Melanies FanficForum - All Pairings and Charas

Faith/Spike, Faith/Wesley - Der Geschmack des Blutes

Re: Der Geschmack des Blutes

WOW! Toller Teil.
Wesley hat ja fürchterliche Albträume.
Bin ja gespannt was sich in der Realität zwischen den Beiden entwickelt.
Lindsey und Spike, das ist ja auch sehr undurchsichtig.
Hoffe du kannst bald weiterschreiben.
Die Story ist sehr spannend.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Der Geschmack des Blutes

Hey Janine!

*wow* Ich kann mein beiden Vorgängerinnen nur zustimmen, der Teil ist hammermäßig gut.

Wesley hat wirklich schreckliche Aplträume und ich bin mal gespannt, ob es Auswirkungen auf sein Verhalten gegenüber Faith hat. Endlich scheint es wenigstens besser zwischen den beiden zu stehen und ich bin mal gespannt, wohin es letztendlich noch führen wird.

Lindsey scheint ja doch nicht so ganz uninteressiert zu sein. *zwinker* Aber was ist nun mit Spike? Er trauert ja immer noch Faith etwas nach, kann er wirklich los lassen? Was ist er noch alles bereit zutun um den Chip los zu werden?? Könnte es doch noch etwas zwischen den beiden werden??? Ich bin echt gespannt darauf, was du mit den beiden geplannt hast und ob es eine Chance zwischen den beiden geben wird.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)

Re: Der Geschmack des Blutes

Hey ihr Lieben. Wow zurück an euch, freut mich das es euch gefällt.

17: Let’s go get lost

Das Licht im Bad erlosch. Wesley zuckte bei dem Geräusch des Umgekippten des Lichtschalters zusammen und wandte sich unwillkürlich in die Richtung. Eine dunkle Gestalt bewegte sich auf ihn zu. Er hörte die nackten Füße auf dem Boden. Ängstlich gespannt hielt er den Atem an. Auch mit Brille, die neben ihm auf dem Nachtisch lag, wäre er nicht im Stande gewesen, etwas zu erkennen, das Mondlicht verschleierte mehr als es preisgab. Er rührte sich nicht. Langsam wurden die Konturen immer deutlicher. Eine Frau. Wesley erkannte sie erst, als sie zu ihm unter die Bettdecke rutschte.
Faith’ Füße stießen gegen seine. Scheu zog sie sie zurück und zog die Decke hoch, um ihre nackte Haut zu bedecken. Geschockt starrte er sie an. Sein Traum hielt ihn fest in seinen Krallen. Sie tätschelte unbeholfen seine Schulter. Sex war so viel einfacher.
„Alles in Ordnung? Du bist ganz blass. Schlecht geträumt, Wes?“ Ihre Stimme drang von weiter Ferne zu ihm durch. Verwirrt sah er ihr in die Augen, was Faith irritierte. Er konnte sie nicht weiter ansehen. „Ja. Nein.“, brachte er heraus.
„Du bist wirklich hier?“ Wesley klang ernsthaft überrascht.
„Ja.“, lachte sie. „Seh’ ich etwa aus wie ein Geist?“ Es amüsierte sie, wie verdutzt und süß er noch dazu aussah. Faith kniff ihm spielerisch in den Arm, doch er reagierte nicht. Er lachte nicht, nicht mal ein kleines Hochziehen seiner Mundwinkel. Behutsam legte sie ihre Hand auf seine. Sein Blick folgte ihrer Bewegung. „Wenn irgendetwas ist, du kannst mich aus den schönsten Träumen reißen, ich werde dich verteidigen!“, versprach sie. „Ich liege hier genau neben dir.“ Sie drückte ihn sanft auf die Matratze und legte sich neben ihn auf die Kissen. „Schlaf gut.“, flüsterte sie.
Wesley starrte leer in die Dunkelheit. Es war ihm unmöglich, die Augen zu schließen. Inzwischen sah er alles deutlich vor sich. Faith und er hatten mit einander geschlafen.
Es war alles viel zu schnell gegangen. Das war ein großer Fehler, schoss es ihm durch den Kopf. Es war krank! Nach allem, was vorgefallen war. Er sollte sie fürchten, sie hassen, sie vernichten, sie demütigen für das, was sie ihm gemacht hatte. Wahrscheinlich litt er unter dem Stockholm Syndrom. Ja, das musste es sein, anders konnte er es sich nicht erklären. Irgendwann tickt man nicht mehr richtig, wenn man sich zu viel und zu oft mit Übernatürlichen und –sinnlichen zu tun hat. Er musste verrückt sein.
Es war ein Fehler. Es fühlte sich an, als habe er von einer verbotenen Frucht genascht. Sie gehörte nicht ihm, sie gehörte niemandem. Er war ihr Wächter, sie seine Jägerin. Er hätte es nicht tun dürfen. Sein ganzes Leben lang wurde er gedrillt, ein Wächter zu sein, den Regeln zu gehorchen, dem Rat treu zu sein. Er hatte seine Bestimmung verloren, als er gefeuert wurde - aber es war sein eigenes Versagen, seine eigene Schuld. Bei Angel hatte er eine neue, andere gefunden, doch konnte er sich nie ganz davon lösen, kein Wächter mehr zu sein. Deshalb war es falsch. So falsch, als Wesley gesagt hatte, sie seien nur noch eine Frau und ein Mann.
Nein, es war wirklich unmöglich.
Zu schnell. Viel zu schnell.
Aber morgen früh ist Faith eh verschwunden, dachte er bedauernd und gleichzeitig hoffend, dass er falsch lag.
„Nicht denken, schlafen.“, sagte Faith leise. Da konnte Wesley endlich die Augen schließen. Nachdem er eingeschlafen war, drehte sie sich zu ihm. Sie lag auf der Seite. Ihre Lippen berührten seine Schulter zu einem zarten Kuss. Vorsichtig streckte sie ihren Arm aus und ließ ihn auf seinem Bauch ruhen. Müde schloss sie ihre Lider. Vielleicht war sie verliebt, vielleicht.

Lindsey blinzelte. Er lauschte in die Stille, sein Wecker gab keinen Ton von sich. Erst jetzt realisierte er, dass er auf dem Bauch lag. Seine linke Wange lag auf einem Arm, der nicht seiner war. Vor sich sah er weiße, makellose Haut. Er musste noch mal blinzeln, bis den dazugehörigen Körper erkannte. Das war Spikes Achselhöhle, in die er sich gekuschelt hatte. Aufgeregt schlug sein Herz plötzlich schneller. Hastig versuchte er sich umzudrehen.
„Aua.“, gab Spike von sich, als Lindsey ihm seinen Ellenbogen in die Seite stieß. Seufzend blieb der Anwalt auf dem Rücken liegen. „Ich wurde schon mal sanfter geweckt. Na wenigstens scheinst du schön geträumt zu haben.“, lachte der Vampir.
Lindsey zog die Stirn kraus, er verstand nicht, was es da zu lachen gab, bis er Spikes Blick folgte. Unter der Bettdecke zeichnete sich eine deutliche Beule bei ihm ab. Am liebsten wäre er ihm Erdboden versunken. Lindsey fluchte leise: „Oh nein!“ Dass ihm das jetzt ausgerechnet passieren musste und dabei erinnerte er sich nicht mal mehr daran, was oder besser gesagt von wem er geträumt hatte. „Das muss dir doch nicht peinlich sein.“, meinte Spike nur und richtete sich auf. Mit einer behänden Bewegung saß er auf Lindsey und beugte sich zu ihm hinunter. „Die Gelegenheit sollte nicht ungenutzt bleiben. Oder hast du was dagegen?“, fragte Spike frech. „Ein Wort und ich höre sofort auf.“ Er beugte sich weiter vor und platzierte seine Lippen auf Lins Brust. Unter Küssen wanderte er immer tiefer bis zum Bauchnabel, seine Hände strichen über Brust und Bauch. Erfreut vernahm Spike, dass das Herz des Anwalts schneller schlug, schließlich schaute er ihn herausfordernd an. Dieser erwiderte den Blick, zögerte, packte das Gesicht des Vampir mit beiden Händen und zog sich hoch, um ihn zu küssen. Atemlos zwischen zwei ungestümen Lippentreffen fragte er: „Warum... warum machst du das?“
Die Berührung der falschen Hand störte Spike für einen Moment. „Du hast doch noch Zeit, Lin. Und gibt es einen besseren Start in den Tag?!“ Er rieb mit seinem Hintern über Lindseys Erektion, während er ihn wieder in die Kissen drückte. „Aber-“ Er stöhnte leise. „Aber warum?“ “Vielleicht finde ich dich ja außergewöhnlich.”, meinte der Vampir grinsend. „Vielleicht tue ich dir ja auch nur den Gefallen, damit du mir einen Gefallen tust.“ Er rutschte weiter nach hinten auf die Beine des Mannes und hob dessen Shorts am Bündchen hoch. Die freie Hand hielt er zwischen Hose und Haut. „Du willst doch nicht, dass ich aufhöre?“ Er sah ihm in die Augen. Sein Spiel lief prima, der Anwalt fraß ihm aus der Hand. „Nein!“, sagte Lindsey fast etwas zu laut. „Nein.“ Erregt atmete er schnell ein und aus. „Aber was könnte ich für dich tun?“ Angebissen! Lin spielte gerne das kleine Frage-und-Antwort-Spiel von Spike mit. Der Vampir schob seine Hand an der Haut entlang. Er berührte das gekräuselte Haar und die weiche Haut des Glieds.
„Du könntest meinen Chip entfernen.“, sagte er.
„Das ist es?“, fauchte Lindsey. „Deshalb machst du den ganzen Scheiß hier? Stimmt’s!? Du hast das von Anfang an geplant.“ Er stieß den Blonden von sich, so dass dieser auf die freie Betthälfte neben ihm fiel. Wütend setzte er sich auf. Verdammt, sein Penis war so hart, dass es schon fast schmerzhaft war. Er ärgerte sich, dass er sich nicht zurückhalten konnte. „Du nutzt mich schon die ganze Zeit aus. Wie viel Geld hast du mir schon abgenommen? Ja, sag schon!“ Er hatte sich mit verhärteten Zügen zu Spike umgedreht. „Wie viel habe ich dir gegeben und wie viel hast du mir schon gestohlen? Du schläfst in meinem Bett. Kommst und gehst, wann du willst und geholfen hast du mir auch nicht!“
„Nun mal halb lang!“, protestierte Spike. „Angelus war hier! Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, nur du leider nicht, wenn man es genau nimmt!“ „Angelus!“, schnaubte Lindsey. „Das war ein billiger Trick mit Drogen. Das hätte ich auch gekonnt! Wenn du mir wirklich helfen willst, dann kill Angel – und du bist deinen Chip los!“
„Angel hier, Angel da! Als ob sich die Welt um ihn dreht! Ich werde gar nichts tun. Deine Rachsucht bringt dir überhaupt nichts. Glaubst du wirklich, du würdest dich besser fühlen, wenn er tot?“, blaffte der Vampir.
„Ja, verdammt.“, erwiderte Lindsey ebenso laut. „Was weißt du schon?“ Zornig stand er auf und rauschte ins Bad, um sich unter die Dusche zu stellen.
Damit war das ‚Gespräch’ beendet.

Am späten Vormittag weckte ihn die Sonne. Er ließ seine Augen geschlossen und kam langsam aus seiner Traumwelt in die Realität. Wesley atmete einmal tief durch. Seine rechte Hand fuhr tastend über die Matratze. Er seufzte enttäuscht und hob die Lider. Sie war tatsächlich nicht mehr da. Gut, was hatte er erwartet? Er kannte Faith.
Schlurfend spazierte er ins Bad. Ihre Schuhe standen nicht mehr da, nur ihre dreckige Jacke und ihr Shirt lagen noch an ihrem Platz, dort wo sie sie zurückgelassen hatte, nachdem sie gestern bei ihm geduscht hatte, sonst waren alle ihre anderen Kleidungsstücke verschwunden. Nur diesen beiden Dinge zeugten davon, dass sie wirklich hier gewesen war.
Wesley setzte sich auf die Toilette. Seine rechte Schulter schmerzte vom Axtschwingen letzte Nacht. Seine Finger strichen links und rechts über die Schläfen durch die Haare bis sie sich am Hinterkopf wieder trafen. Er saß wohl eine Weile dort und überlegte, bevor er sich die Zähne putzte. Es war wahrscheinlich besser so.
Als er sich frische Klamotten aus dem Schrank holte, stellte er fest, dass ein blaues Hemd fehlte. Sie musste es mitgenommen haben.
Der Tag verging ohne weiter erwähnenswerte Ereignisse. Wesley versuchte sein Beste, Faith aus dem Kopf zu verbannen, doch es gelang ihm nicht. Er verbrachte einige Zeit mit Motorradfahren, bis er schließlich seine Maschine vor dem Hyperion abstellte. Er war aufgeregt, was seine Jägerin sagen würde, als er durch die Eingangstür trat. Es herrschte reges Treiben. Charles säuberte ein Schwert, Cordelia machte tippend am Computer einen fleißigen Eindruck, während Angel in seinem Büro irgendwelche Unterlagen durchblätterte. Wesley ging zu ihm und fragte beiläufig, ob er Faith schon gesehen hätte, worauf der Vampir verneinte und meinte, sie würde sicher noch schlafen, er wolle ihr den Schlaf nach dem Kampf gönnen. Der ehemalige Wächter zögerte, ob er Angel erzählen sollte, dass sie bei ihm übernachtet hatte. „Ich werde mal hochgehen und nach ihr sehen.“, erklärte er am Rande. „Ich muss ihr noch etwas sagen.“
Doch auf ihrem Zimmer fehlte jede Spur von ihr. Da entschied sich Wesley Angel zumindest einen Teil zu beichten. Der Vampir hörte ihm geduldig zu und dachte sich den Rest. Er war verwundert, dass die beiden sich so nahe gekommen waren, dass sie einander überhaupt so nahe kommen konnten. Angel machte sich allerdings keine Sorgen, Faith würde bestimmt wiederkommen, dafür hatte er ein Gespür. Die Jägerin hatte sich in den letzten Tagen so gut eingelebt, als dass sie das Gewonnene nicht so einfach aufgeben würde. Sie hatte hier ihren Platz gefunden, da war er sich sicher. „Mein Gott, ich bin ein Idiot!“, sagte Wesley, dessen Stimmung auf den Nullpunkt zu steuerte. „Der Rat lag absolut richtig, als sie mich gefeuert haben! Wundert mich, dass sie mich nicht gleich geköpft haben! Ich hatte zwei Jägerinnen und ich habe bei beiden versagt. Hätte ich anders gehandelt, dann... Wer weiß, was dann aus Faith geworden wäre?! Es ist alles meine Schuld.“ Er schlug die Hände vors Gesicht.

„Scheiße!“, hörte Spike aus der Küche. Schläfrig richtete er sich im Bett auf, doch das Fluchen war noch längst nicht beendet, es folgten noch eine Reihe von Schimpfwörtern, so dass er sich genötigt fühlte, nachzusehen, was los war. Rasch streifte er sein schwarzes T-Shirt über und ging der Stimme nach. Zum Glück war es draußen schon dunkel, sonst hätte er sich bei dem großen Küchenfenster nicht aus dem Schlafzimmer gewagt.
Der Anwalt hockte auf dem Boden und hielt seine gesunde Hand mit der Handprothese. Er hatte einen tiefen Schnitt in einem seiner Finger, aus dem es heftig blutete. Spike sah das Küchenmesser mit der roten Flüssigkeit und das Fleisch auf dem Schneidebrett und zählte eins und eins zusammen. Lindsey hatte versucht, dass Fleischstück mit Druck und Bewegung seiner Plastikhand zu schneiden, während er es mit der anderen festhielt. Nun saß er verzweifelt, den Tränen nah auf dem Boden und betrachtete die pochende Wunde. Der Vampir rutschte zu ihm auf die Knie und griff sich sein Handgelenk. „Alles in Ordnung? Lass mal sehen.“ Es klang ehrlich besorgt. „Nein verdammt.“, patzte Lindsey und die ersten salzigen Tränen kullerten über seine Wange. Er hasste das verdammte Kunststoffding, das war nicht seins, er hasste sein Leben mit diesem Ding, hasste Angel dafür, wie er jetzt leben musste, hasste ihn jeden Tag mehr. Sein Alltag war völlig auf den Kopf gestellt, er konnte die wenigsten Sachen allein machen und dann erst die Blicke von Fremden und....
„Ist nicht so schlimm,“, erwiderte Spike. „Ist nur eine Fleischwunde.“ Aus einem Instinkt heraus nahm er den Finger in den Mund und leckte das Blut ab, nein, er saugte unbeherrscht daran. Sein Dämon gierte nach frischem Blut. Am liebsten hätte er Lin den Hals aufgeritzt. Gebannt starrte er auf die pumpende Ader, immer noch mit dem Finger zwischen den Lippen. Jetzt und hier. Ein toter Anwalt auf dem Küchenboden. Er schluckte einmal hart.
„Lass das.“, zischte Lindsey und entzog ihm seinen Finger. Die verzweifelten Tränen waren versiegt und seinem Zorn gewichen. Die Wunde blutete nicht mehr. Das erhitzte Fett spritzte über den Rand der Pfanne hinaus. Schweigend erhob sich Spike und schob die Pfanne von der heißen Platte. Er reichte dem anderen Mann die Hand, doch dieser lehnte sie ab und rappelte sich allein hoch. Der Vampir nahm das Messer und zerkleinerte den Rest des Fleisches. „Ich kann das allein!“, fauchte Lindsey. Spike biss sich auf die Lippe, ersparte sich seinen Kommentar und verließ den Raum.
Nachdem er komplett angezogen war, wollte er um die Häuser ziehen. Er öffnete die Tür. „Und wenn du wieder kommst -“, hörte er Lin sagen. „- schlaf bitte auf dem Sofa.“

Re: Der Geschmack des Blutes

Hallo Vel!

Doch kein Traum, der Wesley plagte. Das hätte ich nicht gedacht.
Ich hoffe sehr für ihn und Faith, er vermasselt es aus lauter Selbstmitleid nicht, denn obwohl er es nicht zugibt fehlt sie ihm.
Faith hat sich in ihn verliebt, obwohl er das noch nicht weiss.
Aber einfältig wie er nun mal ist, wird er es auch nicht mitkriegen, ausser es stößt ihn einer mit der Nase drauf.
Lin und Spike. Auch so ein "nicht" Pärchen, oder noch nicht, wer weiss das schon? (ausser dir natürlich*gg*)
Bin ja gespannt ob die Beiden letztendlich zusammenkommen, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann. Aber zumindest hat Linsey Spike sein Sofa angeboten.*g*
Sehr spannender Teil. Ich freu mich auf den Nächsten.
Lg. silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Der Geschmack des Blutes

Hallo Janine!


Ich hoffe auch, dass Wesley nicht alles kaputt macht. Man kann deutlich merken, dass Faith im fehlt, erst greift er neben sich und dann sucht er sie im Hyperion und macht sie Sorgen um sie. *wow* Großes Kompliment an dich, ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass es kein Traum ist und ich hoffe sehe, dass es für die beiden nicht zum Alptraum wird.

Spike und Lindsey. Mmm, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich kann verstehen, dass Lin gekränkt ist, immerhin denkt er, dass Spike alles nur getan hat um seinen Chip los zu werden. Allerdings anderseits, warum bittet er trotzdem Spike noch sein Sofa an, hofft er vielleicht doch, das Spike etwas für ihn epfinden könnte??? Und Spike: Er hätte einfach gehen können, nachdem Lindsey ihm klar gemacht hat, was er über ihn denkt. Sicher Spike hat umsonst Blut und einen Platz zum Schlafen, er ist aber auch der Typ, der schnell gekränkt ist, anderseits gibt er nicht so schnell auf. Wobei sich mir die Frage stellt, ob er wirklich nur den Chip los werden möchte oder er doch nicht zu abgeneigt von Lindesy ist?? Immerhin wollte er sich um Lindsey kümmern als der sich verletzt hatte, ist es nur eigennutzt oder sorgt er sich wirklich um den Anwalt?? Fragen über Fragen, die du hoffentlich bald klären wirst. Freue mich schon sehr auf den nächsten Part.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)

Re: Der Geschmack des Blutes

Hi Silver, hi Mel, ich weiß, es hat länger gedauert und ich bin selbst verwirrt, wohin dies alles führt. Aber jetzt weiß ich es.... *g

18: Nach Mitternacht

Er machte das Licht an. Seine Wohnung erschien trostloser als sonst. Geschirr stand zum Abwaschen bereit in der Spüle, das von heute morgen befand sich noch auf dem Tisch, Wäsche, die gewaschen werden musste, stapelte sich und sein Schreibtisch sah auch nicht besser aus. Es war nicht die Unordnung, das Chaos, dass herrschte, sondern die Jacke und das Shirt neben der Badzimmertür.
Langsamen Schrittes ging Wesley hinüber und nahm das Baumwollehirt in die Hand. Er roch daran, sog ganz ihren Duft ein und drückte es an die Wange. Seit zwei Tagen war sie nun verschwunden. Angel war immer noch optimistisch, dass sie bald zurückkommen würde. Wesley war sich da nicht so sicher. Vielleicht hatte Faith sich einen neuen Typen gesucht, um die zarten Bande, die sich zwischen ihnen gebildet hatten, gleich kaputt zu machen. Wer weiß, ob es überhaupt gut war, dass sie einander so nah gekommen waren. Vielleicht würden wir aneinander zerbrechen, dachte er weiter. Aber warum muss sie es mit Füßen treten, was da ist - oder war? Sang- und klanglos verschwinden? Warum so?
Der Traum war eine Warnung. Er hätte die Finger von ihr lassen sollen, doch nun war es zu spät, er hatte sie sich bereits verbrannt und das tat verdammt weh.
Mit Bitterkeit ließ er das Stück Stoff fallen und drehte sich weg. Er hatte noch eine Weinflasche. Mit dieser setzte er sich an den Tisch und blätterte seine Unterlagen durch. Er wollte noch etwas für den aktuellen Fall recherchieren und sich gleichzeitig ablenken. Der Wein würde sein Übriges tun. Aber enttäuschte machte sich in ihm breit, ohne dass er sich dagegen wehren konnte. Mühsam nahm sich Wesley zusammen, setzte sich gerade hin und beschloss mit fester Miene, sich auf seine alte Professionalität und britisch-angeborene Ruhe zu besinnen. Die Akte Faith schloss er, wenn auch nicht ganz. Irgendwann spät in der Nacht, als ihm die Augen über den verschiedenen Papierstapeln zufielen, raffte er sich schwerfällig auf und ging ins Bett.

Angel saß vor dem Fernseher. Eigentlich interessierte ihn der Film nicht so sehr, er schaute ihn lediglich nebenbei, während er wartete. Vorhin war er in Faith’ Zimmer gewesen. Er fragte sich, wo sie war. Sie kannte niemanden außer seinen Leuten in LA. Und wenn sie mit einem Mann unterwegs war, dann höchstens für eine Nacht, länger hielt sie eine Sexbekanntschaft nicht aus. Irgendetwas stimmte da nicht. Der Vampir hatte daran gedacht, in Sunnydale anzurufen, doch er wollte nicht unnötig Staub aufwirbeln. Stattdessen hatte er mit Kate telefoniert und nur Andeutungen von sich gegeben, um Faith nicht zu verraten. Immerhin war sie eine gesuchte Mörderin.
Angel lauschte, aber alles im Hotel war ruhig. Straßenlärm in der Ferne und natürlich die Geräusche aus dem Fernseher. Ohne ein Wort war die Jägerin jetzt seit zwei Tagen weg. Er war besorgt, auch wenn er es niemanden gezeigt hatte, am wenigsten Wesley, der ziemlich aufgekratzt war. Die letzten Tage war Wesley aufgebracht, wütend, sogar kämpferisch und dann selbstmitleidig. Er fand es gut, dass sie ihn dazu brachte, aus sich herauszugehen, wenn auch nicht immer auf dem positivsten Weg. Gegensätze ziehen sich an, hatte er einmal in Gedanken schulterzuckend zu sich selbst gesagt, als er die beiden zusammen gesehen hatte. Die beiden waren wirklich extrem unterschiedlich. Auch wenn sein Freund ihm nicht alles erzählt hatte, ahnte er doch was in ihm vorging. Als Angel Wesley fragte, wie es ihm gehe, antwortete er mit meinem lakonischen Gut.
Faith wird wiederkommen! Er schaltete das Gerät aus.

In einer anderen Wohnung in LA lief ebenfalls spät der Fernseher. Lindsey war schon fast auf dem Sofa eingedöst, als die Tür aufging und der blonde Vampir hereingestolpert kam. Spike benahm sich sofort und tapste auf leisen Sohlen über den Teppich. Der Anwalt tat so, als würde er den Film aufmerksam verfolgen und hielt seinen Blick starr auf den Bildschirm. „Gut, du bist wach.“, flüsterte Spike und stellte sich vor den niedrigen Coachtisch. „Psst.“, zischte Lindsey ohne aufzublicken mit einem Finger auf den Lippen und setzte eine falsche, verärgerte Miene auf.
„Ich habe dir was mitgebracht.“, sagte der Vampir immer noch im leisen Ton. Er hielt eine Flasche am Hals in die Höhe. Keine Reaktion, also stellte er sie auf den Tisch und setzte sich in den Sessel. Neugierig warf der andere dann doch einen Blick auf das Mitbringsel. Skeptisch fragend sah Lindsey ihm in die Augen. „Ich schwöre bei der Narbe meiner Augenbraue, die habe ich nicht von deinem Geld bezahlt“, beteuerte der Blonde mit hochgehobenen Händen. Eine Flasche Bourbon. Eine Moment flackerte die Frage in ihm auf, wie Spike sie besorgt hatte, aber das war schließlich nicht sein Problem. Langsam entspannte er sich.
„Warum hast du gesagt, ich könne auf der Coach schlafen? Du hättest mich einfach rauswerfen können.“, hakte Spike nach. „Erstens habe ich gesagt, du SOLLST dort schlafen. Und zweitens hätte ich es nicht verhindern können, dass du reinkommst!“, ging Lindsey gleich in Abwehrhaltung und betrachtete die Whiskeyflasche. Der Vampir entging es nicht, aber er gab sich damit zufrieden, stattdessen sagte er: „Wie wäre es mit einem Gute-Nacht-Trunk?“ Ohne auf die Antwort zu warten, marschierte er los, um Gläser zu holen.
Mit zweien in der Hand kam er zurück. Spike bemerkte, wie verkrampft Lindsey auf dem Sofa hockte. Er stellte die Gläser und trat von hinten ans Sofa. Seine Händen packten Lindseys Schulter und er fühlte, wie dieser kurz zuckte. „Bleib ruhig.“, meinte der Vampir. „Dies hat nicht mit dem Chip zu tun. Vergiss das alles einfach mal. Okay!?“ Er massierte die verspannten Muskeln, die es bitter nötig hatten, was er ihm auch sagte. Der Anwalt atmete tief durch die Nase ein und aus und ließ es mit sich geschehen.
Spike setzte sich wieder in den Sessel und füllte ihre Gläser. Er hob seines zum Prost und schwenkte es gegen Lindseys, der ebenfalls zugegriffen hatte. „Auf...“, sagte der Blonde, doch ihm fiel nichts ein. „Auf Whiskey?“, schlug Lindsey vor. Der andere schüttelte ablehnend den Kopf. Zu billig. Stirnrunzelnd überlegte der Vampir eine Weile. Lindsey wurde ungeduldig, schließlich wollte er endlich trinken, aber dies hier so etwas wie eine Entschuldigung oder viel das Rauchen einer Friedenspfeife, nein, das Trinken eines ‚Friedenswhiskeys’ war. „Ich hab’s.“ Das Gesicht von Spike strahlte. Er grinste und hob erneut das Glas zum Anstoß an. „Auf unsere Begegnung.“ Die Gläser stießen zusammen und die Flüssigkeit wurde in einem Zug runtergespült. Lindsey stellte das Glas weg und überlegte, ob Spike das sarkastisch gemeint hatte. Aufschlussreiche Definition ihrer Beziehung, oder was auch immer. Er stand auf und sagte ihm Gehen: „Ich glaube, ich habe etwas, was dich interessieren könnte.“ Er öffnete seinen Aktenkoffer und kam mit Papieren wieder zum Sofa zurück. Lindsey drückte sie Spike in die Hand. „Was ist das?“, fragte dieser ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen. „Lies.“

Re: Der Geschmack des Blutes

19: Fluchthelfer

Spike las die ersten Zeilen. „Ein Polizeibericht? Was soll ich damit?“, hakte er Lindsey anschauend nach, doch dieser bedeutete ihm nur mit einem Nicken, weiterzulesen. Die Lippen des Vampirs bewegten sich, während er murmelnd Worte von sich gab. Seine Stirn legte sich in Falten, je weiter er kam. „...gesuchte ... in Seitengasse eingekesselt... forderten Verstärkung... Kampf mit ihr... Schuss in der Oberschenkel außer Gefecht....“ Das genügte ihm schon. Spike sah den Anwalt entsetzt an. „Du meinst, das ist Faith? Die Jägerin?“, stellte er schockiert fest. „Nach der Beschreibung ist sie ist, allerdings wissen die das nicht. Sie haben sie durch die Beschreibung des Augenzeugen erkannt.“, bestätigte Lindsey.
„Ich muss sofort zu diesem Krankenhaus.“ Spike sprang auf und schaute noch mal auf den Zettel. „Wo das ist?“ Lindsey versuchte ihm den Weg zu erklären, doch er war viel zu aufgeregt. „Halt warte, nach der großen Kreuzung muss ich links abbiegen“, fragte er, während er vor dem Coachtisch auf- und abtigerte. „Nein, rechts. Du-“ Der Vampir schnitt ihm das Wort ab. „Rechts. Okay.“ Er fasste sich an die Stirn, als könne er es sich dadurch besser merken. Er stieß ein verärgertes Grollen aus. „Bloody Hell!“, fluchte Spike. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich zu dem Mann auf dem Sofa. „Du musst fahren.“

Die beiden schlichen durch die hellerleuchteten Gänge des Hospitals. Überall huschten Nachtschwestern an ihnen vorbei, doch sie blieben unbemerkt. „So finden wir sie nie.“, flüsterte Spike unruhig. Er zeigte zur Anmeldung. „Dort werden sie wissen, wo Faith ist.“ „Du willst sie doch nicht etwas fragen?!“, gab Lindsey zurück und fragte sich gleichzeitig, was er hier überhaupt mache, trotzdem folgte er ihm leise. Der Vampir hatte seinen Aufmerksamkeit voll auf den Tresen gerichtet und wartete noch auf einen günstigen Moment, da keine Krankenschwester mehr dort war. Da können wir lange warten, dachte Lindsey genervt. Er ging ein Stück weiter und ließ seinen Blick durch einen anderen Flur wanderten. „Sieh mal da.“, flüsterte er dem Blonden zu. „Jetzt nicht, Lin!“, kam streng die Antwort. „Spike!“, zischte Lindsey zurück und zog ihm am Ärmel. „Was?“ „Da, der Polizist. Das muss Faith’ Zimmer sein.”
Vampir und Anwalt stahlen sich von der anderen Seite des Ganges an den uniformierten Mann heran, da dieser von dort aus praktisch an der Ecke stand, so dass sie sich anschleichen konnten, ohne frühzeitig gesehen zu werden. Spike ging voran und verpasste dem Polizisten einen kräftigen Fausthieb. Der Mann sackte fast sofort zusammen, der Schlag kam so plötzlich, dass sie überhaupt nicht reagieren konnte. Der Vampir schleifte ihn ins Zimmer, Lindsey folgte und schloss die Tür hinter ihnen.
„Faith!“, rief er und eilte zu ihrem Bett. „Faith.“, wiederholte er, diesmal etwas sanfter. Spike strich vorsichtig mit seiner Hand über ihre Wange, während Lindsey dastand, die Szene beobachtete und erneut dachte, was er hier zur Hölle mache. Er hatte noch nie einem Mandanten zur Flucht verholfen, so was regelte er über einen Freispruch vor Gericht. Die Drecksarbeit konnten andere machen. Und wieso half er Spike, die Jägerin wiederzusehen? Das war... das war absurd.
„Faith, wach auf, Liebes. Ich bin’s, Spike. Wir sind hier, um dich hier rauszuholen.“, sagte der Vampir fast zärtlich. Er blickte kurz zu Lindsey rüber und griff dann nach ihrer Hand, mit der sie mit Handschellen ans Bettgestell gefesselt war. Er eilte zu dem Polizisten und suchte ihn nach dem Schüssel ab, dann befreite er sie. „Faith. Komm schon, aufwachen!“ Spike versetzte ihr einen leichten Schlag auf die Wange, da endlich schlug sie die Augen auf. Im ersten Moment war sie von dem grellen Licht geblendet und schloss sie sofort wieder. Sie musste ein paar Mal blinzeln. „Wo bin ich?“ Faith hustete. Ihr Hals war furchtbar trocken. Der Blonde reichte ihr das Wasserglas, das auf dem Nachttisch stand. „Im Krankenhaus.“, kommentierte Spike und lüftete ihre Decke, womit gleichzeitig die Bandage um ihren rechten Oberschenkel freilegte. „Wir müssen uns beeilen.“
Die Jägerin richtete sich auf und entdeckte zu ihrer Überraschung Lindsey McDonald am Bettende. Sie zog die Augenbrauen hoch und warf ihm einen irritierten Blick zu, den er schüchtern erwiderte und dann zu Spike sah. Der Blonde klappte das Metallgestell ein, an dem Faith zuvor gekettet war, damit sie vom Bett rutschen konnte. Der Vampir hielt ihr seinen Arm zur Hilfe kommend entgegen, den sie dankbar annahm.
„Ich verschwinde.“, meinte Lindsey. „Mir wird das langsam zu heiß.“ Wegen dieser Sache wollte er seine Anwaltslizenz verlieren, außerdem war er hier überflüssig. Spike nickte verstehend und konzentrierte sich auf Faith. Die stand da, das Gewicht auf ihr linkes Bein verlagert, mit ihren Finger strich sie sich das Haar nach hinten, während sie Lindsey hinterher blickte. „Was war das?“ „Was war was?“, entgegnete Spike. „Na McDonald. Dieser Anwalt.“ „Was soll mit ihm sein?“, fragte er beiläufig. „Ich weiß nicht, er hat nur so komisch gekuckt.“, antwortete Faith. „Hä? Was meinst?“ Er sah ihr verwundert in die Augen. „Da ist was zwischen euch!“, erkannte Faith.
„Red nicht so einen Mist!“, erwiderte der Vampir und sah sich suchend im Zimmer um. „Wo sind deine Sachen?“ „Da läuft was!“, setzte sie mit voller Überzeugung nach. „Nein!“, fauchte Spike. „Und nun komm endlich.“ Er konnte keine Kleidung finden, also gab er ihr kurzerhand seinen Ledermantel, damit sie nicht in diesem kurzen Krankenhaushemdchen umherlaufen musste. Faith schlüpfte hinein und humpelte an seiner Seite voran. „Ich wusste es. Ich wusste es.“, murmelte sie. „Igitt, du hast ihn geküsst. Oder er dich? Argh, verdammt, ich werde das Bild nicht mehr los!“
„Als ob du noch nie eine-“ „Nein, hab ich auch nie!“, würgte sie ihn scharf ab. Er verdrehte die Augen und seufzte. Faith hielt sich ihren Oberschenkel und kam nur langsam voran. Sie sah sein Schweigen als Bestätigung für ihren Verdacht und schüttelte sich angewidert. Zwei Kerle zusammen. Nee.
Kurzentschlossen packte der Vampir sie und trug sie auf seinen Armen den Flur hinunter. Es war schon fast ein Wunder, dass sie bisher nicht gesehen worden waren. Sie nahmen den Fahrstuhl nach unten und verließen unauffällig das Gebäude. „Mist!“, sagte Spike plötzlich, als ihm wieder einfiel, dass sie mit Lindseys Wagen hergekommen war, der nun natürlich nicht mehr auf dem Parkplatz stand. Überlegend sah er sich um. „Gehen wir halt zu Fuß!“, murmelte er aufgebend. „Wenn uns jetzt noch keiner verfolgt, sind wir sicher.“ Er drehte sich zu Faith, um die ihm einige Schritte hinterherhinkte. „Geht halt nicht schneller.“, meinte sie schulterzuckend. Der Vampir kam ihr entgegen und stützte sie. „Lass uns irgendwo hingehen. Ich will nur schnell weg. Ich hasse Krankenhäuser!“, erklärte die Jägerin.

Faith schob Spike den Becher mit Strohhalm hin. Er lehnte ihr Angebot kopfschüttelnd ab. Dank ihrer Verletzung waren sie nicht sehr weit gekommen und ihr Hunger veranlasste sie zu einem Stop bei einer Filiale einer Burgerkette. Von dem wenigen Geld, das der Vampir noch in seiner Tasche hatte, spendierte er ihr eine Coke und ein kleine Tüte Pommes.
„Ich kann nicht in den Knast.“, nuschelte sie, während sie ein paar Pommes verspeiste. „Ich werde darin verrückt. Ich kann das nicht, absolut nicht!“ Spike, der ihr am Tisch gegenüber saß, glaubte ihr jedes Wort und stellte sich vor, wie Faith wie ein Tier im Zirkus in ihrer Zelle hin- und herlaufen würde, total unruhig und aufgekratzt. Sie war wie ein Hund, der seinen täglichen Auslauf brauchte, sonst würde sie eingehen. „Das wirst du nicht!“, erwiderte Spike optimistisch, schaute ihr in die Augen und berührte ihre Hand. „Ich habe dich befreit. Sonst säßen wir nicht hier.“ „Du bist mein Held.“, schmunzelte sie. „Wieso sind Angel und die anderen nicht gekommen?“, kam Faith ins Grübeln und das kurze Lächeln war sofort wieder verschwunden. Man konnte die Enttäuschung auf ihrem Gesicht ablesen. „Ich habe es praktisch auch eben erst erfahren. Lin hat mir den Polizeibericht gegeben. Vielleicht haben sie keine Ahnung, was passiert ist.“, spekulierte der Vampir schulterzuckend.
„Lin?“, fragte die Jägerin nach und zog die linke Augenbraue hoch. „Warum sollte ausgerechnet der dir helfen? Außer du-“ Spike verdrehte die Augen. „Warum sollte er dir helfen, mir zu helfen? Ich verstehe nicht, was du an ihm findest. Ich kann ihn nicht leiden. Schmieriger Anwalt.“ Faith machte einen angewiderten Gesichtsausdruck.
„Wenn er mir so ‚wohlgesonnen’ ist, warum habe ich den verdammten Chip immer noch?“ Allmählich begann es ihn zu nerven. „Du hast ihn noch?“, stellte Faith überrascht fest. „Und wo wir schon beim Thema sind: Was läuft eigentlich zwischen dir und Wesley?“, gab Spike wütend zurück und beugte sich über den Tisch zu ihr vor. „Nichts, was dich etwas angehen würde!“, erklärte Faith. „Ich wusste es, ich wusste es.“, äffte er sie nach. „Und wenn schon!“, patzte die Jägerin.
„Wir wären so ein prima Gespann gewesen. Du und ich. Wir sind perfekt.“ Er sah sie fast bettelnd an. „Ich würde alles für dich stehen und liegen lassen und sonst wohin gehen.“ Er sah ihr direkt in ihren schönen Augen, ohne zu blinzeln. Ja, es war ihm ernst. Er würde es wirklich tun.
„Aber du liebst mich nicht, oder?“, fragte Faith mit einem plötzlichen Ernst.
„Nein.“ Spike lehnte sich zurück und kramte in seinen Taschen. „Gibt du mir meine Zigaretten?“ Sie reichte sie ihm, woraufhin er sich eine anzündete. Resigniert rutschte er tiefer in die Bankpolsterung. Er wusste entgültig, dass er keine Chance hatte.
„Vielleicht suche ich aber gerade das....“ Es war fast ein Flüstern.
Dann Schweigen.

Re: Der Geschmack des Blutes

Hallo Janine!

Zwei klasse Teile hast du da geschrieben meine Süße. Eine kleine Kritik habe ich hier mal *zwinker* und zwar müsste doch Spikes Chip anspringen, als er den Ploizisten schlägt, immerhin fügt er ihm Schmerzen zu. Bei Faith sehe mal drüber hinweg, da er sie nicht verletzen wollte, sondern nur wecken, weshalb der Chip dann auch nicht anspringen würde.

Also bedeutet das nun, es gibt kein Faith Spike mehr, zumindest scheint es Spike nun eingesehen zu haben und er liebt sie ja offensichtlich auch nicht, zumindest nach seiner Aussage zu urteilen.

Das Lindsey Spike hilft, um Faith letztendlich zu helfen, ist zwar etwas komisch, aber vielleicht möchte er auch Gewissheit. Ich denke eher, das er gegangen ist, weil er nicht länger ertragen konnte das Spike so fürsorglich mit der Jägerin umgeht. Aber was ist nun mit Spike?? Benutzt er den Anwalt wirklich nur um seine Ziele zu verwirklichen oder ist da vielleicht doch mehr??

Wesley versinkt mal wieder in Selbstmitleid, er kann es einfach nicht lassen alles schwarz zu sehen. Ob Faith ihn vielleicht doch seine Bedenken nehmen kann?? Immerhin scheint Faith viel für ihn zu empfinden, wenn nicht sie es schaffen kann Wesley aus seinen trüben Gedanken zu holen, wer dann??

Mal sehen, was du nun mit Lindsey und Spike genau vor hast. Und was wird nun aus Wesley Faith?? Schreib bitte bald weiter meine Süße.

Viele Grüße Mel



Spürst du es wie es dich erfasst? Dieses Kribbeln, was bis tief in deinen Inneren geht.
Halt es fest und lass es nie wieder los, denn es könnte das Letzte sein, was du je empfinden wirst. Verschenke es nicht, wer weiß vielleicht ist es deine letzte Chance! Nutzte die Zeit, die dir gegeben ist und verschiebe es nicht auf Morgen, denn morgen könnte es schon zu spät sein. Du hast schließlich nichts zu verlieren, was du noch nicht hattest, außerdem weiß du dann voran du bist.

by me :)

Re: Der Geschmack des Blutes

Hi Velence!

Toll, 2 Teile.
Wesley ist verständlicher Weise deprimiert. Wer käme auch auf die Idee, dass Faith im Krankenhaus liegt?
Und was hat Lin dazu bewogen Spike darüber Bescheid zu geben?
Wird sich etwas zwischen Spike und Lindsey entwickeln, oder wird doch Faith und Spike die Stadt verlassen?
Wohin führt das Ganze zwischen Wesley und Faith? Falls es überhaupt irgendwo hin führt.
Jede Menge Fragen die ich da an dich habe.
Also schön fleissig weitertippseln.*g*
Bis bald und
liebe Grüße,silverbird

Die wahren Abenteuer sind im Kopf.

Re: Der Geschmack des Blutes

Uh, der letzte Teil, ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Danke an alle meine lieben Feedbackschreiber Silver, Mel, Nicki und den anderen Lesern....

20: Fortsetzung folgt...

„Das steht dir nicht.“
„Was?“, fragte Lindsey überrascht und ließ sein gefülltes Glas auf seinen Oberschenkel sinken. Es brannte kein Licht, aber der Blonde war durch das nächtliche Licht der Stadt gut zu erkennen, während er, Lindsey im Halbschatten der Gardine hockte. „Was machst du hier? Und wo ist Faith?“ Er musterte seinen Dauergast, der soeben heimgekehrt war und nun im Türrahmen stand. Der Vampir schloss die Tür und lehnte sich in seiner lockeren Art dagegen. Für den Moment sah er traurig aus, bevor er sich wieder fing. „Erinnerst du dich an unser Wetttrinken? Und an den nächsten Morgen? Du sahst ziemlich aufgequollen aus.“, meinte Spike frech und verzog dabei das Gesicht.
„Und das erzählst du mir jetzt?! Willst du mir etwa sagen, ich solle aufhören, zu trinken? Ich muss mir von einem seelenlosen Vampir nichts sagen lassen!“, erwiderte Lindsey barsch und führte das Glas demonstrativ an seine Lippen, um einen großen Schluck davon zu nehmen. Spike beobachtete, wie sich der Adamsapfel beim Trinken bewegten und schlurfte kommentarlos zum Sofa hinüber, da Lindsey, mit den Beinen über die eine Seite, auf dem Sessel saß oder vielmehr hing. Dort legte er seinen Ledermantel ab. „Wieso bist du überhaupt noch hier?“, wollte Lindsey wissen und stellte das leere Glas auf den Tisch. Seine Müdigkeit war ihm deutlich anzusehen. „Vielleicht solltest du besser schlafen gehen.“ Spike streckte sich. Mit den Füssen trat er seine Schuhe los und zog die Beine zu sich auf die Coach, um sich in den Schneidersitz zu setzen. „Dein lästiger Wecker meldet sich bald wieder.“
„Willst du mich belehren? Was soll das? Du weichst mir aus!“, erklärte Lindsey und befüllte trotzig sein Glas neu.
„Ich weiß.“ Spike gab sich ungerührt. Er legte sich aufgestreckt hin und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Komm schon. Die Sonne geht fast auf und mir reicht es für heute Nacht wirklich.“ „Nein, verdammt, du schuldest mir ein paar Antworten.“ Lindsey saß aufrecht im Sessel, was etwas komisch wegen der über der Seitenlehne baumelnden Beine aussah. Er rutschte herum, fand aber keine gute Position und stand schließlich auf. Aufgebracht stand er im Raum, ohne richtig zu wissen, was er tun sollte. Allein sein Gesicht zeigte seine Wut. Der Mond ließ es totenblass erscheinen.
„Hast du auf mich gewartet?“
Die Frage brachte Lindsey aus dem Konzept. Er könnte Spike in der Luft zerreißen, wenn er wollte. Vor Gericht fraß ihm die Jury aus der Hand und die Zeugen waren Butter in seinen Händen.
„Ja und nein.“, sagte er ehrlich. „Ich habe nicht erwartet, dass du wiederkommst.“ Er verstummte. Schließlich ließ er sich seufzend wieder auf den Sessel fallen. „Also, was treibt dich her?“ Er wollte diese Unterhaltung beherrschen. „Höchstens eine Stunde noch, bis die Sonne aufgeht.“, kam es lakonisch von den Vampir. „Und was bedeutet das?“, hakte der Anwalt in genervtem Ton nach.
„Ich hätte es nicht mehr nach Sunnydale geschafft.“ Grummelnd setzte sich Spike auf. Er würde erst Schlaf bekommen, wenn Lindsey seine Antworten hatte. Mit dem Blick zum Boden, stützte er sich auf seine Hände, die Ellenbogen auf die Knie. „Und der Chip?“, erwiderte der andere erstaunt und blinzelte zu ihm rüber. Spike hob die vernarbte Augenbraue und sah kurz zu Lindsey. Er machte eine abwinkende Handbewegung. „Hab mich schon an das Ding gewöhnt.“
„Dann verschwindest du morgen Nacht?“ Das war eigentlich überflüssig. Der Vampir nickte bestätigend. „Und was ist mit Faith?“, wollte Lindsey weiter wissen. Inzwischen war er sehr neugierig, was zwischen der Jägerin und dem Vampir vorgefallen war.
„Sie hat ihren eigenen Kopf – was ich an ihr schätze. Sie weiß, was sie will. Und ich bin es nicht.“ Der Vampir lehnt sich zurück. „Faith hat ihren Platz gefunden.“
„Bei Angel Investigations.“, führte Lindsey fort. „Yap. Und wo wir schon dabei sind: Wieso hast du mir geholfen, sie zu befreien?“ Spike schaute ihn an, er konnte ihn gut erkennen, denn inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt. Licht fiel durch die Gardinen. „Das gleiche könnte ich dich fragen.“, behauptete der Mann im Sessel. „Du hast mir auch geholfen. Ich würde sagen, wir sind quitt.“ Zum Beweis hielt Lindsey seine Hand mit dem Pflaster an seinem Finger hoch.
Spike lachte. „Ich hätte lieber etwas ganz anderes gemacht.“ Lindsey fiel in sein Lachen ein. Das Lachen wurde immer lauter, beide konnten sich kaum halten. Lindsey musste sich ordentlich hinsetzen, da er ins Prusten gekommen war. In einem Hustenanfall beugte er sich vor und hielt die Faust vor den Mund. Spike rückte auf dem Sofa vor und klopfte ihm helfend auf den Rücken. Nachdem er sich beruhigt hatte, atmete er erst mal kräftig ein und aus. „Das steht dir viel besser.“ Lindsey verzog fragend das Gesicht. „Das Lachen.“, schmunzelte der Blonde.
„Hast wohl recht.“, sagte er immer noch belustigt. „Ich habe immer recht.“, nickte Spike.
„Und du willst morgen wirklich gehen?“ Lindsey war plötzlich wieder ernst. „Ja, ich habe genug. Los Angeles, das ist Angels Revier und du kennst sein Revierverhalten. Außerdem bin ich wegen dem Chip gekommen. Tja, den werde ich wohl nicht so schnell los, aber damit habe ich mich abgefunden. Wenn ich Glück habe, macht das Ding vor mir schlapp, sogar sehr wahrscheinlich. “
„Okay.“ Das war alles, was Lindsey sagen konnte. Er bewegte seinen Kopf, was wie eine nickende Bewegung aussah. Nachdenklich blickte er auf den Tisch, mit seinen Augen hielt er sich der Flasche Bourbon fest. Er schloss seine Lider für einen Moment, zwang sich aber, sie wieder zu öffnen. Bald würde sein Körper den nötigen Schlaf bedingungslos einfordern.
„Wenn du morgen in deine Wohnung kommst, lass dir Zeit. Warte bis ich weg bin, ich hasse Abschiedszenen.“, redete der Vampir weiter. Lindsey sah Spike wehmütig in die Augen. „Du kannst mich gern besuchen. Sunnydale ist nicht aus der Welt. Du weißt, wo ich wohne, du warst ja schon mal da. Ich würde dich in meiner Krypta willkommen heißen.“ Nicht reden, nicht reden, ging ihm durch den Kopf.
Lindsey stand auf. „Mach ich.“, versprach er. „Ich werde jetzt-“ Er zeigte hinter sich, blieb aber an Ort und Stelle. Der Blonde stand ebenfalls auf, da er das Gefühl hatte, sich doch irgendwie verabschieden zu müssen. „Ja, ist schon spät, ähm, früh.“, stammelte er mit einem Wink zum Fenster, hinter dem sich die Sonne langsam erhob. „Hey, ja.“ Kurzentschlossen legte er seine Arme um Lindsey und drückte ihn fest. Dieser ließ es mit sich machen und strich Spike schließlich zaghaft über den Rücken. „Okay.“, meinte Lindsey, als sie sich wieder voneinander lösten. Allmählich wurde es peinlich, dass sich sein Wortschatz scheinbar drastisch reduziert hatte. Er ging zu seinem Schlafzimmer, drehte sich an der Tür noch mal um. „Schlaf gut.“
„Du auch.“, erwiderte der Vampir. „Bye.“
„Bis bald.“
„Ja, ich hoffe bald.“
Dann war Lindsey in seinem Raum verschwunden.

Im Pyjama öffnete er die Apartmenttür. Verschlafen fuhr er sich mit der Hand durch das zerzauste Haar und gähnte herzhaft. Der Anblick von Faith in dem luftigen Krankenhaushemd verschlug ihm die Sprache. Den Mantel hatte sie Spike zurückgegeben, nachdem er sie bis hierher begleitet hatte. Wesley starrte sie einfach an. „Willst du mich nicht hineinbitten?“, fragte die Jägerin belustigt. Er machte einen Schritt zur Seite und ließ sie eintreten. Ob er wusste, wie sexy er verwirrt und unrasiert aussah? Und dazu noch dieser rote Pyjama und barfuss. Faith wäre ihm am liebsten jetzt sofort und ohne Erklärungen um den Hals gefallen. Dies war nicht mehr ihr Wächter war. Das war ein Mann – und was für einer!
Es ist, als würde sie ihn auf einmal mit ganz anderen Augen sehen. Als würde da nicht dieser riesige Graben zwischen ihnen sein, selbst der Altersunterschied erschien ihr geringer. Humpelnd trat Faith ihm gegenüber. Da war nicht mehr ihre Coolness, da war nur ihr Lächeln und sie glaubte: Das sind sie, die Schmetterlinge? Es muss ein ganzer Schwarm sein. Sie grinste breit.
Schlussendlich fand Wesley seine Sprache wieder: „Wo kommst du her? Was ist passiert?“ Er konnte das Erstaunen in seiner Stimme nicht unterdrücken, aber ebenso wenig die Freude, dass sie da war. Faith öffnete den Mund, lachte und zog an dem Hemdrand. „Puh. Wo fang ich an? Das ist eine verdammt lange Geschichte.“ Sie zeigte auf den Tisch, an den sie sich setzten und Faith alles erzählte. Von dem Aufbruch nach ihrer gemeinsamen Nacht, um nachzudenken, der Polizeistreife, die sie in einen Kampf verwickelte, von der geforderten Verstärkung, die sie schließlich zur Strecke brachten, über den Krankenhausaufenthalt und die Flucht mit Hilfe von Spike.
Wesley hörte sich alles ganz ruhig an. Er sah sie eine Weile schweigend an und überlegte, was er antworten sollte, während sie geduldig wartete. Sollte er fragen, wie sich Faith gegen die Polizisten verteidigt hatte? Wie stark ihre Abwehr war, dass die Männer sie anschießen mussten? Es musste auf jeden Fall ein heftiger Kampf gewesen sein. Durfte er wissen, warum Spike ihr geholfen hatte? Wollte er wissen, ob da mehr gelaufen war? Er streckte seine Hand nach ihrer aus, die auf dem Tisch lag. „Ich bin froh, dass du hier bist.“, sagte Wesley schließlich und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Faith lächelte erleichtert. „Ich auch.“
„Morgen werden wir Angel und den anderen alles erzählen. Wir werden schon aufpassen, dass dich niemand mehr gefangen nimmt.“, erklärte er. Wesley sah ihr tief in die Augen. „Ich glaube, dass du dich ändern willst. Dass du deine Taten bereust. Und dass du es wiedergutmachen willst.“
Faith stand auf, ging zu ihm rum und setzte sich auf seinen Schoß. Er legte seine Arme um ihre Taille. „Am besten ich fange gleich an.“, nuschelte sie. „Und zwar bei dir!“ Sie strich mit ihrer rechten Hand durch sein Haar und beugte sich etwas vor, um ihn auf die Stirn zu küssen. Schmerzlich meldete sich die Schusswunde. Faith gab ein Zischen von sich und blickte auf den Verband. „Tut’s sehr weh?“, fragte Wes sanft.
„Ich bin hart im Nehmen.“ Faith stand wieder auf, wenn auch widerwillig, aber so konnte sie nicht bleiben. „Vielleicht sollten wir den Verband wechseln.“, schlug Wesley vor und marschierte los.
„Und wie geht’s nun weiter?“ Die Jägerin schaute ihm nach. „Was hast du gesagt?“, kam es aus dem Badezimmer. „Mit uns?“ „Du meinst es ernst?“ Wesley kam mit einer dem Verbandzeugs zu ihr. Wie merkwürdig es sich anfühlte. Seine Wut und sein Hass auf sie waren gewichen, seine Angst vor ihr hatte sich gewandelt, in Angst, dass sie verschwinden könnte. Liebe macht blind, kam ihm der Gedanke - aber glücklich. Faith traute er alles zu, dass sie von einem Tag auf den nächsten auf Nimmerwiedersehen weg war, oder dass sie ihn abermals quälen könnte. Nur diesmal auf ganz andere Weise, indem sie sein Herz mitnahm, wenn sie wegging.
Sie nahm Platz und legte ihr verletztes Bein hoch, damit er den die Bandage wechseln könnte. Vorsichtig wickelte er den Stoff ab. Sie biss die Zähne fest zusammen, als er den Rest, der an der Wunde festgetrocknet war, ablöste. „Ganz langsam.“ flüsterte er. „Wir sollten es langsam angehen, Faith.“ Es hörte sich erschreckend ernst und entgültig an, als er ihren Namen nannte, so dass sie innerlich krampfte, aber kaum das er ihr in zärtlich in die Augen blickte, waren ihre Zweifel verschwunden und die Schmetterlinge meldeten sind wieder.
„Ja.“, hauchte sie verliebt und grinste ihn dämlich an. „Wir könnten uns morgen treffen und wohin gehen.“ „Du lädst mich an?“, erwiderte er amüsiert. „Wenn du willst, sicher, Wes.“ Mit einem Fingerzeig lockte sie ihn näher zu sich und küsste ihn leidenschaftlich.
„Aber nun sollten wir wirklich schlafen gehen.“, seufzte Wesley entspannt, als er sich von ihr löste. „In meinem Bett ist noch ein Platz frei. Muss ich dich gewaltsam hinschleifen?“, scherzte er. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
„Ich komme freiwillig.“

ENDE