keiner die Schnitte, sie sind da, auf der Haut und in meiner Seele. Sie bleiben für immer. Der Schmerz zeigt mir, ich lebe. Doch für was? Für andere. Meine Träume, sie sind so groß, so unvorstellbar. Kaum einer kennt mein wahres Ich, und wer meint es zu kennen, der kennt nicht alles. Meine Eltern, ihnen bin ich egal. Für wen oder was lebe ich? Um vielleicht doch meine Träume zu erreichen. Doch was sind das für Träume? Und was ist, wenn ich sie erfüllt habe. Werden neue kommen für die ich kämpfe. Manchmal möchte ich einfach davonlaufen. Aber damit würde ich meinen Freunden das Herz brechen, die täten alles für mich. Und doch, sie kennen mich nicht, nicht richtig. Sie versuchen mir die Wärme zu geben die ich so vermisse, versuchen mich zu trösten. Und manchmal hilft es, manchmal nicht. Ich weiß, ritzen, davonlaufen, alles ist falsch. Und es rächt sich mit Schmerzen, auf der Haut und in der Seele. Oft bin ich ganz allein, und doch so fühle ich mich wohl. Niemand der dumme Fragen stellt, und den die Begründung doch nicht interessiert. Vor anderen weinen? Kann ich nicht, konnte ich noch nie. Denn sie wissen nicht, um was ich wirklich weine, um vieles, um alles. Um mein Leben, um meine Träume. Andere sagen ich werde sie mir schon erfüllen und ich soll keine Dummheiten machen, ich weiß sie machen sich nur Sorgen, aber ich kann nicht andres. Ich bin fröhlich, ich bin cool, ich kann austeilen. Doch ich bin auch traurig, einsam und melancholisch. Sehne mich nach Wärme, nach jemanden zum anlehnen. Und habe ich jemanden, dann stoße ich ihn weg, weil ich denjenigen nicht meine Seele zeige. Nicht das, was ich bin. Weiß ich denn überhaupt wer ich bin? Was ich will? Nicht immer. Und bin ich wider in dieser Situation, dann, dann greife ich wider zu Rasierklinge, greife zu Alkohol, das eher selten, es lässt mich nicht klarer denken, macht mich nur noch trauriger. So ist mein Leben, voll mit Einsamkeit, voll mit einer Person die ich nicht bin. Doch was bin ich? Wer bin ich? Ich bin
einsam.