ver-ruecktes-leben - Geschriebenes

Der Nyx ihr Fred... (kann triggern)

Re: Der Nyx ihr Fred... (kann triggern)

Gerade auf dem restlichen Heimweg zu Fuß entstanden, nachdem ich ein wenig in einem Industriegebiet unterwegs war... einfach ein paar Gedankenfetzen, die ich erstmal aufschreiben wollte:


Industrie-Sinfonie

Das Geräusch eines herannahenden LKWs
Durchbricht meine innere Stille bestehend aus Industriegeräuschen:
Einsam, furchtsam - achtsam?

Existenzverdrossen gehe ich
Ziellos - planlos
Durch die Dunkelheit.

Geruch nach Industrie,
Kräne - Pläne?
Menschenleere Arbeitsamkeit.

Weitergehen,
Nicht stillstehen -
Auch die Stadt schläft nie:

Wie das Leben
Eben selbst.

Re: Der Nyx ihr Fred... (kann triggern)

Habe noch eine Kleinigkeit für Euch, bevor ich wirklich ins Bett gehe... neulich mal im Bett geschrieben, der Zettel flog hier gerade noch herum und ich will den mal wegwerfen - also poste ich es noch schnell:

Die Geschichte vom kleinen Apfelbäumchen



Hast Du gerade ein klein wenig Zeit?
Gut, dann setz' Dich hin, hier neben mich... ich möchte Dir eine Geschichte erzählen - eine Geschichte von einem kleinen Apfelbäumchen... nein, eigentlich fing alles anders an.
Alles begann mit einem Apfelkern... achtlos fallengelassen mitten auf einem Waldweg von daherschlendernden Passanten.
Bewässert vom Regen und ein wenig beschienen von der Sonne fing der Kern bald an zu keimen - und so entstand das kleine Apfelbäumchen, um das es in unserer Geschichte gehen soll.

Das Bäumchen hatte es nicht ganz leicht an dem Ort, an dem es wuchs... es beklagte sich über die Leute, die so achtlos den Waldweg entlanggingen und das kleine Bäumchen übersahen, es beklagte sich über die großen Bäume, die um es herum standen und ihm die Sonne und das Wasser nahmen, es beklagte sich über den harten Boden, in den es so unheimlich beschwerlich war, seine Wurzeln zu schlagen... es beklagte sich über den heißen Sommer und den kalten Winter... ja, das Leben auf dem Waldweg war beschwerlich.

Heute macht der Weg einen anderen Bogen als früher... ein großer, kräftiger Baum hat seine Wurzen in den harten, festgetretenen Boden geschlagen und streckt seine Blätter an seinen starken Ästen der Sonne entgegen, und einmal im Jahr fallen große, rote Kastanien von ihm herunter auf den Weg... und ein paar Meter weiter steht ein kleines Apfelbäumchen und beklagt sich.

Wenn ich recht überlege, geht es in dieser Geschichte vielleicht gar nicht um ein Apfelbäumchen... vielleicht geht es um mich, oder vielleicht geht es um Dich... oder um jeden von uns, der gern wäre wie die große Kastanie, die geschafft hat, wovon das Apfelbäumchen bis heute nur träumt.