5000 Teilnehmer bei Schwulen-Parade
Geschützt von einem Großaufgebot der Polizei haben gestern Tausende an der ersten Homosexuellenparade in Prag teilgenommen.
Eine kleine Gruppe von Rechtsextremisten versuchte, den Marsch durch das Prager Stadtzentrum zu behindern. Die Störer wurden aber von der Polizei auf Distanz gehalten. Im Vorfeld hatte Präsident Václav Klaus durch abfällige Bemerkungen über die Parade international für Empörung gesorgt.
An dem Umzug, der den Höhepunkt des von Mittwoch bis Sonntag dauernden Homosexuellenfestivals Prague Pride bildete, nahmen nach Schätzungen mehr als 5000 Menschen teil. Einzelne Teilnehmer protestierten mit Transparenten wie Ich schäme mich für den Präsidenten gegen den verächtlichen Ton ihres Staatsoberhaupts. Auch andere konservative Politiker und die katholische Kirche hatten das Festival heftig kritisiert. Der selbst zur konservativen bürgerdemokratischen Partei ODS gehörende Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda lehnte es aber trotz einer schriftlichen Aufforderung des katholischen Erzbischofs Dominik Duka ab, seine Schirmherrschaft über die Veranstaltung zurückzuziehen.
Auch die Botschafter von 13 Ländern, unter ihnen Österreich, Deutschland und die Schweiz, hatten der Veranstaltung ihre Unterstützung ausgesprochen.