So angenehm das Leben hier ist, wie überall auf der Welt ist es nicht perfekt. Wir haben zum Beispiel ziemlich viel Ärger mit unserer Vermieterin. Die gute Frau und die Maklerin kommen nicht damit zurecht, dass ich ein halbwegs passables Spanisch spreche und mich nicht ganz so plump unter Druck setzen lasse wie viele andere Ausländer. Ich kann allen nur raten, sich die angebotenen Mietverträge sehr genau durchzulesen und möglichst von einer Vertrauensperson übersetzen zu lassen. Nach dem, was ich so von anderen Deutschen höre, sollte man bestimmte sogenannte Einwanderungshelfer nicht unbedingt als Vertrauenspersonen betrachten, nur weil man sich mit ihnen in der Muttersprache unterhalten kann. Die angebotenen Mietverträge sind teilweise nicht gesetzeskonform, weil man wohl davon ausgeht, dass ein der Landessprache unkundiger Deutscher zu blöd ist, das zu merken. Einzelheiten dazu werde ich schreiben, wenn ich mich selbst etwas eingehender mit diesem Gesetz auseinandergesetzt habe. Nur einen wichtigen Punkt möchte ich hier erwähnen: Niemand sollte eine Kaution zahlen, ohne dass der Mietvertrag eine wirklich umfassende Bestandsaufnahme sämtlicher Mängel enthält. Und man sollte immer darauf bestehen, dass diese Kaution nicht an Makler oder Vermieter gezahlt wird, sondern auf ein Konto bei der dafür vom Gesetzgeber vorgesehenen Bank. Zugriff auf dieses Konto haben nur Mieter und Eigentümer/Makler gemeinsam. Andernfalls ist es sehr fraglich, ob man die Kaution jemals wiedersieht. Diese Dinge sind natürlich auch den "Einwanderungshelfern" bekannt, nur leider weisen einige anscheinend nicht unbedingt darauf hin. Wir sind glücklicherweise nicht in diese Falle getappt, andere schon. Ich habe bisher überhaupt noch keine Kaution gezahlt und werde das erst dann tun, wenn wirklich alle gravierenden Mängel zu unserer Zufriedenheit beseitigt sind. Gravierende Mängel sind zum Beispiel nicht funktionierende Türschlösser, nicht schliessende Fenster und Fensterläden, ein Pool mit wöchentlich 5 Kubikmeter Wasserverlust, Defekte in der Installation der Aussenbeleuchtung, eine Garagentür, die sich nicht öffnen lässt etc.. Falls jemand jetzt denkt, Fensterläden seien unwichtig - dem ist nicht so.Nicht schliessende Fensterläden machen die Installation einer wirkungsvollen Alarmanlage unmöglich. Ohne Alarmanlage aber kann der Hausrat nicht versichert werden.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Hallo Eddi, vielen Dank fuer die offenen Worte. bitte Ross und Reiter, wer ist durch wen reingefallen.
Ich moechte nicht den selben Einwanderungshelfer aussuchen
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Hi, evtl ein kleiner Tipp in Sachen Recht.
Da gibt es bestimmt auch Standartverträge wie in Deutschland.
Fragt doch mal den Präsidenten von http://dug.punta.com/ (ralf-uruguayonline) der hat das doch gelernt.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Das mag sicherlich alles stimmen, aber das ist ja kein Uruguay spezifisches Problem, denn ist das irgendwo in der Welt nicht so? Die Kaution für meine letzte Wohnung in Holland habe ich auch erst zurückerhalten, nachdem ich einen Gerichtsvollzieher mit der Sache beauftragt hatte.
Man sollte bitte auch bedenken, dass es hier üblich ist Gegenangebote einzureichen. Es ist absolut normal, dass wenn jemand eine Wohnung für 300 Dollar anbietet, man vorschlägt sie z.B. für 150 Dollar zu nehmen. Jeder versucht hier eben das maximale rauszuholen und die "Eile" der Vermieter / Makler bzw die Sprüche, das weitere Interessenten da sein etc sind ja auch nichts, was es nur hier gibt.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen o.T.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
... und damit das "Eintrittsgeld" nicht zu hoch wird ...
... sind solche Informationen für alle zukünftigen Einwanderer nach Uruguay Gold wert.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Klar gibt es überall schwarze Schafe, aber ich wittere nicht generell hinter allem und jedem Hinterhältigkeit. Natürlich möchte niemand horrendes Lehrgeld zahlen. Ich gehe aber nach wie vor davon aus, dass z.B. ein fairer und seriöser Einwanderungshelfer Abzocke und Doppelprovisionsnepp gar nicht erst aufkommen läßt, sondern mit ehrlichen und ungezinkten Karten spielt.
Und mit entsprechender Vorbereitung und dem Absetzen der rosaroten Brille erkennt man selbst sicher auch schon, wenn sich ein ungutes Gefühl einschleicht.
Gruß Tine
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Einen Mietvertrag macht man nur bei einem Notar, der beraet auch in kniffligen Fragen
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Mate bringt es auf den Punkt. Ich habe nirgendwo behauptet, dass es sich um uruguayspezifisches Problem handelt. Sowas passiert überall auf der Welt, eben auch hier. Darum meine Warnung. Wie Walkabout richtig sagt, besteht für die "Einwanderungshelfer" ein Interessenskonflikt. Im Zweifelsfall ist davon auszugehen, dass das persönliche Einkommen vor der Loyalität zum Kunden kommt. Ich werde hier mit Sicherheit keine Namen nennen. Das können die Betroffenen selbst tun, wenn sie es möchten. Ansonsten soll sich jeder seine Meinung selbst bilden. Man sollte nur etwas misstrauisch werden, wenn einem so ein Universalgenie über den Weg läuft, dass sich selbst als Fachmann auf allen Gebieten verkauft. Egal, ob Migrationsfragen, Autovermietung, Immobilienvermittlung ,Anlageberatung oder Händchenhalten bei sonstigen Problemchen....jeder Auftrag wird angenommen. Hauptsache, die Provision stimmt. Einwanderungshelfer ist kein Berufsbild, sondern eine Tätigkeit, die absolut jeder ausüben darf. Es ist doch klar, dass sich in so einer Branche alle möglichen Typen tummeln. Ich rate nur zur Vorsicht, Entscheidungen kann ich niemandem abnehmen. Tatsache ist, dass dieses Thema in diesem Forum bisher nicht ausreichend zur Sprache kam.
Re: Vorsicht bei Mietverträgen
Eddi, Deine Aussagen kann ich nur befürworten und Mate gebe ich Recht:
Ein verantwortungsbewußter Einwanderungshelfer wird nicht auf Teufel komm raus ALLES machen, da er es gar nicht kann. Er wird den Mietinteressenten mit Verträgen dahin schicken, wo die rechtliche Seite abgesichert werden kann.
Und genau das ist das, was ich u.a. von Einwanderungshelfern erwarte: E H R L I C H K E I T - K O R R E K T H E I T - S E R I Ö S I T Ä T !!!
Alles andere spricht sich nicht nur sehr schnell herum (ich liebe Kaffeeklöns und PMs - es plaudert sich so nett und man kann so wunderbar vom Stöckchen zum Klötzchen kommen...), sondern kann auch noch schneller nach hinten los gehen. Iich glaube kaum, dass bei Bekanntwerden von krummen Geschäften und Profitgeilheit nur die Betroffenen sauer sind. Immerhin haben andere ggf. auch einen Ruf zu verlieren, den sie garantiert bis aufs Messer verteidigen, solange sie selbst legale Wege gehen. Den anderen empfehle ich dann doch eher country-hopping, solange sie das Land noch verlassen können, denn sie wissen selbst sicher ganz genau, warum sie auch Deutschland verlassen haben!