Re: Froschs Geschreibsel *t*
Ich glaube, Frosch ist glücklich... schön zu lesen...
Ich glaube, Frosch ist glücklich... schön zu lesen...
[überarbeitet]
Flug
Der Regen fiel prasselnd auf die Straße. Überallhin, nichts blieb trocken. Das laute Prasseln auf den Mülltonnendeckeln hörte sich zusammen mit dem stetigen Tropfen des Regens von den Bäumen an, wie ein Konzert der "Natur". Sie hockte sich auf den Bürgersteig und betrachtete den kleinen bach, der in den bafluss floss. Die Blasen, die von dem Regen in den Pfützen geschlagen wurden, zerplatzten und es erschienen wieder neue. Ihr war, als wenn sie bei jedem Platzen einer Blase ein leises "Plopp" hörte. Das Zerplatzen - es erinnerte sie an etwas, doch sie hatte vergessen.. oder eher verdrängt an was. Ihre Träume?
Nein, sie wollte nicht denken. Nachdenklich hob sie den Kopf, dünne, nasse Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht und tropften ihr in den Nacken. Verschleiert sah sie die graue, schwere Wolkenmauer, die sich einfach nicht einreissen ließ. "Plopp" hörte sie wieder. Sie ließ ihren Kopf sinken und der Regen wurde stärker. Er rann über ihr Gesicht. Oder waren es Tränen? Es machte keinen Unterschied.. Jetzt nichtmehr.. "Plopp"
Ist doch sowieso alles Qua(r)k
Ich habe heute beschlossen, mich zu töten. Nicht, weil mir das Leben müd ist oder weil die Langeweile mich auffrisst. Dieser Entschluss rührt eher von der Extravaganz. Ich will nicht sterben, wie jeder erbärmliche Mensch, will nicht irgendwann einschlafen und nichtmehr aufwachen. Ich will nicht, dass vielleicht sogar ein anderer Hand anlegt und beschließt, mich jämmerlich vor ihm dahin siechen zu lassen, um noch zu sehen, wie ich in meiner Hilflosigkeit nicht nur Blut, sondern auch noch als letzten Gruß meine Exkremente ausscheide. Ich will nicht, dass mein Körper entscheidet, wann ich nichtmehr zu existieren habe. Und ich will auch nicht, dass mir irgendeine höhere Macht vorschreibt, wie und wann mein Leben endet.
Ich will mich selbst beenden. Ich habe von Kind auf damit angefangen, habe mich zerstümmelt, mich gequält. Ich habe mir jeden Weg verbaut und jeder Chance, etwas Bessers aus mir zu machen, habe ich freudig zugewunken, als sie vorbeizog. Ich habe so viel aufgeopfert, mich kaputt zu kriegen, dass ich letztendlich mich aufopfern will. Ich habe es so lange getrieben, bis mein Inneres tot war. Ich kenne keine Liebe, oder gar Geborgenheit. Ich kenne kein Mitleid, am wenigsten mit mir selbst. Nur noch der Hass ist übrig, er schreibt diese letzten Worte. Der Hass auf diese verkommene Gesellschaft, der Hass auf jeden Lehrer, der seinen Schülern nichts Vernünftiges beibringt, der Hass auf jedes aussterbende Tier, dass sich nicht weitervermehrt, der Hass auf jeden Pädophilen, der glaubt, er könnte sich jedes Kind nehmen, was er wollte. Der Hass auf mich.
Ich weiß, dass eigentlich niemand mit meinen Abgründen zu tun hat und ich weiß auch, dass der Hass nur bei mir liegt.
Aus diesen Gründen habe ich heute beschlossen, mich zu töten. Ich werde dies nicht mit einer kitschigen Pulsader-Zeremonie bewerkstelligen und ich werde auch niemandem die Sauerei zumuten, die mein Kopf veranstalten wird, wenn er zart von einer Kugel geküsst wird.
Ich habe mir einen Sarg gekauft, er ist aus Eiche. Jeden Tag bin ich daran vorbeigelaufen, er zog immer wieder meine Blicke auf sich. Somit kann ich erfreut verkünden, dass er nun mein Begleiter für immer sein wird. Danach war ich bei einem Baumarkt, die Äxte waren im Angebot und so fiel mir die Entscheidung nicht schwer.
Nun sitze ich hier, den Sarg neben mir, samt Nägeln. Ich werde versuchen müssen, ihn von innen zu verschließen, ob mich der Blutfluss aus den abgetrennten Körperteilen dabei stark hindern wird?
Ich nehme die Axt und steige in den Sarg, bedächtig, ein Bein nach dem anderen. Ich lege mich probeweise in die richtige Position und nicke zufrieden. So habe ich mir mein Ende vorgestellt.
Die Axt in die Hand genommen, zärtlich die Schärfe der Schneide geprüft und schon ist mein linkes Schienbein abgetrennt. Kurzerhand trennt die Axt auch mein rechtes Schienbein vom Kniegelenk, das unverwechselbare Geräusch von Stahl auf Knochen verursacht ein Rieseln auf meiner Kopfhaut.
Da mein Lebenselixier aus mir herausströmt lege ich mich hin und beginne damit, meinen Eichensarg sorgsam zuzunageln. Ich möchte euch schließlich diesen schrecklich schönen Anblick einer zerstückelten Leiche nicht antun. Tock, tock, tock.. Der letzte Nagel ist drin.
Es ist jetzt dunkel. Ich merke, wie das Blut aus mir fliesst und mich den kalten Händen des Todes übergibt.
Dies sind meine letzten Atemzüge. Ich danke für nichts. Und doch für alles.
Es ist alles vorbei. Mein zerrissenes Leben hat ein Ende. Alles ist beantwortet, weil sowieso alles egal ist. Nur die Frage, wer mich eingräbt, wird mich wohl immer beschäftigen.
Ist doch sowieso alles Qua(r)k
*Gänsehaut hab*
Positive oder Negative Gänsehaut?
Wollte nicht triggern, falls dies der Fall ist, tut mir leid!
Ist doch sowieso alles Qua(r)k
Nee, ist in Ordnung, so schnell geht das nicht bei mir... wollte Dir auch nur mitgeteilt haben, dass es Gefühle in mir ausgelöst hat... krasse Vorstellung, das.
Schöner Text. Hat mich noch verwirrt, als ich eh grad bin.