Re: Mando Diao - Yeah Yeah Yeah
Hab hier ein sehr schönes Interview mit Björn gefunden. Schön zu lesen, dass die Band einige Sachen, der GMF Tour ähnlich sieht, wie ein Großteil der Fans....Vielleicht haben sie sich auch einfach nur die Kritik angenommen, ich finds auf jeden Fall gut, wenn man im Nachhinein ehrlich drüber sprechen kann, was viell. nicht so gut war. Noch besser find ich, dass auch er meint, MD sind am Besten ohne großes Drumherum. Genau das haben wir ja auch festgestellt, endlich keine Backgroundladies oder anderen Schnickschnack mehr.......diesen Sommer bei den Festivals haben wir es erlebt, das waren geile Konzerte voller Energie, das hat man genau gespürt, auch wenn man es nur per Livestream oder Mitschnitt sehen konnte.
Bitteschön:
Ausgesteckt und wieder ansteckend
Seien wir ehrlich: Wer Mando Diao im Festival-Sommer 2009 sah, der musste sich auch (oder gerade) als größter Fan irgendwann Gedanken machen. Der große Erfolg von Dance With Somebody schien der Band nicht immer gut zu tun.
Was passierte da? Jetzt waren sie dauernd im deutschen Fernsehen, aber was hatten die Fünf bei der Klitschko-Gala (Fight With Somebody singend oh je) oder bei Gute Zeiten, Schlechte Zeiten verloren? Überhaupt, die Fünf? Warum spielten sie oft zu viert? Dann ließ sich ein Mitglied mal eben ersetzen wozu gibts schließlich Sugarplum Fairy, da kann ja immer jemand einspringen, wenn man selbst Besseres zu tun hat.
Und live? Mando waren mal die Band, die jedes Konzert ein anderes, überraschendes Set spielte doch jetzt spulten sie die immer gleichen Lieder ab. Mit Gospel-mäßigen Background-Sängerinnen. Klar, alle außer Mats wurden in jenem Sommer Papa, da setzt man mal andere Prioritäten. Und klar, man entwickelt sich weiter und von Mando Diao zu erwarten, dass sie nach all den Jahren immer noch wie die rebellischen Lederjackenträger vom Bring em In-Cover mimen, wäre albern. Aber hier lief was falsch. Die Jungs wirkten, als nähmen sie das alles irgendwie mit, aber als wäre die Leidenschaft nur noch nebensächlich.
Deswegen ist die Unplugged-Geschichte von MTV so wichtig. Denn diese Show ich war da, ich glücklicher kleiner Scheißer die hatte endlich wieder all diese Intensität, diesen Drang, diese Magie, aufgrund derer wir uns alle einst so von Mando Diao überwältigen ließen. Dazu Gäste, Überraschungen, eine unerwartete Setlist. Da hatten sich die Jungs ganz viele Gedanken gemacht. Das war nicht Dienst nach Vorschrift das war ein Ereignis. Ihr werdet das Beweisvideo ja bald alle auf MTV gucken können.
Unser Interview findet ein paar Wochen nach der Show statt. Björn (und CJ, der aber in diesem Gespräch nicht dabei war) sind für wenige Tage nach Berlin geflogen gar nicht zur Freude des Labels, das lieber mehr Jungs dabei gehabt hätte und die auch nach München, Hamburg etc schicken wollte. Doch die Anderen mixen noch in Stockholm oder kümmern sich um die Familien so schauts aus.
Björn, ich wollte dich auf etwas ansprechen, das du nach der Show zu mir gesagt hast. Nämlich, dass diese Show das erste Mal seit 1 ½ Jahren gewesen sei, dass Du wieder so richtig stolz auf Mando Diao gewesen seist.
Ja, und das hat auch gestimmt in dem Moment. Aber versteh mich richtig: Klar ist da immer ein Stolz da auf Mando Diao. Sonst hätt ich die Band ja schon längst verlassen müssen. Aber diese UnpluggedShow Ich weiß immer noch nicht, wie wir bei diese Punktlandung hingekriegt haben. Diese Vibes, die wir kreiert haben! Alles, was wir davor mit Mando Diao geschaffen haben, war in dieser Nacht egal. Wir waren einfach high von der Musik also habe ich vielleicht etwas übertrieben. So oder so war dies einer der absoluten Höhepunkte unserer Karriere.
Könnte diese Show die Richtung angeben, in die es für Mando Diao in Zukunft geht? Stylish älter werden?
Also ich denke, diese Akustik-Sache, die hatten wir ja immer schon im Blut. So schreiben Gustaf und ich schließlich unsere Songs, so tun es die Leute schon seit Hunderten von Jahren. Das ist eine ganz natürliche Seite von uns, dafür mussten wir auf keine Suche gehen. Wenn wir jetzt auf die Idee kämen, ein Synthesizer-Album zu machen daran müssten wir arbeiten, da müssten wir in Bereichen graben, wo wir noch nicht waren. Aber nicht bei einer Akustik-Geschichte. Deswegen gibt es aber auch keine Gründe, weswegen von jetzt an alles Unplugged sein müßte. Aber unsere anderen Styles mit dem unplugged-Style zu mixen, das wäre doch ne tolle Sache.
Jedenfalls seht ihr, dass man auch als ältere Band funktionieren kann denn als ich die ersten Interviews mit Gustaf führte, da bestand er noch drauf, dass Bands gefälligst jung zu sein hätten. Dass ältere Bands nichts mehr bedeuten und fühlen würden, und dass Bands sich lieber trennen sollten, als alt zu werden.
Das war aber auch nur Gustaf, der sich damit beschäftigt hat und das kam auch daher, dass am Anfang ja immer alle darüber geredet haben, dass wir sooo jung und taufrisch wären. Das wurde für ihn zum Aufhänger. Aber jetzt, da wir älter werden und im Speziellen nach der Unplugged-Show fühlen wir uns, als könnten wir für immer weiter machen. Definitiv. Wenn wir uns immer etwas weiter entwickeln, sehe ich kein Ende. Das heißt ja nicht, dass wir jetzt langweilig werden müssen und alle Gigs nur noch im Sitzen spielen werden.
Ich glaube, Gustaf ging es damals auch um diesen irgendwie naiven Punk/Garagenrock aus unserer Anfangszeit ich kann mir nicht vorstellen, den noch mal auf genau die gleiche Weise zu spielen und zu erleben wie damals. Aber wir denken darüber, jetzt da wir älter werden, auch nicht mehr nach. Wir machen einfach nur Musik. Nächstes Jahr gehts an die neue Platte, und je älter ich werde, desto weniger interessiere ich mich für irgendwas Anderes als die Musik.
Ich hatte damals ja immer den Eindruck, Gustaf sei der Getriebene von Euch und Du seist der lässige, easy-going Typ. Ich glaubte auch, das Ihr Euch deswegen so gut ergänzt, dass Du Gustaf ein Bisschen runterholst, während er Dich etwas antreibt. Ist das heute noch so hat es damals überhaupt gestimmt?
Das gefällt mir, was Du da sagst das könnte schon hinhauen. Aber was die Musik selbst angeht, da bin ich immer genauso ein Getriebener gewesen. Deswegen schreiben wir doch Songs zusammen, deswegen sind wir so gute Freunde. Es war die Musik, die uns zusammen geführt hat, es ist wie im Klischee. Er war immer der von uns, der nach außen hin mehr geredet hat, er war erkennbarer getrieben aber das hat sich geändert, wir sind uns jetzt ähnlicher. Wir hatten die gleichen Ziele, und die gleichen Emotionen, aber jetzt haben wir noch eine bessere Chemie. Damals haben wir uns vielleicht gegenseitig ergänzt, jetzt sind wir ausgeglichener und haben eine ruhigere Beziehung zueinander. Es ist nicht so, dass er
ein kläffender Hund ist und ich ein stiller.
Haha, genau das habe ich aber damals geschrieben. Ich habe geschrieben: Gustaf ist der Pitbull, der vor deiner Tür kläfft. Björn ist die Dogge, die weiß: Irgendwann musst Du ja rauskommen.
(Da lacht er) In den frühen Tagen mag das so gewesen sein. Aber heute sind wir beide gleich fokussiert auf die Musik. Damals war er auch auf die Medien fokussiert, jetzt haben wir die komplett gleichen Ziele, und zwar einfach nur Musik zu machen, die für unsere Ohren gut klingt und die hoffentlich auch andere Leute mögen.
Denn was nach dem Erfolg von Give Me Fire passierte
also wir waren natürlich glücklich, dass das Album und Dance With Somebody so erfolgreich waren. Klar! Wie könnte es etwas anderes sein als fantastisch? Aber es brachte halt sehr viel Touren mit sich, und alles fand in größeren Dimensionen statt, mit Background-Sängerinnen und Bläsern und so
aber auch die sieben Jahre davor hatten wir ja auch nie wirklich Zeit, mal zu uns zu kommen. Da spielte es sich irgendwie so ein, dass der elektrische Teil unseres Sets gleichförmig wurde. Deswegen war es jetzt so ein Kick, endlich mal wieder an den Arrangements arbeiten zu können. Das hat uns alle definitiv vorwärts gebracht, wir brauchten die Veränderung.
Freut mich zu hören, dass Du das auch so siehst ich war mit ein paar 2009er-Festivalshows von Euch nicht mehr glücklich, hätte das aber wohl nicht so offen gesagt
naja, Eure Shows fühlten sich 2009 einfach nicht mehr so essentiell an.
Dafür begann in diesem Sommer die große neue Stimmung im Bandlager. Es war so also, noch mal, natürlich gab es auch tolle Shows mit den Sängerinnen und den Bläsern. Aber diesen Sommer haben wir nur ganz wenige Konzerte gespielt. 7, 8 Festivals vielleicht. Und für diese Shows sagten wir: Nur die Band! Weg mit den Chor-Girls, weg mit den Bläsern! Wir wollen die Chemie zurück, die wir aus dem Proberaum kennen. Da wussten wir ja auch schon, dass die Unplugged-Shows anstanden, und so wurde der ganze Sommer zu einem Rehab-Programm, um die Band wieder zusammen zu bringen. Also, ich will noch mal betonen, dass wir tolle Momente hatten mit den Chorgirls und den Bläsern. Aber jetzt ging es eben darum, die Band wieder zur Band zu machen.
Mando entfernten sich damals von dem, weswegen man eigentlich Fan von ihnen geworden war.
Ja, es war interessant als Versuch. Aber wir würden es heute nicht noch mal wieder so machen. Wir sind einfach am Besten zu fünft. Die Aufnahmen in unserer Karriere, auf die ich am stolzesten bin, das sind alles Live-Aufnahmen, wenn nur wir zu fünft spielen. Klar, für die Unplugged-Geschichte jetzt hatten wir auch Streicher, aber die waren ja nicht so großer Teil der Show. Unsere Chemie jedenfalls funktioniert am Besten zu fünft. Vielleicht probieren wirs aber in zwei Jahren wieder mit Chor und Bläsern, wer weiß? Man lebt doch immer im Moment, und im Moment stehe ich auf uns als Einheit zu fünft, und ich finde, wir sollten es so belassen. Dieser Festivalsommer war großartig, wir hatten seit langem nicht mehr solche Vibes in der Band.
Ich wollte auf was zu sprechen kommen, über das wir vor ein paar Jahren redeten. Ich sprach Euch drauf an, dass Eure damaligen Label-Leute so happy waren, weil man so gut mit Euch arbeiten könne, und Mats antwortete nur. Wir trauen uns halt nicht, zu irgendwas Nein zu sagen. Jetzt aber bist Du nur mit CJ in Berlin für die Interviews und ihr macht weniger Promo, als Euer Label gerne hätte. Ihr fangt also an, Nein zu sagen?
Haha, das machen wir neuerdings. Wir haben jetzt zu ein paar Dingen Nein gesagt und das war gar nicht so schwer! Das Label hats anstandlos geschluckt. Früher haben wir niemals Nein gesagt, zu nichts, zu keinem Interview, keinem Auftritt. Aber wenn du das zehn Jahre lang machst, wirst Du ja verrückt. Wir nutzen jetzt also die Möglichkeit, auch mal Nein zu sagen aber trotzdem sitze ich heute seit neun Uhr früh hier und gebe Interviews und mache das morgen wieder den ganzen Tag. Wir sagen nämlich nur Nein zu den Dingen, die uns umbringen würden und zu den Gigs, die uns umbringen würden. Das haben wir auch gepeilt inzwischen: Wenn Du jeden Gig mitnimmst, und es zu viel wird, dann sind irgendwann nur noch vielleicht 65% der Shows wirklich gut und der Rest nur noch so mittelmäßig. Das ist ja auch fürs Publikum nicht toll.
Würdet ihr dann heute auch zu Gute Zeiten Schlechte Zeiten Nein sagen?
Ha, das habe ich mitgekriegt, dass das damals die Fanbase verunsichert hat. Das war so eine typische Ja-Sache. Die Plattenfirma hat uns erzählt, die Sache wäre gut für uns. Wir kennen uns ja nicht mit deutschen Fernsehsendungen aus, wir mussten ihnen da vertrauen und sie haben uns ein bisschen verheimlicht, was diese Sendung wirklich war. Als wir es dann mitgekriegt haben, waren wir alle ziemlich sauer. Wir würden es nicht noch mal machen. Grundsätzlich wollen wir einfach nur Musik spielen, und meinetwegen Interviews geben, die Botschaft verbreiten
andererseits gibt es auch so viele Bullshit-Journalisten! Wir werden deswegen jetzt arschlochmäßiger zum Label sein. Die werden uns jetzt vorher sagen müssen, für wen das Interview ist und was wir zu erwarten haben.
Es ist schon richtig, sich auch rar zu machen man muss ja sozusagen schützen, wofür man als Marke steht.
Ach, diese Credibility-Geschichte war mir immer egal. Ich sage: Wenn ich in einer Fernsehshow Musik spielen kann, kann das ja eigentlich nicht schlecht sein. Klar sollte das Programm aber ne gewisse Qualität haben. Ich kanns aber nicht bereuen, dass wir bei GZSZ waren, weil es ja jetzt nun mal passiert ist. Ich habs aber auch nie gesehen.
Ich auch nicht. Auch nicht auf youtube oder so. Naja, Themawechsel. Wie habt ihr Euch denn sonst so auf die Unplugged-Sache vorbereitet?
Wir mussten ja das ganze Set praktisch neu lernen, als wir es so neu arrangiert haben. Das war, wie eine Platte aufzunehmen, aber so wollten wir das auch. Die Plattenfirma und MTV haben uns zwar gesagt: Hey, das ist ne Aufzeichnung, wir können die Songs wiederholen, wenn mal was nicht klappt, aber wir sagten: Wenn nicht irgendwas ganz dramatisches mit der Technik passiert, dann spielen wir das Set als eine komplette Show. Und darauf haben wir dann hin gearbeitet. Wir haben 35 Songs gepickt, die dann noch mal auf 24 reduziert und dann geprobt und geprobt. Wir kennen uns ja inzwischen und wir wissen, wir klingen einfach am Besten, wenn wir gut eingespielt sind und wenn der erste Take klappt. Denn das Publikum ist sehr wichtig bei den Unplugged-Shows man würde am Publikum einfach merken, wenn wir einen Song zum vierten Mal spielen.
Uns war auch klar, dass die einstudierten Texte zwischen den Songs auch immer beim ersten Mal sitzen mussten. Davor hatte ich echt Muffe, denn wir sind beschissene Schauspieler.
Ist eigentlich jetzt eine Unplugged-Tour in Planung?
Das weiß ich noch nicht, man wird sehen. Wenn die Nachfrage danach groß genug ist und wir gute Locations finden, Theater vielleicht oder Kirchen, dann würden wir drüber reden. Im nächsten Jahr vielleicht.
Und was steht sonst so an im kommenden Jahr?
Gerade sind Mats und CJ noch dabei, ein paar Platten von anderen Musikern zu produzieren zum Beispiel die Soloplatte von Calle (Sugarplum Fairy). Gustaf hat sich inzwischen auch eine Sommerhütte in Dalarna gekauft, wie ich schon lange eine habe. Jetzt treffen wir uns auch manchmal bei ihm, wir konzentrieren uns also wirklich sehr aufs Schreiben, so sehr wie seit fünf Jahren nicht. Viellecht fallen dann auch mal Songs für Andere ab. Neulich habe ich ja zum Beispiel diesen Song für Adiam Dymott geschrieben
Ach, den hast du auch geschrieben? Ich hab das Video im Internet gesehen ich fand die Stelle so so witzig, wo dieser Schauspieler mit deiner Stimme singt. Weil man zu der Stimme einfach Dich im Kopf hat.
Ja, der war von mir, aber zu Mando hat er einfach nicht gepasst. Früher landeten diese Songs, die nicht zu Mando Diao passten, einfach in der Schublade, aber es wurde einfach Zeit, diese Songs Anderen zu geben, richtig? Für Adiam werde ich wohl noch mehr schreiben.
Ich wollte Euch auch auf die Klamotten ansprechen, die ihr in der Show tragt, diese schwedische Tracht. Da habt Ihr Euch doch bestimmt was dazu gedacht, oder?
Naja, ich mag das Wort nicht so, aber letztlich war die ganze Bühne ja ein Mando Museum. Da war so viel Zeug von zu Hause, so viele Erinnerungsstücke das eine Zimmer sah zum Beispiel ganz ähnlich aus wie mein Kinderzimmer, in dem wir immer abgehangen sind. Also sind wir zu Skansen gegangen, dieser großen Bühne in Stockholm, die haben einen großen Fundus an Klamotten, die sie verleihen, und da haben wir sie dann ausgeliehen. Das ist Festtagskleidung aus dem 19ten Jahrhundert, das haben die Leute zu Hochzeiten und Festen getragen das ist gute Partykleidung, denn man kriegt die Hosen leicht auf.
Äh
habe ich das jetzt richtig verstanden? Offene Hosen? Feiern? Was waren das für Parties?
Nee, Mann, zum Pinkeln! Wenn du viel trinkst, musst du viel pinkeln und dann ist es doch Mist, wenn Du ewig an der Hose rum schnüren musst. Aber klar, bestimmt haben die Leute dann auch schnellen Sex gehabt. Diese Hosen kann man jedenfalls ganz fix aufknöpfen, damit es sich leicht pinkelt. Ich bin aber nicht dazu gekommen, das auszuprobieren.
Du hast all die Kleinigkeiten in der Bühnendeko angesprochen gibt es da etwas, das Dir besonders am Herzen liegt und auf das wir in der DVD achten sollen? Und wie viel Übergepäck hattet ihr am Flughafen?
Na, das wurde natürlich alles mit einem Trailer nach Berlin vorausgeschickt. Die Bühnenbildner kamen einfach im Studio vorbei und wir pickten das ganze Zug
Jedenfalls: Was ich bisher so von den Aufnahmen gesehen habe, sieht super aus. Es gab ja zehn Kameras, viele davon in den Zimmern. Ich hoffe, dass man die Bilder irgendwie in den DVD-Menus oder den Extras verwendet.
Aber ich könnte jetzt nichts Einzelnes hervorheben. Ich hab ja selbst nicht mal alles gesehen und ich war fünf Tage in diesem Set zum Proben! Dieses Kleinteilige, Detailreiche, das ist halt was, was wir mögen. Visuell jedenfalls. Deswegen haben wir auch dieses Gemälde auf dem Cover von Ode to Ochrasy gemacht, auch da findet so viel statt, dass man es schier nicht erkennt.
Was aber das Anhören und das Mastering angeht, das habe ich es am Liebsten schlicht und roh. Wir wollten einen zeitlosen Sound, einen ehrlichen. Und es klang dann auch so, wie ich es mir vorgestellt habe. Da pfeift dann mal was oder rauscht kurz das würde ich auf der CD alles am Liebsten drin lassen, Dogma-style. Beim Abmixen jetzt geht davon wohl einiges verloren, aber wenns nach mir geht, könnten wir das alles drin lassen. In dem Moment, als Ray Davies was sagt, gibts zum Beispiel Feedback das will ich aber nicht wegmischen. Nach all der Perfektion von Give Me Fire, wo die Beats zum Klicktrack eingespielt wurden, hätte ich jetzt gerne das Gegenteil. Dogma eben.
Jetzt hast Du gerade Ray Davies erwähnt das war doch bestimmt ein Erlebnis, mit so einem Helden zu spielen.
Klar, das war stark. Er hat noch Bock auf Musik und er war freundlich, doch er ist halt 65, er war schnell weg nach der Show und er hat nicht soo viel mit uns geredet. Aber als wir gemeinsam gespielt haben, da fühlte es sich so natürlich an, als wäre er einfach nur ein weiteres Bandmitglied und das ist das Magische an der Musik!
Juliette Lewis, die war fantastisch. So eine warmherzige Person! Sie kam sogar extra früh, damit wir ordentlich proben konnten und auf der Bühne war sie einfach ein Monster, sie hat uns wie Kinder aussehen lassen. Und sie ist halt eine der Stimmen ihrer Generation, deswegen haben wir den Song High Heels für sie gepickt, denn der hat ja auch so was Cinematisches.
Und noch einen Gast hattet ihr einen, mit dem nun wirklich keiner gerechnet hat: Euren ersten Keyboarder Daniel Haglund, den ihr einst aus der Band geworfen habt und mit dem ihr lange kein gutes Verhältnis hattet.
Oh ja ich meine, wir haben ihn ja gefeuert. Es war vier, fünf Jahre lang echt hart. Dann hat Samuel ihn eines Tages angerufen, um reinen Tisch zu machen, und Daniel meinte: Hey, alles okay, ich habe euch verziehen. Und dann haben wir uns alle wieder getroffen. Er spielte auch schon mit uns beim Peace & Love-Festival (=das jährliche Sommerfestival in MDs Heimatstadt Borlänge, bei dem Mando seit langem jedes Jahr auftreten), und seitdem haben wir ein gutes Verhältnis. Uns wars einfach wichtig, dass er dabei ist, denn die Show war sowas wie ein Überblick über Mando Diaos Geschichte bis heute deswegen hatten wir ja auch diese Bühnendeko und da gehört er einfach dazu. Ich meine, ER hat die Band gegründet damals. Überall steht zwar, ich sei das gewesen, aber das stimmt nicht. Er hat so viel für uns getan, und ihn zu einem solchen Anlass wieder zu treffen, das war einfach perfekt. Wir machen in der Zukunft bestimmt mehr mit ihm, wir waren ja alle Kumpels sogar Mats, der ihn damals ersetzt hat. Die zwei sind ja keine bitteren Feinde.
Ich erinnere mich an einen Artikel von einem Journalisten, der war mit Euch in Borlänge. Als ihr durch Daniels Straße gefahren seid, habt Ihr Euch im Auto geduckt, um nicht von ihm gesehen zu werden.
So wars, echt, bis Samuel ihn angerufen hat. Ich meine, wir haben ihn gefeuert damals und dann herrschte einfach fünf Jahre Funkstille. Das hat uns alle belastet. Es war halt damals ein Konflikt von Persönlichkeiten, die nicht zusammen gingen. Er wollte so viele Sachen nicht mitmachen, die wir damals machen wollten. Er wollte nicht so viel touren
heute sind wir uns wieder ähnlicher.
Heute ist er also Lehrer, und irgendwie wirkt er schon auch wie einer. Man kann ihn sich tatsächlich nicht mit euch auf Tour vorstellen.
Das ist eben nicht seine Mentalität. Das war damals schon so, die ganze Image-Sache hat ihn einfach nicht interessiert.
Das war sogar von außen auffällig: Im Booklet zu Bring em In, da hat er in die Bandfotos nicht reingepasst. Ihr vier wart die stylischen Jungs und er war der Normalo
Er hat sich auch nicht so gefühlt, als würde er dazu gehören. Er meinte immer: Hey, ich kann Musik mit Euch spielen und aufnehmen, aber ich werde nie so sein wie Ihr. Ich mache Euren Style nicht mit. und das war letztlich der Konflikt. Also, bei neuen Platten, da werden wir bestimmt auf ihn zurück greifen. Aber er ist halt der Pete Best der Band. Er hatte auf der Bühne genau das Gleiche an, das er getragen hat, als er das letzte Mal vor der Trennung mit uns gespielt hat!
Quelle: http://hennissey.piranha.tv/2010/10/27/ausgesteckt-und-wieder-ansteckend/
Das sind ja tolle Aussichten für die Zukunft, wir müssen uns keine Gedanken mehr machen, dass sie mit 30 Schluss machen (glaub, daran hat niemand wirklich geglaubt) Und Björn, die Nachfrage für ne Unplugged-Tour gibts definitiv, da würd ich meinen A**** drauf verwetten. Sie sind reifer geworden, das merkt man nicht nur an der Musik sondern auch an den Aussagen.