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Todesfälle durch gepanschten Alkohol

Todesfälle durch gepanschten Alkohol

Ein älteres Ehepaar ist nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol in Tschechien gestorben.

Vier Personen kamen mit schweren Methanolvergiftungen ins Krankenhaus, wie die Polizei der Region Mährisch-Schlesien am Freitag mitteilte. Die Behörden in der Stadt Havířov im Osten Tschechiens warnten die Bevölkerung vor dem Genuss von hochprozentigen alkoholischen Getränken unklarer Herkunft sowie selbst gebrannter Spirituosen. Methanol kann in höheren Dosen zur Erblindung oder zum Tod führen.

Der tschechische Zoll hat unterdessen in einem Kiosk in Havířov mehrere Fässer Alkohol sichergestellt, die nicht korrekt gekennzeichnet waren. Sie werden nun näher untersucht. Auch die Polizei hat in mehreren Läden verdächtige Alkoholfässer beschlagnahmt.

Beamte der städtischen Polizei fahren und gehen inzwischen mit Megafonen durch die Straßen und warnen vor dem Kauf von offen ausgeschenktem Alkohol, der an Kiosken und in kleinen Läden direkt in mitgebrachte Flaschen gefüllt wird.

Dennoch befürchten Behörden und Ärzte, dass noch weitere Menschen mit schweren Vergiftungssymptomen in die Krankenhäuser eingeliefert werden müssen.

Re: Todesfälle durch gepanschten Alkohol

Im Zusammenhang der Methanolvergiftung mehrerer Menschen im Mährisch-Schlesischen Kreis hat die Polizei Ermittlungen gegen einen 36-jährigen Mann aus Havířov eingeleitet. Am Sonntag wurde er in Untersuchungshaft genommen.

Bereits drei Menschen sind höchstwahrscheinlich nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben. Bei einem von ihnen, einer 59-jährigen Frau, wurde die Methanolvergiftung als Todesursache bereits bestätigt. Fünf weitere Menschen aus der nordmährischen Region im Alter zwischen 39 und 57 Jahren kamen mit schweren Methanolvergiftungen ins Krankenhaus. Ihr Gesundheitszustand gilt weiter als sehr ernst. Weitere zwei Leute mussten auch im Südmährischen Kreis im kritischen Zustand ins Krankenhaus gebracht werden.

Re: Todesfälle durch gepanschten Alkohol

Das musste ja so kommen ! Bisher hat die Polizei ja nicht mal Anzeigen wegen gepanschtem Alkohol entgegengenommen. Auch der Zoll zeigte kein Interesse. Man wurde nur an die tschechische Handelsinspektion verwiesen.

vlcek

Re: Todesfälle durch gepanschten Alkohol

In Tschechien weitet sich ein Skandal um gepanschten Billig-Alkohol aus. Die Zahl der Methanol-Vergiftungsfälle ist innerhalb von einer Woche auf 13 gestiegen, drei Menschen starben. Zuletzt kam ein 65-Jähriger im böhmischen Pribram als Notfall ins Krankenhaus, er konnte nicht mehr sehen. Sein Zustand sei kritisch.

Unklar blieb, woher die mit hochgiftigem Methanol versetzten Spirituosen stammen. Die Polizei beschlagnahmte bei einer Razzia Sechs-Liter-Plastikflaschen mit gepanschtem Wodka. Der örtliche Hersteller (Firma Drak) sprach von einer Fälschung seines Markenprodukts. Das Gesundheitsministerium kündigte landesweite Kontrollen von Restaurants und Gasthäuser an.

Re: Todesfälle durch gepanschten Alkohol

Die Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit dem Konsum von gepanschtem Alkohol ist bereits auf sieben gestiegen.

Weitere etwa zwanzig Personen leiden an gesundheitlichen Problemen nach der Methanolvergiftung, manche von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand. Mit der Lage wird sich auch das Kabinett auf seiner Sitzung am Mittwoch befassen. Premier Petr Nečas verlangt von Gesundheitsminister Leoš Heger, Innenminister Jan Kubice und Landwirtschaftsminister Petr Bendl Informationen darüber, welche Maßnahmen zur Vorbeugung weiterer tragischer Todesfälle ergriffen wurden. Er bezeichnete die Lage als sehr ernst. Das Gesundheitsministerium warnt vor dem Konsum von Alkoholgetränken unklarer Herkunft.

Re: Todesfälle durch gepanschten Alkohol

18 Menschen sind bisher in Tschechien an vergiftetem Alkohol gestorben, weitere zwei Dutzend schweben in Lebensgefahr. Nach intensiver Suche haben Polizei und Zoll jetzt eine erste Spur zur Herkunft des tödlichen Schnapses.

Am Donnerstagnachmittag konnte die eigens eingerichtete Polizei-Sonderkommission "Metyl" einen ersten Erfolg vermelden: In einer Garage in der Nähe der ostmährischen Kreisstadt Zlín fanden Beamte rund 500 Flaschen mit nicht korrekt gekennzeichnetem Alkohol sowie dazu passende gefälschte Etiketten.

Der verdächtige Alkohol wurde beschlagnahmt und soll genau untersucht werden. Ermittlungen in der Likörfabrik Drak, deren Markenname auf Flaschen mit dem mit Methanol vergifteten Schnaps verwendet wurde, haben unterdessen ergeben, dass die Originalflaschen des Herstellers aus der Nähe von Kroměříž (Kremsier) keinen gefährlichen Alkohol enthalten.

Bereits gestern Nachmittag hat die tschechische Polizei einen Geschäftsinhaber in Zlín verhaftet, der nicht korrekt gekennzeichneten Alkohol verkauft haben soll. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft und der Verlust der Verkaufslizenz. Sein Laden ist seit Beginn der Woche behördlich geschlossen. Inzwischen haben die Behörden auch zwei Lieferanten des Ladenbesitzers festgenommen.

Das tschechische Gesundheitsministerium warnt unterdessen weiter vor dem Kauf und dem Konsum von billigen Spirituosen, die in Flaschen ohne offizielle Steuerbanderole oder offen verkauft werden. Die Abgabe von hochprozentigen alkoholischen Getränken an Kiosken und Imbissbuden bleibt bis auf Weiteres verboten. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, behält sich Gesundheitsminister Leoš Heger ein totales Verkaufs- und Ausschankverbot von Spirituosen vor.

Die Behörden befürchten, dass noch weit mehr Menschen dem gepanschten Alkohol zum Opfer gefallen sein könnten. Kriminalpolizei und Gerichtsmedizin überprüfen jetzt Dutzende verdächtige Todesfälle der vergangenen Monate. In der mährisch-schlesischen Kreisstadt Ostrau (Ostrava) besteht mittlerweile der Verdacht, dass die ersten Menschen schon im Mai dieses Jahres durch vergifteten Alkohol gestorben sein könnten.

Auch in Polen und der Slowakei werden Todesfälle durch gepanschten Alkohol vermutet. Ob ein Zusammenhang mit der Vergiftungsserie in Tschechien besteht, ist aber noch unklar.

Behörden verbieten Schnapsverkauf - Video

Landesweites Verkaufsverbot für hochprozentigen Alkohol

Gesundheitsminister Leos Heger hat ein Verkaufsverbot für hochprozentigen Alkohol über das Land verhängt. Dies gab er heute Abend im Fernsehen bekannt. Es gilt demnach bis auf weiteres für alle Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von mehr als 20 Volumenprozent.

Wenige Milliliter Methanol reichen für eine Vergiftung mit Übelkeit und Sehstörungen bis hin zu Erblindung oder Tod.

Die Zahl der bestätigten Todesfälle durch Methanol-Vergiftungen war zuvor nach Labor-Untersuchungen auf 19 gestiegen. Ärzte im ganzen Land meldeten neue Verdachtsfälle. Erstmals wurde ein Mann in der Touristenhochburg Prag ins Krankenhaus eingeliefert. Der Zustand des 30-Jährigen gilt als sehr kritisch.

Die Polizei nahm 17 Verdächtige fest, suchte aber weiter fieberhaft nach den Hintermännern und Giftmischern.

Polen stoppt Einfuhr von Spirituosen

Nach den Todesfällen wegen Pansch-Alkohols in Tschechien hat Polen die Einfuhr von Spirituosen aus dem Nachbarland gestoppt.

Das teilte das Gesundheitsamt in Warschau heute mit.

20. Tote durch gepanschten Alkohol

Heute, Sonntag, forderten die gepanschten Spirituosen ein weiteres Opfer. Im Krankenhaus von Přerov in Nordmähren erlag ein 63-jähriger Mann einer Methanolvergiftung. Es ist bereits das fünfte Opfer in Přerov und das 20. Opfer landesweit. Derzeit befinden sich 38 Personen mit Symptomen einer Vergiftung in den Krankenhäusern, die meisten von ihnen in der mährischen Landeshälfte.