Ich finds schön, dass die Gräfin mir mit dem tablett hilft:-)
Schöne Detaills auch. Himbeersirup, haha.
Nun näh ihn wieder zusammen, ja? Und nicht die Seiten verwechseln, sonst guckt er rückwärts.
So Freundin. Und jetzt schauen wir mal, was wir noch so schlimmes anstellen können. Gibt es die Frau aus deiner Geschichte irgendwo? Können wir uns da irgendwie rächen?
Liebster Racheengel, ich könnte hier einen Link zu ihrer Homepage reinposten. Die gibts nämlich!
Mach ich aber nicht.
Bin doch nicht kleinlich. Nicht so sehr, wie man denken könnte...
Vielleicht sollt ich mich stattdessen lieber auf Kellerraumausbau spezialisieren. Bin grad so im Flow... So mit Isolation und Dämmung und Drähten und Abfluss. Ich glaube, es gibt auch Handwerker unter unseren Forumsmitglieder. Könnte mir jemand dabei helfen?
Hm?
Es gibt auch Himbeersirup. Für alle!
Gestärkt mit einem intramuskulären Spritzer Himbeersirup on ice sprinte ich vor den gepanzerten Feuerwehragenten auf das Dach. Der Hubschrauber ist in Sprungweite, aber unter mir. Ich ziele genau und springe blitzschnell zwischen den rotierenden Blättern hindurch. Ruiniere mir dabei nur die Frisur. Ich wende den alten Hello-girl-Trick an, indem ich links an der Tür klopfe, mich schnell unter den Kufen auf die andere Seite schwinge und die Plexiglasscheibe eindrücke. Den ersten packe ich gleich an der Gurgel und stippe ihn in einen seiner Bombenkrater. Der andere springt von selbst. Ich kann ihn allerdings noch an einem Bein festhalten, denn mir ist nicht entgangen, dass es sich um meinen alten Schulkumpel Sendel handelt. "Hey Sendel" rufe ich, "long time no see!" und gebe ihm eine High five, worauf er leider dann doch abstürzt! Ach, man kann auch nicht auf alles achten.
Den Hubschrauber zu steuern ist geiler als ich dachte. Leider sind die Bomben jetzt alle. Aber ich habe noch Flugblätter für unseren nächsten Auftritt in der hinteren Hosentasche, die ich über der zerbombten Stadt verteile. Da wird sich meine Bezugsgruppe aber freuen. Ich freue mich auch , lande vor dem nächsten Kiosk und genehmige mir erstmal ein Super-Herri! 1 Euro mit Pfand, das sind doch noch faire Preise hier in Linden. Die Presse knipst mich und eine gut gebaute, spärlich bekleidete Superheldin massiert mir den Rücken, aber - hey - die sind doch alle nur scharf auf das Leergut. Ich gebe es zurück, sacke die 8 Cent ein, klimpere mit den Schlüsseln und stelle die spontan klingende, aber oft geübte Frage: "Hey, Baby, wie wär's denn mit nem kleinen Rundflug über Dresden?"
Das ist eigentlich alles.
KLATSCH. Ich lande im Matsch des Bombenkraters. Irgend so ein Heini war verrückt genug in den fliegenden Heli zu springen, mich zu grabschen und raus zu schmeißen. Jetzt bin ich aber sauer. Aber Hallo.
Hier zeigt es sich, dass es eine gute Idee war den Tragbaren Stinger-Werfer mitzunehmen. Auch fliegt der Depp ein wenig ungeschickt.
Warte, wo ist der?
Achja, da drüben. Ich krabbel mal eben über den Rand des Kraters. Die Leute gucken schon sehr verstört, während ich mir das grüne, unscheinbare Metallrohr greife.
Also jetzt hier ziehen, ja? Ausklappen, das Visier raus... wo ist der Abzug?
Mist, jetzt ist der Heli um die nächste Häuserecke.
Kacke, jetzt aber laufen. Mensch, hätte ich man bloß nicht meine schweren Stiefel angezogen. Die sehen aber auch geil aus!
Puh, jetzt bin ich rum. Also durchs Visier gucken und warten, bis es piept, ja?
Es piept. Gut. Wo war der Abzug? Himmelarschundzwirn, gleich ist er wieder weg.
Ach, da ist der Abzug.
PUMPF, ZSSSSCCHHHH!
Ich bin natürlich die Superheldin, drücke Johannes das kleine Kätzchen, das ich aus den Trümmern gerettet hatte, in die Arme: "Hier, halt das mal.", und mache so ein paar Flickflacks und richtig sportive Radschläge, bis ich nahe genug an dem heranfliegenen Geschoss bin, dass ich mit meinem blitzschnell peitschenden Pferdeschwanz in eine andere Richtung ablenke.
Nach zwei weiteren Supersprüngen, die in Zeitlupe alle Stunde auf dem Nachrichtensender wiederholt werden, stürze ich auf den jungen Scriptor und reiße ihm die Arme über den Kopf. Anstatt ihn zu küssen, was ja in dieser Position durchaus möglich wäre, schelte ich ihn ein bisschen: "Hey Süßer, mit sowas spielt man aber nicht, gib mal her das Teil."
Ein öffentlicher Verkehrsbus der Linie 100 fährt mit quitschenden Reifen vorbei und ich stoppe ihn mit meinem Daumen.
Wir bitten alle Fahrgäste, die sowieso nur das Inferno mit ihren Handys filmen wolle, höflich aber bestimmt auszusteigen und entlassen den Fahrer ins frühe Wochenende.
Mit dem Bus zurück zum Kiosk, wo wir Johann plus Kätzchen einsammeln, dazu noch eine Kiste Bier und eine Stange Pall Mall vom Kiosk.
"Keine Angst, Jungs! Ich weiß was ich tue!"
Beleidigt stehe ich an einem der Stehtische und zische ein 5,0. Grummel.
Was machen wir nu?
"Hey, Leute! Woll'n wir da nicht 'ne Serie draus machen?"
Der Fahrer eines Geländewagens, der sich rumpelnd über die Trümmer nähert, winkt mit ein paar Stadtplänen über die heruntergeklappte Frontscheibe. Knirschend kommt der Wagen im Kies neben dem Kiosk zum Stehen. Der Fahrer springt vom Sitz auf die Motorhaube und klappt die Stadtpläne von Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln und München auf.
"Hier, hier, hier und hier", sagt er und zeigt auf einige Stadtteile. Er zieht ein paar Briefbögen aus der Innentasche seiner Lederjacke. "Die Genehmigungen habe ich schon!" Er schwingt sich herunter und klappt die Ladefläche auf. Eine Reihe von Holzkisten mit den aufgesprühten Buchstaben "CCCP" kommt zum Vorschein. "War gar nicht teuer. Und die Verträge mit CNN sind auch schon so gut wie im Kasten. Zweitverwertung durch MGM, den Soundtrack habe ich an Sony verkauft. Dann lasst mal krachen!"
Frauen neigen zum Gegenteil.
Der Rausch lichtet sich und ich komme zu mir. Langsam aber sicher lässt auch das dröhnende Geräusch meines Herzschlages nach und ich nehme meine Umgebung wieder war.
Es war wieder einer der Momente gewesen, wo es "klick" gemacht hatte.
Ich hatte es einfach getan und jetzt gab es nichts mehr, was ich tun könnte, um es wieder gut zu machen.
Alle Umstehenden, die immernoch zusahen waren schockiert. Ich begriff nur Stück für Stück was passiert war. Der Federhalter glitt mir aus Daumen und Zeigefinger.
Verblüfft sah ich auf das Klemmbrett und meinen im Unterschriftenrausch hingekritzelten namen.
Ich atmete noch immer heftig.
"Ist ihnen nicht gut?", fragte der Medienhansel.
Ich nickte.
Dabei hasse ich Realityshows, allein schon des Namens wegen.
"Mir ist langweilig", sagt der Medienhansel: "Immer nur alle für dumm verkaufen macht einen auf Dauer auch nur depressiv."
"Dann lass uns doch was spielen!" sage ich: "Lass uns spielen, die Welt liegt uns zu Füßen und wir tanzen Polka drauf, bis die Kruste krackst!"
"Au ja!" sagt der Medienhansel: "Ich hätt' gern einen Tequila Sunrise, Palmen, kubanische Mädels, die mir die Füße massieren, Sonne, Meer und eine Tüte Fettgebäck"
"Ach, ihr Medienkasper hattet auch schon mal mehr Fantasie! Also, ich nehme eine Arbeitslosenwohnung in den Docklands, mehrere angebrochene Flaschen schottischen Whiskey, einen Topf kaltes Hammelfleisch mit Chili von gestern, eine spärliche Kücheneinrichtung und einen Fernseher, auf dem eine Soap läuft, die im Krankenhaus oder im Knast oder noch besser im Frauenknast spielt. Dazu einen Stromzähler im Keller, in den man *KLACK* jetzt gerade ein Pfund einwerfen muss, damit man weitergucken kann. Und 5 Freunde, die sich einigen müssen, wer in den Keller geht, nachdem der letzte und vorletzte nicht wiedergekommen ist"
Das ist eigentlich alles.
Ja, aber dazu bitte den Typen, der seit ner Weile auf der Couch liegt obwohl keiner weiß, wo er her kommt und wer zum Henker er eigentlich ist.
Auch unklar ist, ob er schläft oder in irgendeinem Dilirium vor sich hin dämmert.