Und wenn es uns katastrophenmäßig nicht trifft,
so trifft es uns bestimmt finanziell.
Denn Herr Westerwelle hat ja bereits am frühen Morgen
die deutsche Hilfe angeboten.
Und was das heißt, wissen wir ja.
Aber all dies Finanzielle ist nichts gegen die Zerstörung,
die da innerhalb kurzer Zeit passiert ist.
So ist es liebe Cappu, es ist für uns kaum vorstellbar,
wie sich das dort abspielte. Alleine der Gedanke an die
10m hohen Wellen, die mit einer Geschwindigkeit von
700kmh auf die Küste zurasten, erfüllt mich mit Entsetzen.
Gar schreckliches berichteten heute Morgen die Medien.
260Km von Tokio entfernt ist in einem Atomkraftwerk
die Kernspaltung im Gange. Das kann noch sehr dramatisch
werden, denn damals waren die Spuren vom Kernreaktor-
Unglück, in Tschernobyl, auch in Deutschland zu finden.
Möge es nicht zur Totalkatastrophe kommen, denn dann
könnte auch Tokio betroffen sein, dazu weite Landstriche
unbewohnbar werden und das bei dieser Bevölkerungsdichte.
Die Bilder, die man da zu sehen bekommt, sind schon sehr schlimm.
Ich glaub, wenn es da wirklich zu einem Gau kommt, kann man sich
über die Ausmaße keine richtigen Vorstellungen machen.
Eben hatten sie mal gemeldet, dass es so aussähe, als ziehe die weiße
Wolke in Richtung Meer, das könnte man aber nicht mit Gewissheit sagen...
Und wenn man dann so was sieht, dann frage ich mich immer wieder,
warum hier in Deutschland an den Atomkraftwerken festgehalten wird und
der Ausstieg aus der Steinkohle so sehr betrieben wurde.
Gut, durch den Abbau der Steinkohle gibt es vielleicht Schäden an Häusern und
es kann auch schon mal leicht die Erde beben: aber solche Folgen, wie bei
einem Atomgau, bei dem ganze Landstriche verseucht werden, Menschen durch die Verstrahlung zu Tode kommen...
das gibt es beim Kohleabbau nicht.
Nun bekommen die Nationalen Atomkraftgegner wieder Munition.
Vielleicht reicht die Munition jetzt endlich aus,
um die "Profitgeile Bande" zum Teufel zu jagen.
Es ist wieder einmal ersichtlich, auch in Deutschland
würde man aus Profitgier über Leichen gehen. Die
Wahlen wären jetzt eine Chance, die Meinung zu
propagieren, aber ich traue den Deutschen da nicht
viel zu.
Aber man sieht doch jetzt an dem Beispiel E10
welche "Macht" der Bürger eigentlich hat:
Da wird das E10 eingeführt und die Bevölkerung boykottiert
es, tankt überwiegend nach wie vor Super/Super Plus.
In der Folge kam es zu Lieferengpässen, an manchen Tankstellen
musste der Tankwagen 3mal am Tag Super anliefern.
Also auch ich werde dieses E10 NICHT tanken:
- der klimatechnische Nutzen ist nicht nachgewiesen
- um genügend Rüben und Weizen für das Bio-Super anzupflanzen, wird eine
Fläche benötigt, die eine Größe von 70.000 Quadratkilometern hat, das ist
eine Fläche 2mal so groß wie Belgien
- dort wo dann bisher Gemüse angebaut wurde, wird dann künftig der
Rohstoff fürs E10 angebaut - die Folge, das Gemüse wird teurer
- es werden Wälder abgeholzt um Anbauflächen zu bekommen
- wir verarbeiten den Weizen zu Benzin und in den armen Ländern der
Welt verhungern die Menschen.
- E10 ist nicht so leistungsfähig wie das bisherige Super, d.h. man muss öfter
tanken gehen als bisher
So lange ich noch ne andere Möglichkeit habe, tanke ich kein E10, auch wenn
ich dafür je Liter derzeit ca. 8 Cent mehr zahlen muss.
Mal sehen was da noch passiert.
Eines darfste nicht vergessen, Cappu, das Auto ist des
Deutschen liebstes Kind. So lange nicht garantiert werden
kann, dass der eigene Motor heile bleibt, wird halt etwas
teurer getankt. Es ist, aus welchem Grund auch immer,
auf jeden Fall ein Beispiel wie der Bürger Einfluss nehmen
kann.
Jetzt werden wohl einigen die Augen aufgehen, denn so etwas
wie in Japan, darauf würden sie gerne verzichten. Da gibt es
nur eines, auf die Straße zu gehen, dann aber nicht ein paar
Hunderttausend, sondern Millionenfach. Schon sind wir wieder
beim E 10, denn das ist ein Beispiel, dass es funktioniert.
Es heißt immer, dass die deutschen Atomkraftwerke sicher seien.
Auf Phönix brachten sie einen Spezialisten der ausführlich darlegte,
dass auch hier die Sicherheit am seidenen Faden hängt und es
keines Erdbebens bedarf, um eine Reaktorkatastrophe auszulösen.
Das kann stündlich passieren, so wie es hieß. Ich finde, dass
derartige Aussagen auch für uns Laien logisch und verständlich sind.
In Japan nimmt die Katastrophe inzwischen ihren Lauf. Es wird von
den ersten Verstrahlten berichtet. Das wird nur der Anfang sein.
Vorhin hab ich auch einen Bericht gehört:
darin hieß es, dass es ja nicht eines Erdbebens bedarf,
um eine Kernschmelze herbeizuführen.
Und dass, falls so etwas passiert, die deutschen AKW's
nicht in der Lage sind, einen Gau zu verhindern.
Heute war in BaWü schon die erste Demo: vom Amtssitz des
Herrn Mappus bis hin zu nem AKW, über 45 Km wurde von
60.000 Menschen eine Kette gebildet.
Was ich in Japan nur etwas seltsam finde, ist deren Informations-
politik. Keiner weiß genau, was wirklich passiert ist.
Angeblich ist nix passiert, aber warum wird die Sicherheitszone dann
von 10 Km auf 20 Km ausgeweitet?
Seit 7.30 Uhr habe ich den Fernseher in Betrieb und höre
seit dem, auf ARD, eine Sondersendung. So hat es das wohl
noch nie gegeben.
Inzwischen wird vermutet, dass es zu zwei Kernschmelzen
gekommen ist. Die Radioaktivität soll sich auf das 400- fache
erhöht haben. Da zeichnet sich ein Drama ab, wie es die Welt
noch nie erlebt hat, denn auch von einem zweiten Kernkraftwerk
wird inzwischen berichtet. Die Meldungen widersprechen sich
allerdings laufend, denn richtig sehen die Japaner, so scheint es
zumindest, auch nicht durch.
Wenn die radioaktive Wolke bis auf 5000 Meter steigt, können sogar
die USA und Kanada betroffen sein. Für Europa besteht wohl noch
keine Gefahr. Noch keine, aber noch weiß niemand wie das ausgeht.
Wenn der Wind drehen sollte, der die Wolke zur Zeit auf den Pazifik
hinaus treibt, kann auch Tokio verseucht werden.
LG
Isa/Sonnenblume