"Jedesmal wenn wir streiten David, versuchen wir es besser zu machen. Und jedesmal endet es schlimmer. Mit jedem Streit denn wir haben geht es uns schlechter, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, das ich mit nach New York komme. Ich weiß das wir uns lieben, aber er denkt über den Tod nach Dave den Tod, wir sind gescheitert."
David schüttelte den Kopf. "Komm mit, ich zeig dir was." Er zog sie in Wes' Zimmer zurück und dort zum Schreibtisch. "ich weiß nicht, ob du es weißt, aber Ley kann recht gut zeichnen. Und wenn er mal zeichnet, dann Dinge, die ihm gerade im Kopf rumgehen." Er zog aus einer der Schubladen ein großes Blatt Papier und hielt es ihr unter die Nase. Die Zeichnung zeigte ein helles Apartment mit schönen Möbeln und der Skyline von New York im Hintergrund. Zudem sah man zwei Personen in der Wohnung, die Wes und Sheila zum Verwechseln ähnlich sahen. "Guck auf das Datum.", wies David sie an. Es war auf zwei Tage vor heute datiert. "Macht das jemand, der sterben will und gescheitert ist?"
"Und wie meinst du soll das weiter gehen? Was passiert bei unsrem nächsten Streit, werden wir da handgreiflich gegeneinander? Wir machen uns doch nur gegenseitig kaputt. Was wissen wir schon übereinander das alles hier ging so schnell wie eine Achterbahn davon war nichts geplant. Vor einem halben Jahr hatte ich nicht mal dran gedacht nach New York zu gehen und jetzt wo ich es wollte, stirbt vielleicht der Mann für den ich das Risiko eingehen will. Ihr Kopf schrie nach Freiheit, einfach raus und weit weg. "Wenn ihm etwas zugestoßen ist schon wieder, das verzeih ich mir nie...." Sheila betrachtete traurig die Bilder, vorallem aber die glücklichen Gesichter der zwei Personen. Das hier würden sie niemals haben!
"Vielleicht sollten ihr euch mal richtig prügeln, könnte helfen.", grummelte David. "Ich weiß, dass du gerade down bist und keinen Ausweg siehst, aber ihr steht das durch. Ich hab Ley noch nie so glücklich gesehen wie mit dir. Er hat nicht deinetwegen um den Tod gefleht, sondern weil er vor Schmerzen nicht mehr denken konnte. Das hat er damals, als er den Blinddarmdurchbruch hatte, auch gemacht. Er hat das halbe Krankenhaus zusammengebrüllt mit 'Ich will sterben! Lasst mich bitte sterben!'"
Sheila war unglaublich müde auf einmal. "Wenn er mich alleine lässt, dann fahr ich eigenhändig in den Himmel hinauf und bring ihn um," sag ihm das ja?" bat sie David, denn sie brauchte jetzt ein paar Minuten Schwächezeit für sich. Und falls Wes in der Zeit aufwachen sollte, dann sollte David bei ihm sein und ihn beruhigen. Vielleicht konnte David ja auch herausfinden was ihm fehlte. Sheila wollte nicht vor David weinen, sie wollte nicht das er ihre Schreie hörte, denn er würde es nur Wes erzählen.So würde David sich nur etwas ausdenken müssen wenn Wes aufwachte, warum Sheila nicht bei ihm saß.
"Nach eigenen Angaben kommt er auch eher in die Hölle, als in den Himmel. Aber das ist nur seine persönliche Meinung." Und damit trollte sich David. Als er zurück ins Bad kam, saß Wes schon wieder aufrecht und sah ihn an. "Sag nichts.", knurrte er. Wo seine Freundin war, konnte er sich denken. Es war ihr bestimmt zuviel geworden. Er konnte sie verstehen. "Warum bist du zusammengebrochen?" "Weil mir der Streit und die Angst Sheila zu verlieren mit den Schmerzen zuviel wurde. Ich bin auch nur ein Mensch und momentan bin ich am Ende."
Sheila ging nicht nach Hause. Das würde sie Wes und sich selbst nicht antun. Außerdem war er eh der einzige der sie komplett beruhigen konnte. Sheila rollte sich auf seinem Bett zusammen und griff nach Flippy, welche sie fest an ihre Brust presste. Sein ganzes Bett roch noch nach ihm, was sie ein wenig beruhigte. Leise fing sie an zu schluchzen und weinte sich selbst so in den Schlaf. Sie hatte einfach panische Angst um Wes.
Als Sheila wieder aufwachte, lag Wes schlafend neben ihr. Nachdem er David keinen weiteren Grund hatte nennen können, warum er zusammengebrochen war, hatte er nur noch schlafen wollen. Als er dann in sein Zimmer kam und Sheila mit tränennassem Gesicht ins einem Bett liegen sah, beschlich ihn sofort das schlechte Gewissen. Darum wagte er es auch nicht sich an sie zu kuscheln und lag nur neben ihr zusammengerollt in frischen Sachen im Bett.
Als Sheila am Morgen aufwachte war das erste was sie erblickte Wes. Einen Moment zögerte sie, ehe sie die Hand nach ihm ausstreckte. Ganz vorsichtig strich sie über seine Wange, küsste seine Nase, seine Stirn und seine Augenlieder. Zum Schluss hauchte sie einen sanften Kuss auf den Mund. Ein Blick auf den Wecker zeigte ihr das es noch früh war und Wes schlief eh noch. Weshalb sie ohne ihn zu wecken, seinen Arm nahm und ihn um sich legte.
Wes schien zu spüren, dass sie da war, denn er entspannte sich sichtlich und kuschelte sich an sie, als sie seinen Arm um sich legte. Jedoch wachte er nicht auf und schlief weiter. Nach dem ganzen Stress brauchte er dringend Schlaf, sonst würde sein Körper wieder streiken.