Ebbes Asyl - TIER-Gedichte

SCHWEINCHEN-Gedichte

SCHWEINCHEN-Gedichte

Armes Schwein

Armes Schwein   I.

Schweinchen ist schon kugelrund,
voll im Saft und pumperlg'sund,
darf nun auf die Reise geh'n.
- Auf zum Schlachthof! Das wird schön.




Armes Schwein

Armes Schwein   II.

Schweinchen freut sich auf die Fahrt,
schmatzt die Ferkel, sabberzart,
deckt noch schnell die Schweinchenfrau.
- Auf zum Schlachthof! ... Arme Sau ...  




Armes Schwein

 

Armes Schwein   III.

Schweinchen hatt' den Bauch rasiert,
Ringelschwänzchen hochtoupiert,
sich gewälzt im Schweinchenkot ...
- Auf zum Schlachthof! - Bald - bist' tot.




Armes Schwein

Armes Schwein   IV.

Schweinchen's Reise dauert lang
und es wurd' ihm langsam bang,
dann noch bänger... Doch - zu spät:
Schweinchen ist nun Schweinchen-Brät.

(Ende)

© Insu




Re: SCHWEINCHEN-Gedichte

Das Suppenschwein

Ein mini-kleenes Suppenschwein
pflatscht keck in meinen Teller 'rein.
Es badet frohgemut und frech.
Ich warne es: "Du Schwein, geh wech;
- lass Dir's nicht zweimal sagen,
sonst geht's Dir an den Kragen!"

Doch dieses dreiste Suppenschwein
springt immer wieder voll hinein
vom Tellerrand in die Bouillon.
Die Suppe spritzt. Das Schwein ist froh
und suhlt und wälzt sich grunzend,
zwinkert mich an und schmunzelt.

Verschweint ist schon der ganze Tisch,
auch meine Bluse nicht mehr frisch.
Das Suppenschwein tanzt mehr als fit.
Diiie Schweinerei mach ich nicht mit,
hol schnell den großen Löffel her
und..."schmatz!"...
Das Schweinchen schmeckt nach mehr.

© Insu     (Foto: Michael Sowa)



Re: SCHWEINCHEN-Gedichte

 

Das Nonsens-Schwein
(oder: was einem beim Schweinebraten-Braten so einfällt)

Im Oktobersonnenschein
sitzt ein fettes rosa Schwein
ganz verlassen und allein
still auf einem hooohen Stein.

Trän' um Tränchen von dem Schwein
tropft und fließet auf den Stein.
"Schwein, sag an, wie kann es sein,
dass du heulst im Sonnenschein?"

"Ach, ich dummes fettes Schwein!
Gar so hoch ist dieser Stein.
Weiß nicht, wie ich hochgeklommen",
schluchzt die rosa Sau benommen.
"Kann nicht mehr hinunterkommen.
"Könnt ich Flügel mir verleih'n,
säß ich nicht auf diesem Stein."

© Insu



Re: SCHWEINCHEN-Gedichte

Das Nonsens-Schwein   II.

Schweinetränen fließen munter
von dem Stein ins Tal hinunter.
Und dort lauert schon der Schlachter,
wetzt das Messer, dabei lacht er.

Doch das Schwein, das lange sitzet,
in der Sonne Fettes schwitzet,
wird erst dünn, dann immer dünner,
bald nur noch ein Schweine-Schimmer.

Kommt ein Engelschwein geflogen
(glaubt es mir, - ist nicht gelogen!),
greift, und macht da keine Faxen,
unsre Sau an ihren laxen
rosafarbnen Vorderhaxen,
fliegt mit ihr ins Himmelsmeer.
Schweinebraten - gibt's nicht mehr. 

© Insu



Re: SCHWEINCHEN-Gedichte

Das Nonsens-Schwein   III.

Schweinchen sitzt auf Wolkenflocken.
Grunzend hört man es frohlocken.
Voll sind all die Himmelströge,
und die Sau wird fett und träge.

Rosa schwellen Bauch und Nacken,
füllen sich die Hinterbacken.
Auf der ganzen Milchstraß'runde
geht vom fetten Schwein die Kunde.

"Schweinderl -Schweinderl!", hört man's raunen
bald durch alle Wolkendaunen,
"Achte auf die Schweineschwarten,
deine rosa-fetten-zarten."
Mit gezückten Messern wartend
steh'n die Englein schon bereit.
Bald ist Schweinebratenzeit. 

© Insu



Re: SCHWEINCHEN-Gedichte

Zitat: Schnatt

armes schwein.
erst allein
und zu fett.
gar nicht nett.
dann zu duenn.
bald dahin.
muss in flocken
noch frohlocken.
fett gemaestet.
ruf verpestet.
aufgefressen.
schnell vergessen.