ALBANIA - Literaturcafé

Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Ach ja, der Nächste, der hier schreibt, erhält einen virtuellen Caj und einen , wir sind ja im Literaturcafe. Admin, wie sieht es bei dir aus?

Da viele schon kräftig weitergelesen haben, wie wäre es, wenn wir bis nächsten Donnerstag bis einschließlich zum dritten Kapitel lesen?




Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen. Oscar Wilde

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Ist mir recht bis zum dritten Kapitel muss aber sagen das ich ziemlich entäuscht bin, irgendwie hab ich mit mehr resonanz gerechnet, aber jetzt schreibt kaum einer was dazu.

Warum hab ich mir dann das Buch gekauft wenn keiner von euch mitdiskutieren möchte? Das war aber doch Sinn und Zweck dieses Threads.....

Versteh ich nicht so ganz, aber gut ich zieh das jetzt durch

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Kann mich da Arbria nur anschließen, wobei ich das Buch auch so gelesen hätte, aber es hatten sie doch recht viele gemeldet, die mitlesen wollten und wir haben wirklich extra so lange gewartet und nun kleckert es hier nur
Ach Latifa, so weit habe ich natürlich wieder nicht gedacht mit den Schneeklumpen z.B.  aber ist nachzuvollziehen........das zerkratzen der Gesichter kannte ich schon aus dem Kanun, das machen allerdings nur die Männer, das kam nicht so richtig rüber in dem Buch, oder irre ich mich?Und Arbria hatte noch mal geschrieben, dass ja der Gast eigentlich schon auf dem Weg war und dem Gastgeber den Rücken zugekehrt hatte, als er erschossen wurde. Da habe ich gar nicht mehr dran gedacht  Macht das ganze natürlich nochmal so tragisch, da ja von den "Richtern" bestimmt wurde, dass es anders gewesen sein müsse und somit erst die Blutfehde entstanden ist. Man stelle sich nur mal vor, es wäre eindeutig gewesen und die Familien wären immer noch befreundet, wie viel Leid wäre den Familien erspart geblieben. 


Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Sorry, dass ich noch nicht dazu kam, hier zu schreiben. Muß jetzt auch gleich wieder los, deshalb werde ich es später versuchen. Habe auch noch nicht gelesen, was Ihr geschrieben habt. 

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

ICh hab es so verstanden das die Frauen sich die Gesichter zerkratzen  

(diese stelle werd ich nochmal lesen )

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Habe das Buch inzwischen durchgelesen und bin noch immer begeistert. Es geht ja nach dem 1. Kapitel ganz anders weiter als man denken könnte. Nur der Schluss ist vorausschaubar.

Ja, Arbria, die Frauen zerkratzen sich das Gesicht bei einer Beerdigung in der Geschichte. Denke, es sollen die sogenannnten "Klageweiber" sein, wie es sie auch heute noch in abgeschwächter Form auf dem Balkan gibt. Neben echter Trauer wird geklagt, sich zerkratzt oder Haare ausgerissen und traurige Lieder gesungen.
Ein Ziel soll sein, dass sich jeder bei der Beerdigung ausweinen kann und sich so erleichtert um später besser das Gesicht wahren zu können.

Hochinteresant fand ich in dem Buch auch, dass Gjorg Familien ohne Blutschuld als langweilig empfindet, obwohl er in seiner Situation ja auch nicht zufrieden ist.



Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibts nicht.
Konrad Adenauer

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Würde mich ja schon gerne über weitere Kapitel austauschen. Aber wir sollen ja warten, oder?


Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibts nicht.
Konrad Adenauer

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

also ich muss erst noch weiter lesen und könnte mich noch nicht beteiligen dann

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Maedels, sorry ich konnte nicht kommen da ich mit unserem kleinen im Krankenhaus war - bin grad  zur Tuer rein, und muss nun erstmal " heimkommen "..Ich hab euch nicht vergessen und werd heut abend schreiben...

lg Bradha

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

Sooo, dann will ich mal...

Ich hatte das Buch ja schon mal vor n paar Jahren gelesen, keine Ahnung warum aber jetzt hat es mir viel besser gefallen als beim ersten mal...Die " Schreibe " ist gut zu lesen, und das erste Kapitel hat mir beim lesen einige " ah" "ohs" &  "uiis " entlocken koennen ".
Deutlich in Erinnerung sind mir der starke Wiederwillen von Gjorg fuer diesen Mord und sein Hinnehmen der Situation im Kopf geblieben...( Im realen Leben erlebe ich fast genau dieses Hinnehmen von Ritualen / Traditionen die unverrueckbar erscheinen ).
Vergessen hatte ich die Sache mit dem blutbeflecktem Hemd. Ebenso kam mir nun der Titel des Buches logischer vor..( ich weiss nicht wo mir beim letzten mal lesen der Kopf stand )

Mir war nicht bewußt , das es so viele Regeln gibt fuer einen Ehrenmord (nicht von hinten schießen , ankuendigen , nach der Tat den Toten umdrehen- dann die versch. Bekanntmachungen und die " Schonfrist " ,nicht herumprahlen, Blutsteuer...usw. )

Immer wieder beim lesen kommt mir der Gedanke das das ganze eine ausweglose Situation ist ( was Gjork  ja auch so empfindet )und einfach so hingenommen wird...Das auf der Beerdigung / Totenfeier keine Reaktionen in den Gesichtern zu lesen, ist zeigt mir noch einmal wie stark das alles in das Leben der Menschen eingebunden ist..

Entsetzlich emfinde ich die Aussicht zu wissen das es mich bald erwischen koennte, die Gedanken wer wird es tun , wann wird es passieren...

Ich zitiere mal.."..manchmal kamen sie ihm kurz vor, mehr als kurz, ein Spritzer  Zeit, nicht genug, um darin etwas zustande zu bringen. Doch ein paar Minuten spaeter erschienen ihm diese dreissig Tage schrecklich lang, ewige nutzlose Tage "...

Ich denke was soll man da schon anfangen erledigen und beginnen ,wozu überhaubt ? Das sogar noch geheiratet wurde hat mich sehr verduzt...


Das erste Kapitel endet fuer mich sehr mutlos / lethargisch ...




aber ich lese natuerlich weiter

lg bardha

Re: Ismail Kadare - "Der zerrissene April"

@Bardha: Yeah, auf deinen Kommentar hatte ich mich schon gefreut. Stimmt, warum um alles in der Welt sollte man in dieser Zeit noch heiraten? Das habe ich mich auch gefragt...

(offtopic: Ich hoffe, dein kleiner Schatz hat nichts Schlimmes, weil Ihr in der Klinik wart, wieder alles ok mit dem Top-Fotomodell?)




Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen. Oscar Wilde