"Dann nenn mich nicht Montgomery.", grummelte Wes. "Drei Freunde sind besser als keine. Immerhin ist es ein Anfang. Und die anderen müssen dich erst noch ein bisschen besser kennenlernen. Wird schon.", klang es optimistisch. "Ich hab sie aufgehalten, weil ich es auch war, der dich wieder ins Bett geschickt hat und ich das erst mit dir allein klären wollte."
" Tschuldigung!" meinte Sebastian leise. Es sollte schon was heißen wenn er sich entschuldigte. " Was ist wenn die Anderen nicht wollen? Man sollte niemanden zu etwas zwingen was man nicht will. Wobei ich sagen muss, Nick und Jeff gehen mir dann so dermaßen was von auf die Nerven bis ich dass mache was sie wollen!" versicherte er. " Dir ist schon klar dass ich nicht auf dich höre, auch wenn du den großen Bruder spielt du bist nicht meine Mum!" Als die Tür geöffnet wurde, trat ein Mann in voller Armeekleidung ein. " Karneval ist übrigens schon vorbei! Kannst du dir nichts Normales anziehen wie jeder Andere auch?" fragte Sebastian abfällig. Es war gewagt von ihm so die große Klappe zu haben.
"Mag ja alles stimmen. Vertrau mir aber trotzdem einfach mal.", sagte er beiläufig. Als der Mann in Armeekleidung eintrat, verspannte er sich. Unangekündigte Besuche von Vätern waren nie was Gutes. Jedenfalls war bei ihm nie was gutes dabei herum gekommen. Und auch Sebastian schien nicht erfreut zu sein.
" Gut dann vertrau ich dir mal!" sagte er knapp und wandte sich seinen Vater zu. " Besucherzeiten sind im Übrigen schon vorbei!" sagte er. " Wie redest du eigentlich mit deinem eigenen Vater?" fragte dieser nun. " Naja, was soll ich von einem Trottel halten der hier in Armeeklamotten reingestampft kommt. Da fällt mir ein musst du nicht arbeiten? Da kannst du auch gleich mal Mum und Leya besuchen gehen oder bist du dir dafür auch zu fein?" Er stoppte kurz ehe er weiter sprach. " Was für eine Ehre, dich hier begrüßen zu dürfen. Was verschlägt dich denn nach Westerville!" Zugegeben es war sein Vater, aber Sebastian grinste ihn an und erlaubte sich Dinger die er später wahrscheinlich noch bereuen würde.
Wes hielt sich komplett raus, betrachtete den Mann aber unbemerkt. Er schien sich seines Auftreten bewusst zu sein und er war sehr selbstbewusst. Niemand stellte sich ihm ohne weiteres in den Weg und es traute sich auch kaum jemand. Sebastians Worte gefielen ihm nicht, das sah man deutlich.
" Sehr charmant Sebastian. Du bist immer noch so vorlaut wie immer!" meinte sein Vater und sprach weiter " Ich bin geschäftlich hier musst du wissen und zeige mir ein Gesetz dass es verbietet seinen eigenen Sohn zu besuchen. Du wirst keines finden. Wo wir gerade bei dem Thema sind. Ich würde ja wenn ich du wäre auf die Beiden Acht geben. Ich jedenfalls tue dies nicht mehr. Was du über deine ach so geliebte Mutter wissen solltest und mit Sicherheit nicht hören willst, sage ich dir nur zu gerne." Er legte eine Pause ein. Nach einer drückenden Stille sprach er weiter. " Wie du vermutlich weißt bin ich mehr auf der Arbeit als zu Hause..." wurde er von Sebastian unterbrochen. " Nein, wirklich? Ich dachte du kommst jeden Tag heim. Sag mal hältst du mich für dämlich? Du bist ja fast nur Arbeiten und wenn du da bist muss Alles nach deiner Pfeife tanzen. Mum hat uns Beide ja eh allein erzogen, kann man schon fast sagen." Er endete. " Wenn man mal davon absieht dass deine Mutter sogar als Hure durchgehen kann dann ist sie wirklich schön oder was meinst du wie wir es geschafft haben sollen, Leya zu zeugen, wenn ich in der Zeit gar nicht zu Hause war!" Er lachte und sah mit bösem Blick zu Sebastian. Dieser biss die Zähne zusammen und man konnte sehen wie er die Hände zu Fäusten ballte. Er war sauer, dass merkte man, aber es würde vermutlich wieder auf seine Gesundheit gehen.
Wes legte ihm die Hand auf die Schulter, ehe er sich auf seinen Vater stürzen konnte. "Lass es, du bist besser als er!", zischte er Sebastian ins Ohr und sah den Vater voller Abscheu an. "Kennen Sie zufällig einen George Montgomery? Ist wie sie Mitglied im Verband der schlechten Väter. Und heute Abend soll wieder ein Treffen sein. Machen Sie sich doch dafür fertig und gehen jetzt."
" Warum sollte ich noch länger meine Zeit hier verschwenden Junge?" fragte er an Wes gewandt. " War nett dich mal gesehen zu haben Sebastian" fügte er an uns verschwand. Sebastian schlug mit der Faust gegen die Wand. Er versuchte runter zu kommen. "1....2...3" Er setzte sich wieder und wäre fast von Stuhl gefallen, weil er sein Gleichgewicht nicht halten konnte. " Toll mir gehts echt super, danke Dad!" rief er an die Wand.
"Weil sie ein Sadist sind und Ihren Sohn gerne leiden sehen?", schlug Wes vor und starrte Sebastians Vater wütend hinterher. Er beeilte sich Sebastian zu helfen nicht vom Stuhl zu fallen. "Dein Alter ist genau so ein Arschloch wie meiner. Geteiltes Leid, halbes Leid? Wohl eher nicht. Aber wenn dich einer verstehen kann, dann ich. Leg dich hin."
" Warum müssen Alle Väter nur...so....sein?" fragte Sebastian an Wes. " lass mich raten dein Vater ist noch einen Tick schlimmer oder?" erkundigte er sich und tat wie ihm aufgetragen wurde. Diesmal ohne Widerrede. " Die sollten echt einen Club oder so gründen. Die schlimmsten Väter der Welt. Ich denke mal unsere wären Vorsitzende!" Er klang nicht wütend oder traurig sondern verletzt. " Ich glaube dem ist seine Mütze zu eng angelegt. Wie kann er so über meine Mum herziehen? Hallo, die waren immerhin 20 Jahre verheiratet oder......müssten sie auch noch sein!" Ein seltener Augenblick brach an denn Sebastian stand zur Ausnahme mal den Tränen nahe.