Ich habe gestern kurz mit Incantator geschrieben und weil ich mir über den Ort unsicher war, bat er mich, dies in das Sekretariat zu schreiben. Dem komme ich natürlich gerne nach. ^^
Ich habe mich in den letzten Tagen, seit dem ich mich hier angemeldet habe, ein wenig durch das Forum gelesen und muss sagen, dass ich das Konzept ziemlich gut finde. Ich hatte Incantator schon geschrieben, dass ich da aus der Vergangenheit her eher abgeschreckt bin, was Magieschulen betrifft. Es gab mal eine, zu der mich auch ein damaliger Bekannter gebracht hat. Da stellte sich jedoch heraus, dass die Dozenten im Grunde nicht wirklich wussten, was sie taten und ihre Unterrichtsmaterialien eigentlich nur aus Büchern kopiert bzw. umgeschrieben haben. Noch dazu war diese Schule kostenpflichtig und teilweise wurden die Studenten länger hingehalten, damit der Monatsbeitrag weiterfließen konnte. Als ich dann noch auf deren Jahrestreffen gefahren bin und feststellte, dass die Leiterin der Akademie lieber zur Flasche griff, als sich selbst überhaupt mit der Thematik zu beschäftigen (und das mit der energetischen Ausstrahlung einer Erdnuss), haben ein paar Leute und ich beschlossen, das Ganze einfach sein zu lassen. In der Folge existierte diese Schule dann noch 2-3 Monate und seit dem hörte man nix mehr. Seit dem habe ich mich von allem fern gehalten, was sich irgendwie nach Internetschule anhörte und bin durch einen dummen Zufall auf diese Forum gestoßen. ^^
Jetzt habe ich mir ein wenig Zeit genommen und bin hier ein wenig durch die Kategorien gegeistert und würde gerne, falls Interesse daran besteht, mich mit Enthusiasmus als Dozent zur Verfügung stellen. ^^ Dazu hatte ich folgende Gedanken:
Schamanisches Reisen Ein super Thema und auch ausbaufähig, wie ich hörte leider derzeit ohne Dozenten. Bei Interesse, oder allgemein an schamanischen Arbeiten, würde ich euch gerne unterstützen. Mein Einstieg damals in die Magie lief über schamanische Reisen und das hat mich seit dem auch weiter (bis heute) begleitet, wenn auch nicht immer klassisch schamanisch, baue ich heute noch gerne in meine Rituale ein und besuche (soweit es die Zeit zulässt) eine Trommelgruppe in meiner Nähe.
Der dunkle Pfad Da sich meine magische Praxis (neben der chaotischen Arbeitsweise) hauptsächlich auf die dunkle Seite der Magie ausrichtet, könnte ich auch hierzu einen Teil beitragen. Wenn ich von der dunklen Seite spreche, dann meine ich damit jedoch nicht das, was man landläufig unter schwarzer Magie versteht. Es geht vielmehr um einen anderen Erkenntnis-/Einweihungspfad, den ich verfolge. Dabei spielen Elemente aus verschiedenen Bereichen mit hinein, die ich auch schon in meiner Vorstellung angeschnitten habe. Neben einem allgemeinen Rundumschlag als Basis könnten Themengebiete sein: Satanismus, Set(h)ianismus, Luzifer, die dunkle Seite der Kabbala (Qliphoth und den Tunneln von Seth; möglichst ohne viel gematrischer Rechnerei sondern praktisch), dunkle Einweihungswege, dämonische Arbeiten, dunkler Schamanismus, der/die Magier/in als Krieger, das Necronomicon, aber auch Formen der Energiearbeit (Tensegrity, taoistische oder buddhistische Meditationen, Übungen aus dem Vamachara Tantra, drakonische Meditationen, etc.) und der Bewusstseinsschulung (Wie baue ich mein eigenes Multiversum?). Es hat dadurch natürlich auch chaotische Züge, da viele der Dinge, die nur Eingeweihten zugänglich sind, hier über andere Wege erreicht werden sollen (wer hat schon die Möglichkeit mal eben für ein paar Jahre nach Indien zu ziehen ^^). Hierbei geht es jedoch nicht darum möglichst böse zu werden, sondern das Multiversum mit seinem eigenen Willen und Wesen zu schwängern, wenn nicht sogar gänzlich neu zu erschaffen. In der Umkehrung gibt es den rechten Pfad, der (grob gesagt) im Allgemeinen eine spirituelle Einheit mit einer göttlichen Quelle verfolgt. Auf dem linken Pfad wird versucht, den göttlichen Funken in einem selbst zu entflammen. Doch wie so vieles führt alles am Ende auf so ziemlich das gleiche heraus. ^^ Es gilt die These: Erforsche die Dunkelheit und lasse dich nicht vom Licht blenden. Erforsche die (oder vielmehr deine) Schatten, deine Ängste, etc. In diesem Bereich steigt man also nicht mit eine Laterne bewaffnet über eine Brücke über den Abyss, man klettert hinein und trinkt mit Choronzon Kaffee. Es ist der Weg des Mondes (auf die spätere Verdrängung durch solare/patriarchale Kulte bezogen), aber auch der der transsaturnischen Planeten. Das darüber hinaus ist ein oft vorkommendes Thema. So oder so gehört auch ein ganzer Batzen Chaos mit hierzu, da es so viele unterschiedliche Richtungen, Ideen, Ausrichtungen, Ansichten, etc. gibt, dass man das ansonsten nur schwer unter einen Hut bekommen würde, bzw. auch zu speziell werden könnte. Und hoffentlich dient es zur Vermeidung typischer bspw. satanischer Klischees (Teufelsanbetung, was so ziemlich das Gegenteiligste ist, was ein Satanist tun sollte). Bei Fragen hierzu bin ich natürlich zur Stelle. ^^
Da mein eigentliches Steckenpferd die Chaosmagie ist, war dies natürlich mein erster Gedanke. Ich habe jetzt schon gesehen, dass dies von Negromanus durch einen Grundkurs durchgeführt wird. Hierzu werde ich mich auch später noch anmelden, man kann ja bekanntlich nie auslernen. ^^ Wäre aber auch bereit eine Art Fortgeschrittenen-Kurs oder ähnliches anzubieten. Was ich aber deutlich machen will: Ich will niemandem in die Suppe spucken.
Das gilt auch allgemein. Manche denken, ich wäre ein Klugscheißer. Bin ich zwar auch notorisch, aber das ist in diesem Sinne nicht so gewollt und erstreckt sich eher aufs Privatleben. ;D Ich bin seit einiger Zeit eher unausgelastet und hab einfach gesagt mal wieder richtig Bock etwas zu machen! ^^ Dabei gehts mir nicht um Profilierung, denn ich hab sicherlich die Weißheit auch nicht gefressen. Mir machts halts einfach Spaß und das übliche Forenangebot mit der x-ten Frage nach einem Liebeszauber für der/die Verflossene/n ist mir einfach zu platt geworden. Also bitte nicht falsch verstehen. ^^
Klingt interessant. Hätte auch gleich mal ne Frage. Kennst du dich mit Schlangenwesen aus. Habe da ein kleines Experiment gemacht und einen Bergkristal über ein schamaisches 4 Elemente Ritual belebt. Habe dem Stein die Kräfte der Elemente übertragen und ihm auch eine Leitung zu ihnen gelegt. Die Absicht war einen magischen Begleiter zu erschaffen der für einen Wirken kann, da es mir schwer fällt für mich selber etwas zu tun. Meine Erwartunge wurden auf alle Fälle um ein vielfaches übertroffen, doch hatte ich eher mit einem etwas währmeren Wesen gerechnet. Das sich die Energie des Steines veränderte merkte ich gleich, da ich ihn schon mal bearbeitet habe um Kraftfelder zu erzeugen und andere Gegenstände energetisch zu laden. War dach schon recht mit dem Ergebniss zufrieden, fand die Wirkung äuserst interessant und seine Kraft überaus beeindruckend (und er war davor schon echt nicht ohne). Am nächsten Morgen hatte ich dann eine Schlange im Zimmer. Ich empfand sie nicht als bedrohlich, sondern war über ihre schönheit und das sie so klar wahrzunehmen war sehr verblüfft. Eigentlich wollte ich etwas Erschaffen doch wie sich herausgestellt hat, ist wohl eher ein eigenständiges Wesen eingezogen. Die Möglichkeiten dazu waren ja auch gegeben da ich dabei die Pforten zu mindestens 6 Welten geöffnet habe. Ich empfinde sie nicht bedrohlich aber anhand meiner bisherigen Erfahrung mit Schlangen (welche gegen diese allerdings ein witz wahren) vorsichtig. Weis nicht so recht woran ich bei ihr bin. Bisher bin ich eher beobachtend und dabei sie erstmal kennen zu lernen. Komunikation funktioniert auf alle Fälle gut doch bin ich anhand früherer Erfahrungen einfach generell misstrauischer geworden. Auch kommen mir leichte Zweifel ob ein derart großes Exemplar mit mindestend nem halben Meter Durchmesser überhaupt als neues Haustier geeignet ist, andererseits ist sie mit ihren schillernden Farben und ihrer samtweichen kühlen Haut wirklich eine Schönheit und ein sehr faszinierendes Wesen. Würde mich freuen wenn du, und/oder natürlich auch andere, mir helfen könnten mein Wissen im Umgang mit Wesen dieser Art zu Erweitern. Schlangen sind ja eigentlich gar nicht so selten doch scheiden sich nunmal die Geister bei ihnen und man sollte sie sicherlich nicht alle über einen Kamm keren. lg
also meiner Meinung nach gibt es da verschiedene Erklärungsmöglichkeiten. Beim Erschaffen eines persönlichen Wesens/Elemental/Psychogon/Servitor/etc. gibt es ja gewisse Punkte, die man eigentlich immer beachten sollte: Name, Symbol/Sigille, Form, Gestalt, Farbe, Verhalten (was soll es (wie) tun) die bei der Schaffung verwendete Energie wie stabilisiert es sich (durch eigene Ladung wie einem Ritual/Mantra , entnimmt es Energie, etc.) Körper (rein feinstofflich, materielle Basis (Fetisch), ) Aktivierung/Deaktivierung (bspw. durch Mantra) Zerstörung
Sicherlich mag es da noch mehr mögliche Punkte geben, das sind die, die mir grade eingefallen sind und ich für mit die wichtigsten halte. Diese sollten vor der Erschaffung auch abgeklärt sein, da man so die Grundzüge eines Wesens festlegt. Wichtig hierbei ist vor allem die Möglichkeit der Zerstörung, falls das Wesen doch anders arbeiten sollte, als man es sich gedacht hat.
In der Regel (Ausnahmen bestätigen diese natürlich ^^) läuft ein solches Wesen nach der Schaffung noch nicht stabil. Das heißt es stehen weitere Ladungen an, die in den Tagen mind. einmal täglich wiederholt werden sollten (bspw. durch ein entsprechendes Kurzritual, Mantra, etc.). Dann hat man nach 1-2 Wochen ein Psychogon mit Durchschlagskraft.
Du hattest geschrieben, dass du mit einem wärmeren Wesen gerechnet hattest. Die Ausstrahlung eines solchen Psychogons wird i.d.R. hauptsächlich durch die verwendeten Energien mitbestimmt. Das heißt je nach Ladungsart kann dies durchaus variieren (Feuer- oder allgemein Elementenergien, Planetenkräfte, etc.). Sollte die Energie des Wesens dann doch ganz anders ausfallen, ist dies eigentlich auch kein Beinbruch. Zeigt es doch zumindest, dass da etwas funktioniert. ;-) Wenn es jetzt aber eher ins unangenehme umschlagen sollte, dann kann es zum einen sein, dass das Psychogon noch nicht stabilisiert ist, oder es wäre zu zerstören und neu zu schaffen (am besten mit einem neuen Namen/Sigill/Mantra/etc. um Rückkopplungseffekte zu vermeiden).
In deinem Fall könnten sich auch zwei verschiedene Dinge überschnitten haben. Ein Gegenstand, der bereits magisch bearbeitet wurde und dann eine andere Funktion zugeschrieben bekommt, kann Interferenzen erzeugen. Mal ein etwas überspitztes Beispiel: Man hat einen Stab, mit dem man ausschließlich kampfmagisch tätig gewesen ist und benutzt diesen anschließend für ein Ritual für finanziellen Zuwachs. Darf einen nicht wundern, wenn einem das ein Loch in die Taschen schlägt. ^^ Einfach weil der Stab in diesem Beispiel schon auf Kampf getrimmt ist (energetisch) oder du unbewusst diesem Konflikte zuordnest (psychologisches Modell). Daher empfehle ich pers. immer für ein Psychogon entweder etwas ganz Neues als materielle Basis zu nehmen, oder den benutzten Gegenstand vorher zu reinigen, bzw. seine ursprüngliche Funktion aufzulösen.
Ich weiß nicht, in welchem Paradigma du arbeitest, daher kann ich jetzt zu den versch. Toren nichts sagen. Aber es kommt durchaus vor, dass ein fremdes Wesen in geladene Objekte einzieht. Dazu ein Beispiel: Stell dir vor, du baust ein kleines, einfaches Haus, nur vier Wände, ein Dach, Tür und Heizung. Nun ist es Winter und du heizt dort richtig ein. Da das Haus zwar gebaut ist, jedoch unbesetzt zu sein scheint, suchen dort natürlich die Landstreicher gerne Unterschlupf, um sich vor der Kälte zu schützen. Hast du dagegen das Haus mit einem Briefkasten, Klingelschild, Türschloss, etc. versiegelt, dann kommt da auch keine fremde Person so einfach hinein. So ähnlich kann das dann auch im feinstofflichen aussehen. Da hat man einen Gegenstand der geladen wurde, um daraus/darin/damit ein Psychogon zu erschaffen. Jetzt kommt es im Prozess der Erschaffung zu Komplikationen, das Psychogon ist noch nicht stabil genug, das Bild von dem Wesen ist ggf. zu undeutlich, etc. Viele Möglichkeiten die ein geladenes Objekt ohne genaue Funktion zu einem Wirt für ein fremdes Wesen machen können.
Sollte dies der Fall sein, dann wäre ich auch sehr vorsichtig. Denn ein Wesen, was sich von Fremdenergien ernährt, hat mehrere Schwachstellen. Zum einen zeigt es an, dass es nicht in der Lage ist, selbst Energie zu kultivieren. Zum anderen kann durch das einfache anzapfen von Energien natürlich auch mal etwas nicht so schönes angezapft werden. Dieses Risiko einzugehen spricht dafür, dass es hierbei also um einen Überlebenswillen gehen kann. Zwei Indizien (Indizien sind aber auch nicht immer Beweise) dafür, dass es sich hierbei um ein sehr niedriges Wesen handeln könnte (wenn man jetzt mal plump sich eine Rangfolge von einer Larve (für die Bardonistengruppe ;D ) bis hin zur Gottheit vorstellt). Egal ob niedrig oder hochentwickeltes Wesen, sie beherrschen alle Tricks um eine Person um den Finger wickeln zu können. Ich habe dies auch mehrmals selbst erlebt, als ich mit einem Wesen gearbeitet habe und noch während des Rituals (einer Evokation) eine in dem Moment richtig geniale Technik gezeigt bekam. Nachdem das Ritual vorbei war und ich gebannt habe, fiel mir auf, dass ich gerade richtig über den Tisch gezogen wurde. Die vorgezeigte Technik also in keinster Weise dem Aufwand entsprach, den ich als Gegenleistung vorgebracht habe. Ähnlich ist es einem Bekannten von mir gegangen. Wir haben in einer Gruppe gearbeitet, wobei eine Person Luzifer invozierte und die restlichen Teilnehmer außen um die Person deren Einfluss begrenzte. Der Bekannte saß direkt gegenüber von Luzifer und verpaktete sich mit jedem Wort, das er aussprach und er schien glücklich dabei zu sein. Wir außenstehende schauten uns zwischendurch nur ungläubig an. Als er dann den Kreis verlies wandelte sich sein Gesichtsausdruck von üüüübelst cool zu scheiße, was hab ich gerade gemacht?! und ich zitiere: Als ich im Kreis saß war noch alles in Ordnung. Wesen verstehen es ziemlich gut es der Person, mit der sie es zu tun haben, angenehm zu gestalten, Illusionen zu erzeugen, etc. Durch Übung, Meditation, Kontemplation, etc. oder durch das benutzen spezieller Mantren/Sigillen/etc. kann erzielt werden, dass man näher bei sich bleibt, ohne dass das Bewusstsein des Wesens einen zombifiziert. Bei weiteren Arbeiten, wenn es sich wirklich um ein Fremdwesen handeln sollte, würde ich daher zur Vorsicht raten, damit du dich nicht UM den Finger oder ÜBER den Tisch ziehen lässt. ;-)
Ob man Schlangenwesen verallgemeinern kann, da bin ich mir nicht so sicher. Jedoch haben sie zumindest in unseren Breitengraden (historisch bedingt) einen eher zwiespältigen Ruf. Die Schlange kann auch als Drache gesehen werden. Und in anderen Kulturen wie im Hinduismus (Nagas), den Yoruba-Religionen (Vodun, Voodoo, Macumba, Santería, etc.) können sie durchaus einen Initiationscharakter (Stichwort auch: Kundalini) haben, wenn auch in der Form eines Tricksters (die Schlange im Garten Eden). Aber ich denke auch, dass Schlange nicht gleich Schlange ist. ^^
Das wäre jetzt so meine erste pers. Meinung. Hat leider etwas gedauert, weil ich am WE privat und gestern dienstlich unterwegs gewesen bin.
Die Arbeit mit der Kundalini wäre bspw. auch etwas, das im Bereich des dunklen Pfads behandelt werden könnte.
Ich hätte zwar auch Interesse... aber um ehrlich zu sein, hat mich Nordmagie gefesselt... darum würde ich dass auch nur als "zweite Klasse" in Angriff nehmen!
Lässt sich sogar kombinieren. Bestes Beispiel hier ist Edred Thorsson, schreibt mit die besten Runenbücher (imo) und ist Gründer der s.g. Runengilde (sehr traditionelle Ausbildung). Edred Thorsson ist aber gleichzeitig auch Stephen E. Flowers und damit einer der Schwarzmagier unserer Zeit, Mitglied u.a. im Temple of Set. Ein dunkler nordischer Weg wäre bspw. Arbeiten mit Odin, Hel, Loki, dem Uthark (einer anderen Runeninterpretation), Seidr (kennst du zufällig das Buch Seidwärts von Jan Fries? falls du da dran kommst, es lohnt sich), etc. Ist dann schon eher speziell, aber durchaus möglich.
HAbe ja das buch von edred thorrson, aber dass er sich auch unter einem anderem Pseudonym sich mit dunkler materie beschäftigt ist mir neu... aber umso besser... dann bin ich hier wahrscheinlich ja auch genau richtig
Hi Netmil! Zitat: Netmil was verstehst du unter "dunkel"?Ich habe dies zum einen im Eingangspost versucht ein wenig auszudrücken. Der dunkle Pfad (im Gegensatz zum Pfad des Lichts) ist zum Teil eine andere Arbeitsweise, zum anderen auch eine grundsätzlich andere Weltansicht. (wobei dunkel/hell, schwarz/weiß, böse/gut letztendlich nur Begrifflichkeiten als Hilfsmittel der Differenzierung sind). Ich versuche das mal mit einem Beispiel (und kabb. Korrespondenzen) zu verdeutlichen. Ein klassisches Beispiel für den lichten Pfad ist der Weg der christlichen Mystik. Es wird angenommen, dass der Mensch früher Teil Gottes (Ain) gewesen ist (Adam und Eva im Paradies, Yesod). Doch die Menschen haben sich versündigt (die Schlange) bzw. göttlichen Geheimwissen wurde an die Menschen weitergegeben (Luzifer). Dadurch kam es nach einiger von mehreren Ansichten zum Fall der Menschen. Sie wurden aus dem Paradies vertrieben auf die heutige Erde (Malkuth). Der Mensch ist also vom Göttlichen getrennt und der christliche Mystiker versucht durch Reinheit, Einhaltung von Gottes Worten, durch Meditation, Kontemplation, Läuterung, etc. wieder sich dem göttlichen anzunähern, sogar über das damalige Paradies hinaus, bis er wieder mit dem ursprünglich Göttlichen vereint ist. Man geht quasi davon aus, dass vom Ursprung her noch eine Art Verbindungsstück zum Menschen besteht, der ihn mit der göttilchen Quelle verbindet. Durch Gebete und die Arbeit mit lichten Wesen/Engeln wird diese Verbindung gestärkt, in dem man dem Göttlichen mehr Raum innerhalb seines Bewusstseins zur Verfügung stellt. Der Weg des Lichts (keine Verallgemeinerung, sondern speziell hier in dieser Definition) ist somit ein Weg der Einschränkungen, der Gebote und Verbote, sowie der Rückkehr zur Einheit mit einem Ursprung/Quelle, dem göttlichen Bewusstsein.
Aus luziferischer Sicht lief das ein wenig anders. Hiernach waren die Menschen im Paradies Gefangen, weil sie durch die göttliche Anwesenheit geblendet von der Realität waren. Das wird noch dadurch bestärkt, dass Gott ihnen verbietet, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Doch die Schlange verhilft Ihnen dabei sich selbst als Menschen zu begreifen, die Realität zu erkennen, was Gott natürlich nicht gut findet und die Menschen dadurch aus dem Paradies in die knallharte Realität abgeschoben werden. Auf dem dunklen Pfad versucht man sich in die Gegenrichtung zu bewegen, weiter von der göttlichen Quelle weg. Man spricht allgemein davon, dass die Realität ja eine Illusion sei. Während der lichte Pfad weiß, dass alles nur eine Illusion ist (buddhistisch Maya) setzt sich jemand auf dem dunklen Pfad direkt hiermit auseinander. Er lässt sich nicht von seinen Ängsten befreien, er setzt sich aktiv mit ihnen auseinander und nimmt sie an. Er lernt (seine inneren) Dämonen kennen und akzeptiert sie als Teil von sich, wodurch er die Kontrolle über sie erlangt. Indem er in die Tiefen vordringt und sich von der göttlichen Quelle abwendet, wird auch die Verbindung hierzu immer schwächer, bis er die Möglichkeit hat, diese endgültig zu trennen und sich als eigener Gott über sein eigenes Universum zu begreifen (indem er den göttlichen Funken weiter fortträgt). Wird auch sehr nett in einer Ritualformel ausgedrückt: I am the flame that burns in every heart of men and in the core of every star. I am life and the giver of life yet therefore is the knowledge of me, the knowledge of death. I am alone, there is no god where I am. Der dunkle Pfad ist daher eher ein Pfad für Individualisten, wie es auch in Crowleys Liber Al vel Legis unter Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern benannt ist.
Natürlich kann ich jetzt nicht sagen: Das ist immer so. Vieles der oben aufgeführten Beispiele können auch anders ausgelegt sein, aber ich hoffe, dass dieses kurze Beispiel in etwa erläutert (auch wenn man in magischen Kreisen nicht so gern christlich denkt ^^) was gemeint ist.
Zitat: und warum ist für dich die Arbeit mit nordischen Göttern und die Arbeit Seidr dunkel?Nicht generell, es kommt auf die Art an. ;-) Bspw. Odin wird gerne als Vertreter für den dunklen Weg genommen. Er als ursprünglicher Zauberer hat sich die göttlichen Geheimnisse geholt und sich selbst zum Gott benannt. (Jetzt nur grob gesagt, wobei es natürlich viele Ansichten über die Hintergründe der Edda gibt, je nach Auslegung.) Hel ist eine saturnische Göttin (Saturn als Planet der Strenge und der Prüfung). Durch ihre Position als Herrin des Totenreichs (als Psychopompos) bekommt sie initiatorischen Charakter, denn der eigene Tod und die Neugeburt (wenn auch Symbolisch) ist ein oft wiederkehrendes Thema im Bereich des dunklen Pfades und findet sich in vielen anderen Kulturen oder magischen Ansichten wieder. Auch hier geht es wieder um das darüber hinaus, über den Tod. Zudem kann der Tod auch als Fallenlassen der menschlichen Hülle gesehen werden, wonach das reine Bewusstsein frei und ungebunden ist. Auch wird Hagalaz mit Hel assoziiert, die Chaosrune, die Wandlungen durch das Brechen festgefahrener Strukturen ermöglicht. Ähnlich sieht es auch mit dem Seidr oder Runen aus, alles eine Frage der Ansicht und der Arbeitsweise.
Auch das Brechen von Strukturen, Angewohnheiten, gesellschaftlichen Konventionen, etc. kann teil dieses Weges sein. Im ursprünglichen Vamachara Tantra geht das soweit, dass die Yogis (eigentlich streng vegan) sich Leichen aus dem Ganges ziehen, mit ihnen verkehren und/oder sie essen, Alkohol trinken, etc. (Stichwort: Aghori). Dass das in unseren Breitengraden nicht so gut ankommt (sicherlich zurecht ) ist natürlich klar und es würde garantiert nicht Teil der Praxis sein, eine Leiche auszubuddeln und ein Barbecue zu veranstalten. ^^ Dagegen könnte man sich schon eher buddhistischen Meditation der Chöd/Cö-Linie bedienen, in denen man sich selbst (meditativ!) zerstückelt und die Mahlzeit an dämonische Wesen verteilt. ^^
Klingt alles ein wenig böse? Schwarzmagisch? Oder vielleicht einfach nur: anders? ^^ Genau das ist es nämlich, es ist der andere Weg. Der Weg mit der Gesellschaft zu brechen (was nicht immer einen Konflikt bedeutet, sondern einfach das Hinterfragen von bspw. Moralität) und sich als Individuum, als eigene Gottheit im eigenen Universum zu begreifen.