Tinkerfreunde treffen sich ... - Lesecouch und Filmsessel

Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Gibt es dann jetzt gar keine HLP?

Denn das finde ich eigentlich eine ganz gute Sache. Aber ich wäre der Meinung, dass man auch eine Stuten-Leistungs-Prüfung einführen müsste - schliesslich vererbt der Hengst ja nicht alleine.

Und was soll man mit einer unrittigen, unwilligen - aber hübschen Stute züchten... - das bringt doch nichts... vorallen könnte man die Züchter / Reiter so ein wenig zwingen sich weiterzubilden und gut gerittene Tinker wären das beste für ihren Ruf.


Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Hallo Mercedes,

ich kann auch dir nur beiplichten, das Engangement von Thomas, auch für Tinker die nicht vom Mooshof kommen, kann ich nur bestätigen und mich dafür noch einmal bei ihm bedanken!

Hallo Thomas,

ich wollte mit meinem Betrag zur Umfrage um gottes willen nichts ins lächerliche stellen, das hast du falsch verstanden... denn ich weiß mittlerweile sehr gut, wie schwer es ist eine gute Umfrage zu starten.

Ich wollte nur vermeiden, dass sich jetzt auch noch um repräsentativ, doppelte stimmen oder nicht gestritten wird, hat wohl nicht geklappt.

Also Kopf hoch, nicht aufgeben oder verzweifeln, das wäre zu schade, bei der vielen Arbeit die ihr euch alle macht. Die Menschen sind nun mal verschiedener Meinungen...

Ich bin froh, dass hier jeder das sagen kann, was er will.
Und ich wäre auch froh, wenn du Thomas dem Forum erhalten bleiben würdest, denn ich hab auch schon den ein oder anderen sehr guten Tipp von dir bekommen!

Grüße von Steffi und einer (auch durch Thomas) maukefreien Ronja

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Erstmal schließe ich mich der Meinung von Regina an, sie hat meine Gedanken zu diesen Ausführungen hier sehr gut getroffen.

Mal als kleine Tinkerbesitzerin mit nur einer Stute gesprochen:

Wenn ich das hier (und auch frühere Diskussionen) so lese, bin ich froh, mich bis jetzt noch für keinen Verband entschieden zu haben. Schade, daß es für eigentlich Interessierte wie mich nur gegeneinander hetztende Informationsquellen gibt und es alles total undurchsichtig ist. Man hört immer nur was falsch gelaufen ist, wie scheiße doch der Verband ist und was hier wieder falsch gelaufen ist, anstatt daß man mal erfährt, was einem der Verband den für Vorteile bringt. Ich wollte mein Stütchen eigentlich gerne mal auf einer Zuchtschau vorstellen und auch eintragen lassen, ein bis zwei Fohlen aus ihr ziehen. Aber ehrlich gesagt habe ich keine große Lust, erstmal intensiv Zeit aufs Recherchieren zu verwenden, nur um niemanden auf den Schlips zu treten und dann viel Geld für eine Mitgliedschaft in einem Verband auszugeben, der mir vielleicht nichts bringt.

Vielleicht sollte ich mich auch weiterhin raushalten, nicht Mitglied in einem Verband werden, ich habe ja schließlich keine Ahnung. Aber ist das im Sinne des Tinkers und seiner Besitzer ? Wofür gibt es dann Verbände ? Aber wie gesagt, ich habe ja keine Ahnung.

Thomas hat bestimmt viel für den Tinker getan. Wie viel kann ich als ahnungslose Freizeitreiterin ohne großen Einblick in die Verbände nicht beurteilen. Was ich nur sagen wollte ist, daß solche Diskussionen nicht gerade förderlich für die Mitgliederwerbung sind. Ich jedenfalls fühle mich etwas verschreckt (schließlich bin ich ja ahnungslos, bekomme aber auch nur über solche Diskussionen nur stückchenweise aus dem Zusammenhang gerissene Infos) und werde meine Stute wohl nicht eintragen lassen - obwohl sie Potential hat. Schade

Ich wünsche allen viel Glück bei ihren Zuchtambitionen, im Sinne des Tinkers (und das wollen wir doch alle).

Liebe Grüße, Anke und (deren Fohlen dann keine Zuchtpapiere bekommen) Amida

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Anke,
jetzt lass Dich durch solche Diskussionen entmutigen, es gibt bestimmt einen Verband, in dem DU Dich wohlfühlst, habe ja auch einen gefunden!
@ Guini: HLP ist keine Pflicht, ich wäre aber sehr dafür, schau wieviele Tinkerhengste schon eingetragen sind, ich glaube in kaum einer Rasse, wie bei den Tinkern, gibt es so viele eingetragene Hengste! Das wäre für mich eine "gesunde Selektion".
Caroline

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Von Renate:
Also, um hier mal Ordnung reinzubringen:
1. Jeder FN- anerkannte Zuchtverband in Deutschland unterliegt den selben Richtlinien und Gesetzen und hält diese auch ein.
auch nicht FN anerkannte Zuchtverbände haben sich an bestehende Deutsche und EU- Gesetze zu halten; tun sie dies nicht, bekommen sie logischer Weise irgendwann Ärger. Soviel zum Thema Echa. Da muß kein anderer Zuchtverband dagegenarbeiten, die erledigen das tatsächlich selber.
2. Jeder Züchter sollte sich dem Zuchtverband anschließen, in dem er sich menschlich und fachlich kompetent beraten und vertreten fühlt. Name völlig egal.
3. Deutschlandweit arbeitende Zuchtverbände haben gegenüber den regionalen gewisse Vorteile was die ausstellung von Papieren betrifft, da jeder Zuchtverband für die ausstellung von Papieren für Verbandsfremde Pferde, bzw. Fohlen aus verbandsfremden Hengsten, höhere Gebühren verlangt. Dies geschieht zum "Schutz" der eigenen Hengste.
4.Die Tinkerpopulation in Deutschland ist immer noch relativ klein. wir reden hier von gerade mal 500 Stuten in 11 Verbänden.
5. Leistungsprüfungen für Tinker-Hengste gab es immer schon, aber jeder Verband stellte unterschiedliche Anforderungen. Die sgin soweit, daß ein Hengst bei einem Verband eine HLP ablegte, die dann von einem anderen Verband nicht akzeptiert wurde, während beim nächsten eine HLP überhaupt nicht vorgesehen war.
Da das nicht im sinne der Züchter und Pferde sein kann, haben wir eben daran gearbeitet dies alles zu ändern. auch was die jeweils zum Teil deutlich unterschiedlichen Vorstellungen der Verbände in Punkto Zuchtziel und Zulassung betraf.
Und eben hier wurde vor ca. 3 Jahren blabla von dem dessen Namen hier alle so gerne reden, der Stein ins Rollen gebracht. Durch die kontakte zu Evelyn Flynn war es ihm möglich eine eventuelle zusammenarbeit der ICS Irland mit der FN und den angeschlossenen Verbänden überhaupt "anzuleiern". Vom spezialrassenverband Bayern kam auf anfrage ob Interesse daran bestünde ein treffen zu unterstützen und zu forcieren von Seitens des Zuchtleiters wie auch von Seiten der Rassesprecherin für Tinker ein müdes abwinken mit dem Hinweis:" kein Interesse, wir brauchen keine Iren,wir züchten hier schon die besten Tinker". Daraufhin ging der dessen Namen alle so toll finden zum DPZV und fand dort die nötige Unterstützung. Und genauso verlief auch die weitere Entwicklung der ganzen Gechichte bis hin zur anerkennung der Tinker als eigenständige Rasse im Jahre 2004.
Es waren lediglich eine handvoll Zuchtverbände überhaupt daran beteiligt und von diesen waren noch weniger Vertreter bereit mitzuarbeiten. Genaugesagt eigentlich keiner. Auch die Mitarbeit der Rassesprecherin des Spezialrassenverbandes ging immer nur soweit, wie sie nicht den Vorstellungen des eigenen Zuchtleiters zuwiderlief. Und der hat nun mal ganz gewisse Vorstellungen wie ein Tinker auszusehen hat. Nämlich wie ein deutsches Reitpferd mit Puschen. Dies geht weniger aus den ehemaligen Zuchtzielen hervor als aus der Anforderung an 3 jährige Tinkerhengste, A-Niveau fertig zu sein um eine HLP abzulegen. Denn die Devise lautet deutlich: der Charakter eines Pferdes zeigt sich nur in der gebrachten Leistung.
5. Nach jetzigem Stand haben wir in Deutschland zur Zeit eine HLP auf freiwilliger Basis, da sich die Verbände bislang nicht auf eine gemeinsame gleiche anforderung einigen konnten. Und solange dies nicht der Fall ist, macht es auch keinen Sinn, eine HLP vorzuschreiben. Erwünscht ist sie von allen Verbänden und auch von den Züchtern. Wann sie Pflicht wird und wie sie dann aussieht, wird sich herausstellen. Aber wir haben immerhin nun eine einheitliche zuchtzielbeschreibung, an die sich alle zu halten haben, ob sie wollen oder nicht. Dies beinhaltet auch, daß einfarbige Tinkerhengste körfähig sind.

Ich hoffe, alle offenen Fragen sind hiermit beantwortet?
Grüßung
Renate


Der Tinker ist nicht stur - Er hat nur nicht verstanden was Du von ihm willst.
Daher ist denken wichtiger als reiten.

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Jetzt ist mir einiges klarer geworden. Zum Glück gibts das Durcheinander in der Schweiz nicht...

Nur noch eine Frage. Gibt es die "leichteren" Tinker auch weiterhin oder wurden diese ganz aus dem Zuchtziel entfernt?


Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Danke Renate !!!
Das hat das ganze Durcheinander für mich etwas verständlicher gemacht. Werde mich mit dem Thema nächstes Jahr etwas intensiver auseinandersetzen, wenn Amida wieder gedeckt werden soll.

Vielen Dank nochmal. Liebe Grüße, Anke

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Von Renate:
@ Guini:
Es gibt weiterhin Alle Arten von Tinkern, das war ja das was wir erreichen wollten.
Den leichten Tinker gabs hier ja immer schon, aber er muß deutlich als Tinker erkennbar sein. Ein Reitpony X Tinker-Warmblutmix ist einfach kein Tinker mehr. Auch bei der Größe gibts immer noch Unstimmigkeiten. wir konnten bisher nicht mehr rausschinden als eine Höchstgrenze von ca. 160 cm Stm. +- ein paar Zentimeter.
Generell muß man bei der Zucht der leichten Typen einfach im Auge behalten, daß der Behang verdammt schnell verschwindet, wenn man bei der Anpaarung nicht aufpasst. Die Verantwortung, die optischen Merkmale eines Tinkers zu erhalten, liegt also auch ganz klar in der Hand der Züchter. Deshalb war es ja so wichtig, den schweren Typen mit viel Behang in Deutschland zu erhalten. Es ging nie darum, nur noch schwere zu züchten, sondern zu verhindern, daß die schweren Typen, die auch bei bester Ausbildung nicht dazu geeignet sind Dressur zu gehen, durch die Anforderungen überzogener Leistungsprüfungen auf Reitpferdeniveau ausselektiert werden.
Das ist der eigentliche "Knackpunkt" der ganzen Diskussion. Und all die jenigen, die immer nach Leistungssprüfungen schreien aber nicht wirklich wissen,was das bedeutet, sollten sich mal damit befassen. Eine "echte" HLP zieht sich über einen Zeitraum von minimum 14 Tagen auf Station. Reitpferde und co, verschwinden auch schon mal länger in der "Obhut" deutscher Bereiter. Das bedeutet: Boxenhaltung, Standartfütterung, kein Weidegang, fremde Reiter oder auch Fahrer, standartisierte Behandlung ect. pp. Dies kostet zum einen eine Menge Geld und zum anderen zeigt die Erfahrung, daß kein Pferd zurückkommt ohne einen Schaden an Leib und Seele. Wollt ihr das eurem Tinker antun?
Das wovon hier immer gesprochen wird ist ein Veranlagungstest als Feldprüfung über ein bis 2 Tage.
Man muß sich also klar sein, daß wenn das wache Auge und die unermüdliche Wachsamkeit, mit der wir die Entwicklung beobachten, begleiten und mitbestimmen nachläßt, ganz schnell was ganz ungutes für diese Pferde rauskommen kann.
Ein Tinker, der das Talent dazu hat, gut Dressur zu reiten ist das eine - das Talent des eigenen Tieres zum Standart für alle anderen zu erheben um sich selber gut darzustellen, schadet der gesamten Population. Deshalb dürfen gerne alle Sportlichen Tinker meinetwegen auch A-L gehen und 6 wochen Prüfung laufen wenn sie das packen, aber bei der Vielfalt der Exterieur Varianten darf man das nicht zum Minimumstandart erheben. Und genau dies wurde in der Vergangenheit von den Freunden der leichten Vertreter forciert.
Wenn wir irgendwann soweit sind, die einzelnen Typen getrennt zu führen (was ja nur geht, wenn dies die Züchter auch bei der Anpaarung so beachten), dann wird es sicher da eine weiterentwicklung geben müßen um die Selektion zu beschleunigen. Bisher reden wir von Erhaltungszucht. Das ist was anderes.

Grüßung
Renate


Der Tinker ist nicht stur - Er hat nur nicht verstanden was Du von ihm willst.
Daher ist denken wichtiger als reiten.

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Hallo Renate,
ich rede auch von einer "vernünftigen" HLP, 2,3 Tage Test. Mir ist auch klar, dass es auf den Typ Perd kommt, unseren Cymru (schwerer Typ) würde ich sowieso "Fahren" und Samurai (leichter Typ) würde evtl. vorgeritten werden.
Grüsse
Caroline

Re: Artikel über Tinker im "Pferde Anzeiger"

Vielen Dank für die gute Erklärung!
Ich habe das bisher wohl immer etwas naiv gesehen....Gerade das es so viele verschiedene Tinker gibt finde ich doch so toll! Habe selber eine kleine, kräftige ( dicke?) Tinkerstute und meine neue ist eher groß und sportlich. Jede hat was für sich und so sehe ich das auch mit der Farbe des Pferdes.
Hm, überlege gerade...wäre es nicht schade wenn alle Tinker irgend wann gleich aussehen würden!?
Noch was anderes: kann mir jemand vieleicht eine Seite im www empfehlen wenn ich meine Stute eintragen lassen möchte aber von nix ne' Ahnung habe. Wo ich mir zumindest schon mal etwas Info anlesen kann?

Einen lieben Gruß von

Michaela mit ihren unterschiedlichen Tinkern