In Tschechien trat zu Jahresbeginn eine Sondersteuer auf Solaranlagen in Kraft, die 2009 und 2010 ans Netz angeschlossen wurden. Betroffen sind auch deutsche Privatanleger.
Auf den ersten Blick sind Solarfonds eine sichere Sache: Die Technik ist erprobt, der Staat garantiert eine fixe Einspeisevergütung, die in den meisten Ländern per Umlage von allen Stromkunden bezahlt wird. Das erlaubt es Investoren, ihr Engagement mit günstigen Krediten zu hebeln. In vielen Ländern war das Fördersystem aber so erfolgreich, dass die Regierungen nun auf die Bremse treten. Die Tarife für neue Solarparks sinken. Investoren mit bestehenden Anlagen störte das bisher nicht - für sie gelten die alten Fördersätze, garantiert für 20 oder mehr Jahre. Die Beispiele Spanien und Tschechien zeigen jedoch, dass der Schein trügt.
Die Rendite-Prognosen sind damit hinfällig. Deutsche Anleger, die in tschechische Solaranlagen investiert haben, haben damit wohl die Arschkarte gezogen und neue Investoren dürfte die tschechische Regierung damit vergrault haben.
Re: Solar-Steuer
Soweit ich weiß, ist die Steuer von der Anlagengröße abhängig und betrifft den kleinen Häuslebauer mit etwas Solar auf dem Dach nicht.
Und die, die nur Geld vermehren wollen trifft es zu Recht.
Gruß DL
Re: Solar-Steuer
Sind das die neuen Benes-Dekrete für die tschechischen Energieversorger?
Auf jeden Fall ist es ein Beweis, dass Tschechien immer noch eine kommunistische Bananen-Republik ist !
RÜCKWIRKENDE Gesetzesänderungen?????
Jeder Investor in der EU hat Anspruch auf Rechtssicherheit nach europäischem Recht. Die ersten Klagen werden wohl nicht lange auf sich warten lassen, dann bekommen die Dekrete-Erfinder in Prag von Brüssel mal wieder etwas kräftig auf die Finger.
Re: Solar-Steuer
Verbockt hat es letztlich die EU, mit unsäglichen Forderungen nach einer Solarquote von 20 %. Damit wurden die Solar-Heuschrecken erst geweckt. Dass es dann die Staaten nicht leisten können und die Notbremse ziehen müssen, ist die Folge.
Gruß DL
Re: Solar-Steuer
Klagen gegen Verweigerung des Netzanschlusses und nachteilige Solarstrom-Einspeisebedingungen
Weitere Klagen rollen auf den Stromversorger ČEZ Distribuce und die Regulierungsbehörde ERÚ zu. Dabei geht es um den Nichtanschluss bereits fertiger Photovoltaik-Anlagen wie im Falle der Firma Mesana Real, der durch die Verweigerung des Netzanschlusses die im letzten Jahr noch gültigen günstigen Einspeisebedingungen verloren gehen. Frank Schulte von der deutschen Voltaic Network kündigt auf der Website des tschechischen Photovoltaikverbandes CZEPHO Sammelklagen an. "Große Gruppen von Investoren gedenken, den starken Rechtsschutz zu nutzen, den ihnen die internationalen Verträge geben, und werden namhafte tschechische Anwaltskanzleien anheuern", erklärte er. Durch die Senkung der Einspeisevergütungen gehen den ausländischen Investoren in den nächsten drei Jahren mehr als sechs Milliarden CZK verloren. Vor den Schiedsgerichten wollen sie aber noch weitere Schadenersatzansprüche geltend machen.
Nach der deutlichen Beschneidung der Solarstrom-Förderung zu Beginn dieses Jahres ist in Tschechien gesteigertes Interesse von Spekulanten am Kauf von Photovoltaik-Anlagen zu verzeichnen, berichtet der Informationsdienst nov-ost.info. Diese kauften die Anlagen nach tschechischen Medienberichten vorrangig mit der Absicht, aus Schiedsgerichtsverfahren gegen die Tschechische Republik Kapital zu schlagen, mit denen unter anderem die neu eingeführte Besteuerung von Solarstrom mit 26% angefochten werden soll.
Re: Solar-Steuer
Die Heuschrecken rotten sich zusammen.
Gruß DL
Re: Solar-Steuer
Ich habe nichts in Tschechien investiert. Meine drei Anlagen laufen in Deutschland noch zu den alten Einspreisegebühren. In neue werde ich jedoch nichts mehr investieren.
Re: Solar-Steuer
Zitat: budwyser Ich habe nichts in Tschechien investiert. Meine drei Anlagen laufen in Deutschland noch zu den alten Einspreisegebühren. In neue werde ich jedoch nichts mehr investieren.