3.2.4 Von der korrekten Form, jemanden anzusprechen
3.3. Die Begrüßung
3.3.1 Die öffentliche Begrüßung
3.3.2 Die Akkoklade
3.3.3 Der Handkuss
3.4 Gespräche und Umgang
3.4.2 Umgang zwischen Damen und Herren
3.4.3 Gesprächsführung
4. Der Tanz
4.1 Die Aufforderung
4.1.1 Annehmen und Ablehnen
4.1.2 Der Weg zur Tanzfläche
4.1.3 Das Tanzen an sich
4.1.4 Nach dem Tanz
4.1.5 Nach der Tanzrunde
5. Briefe
Re: Etikette
Ein paar einleitende Worte zu diesem Text
Es wurde in diesem Untersuchungen oft hervorgehoben, dass das Gesamtniveau einer Gruppe sehr nahe am Niveau des Tiefststehenden in ihr liegt; denn es kann in der Regel der Hohe zum Niederen hinuntersteigen, aber nicht der Niedere zum Hohen hinauf, was ihnen also gemeinsam sein soll, wird ganz im Besitz der Tieferen sein. Wie etwa, wenn hundert Menschen im gleichen Tempo zusammen marschieren sollen, dieses Tempo von demjenigen angegeben wird, dessen Marschfähigkeit die geringste ist.
- Georg Simmel
Physische und gesellschaftliche Gewalt sind beide ebenso Teile des Lebens eures Vampirs, wie sie Teile des Live - Rollenspiels Vampire die Maskerade sind. Egal ob in der Domäne Frankfurt oder anderswo.
Während der physische Teil der Konflikte in Regelbüchern weitestgehend festgelegt ist zumindest dahingehend, dass feststeht, wann ein Vampire gefälligst tot umzufallen hat ist die gesellschaftliche Gewalt weitaus schwerer zu regulieren.
Eigentlich überrascht das. Wenn die Regeln so gestaltet sind, dass selbst Flüge durch die Luft, die Beschwörung namenloser Schrecken und Hiebe mit Klauen von Bestien vorstell- und spielbar werden , was kann dann so schwer daran sein, das gesellschaftliche Spiel zu regeln?
Im Kern beruht das Übel eben darauf, das beim Live Rollenspiel für jeden erkennbar die absolute Notwendigkeit besteht, Kräfte und Kämpfe in Regeln abzufassen, während man (fälschlicherweise) glaubt, das Gesellschaftsspiel geschehe eben einfach Inplay und benötige keinerlei Erklärung und Regeln.
Nun, die eher niederschmetternden Erfahrungen mancher Domänen scheinen da doch etwas anderes anzudeuten.
Gemeint ist damit nicht, dass die Spieler besagter Domänen zu doof für Gesellschaftsspiel wären, sondern das es im Guten wie im Bösen gewisse Konventionen geben muss, nach denen das gesellschaftliche Spiel funktioniert. Inplay wie Offplay.
Machen wir einen kurzen Ausflug in die Konventionen Offplay.
Darf ich den Kainiten XYZ angreifen, weil sein Spieler Rechtschreibfehler gemacht hat?
Ein heikles Thema. Auf der einen Seite gilt, nach dem LARP Grundsatz, dass ein Fehler beim Schreiben eigentlich genauso dem Kainiten passiert ist, wie dem Spieler. Genau wie der Kainit ebenso Stuss geredet hat, wenn sein Spieler (ingame) Stuss geredet hat.
Auf der anderen Seite ist es Offplay nicht sehr nett, einen Spieler wegen seiner Rechtschreibschwäche alle zu machen.
Ebenso wie man sich Inplaylästereien über Inplay (ebenso wie Offplay) kleine, große, dicke ,dürre, hässliche, kurzsichtige, schüchterne oder riechende Spieler/ Charaktere tunlichst schenken sollte!
Hier zeigt sich eine tiefe Diskrepanz, mit der gerade un nette Charaktere des gesellschaftlichen Lebens ständig konfrontiert sind:
Inplay sollen ihre Charaktere als hassenswerte Antagonisten bösartig, verleumderisch, missgünstig und lästernd sein, Offplay möchte man eigentlich Spiel Spaß bereiten und gemocht werden. Ein ganz schöner Spagat für den es kein Patentrezept gibt.
Was auf jedem Fall anzuraten ist: Wenn ihr einen Charakter wegen eines Makels angreift, sei es das dieser in Rechtschreibfehlern, Etikettepatzern oder reinen Äußerlichkeiten, wie einem echt absolut verbotenen Äußeren besteht, geht auf den Spieler zu. (Am besten vorher, ansonsten auf jedem Fall nachher) und fragt nach, ob das Verhalten deines Charakters für ihn Offplay okay war, ob er damit klarkommt, oder ob man derlei Entgleisungen des Charakters zukünftig gnädig übersehen soll.
Einige Spieler stehen darauf, sich mit gesellschaftlichen Größen wie Harpyien zu messen und halten deren Zögern für Inplay Schwäche (oder sogar Offplayinkompetenz). Andere ziehen sich bei der kleinsten Kritik verschreckt zurück. Hier ist es deine Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen und das schaffst du nur im Dialog mit dem Opfer.
Wenn du mit dem Latexschwert jemandem aus Versehen die Brille vom Kopf schlägst, brichst du ab, entschuldigst dich, erkundigst dich, ob alles okay ist und hilfst suchen im gesellschaftlichen Bereich tust du nichts anderes. Dabei haben Brujah und andere hirnlose Prügler - ähm, ich meine natürlich physisch aggressive Charaktere zwei sehr zentrale Vorzüge gegenüber eher gesellschaftlich veranlagten Charakteren:
a) Die Schläge, die sie austeilen, sind ganz klar als reine Inplayschläge erkennbar. b)Das Regelsystem gibt ganz klare Anweisungen, wann das Opfer der Schläge zu Boden geht
Die Harpyie oder der hiesige Ventrueneugeborene besitzt keinen dieser Vorzüge. Dazu kommt, ein Schlag mit Latex Pömpfe tut kaum weh. Selbst wenn er echt hart geführt wurde, bleibt ein blauer Fleck, der ausheilt, vergeben und vergessen ist. Der Inplayangriff auf die Schwäche des Gegenübers, die fiese Vorteilnahme durch das persönliche Rethorik Talent, die größere Selbstsicherheit bzw. Arroganz bzw. Immunität gegen Beleidigungen im Spiel wird demgegenüber nur zu leicht als Angriff auf die Schwäche des Spielers wahrgenommen und kann erheblich zu Frust, Streit und sogar Ausstieg des Spielers führen.
Umgekehrt schützt das Regelsystem in seiner Grundform die gesellschaftlichen Charaktere nicht. Sie können austeilen wie sie mögen. Es gibt keine Instanz, die sagt: So, nach diesem Angriff ist der Ancillae jetzt aber gesellschaftlich unten durch. Die Physischen brauchen nichts um sich stark zu fühlen als das Regelwerk. Sie können auch ganz allein tough sein. Die Gesellschaftlichen sind auf die Unterstützung der Opfer angewiesen, auf den Godwill der Gesellschaft.
Natürlich kann man sich den Respekt der Gesellschaft erspielen. Aber toughe Charaktere sind von der ersten Nacht an tough. durch Werte, die sie sich offplay gegeben haben, an denen sie Inplay aber Jahre oder Jahrzehnte trainiert haben unterdessen von Harpyien und Co. erwartet wird, sich erst Schritt für Schritt ihren Respekt anzuspielen. Die Folge: Eine Verzerrung des Spiels zu Gunsten von Gewaltlösungen und Powercharakteren. Mit diesem Handbuch soll nun versucht werden, diese Verzerrung zu korrigieren.
Obwohl ich hier und da den Text ein wenig verändert habe, ist er doch im Grunde nicht meiner Feder entsprungen, sonder stammt aus dem:
Statushandbuch CSN
Autor: Andreas Schroth/ Dirk Pullem
2003/2004
Re: Etikette
1 Über Manieren 1.1 Grundsätzliches über Manieren Die meisten von uns lernen schon in ihrer menschlichen Zeit die Grundzüge der Etikette. So ist es gewöhnlich, dass ein Kind lernt, zu teilen, seine Eltern zu respektieren und wie es sich bei Tisch zu verhalten hat. Die Basis der Etikette, die in der Camarilla vorherrscht, reicht jedoch viele Jahrhunderte weiter zurück. Sie entspringt den höfischen Zeremoniellen des 13. und 14. Jahrhunderts, und hat mit den Jahren einige Modernisierungen durchlaufen. Für ein junges Mitglied der Gesellschaft der Nacht mag es schwer nachzuvollziehen sein, aber vielleicht hilft folgender Gedanke als Einstieg: Die Manieren, des vorindustriellen Jahrtausends, besonders des abendlädischen Jahrhunderts, waren mit dem Begriff der Repräsentation aufs engste verbunden. Der einzelne stellte durch seine Manieren mehr dar, als nur sich selbst: Er repräsentierte seine Familie, seinen Stand, gegebenenfalls auch seinen Glaube, seinen König und sein Land, ja sogar, um noch größere Einheiten zu nennen, sein Geschlecht. Durch die Manieren wurden der Mannund die Frau zum Mann schlechthin und zur Frau schlechthin. Soweit der sterbliche Schriftsteller Assan Wossen Asserate. In der sterbliche Gesellschaft verfallen diese Werte immer mehr, und mit ihnen das Verständnis für die Begrifflichkeiten der alten Sitten und Traditionen, die dahinter stehen. Betrachten wir einen Menschen, der Manieren hat. Drei Dinge sind ihm eigen. Ehre, Diskretion und Contenance. Eine kleine Begriffsdefinition sein uns an dieser Stelle erlaubt. Ehre bedeutet in etwa Achtungswürdigkeit. Sie kann jemandem als Mitglied eines Kollektivs zuerkannt werden (Ehre des Weibes, des Edelmannes, des Handwerkers u.a.m.), sie kann aber auch (etwa durch die Nobilitierung oder eine Ordensverleihung) von einem dazu Berechtigten zugesprochen werden. Durch Missachtung seines Kollektivs wird der Einzelne, durch Missachtung des Einzelnen wird sein Kollektiv gedemütigt. Verletzte Ehre wurde und wird in Gesellschaften/Kulturkreisen, in denen das Ansehen eines familiären, ethnischen oder religiösen Kollektivs über das Wertesystem des Individualismus gestellt wird, unteroffener Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien auf gewaltsame Weise wiederhergestellt Das Streben einer Person nach Ruhm oder Ehre führte und führt nicht selten zu persönlichen und äußeren Konflikten. Die Ehre war im mittelalterlichen und neuzeitlichen Europa auch ein Medium, um Konflikte zwischen Personen und Institutionen auszutragen. Bei der Lösung und Austragung von Streitfällen wurde darauf geachtet, offene Konflikte möglichst zu vermeiden oder zu verschleiern, da ein offener Streit einen Ehrverlust des Widerparts zur Folge haben könnte. Da man sich des Eskalationspotenzials von Ehrverletzungen durchaus bewusst war, wurde es für beide Seiten erforderlich, den Konflikt dergestalt auszutragen, dass beider Ehre keinen Schaden nahm. Contenance aus dem lateinischen: Continentia - Zurückhaltung, Enthaltsamkeit, Selbstbeherrschung) stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Selbstbeherrschung. Der Begriff bezeichnet die Gelassenheit in schwierigen Situationen der Interaktion und Kommunikation. Besonders in gehobenen Gesellschaftsschichten dient die Wahrung der Contenance der Abgrenzung. Diskretion wird heute umgangssprachlich synonym zum Begriff Verschwiegenheit verwendet. Diskretion umschreibt die Fähigkeit und Fertigkeit, Vertraulichkeit (Geheimhaltung) beispielsweise von Wort und Schrift zu wahren. Diskretion und Verschwiegenheit gelten dabei als positiv besetzte Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften. Diskretion im Privatleben besteht größtenteils aus Vertrauen und Respekt. Gewisse Informationen sind nicht für die Allgemeinheit bestimmt, sondern werden nur in einem beschränkten Kreise ausgetauscht. Handelt die vertrauenswürdige Person dem zuwider, so ergibt sich ein eklatanter Vertrauensbruch und sie hat die ihr gegebenen Grenzen nicht respektiert. Versuchen wir, uns in jemanden hinein zu versetzen, der Kraft seiner Erziehung und seines Willens alle diese Eigenschaften angenommen hat. Eine solche Person könnte wohl ohne eine weitere Anleitung auf jedem Treffen erscheinen und wüsste immer intuitiv, wie er sich einer Gruppe zu nähern und wie auf andere zu zu gehen hat. Eine solche Person dürfte man getrost einen Herren oder eine Dame nennen. Und somit als Teil der guten Gesellschaft bezeichnen. Wenn wir uns in der kainitischen Gesellschaft bewegen, sind wir in der feinen Gesellschaft. Denn diese Treffen haben klare Strukturen und Hierarchien. Um also Status und Ruf zu erhalten braucht man gesellschaftliche Anerkennung. Erst diese erlaubt es uns, einen gesellschaftlichen Rang zu begleiten.
Um einen Kainiten also einen Herren oder eine Dame nennen zu können, und um damit ihren gesellschaftlichen Rang nicht nur zu rechtfertigen, sondern ihnen durch diese Definition überhaupt einen solchen geben zu können, müssen die bereits benannten Eigenschaften der Ehrenhaftigkeit, der Contenance und der Diskretion während der kainitischen Erziehung gefördert oder in späteren Jahren durch Protektion, Anleitung und großen Willen erlangt werden. Betrachten wir also, was eine Dame oder ein Herr in der sterblichen Gesellschaft ist.
1.2 Gedanken über die Dame Es wurde geschrieben, eine Dame zeichne sich durch einen ausgeprägten Schönheitssinn und auf jedem Fall duch formvollendetes Benehmen aus. Sie beherrscht die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens, sie kleidet sich ihrem Typ und dem Anlass entsprechend, ist elegant, bewegt sich sicher auf dem gesellschaftlichen Parkett, ist in jedem Falle redegewandt und klug, kann sich aber auch zurückhalten. Eine Dame, die nach gesellschaftlicher Anerkennung strebt, tut gut daran, sich in allen Fähigkeiten eines solchen Lebens zu üben. Neben Konversation darf wohl der Tanz zu ihren Fähigkeiten zählen. Ebenso die Beherrschung wenigstens einer der schönen Künste (Malen, Singen, Musizieren auf einem Instrument). Keiner wird erwarten, das sie eine Meisterin wird. Sie sollte sich an aktuellen Themen interessiert zeigen. Gleichwohl wird eine gute Bildung verlangt. Sie sollte zumindest geneigt sein, aufmerksam zu zuhören. In der Regel obliegt die Einführung einer Dame in die Gesellschaft dem sie begleitenden Herren und sie darf sich zu jeder Zeit des Schutzes durch ihre Begleitung oder die anderen anwesenden Damen gewiss sein. Jenen, die eine gesellschaftlich akzeptierte Dame in Frage stellen, ihr Integrität oder ihren Ruf zu bezweifeln wünschen, möge ein Wort der Warnung gesagt sein. Sie werden sich einem wahren Sturm der Entrüstung aussetzen. Sie werden Ihrem eigenen Ruf mit Garantie mehr Schaden zufügen, als dem der Dame. Denn die Dame ist im Rang immer als dem Herren, dessen Protektion sie genießt, übergeordnet zu betrachten. Zwar kann sie ihre Macht nicht mit ihren eigenen Händen durchsetzen. Doch wird sie ihren Herren sicher über jeglichen Verstöße zu informieren wissen. Jener Herr, so er seine Rolle ernst nimmt, wird sich ganz sicher mit einem entsprechendem Händel revanchieren. Bitte vergessen Sie das nie. Ganz gleich, in welcher Gesellschaft Sie sich bewegen. Gleichwohl heute die Rollen nicht mehr so stark tradiert sind und die Ämter von Personen beiderlei Geschlechts übernommen werden können, sind es im Grunde doch immer noch dieselben Werte, an denen eine Dame heute gemessen wird.
1.3 Zum Herren Herr (althochd. heriro, hèrero, hèrro) ist die schon im 9. Jahrhundert substantivisch gebrauchte Komparativform von hehr (her) und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten gegenüber dem Geringeren, den Befehlenden gegenüber dem Knecht. In der höfischen Periode wurde Herr Standesname für die Adligen, besonders reichsunmittelbare, die in der Würde nach den Fürsten und Grafen kamen. In den Städten ging der Name Herr auf die obrigkeitlichen Personen über;allgemeiner wurde er auch für Familienoberhäupter, für Geistliche, überhaupt für Personen, die Gewalt über etwas hatten, gebraucht. Und in dieser schlichten Definition steckt alles, was es über einen Herren zu sagen
Re: Etikette
2. Die Kainitische Gesellschaft Obwohl wir in den ersten Monaten keinen strengen Blick auf die Etikette und die feine Lebensart zu richten wünschten, um Neuankömmlingen und Alteingesessenen die Zeit zu geben, Rangfragen mit der nötigen Höflichkeit und zu erwarteten Disziplin zu regeln, sich also mit einander im Rahmen von gesellschaftlichen Empfängen, Protokollen und nötigen konstituierenden Sitzungen kennenzulernen, im Umgang miteinander Erfahrung zu machen und sich eine Meinung zu bilden, finden wir es nun an der Zeit, noch einmal Konventionen für Benehmen und Begegnung in Schriftform festzuhalten. Auf das ein jedes Mitglied der Gesellschaft, gleich ob Gast, Bürger oder Durchreisender, sie kenne. Dabei haben wir uns auf verschiedener, alter und neuere Schriften großer, angesehener Harpyien der Camarilla, sowohl noch extierender, als auch vergangener, bedient. Hochachtungsvoll
Amalie Theresa Katharina von Dornenburg Ahnin des Clans der Rose Hüterin des Bundes der Harpyien
2.1 Grundlegendes über die Gesellschaft
Es Widerstrebt uns eigentlich etwas so Grundlegendes zu wiederholen. Allerdings scheint es, sieht man die letzten Monate unter dem Aspekt guten Benehmens, für uns doch nötig, für einen Moment die Grundlagen der Etikette und ihre Notwendigkeit zu erörtern. Der eigentliche Zweck der Etikette ist die Erleichterung der Kommunikation und die Verhinderung von Missverständnissen. Gerade wenn viele Personen aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen Missverständnissen kommt, die unter Umständen zu Eskalationen führen würden. Obwohl diese Einführung einen Überblick über die wichtigsten Verhaltensregeln gegeben wird, um unter den Mitgliedern der Gesellschaft größtmögliche Klarheit zu schaffen, kann auch eine sture Einhaltung der folgenden Muster keine Garantie für das korrekte Betragen geben. Im Endeffekt kann nur die sensible Einschätzung von Fall zu Fall einen Kainiten vor bösen Fehltritten bewahren. Die Fähigkeit zu solcher Einschätzung gewinnt man erst durch Erfahrung und gute Beobachtung. Deshalb sollte und darf ein Kind oder auch ein ungeübter Neugeborener sich nicht scheuen, seinen Erzeuger oder Mentor zu fragen, wie er sich zu verhalten hat, wenn er unsicher ist. Natürlich wird die lokale Harpyie Ihnen ebenso gerne Auskunft erteilen. Selbst ein versierter Ancilla, dem am korrekten Verhalten der anderen etwas liegt, sollte für eine solche Auskunft keinen oder nur einen wirklich kleinen Gefallen einfordern.
2.2 Status und Rang
2.2.1 Status und seine Bedeutung
Wir erlauben uns, der Vollständigkeit halber auf die Status und ihre Konsequenzen für den Kainit der ihn innehat einzugehen. Kind Dies ist der niedrigste Status eines Vampirs. Mit Erschaffung wird ein Vampir Kind. Er untersteht seinem Erzeuger und lernt von diesem das Überleben der Welt der Vampire, die Gesetze derselben und wird darauf vorbereitet, für sich allein einstehen zu können. Doch sei hier wieder ein Wort der Warnung gesprochen: Die Kinder gehören zu ihren Erzeugern. Und die Erzeuger entscheiden, was dem Kind Wohl tut und was nicht. Ich kann nur davon abraten, dem Kind (vor allem einem weiblichen, siehe Abschnitt über die Dame) eines angesehenen Kainiten durch Herablassung oder schlichtes, absichtliches Ignorieren eine Schmähung anzutun. Die Gründe sind wohl so offensichtlicher Natur, dass sie hier nicht weiter erörtert werden müssen.
Neugeborener Es sollte bekannt sein, dass ein Neugeborener ein Kainit ist, welcher den Freispruch erhalten hat und auf sich alleine gestellt ist.Ein Neugeborener ist mündig, somit für seine Handlungen und Aktivitäten allein verantwortlich. Sie stellen die breite Masse in der Gesellschaft.
Ancilla Ancillae stehen zwischen der großen Basis an Jungen und den wenigen Alten. Sie stellen eine Art Drehscheibe zwischen Boden und Führungsebene dar. Sie haben sich in der Gesellschaft bewiesen. Oft erfüllen sie die höchsten Aufgaben. Prinzen und wichtige Würdenträger großer Domänen sind oft Ancillae.
Ahn Ich werde mir nicht anmaßen, über die Aufgaben von Ahnen innerhalb der Camarilla zu referieren. Allein ihre Anwesenheit, auch wenn wir sie nicht sehen, ist der Grund für die Regeln, die Sie gerade studieren. Sie sind der Kern dieser Gesellschaft der Nacht, dieser Camarilla. Alles wurde durch sie erschaffen. Sie hüten das Wissen der Camarilla, verbürgen ihre Gesetze mit ihrem Blut und tragen für diese Gesellschaft Sorge.
2.2.3 Respekt und Ansehen Worum es hier geht, ist die ganz alltäglich Anwendung von Status. Status - ist das Maß des Standes jedes Kainiten in der Camarilla soweit, so gut. Status - beschreibt den Grad des Respekts, der dem betreffenden Kainiten zusteht. Auch das ist noch gerade so bekannt. Und äußert sich in aller Regel durch in den Domänen gelebte Etikette Regeln. Wer sich wem vorzustellen und wie weit man sich dabei mit Verbeugungen zum Löffel machen muss. Sie verzeihen den Lapsus. So zumindest oft die landläufige Meinung. Aber Status bedeutet noch viel mehr Status beschreibt den Grad der Glaubwürdigkeit jedes Kainiten der Camarilla. Es geht beim Status eben nicht nur darum, wer wem gegenüber wie tief den Kopf zu senken hat. - Das sind nur die Symptome des Status. Im Kern geht es um ein sehr zentrales Problem der Vampire, und ein ganz alltägliches Problem jeder Domäne: Wer hat bei Konflikten Recht? Vampire zumindest die Älteren wissen, dass es so etwas wie einen wasserdichten Beweis niemals gibt. Überlegen Sie bitte, was es alles für Möglichkeiten gibt, ein Verbrechen unbekannt zu verüben oder zu verschleiern. Oder jemanden anzuhängen. In allen Fällen, wo es Streit zwischen zwei Parteien ohne echte Beweise von Schuld oder Unschuld gibt, ist Status, und die Frage wer mehr davon hat, oft der entscheidende Faktor. Status und Rang fallen aber nicht vom Himmel. Sie sind von einer Vielzahl von Patronaten von Ahnen, Erzeugern, Harpyien, Prinzen und anderen Amtsträgern oder Würdenträgern geschaffen wurden. Derjenige, der einen Kainiten verurteilt und zu Fall bringt, sagt all diesen Leuten, das sie sich geirrt haben. Oder sich haben täuschen lassen. - keine Sache, die man leichten Herzens durchführt. Betreffs der kainitischen Gesellschaft bleibt also festzuhalten: Die Disziplinen des Kampfes erlauben dem Stärkeren, ein Verbrechen an körperlich Schwächeren zu begehen. Die Disziplinen des Geistes erlauben dem entsprechend Geschulten, ihre Spuren zu verschleiern oder umgekehrt, dem Verbrecher auf die Schliche zu kommen. Aber der Status alleine entscheidet, ob all dies am Ende überhaupt eine Rolle spielt. Was aber macht man, wenn zwei Statusgleiche einander gegenüberstehen? Rufen wir uns die Formel ins Gedächtnis: Alter vor Amt vor Ansehen. Wenn einer der beiden ein Amt hätte, wäre sein hohes Ansehen bereits durch die eben dieses bestätigt. Es bedürfe eines Neugeborenen von hohem Ansehen, um wieder die Situation zweier Gleichrangiger mit allen entsprechenden Privilegien zu schaffen. Bei einer Auseinandersetzung, etwa zweier Neugeborener ohne Amt, wird also der Ruf den Ausschlag geben. Oder zumindest zu einem ganz beträchtlichen Teil in die Urteilsfindung einfließen. Dieser Ruf ist ähnlich gut zu beurteilen und einzuteilen, wie Status eine Aussage bezüglich des Alters treffen. Man kann ihn im Groben in 5 Stufen einteilen. Ähnlich den großen 4 Statusstufen. Wer sich damit befasst hat, kennt sie sicher. Im Zweifel gibt Ihnen die lokale Harpyie gern Auskunft.
Der Ehrlose Nun ja... Es ist sicher eine Sache persönlichen Empfindens. Es gilt derzeit unter einigen Jungen der Clans der Gelehrten und des Tiers als Chic, den Ruf eines Ehrlosen zu haben. Doch die Ancillae in den betreffenden Clans sehen dies sicher anders. Um einen solchen Ruf zu erhalten, muss man mehr getan haben, als die üblichen Konventionen der Höflichkeit verletzt zu haben. Man hat eine oder gar mehrere Schulden nicht beglichen. Diese Person gilt als ein Aussätziger der Gesellschaft. Ihr Ehrenwort ist nichts wert, ihre Meinung ebenso. Er kann nur hoffen, durch langes, ehrenvolles Verhalten das Vertrauen der Gesellschaft wieder zu gewinnen.
Der Zweifelhafte dieser Rang hat eins mit dem Ruf eines Hochverehrten gemeinsam: die Inhaber beider Ränge haben die Aufmerksamkeit der Harpyien und ihrer Clans, ihrer Domänen und möglicherweise einer langen Reihe anderer Kainiten. Durch all zu gewagtes Auftreten, Respektlosigkeiten gegen Amtsinhaber, offenkundige Unkenntniss der Gesellschaft und der Etikette erwirbt man einen zweifelhaften Ruf. Wird irgendein Mitglied der Gesellschaft einem im Rahmen einer gesellschaftlichen Veranstaltung ohne einen formellen Titel der Anerkennung vor dem Namen vorgestellt, handelt es sich um jemanden diesen Ranges. Eine große Ausnahme findet sich hier: ein gerade zum Ancilla Ernannter oder auch etwa ein frisch freigesprochener Neugeborener sind ebenfalls Persona non grata, Personen ohne formalen Rang was den Respekt betrifft. Doch sie gelten als junge, die sich in ihrem neuen Stand noch zu beweisen haben. Wenn einem also der frisch ernannte oder junge Neugeborene vorgestellt wird, meinte hier die Gesellschaft ebenfalls Zweifelhaft. Aber eher mit einem positiven Vorzeichen.
Der Anerkannte wird einem als werter Herr oder eben als werte Dame vorgestellt. Sie gelten als ihrem Stand entsprechend in die Gesellschaft eingeführt, ohne durch große Taten bereits herausgestellt zu haben, welchen Wert sie für ihren Clan und die Gesellschaft haben. Sie sind aber auch nicht bei dem Versuch dazu durch grobe Fehler aufgefallen.
Der Beachtete hat genügend Gutes für die Gesellschaft geleistet, um in den Grenzen seiner Heimatdomäne einige Berühmtheit erlangt zu haben. Der Beachtete ist genau das: er hat sich aus der grauen Masse seiner anerkannten Standesgleichen hervorgetan und die positive Aufmerksamkeit der Harpyien erregt. Wer beachtet ist, für den beginnt man sich zumindest schon mal zu interessieren. Was insbesondere auf die Standeshöheren zutrifft. Häufig ergeben sich im Stande des Beachteten wertvolle, erste Verbindungen zu Ranghöheren. Diese würde es sonst oft noch nicht wagen, unbekannten Größen oder gar Leuten zweifelhaften Rufes die Hand zu reichen. Üblicherweise muss man als Neugeborener mindestens beachtenswert sein, um von einer Harpyie oder dem Gastgeber einem Höherrangigen vorgestellt zu werden. Mit dem Anstieg des Respekts, folgt natürlich auch die Pflicht, mehr auf die gesellschaftlichen Regeln Rücksicht zu nehmen und die Gunst der Harpyien mit eben solchem Respekt vor deren anderen Urteilen zu bedanken. Im übrigen würde man eine Person solchen Ranges als sehr geehrten Herren oder eben sehr geehrte Dame vorstellen.
Der Verehrte: Der Verehrte gilt nicht zuletzt auf Grund der Belastungen eines Hochverehrten als der angestrebte Respekts - Stand schlechthin. Wer sichals Verehrter behaupten kann, gehört in der Regel zu den festen Größen einer Domäne. Stabilität zählt hier mehr als kurzfristiger Ruhm. Es gilt schon fast als gesellschaftliche Pflicht, einem Verehrten beizustehen und seinen Einladungen zu folgen. Einem verehrten Mitglied der Gesellschaft die Unterstützung zu entsagen, oder diesen sogar zu verhöhnen, könnte und wird von den Harpyien meist als sehr unschicklich empfunden. Die Folgen sind für den einzelnen, der sich dieser Schande schuldig macht, zu meist gravierend.
Der Hochverehrte
Ein Hochverehrter kann sich der Aufmerksamkeit der Harpyien und der Kainiten des jeweils nächst höheren Status sicher sein. Er steht an der Schwelle zum Aufstieg in einen neuen Stand. Womöglich weit vor seinem Alter. Meist sind aller Augen auf ihn gerichtet. Über das Wort der Harpyien und das Elysiumsgeflüster ist ihm die Aufmerksamkeit wichtiger Personen vielleicht weit über die Grenzen seiner Domäne hinaus zu teil.
2.2.4 Steigen und Fallen 2.2.4.1 Steigen und Fallen im Status
Steigen: Status Kind zu Neugeborener Der Prinz ernennt und anerkennt auf Bitten des Erzeugers ein Kind als Neugeborenen. In der Regel ist diese Ehrung mit der offiziellen Aufnahme in die Domäne verbunden.
Status Neugeborener zu Ancilla ein Ahn oder ein alter Ancilla rufen den Neugeborenen zum Ancilla aus. Der Prinz und die Harpyie der Heimatdomäne des Betreffenden Kainiten müssen dies formal anerkennen, ehe der im Status aufgestiegene Kainit offiziell als Ancilla Anerkennung findet.
Status Ancilla zum Ahnen
Mindestens zwei Ahnen müssen den Ancilla als ihnen gleich anerkennen und dies durch Wort und Tat kundgeben. Es ist eher unüblich, das dies Ahnender eigenen Ahnenlinie sind. Wenn zwei Ahnen den Ancillae offiziell als ihresgleichen und in jedem Belang ihnen gleichwertig benannt haben, wird er zum Ahnen. Keine weiteren offiziellen Formalia.
Fallen: ist beim Status sehr schwierig! Zwar ist es das Previleg des Prinzen zu bestimmen, als was ein Kainit seiner Domäne betrachtet wird. Doch ohne trifftigen Grund wird der Prinz kaum ein solches Urteil fällen.
2.2.4.2 Steigen und Fallen im Ansehen
Steigen Harpyien verkünden den Ruf, sie leben ihn vor und dürfen zu Recht erwarten, dass man ihrem Beispiel folgt. Möglichkeiten im Ruf aufzusteigen sind: Anerkennung der Harpyien mutige, aber nicht despektierliche Einladungen Gehorsam und Respekt vor den Höheren Fallen: Beispiele, die zum Verlust von Ruf führen können: jede Form von Unflätigkeit Ignorieren der Harpyien Missachtung der Wünsche Ranghöhere