Re: freier Religionsunterricht an der Waldorfschule
Und?Hast du was beim Elternabend rausgefunden???
Toll daß Hendrik so auf Thor und Odin steht, die nordischen Götter sind auch meine absoluten Favoriten.
Und?Hast du was beim Elternabend rausgefunden???
Toll daß Hendrik so auf Thor und Odin steht, die nordischen Götter sind auch meine absoluten Favoriten.
Nee, leider gan nix. Da gings nur um Organisatorisches (Beiträge, Termine und so). Aber im Juni gibts nochmal einen und da stehen auch die Klassenlehrer fest, ich nehme an, da ist die ganze Sache etwas persönlicher. Gestern waren so viele Eltern da, dass ich mich frage, wie groß die die Klassen machen werden. Aber es gab eine Führung durch den Schulgarten und der ist super. Hendrik hat mir schon davon erzählt, weil er da oft mit seiner Kindergartengruppe die Esel besuchen geht. Es gibt noch Schafe und Ziegen und Bienenkörbe. Außerdem wird dieser Garten seit 1919 biologisch-dynamisch bearbeitet - kein Wunder, dass solche "verwöhnen" Pflanzen bei mir nicht wachsen wollen! Ich hab beim Jungpflanzenverkauf letztes Jahr welche gekauft und die sind auf meinem Balkon mit "normaler" Erde jämmerlich verkümmert.
Die Produkte aus dem Schulgarten sind auch klasse, beim letzten Adventsbazar hab ich Johanniskrautöl gekauft und Bienenwachskerzen. Hab auch erfahren, dass man da auch außerhalb der Schulzeiten rein darf, weil der Garten eigentlich immer betreut wird. Dann weiß ich ja, wo unser nächster Spaziergang hinführt...
Ja und die nordischen Göttern, auf die steht Hendrik ganz arg. Find ich toll und süß ist auch, wenn er versucht, mit seinem Opa darüber zu reden und der hat absolut keine Ahnung. Neulich hat er ihm Runen aufgemalt (aber wie perfekt!) und der Opa war völlig überfragt.
Ja, die Klassen sind meist shr groß.
Bei meinem Bruder sind zb.40!!! Schüler in der Klasse.
Das ist wohl aber echt die Grenze.
Aber in wichtigen Fächern wird wohl geteilt.
Ich kenne das auch mit den großen Klasse. Bei uns waren es 36 Kinder. Fand ich auch echt heftig!
Aber auf den weiterführenden Schulen hier sind die Klassen auch oft sehr groß, die Grenze liegt bei 32 Schülern und da gibt es immer nur einen Lehrer.
Schlimm daran ist, das die Klassenräume für soviele Kinder gar nicht geeignet sind. Das war auf der Waldorfschule schon anders. Die Räume waren viel größer.
Ich hoffe, du bekommst auf den nächsten Elternabend die Infos, die du brauchst. Hast du dich schon mal mit anderen Eltern, deren Kinder schon auf der Schule sind, ausgetauscht? So kannst du auch schon mal einiges in Erfahrung bringen.
Gruß Levina
Lerne deine Kraft zu nutzen und geh auf die Reise....
Ich hab bisher meist nur Kontakt mit den Kindergarteneltern und von denen ist keiner dabei, die diesen Religionsunterricht gewählt haben. Naja, irgedwie hab ich trotzdem den Eindruck, dass es passt - einfach so nach Gefühl.
Zum Thema "große Klassen": in Hendriks zukünftiger Schule werden die Klassen für Musik- und Handarbeitsunterricht geteilt oder sogar gedrittelt. Für Religion ja sowieso. Nur der Hauptunterricht findet für alle gemeinsam statt. Es gibt einen Klassenlehrer und einen Co-Klassenlehrer, außerdem einen Klassenhelfer.
Die Zimmer sind recht groß und die unteren Klassen haben Möbel, die auf den ersten Blick recht ungewöhnlich erscheinen, da sie so gar nicht an Schule erinnern. Die Kinder sitzen auf Sitzkissen (echt bequem, habs vor längerer Zeit mal bei einer Schulführung ausprobieren können) an einem rechteckigen "Tisch", der eigentlich wie eine Fußbank aussieht, nur ein bißchen höher vielleicht. Wenn der Lehrer merkt, dass es zu unruhig ist, kann er innerhalb kurzer Zeit umstellen, Bewegung ermöglichen, Veränderungen der Sitzposition vornehmen usw. In den Pausen dürfen die Kinder Bewegungslandschaften bauen. Ich glaub, das Modell heißt "Bewegtes Klassenzimmer" und ich weiß nicht, ob das was spezielles dieser Waldorfschule ist oder überall gängig. Hendrik hatte vor einigen Wochen Probeunterricht und war total begeistert, ich fand diese unkomplizierten Veränderungen, die sicher viel bewirken können, auch super.
Ach, und am Freitag haben wir unser "Beitragsgespräch". Mal sehen, wieviel uns diese Schule monatlich kosten wird. Der Regelsatz beträgt 224 Euro und die Kernzeitbetreuung kommt noch extra...
So, soeben vom Gespräch mit der Beitragskommission zurück. Für Schule, Eintritt in den Schulverein (Pflicht) und die Betreuung nach der Schule bis 14.30 Uhr kommen wir auf sage und schreibe 300 Euro!!!!
Ich muss zugeben, ich bin etwas geschockt. NAtürlich können sie nichts dafür, wenn die Stadt Stuttgart so wenig von den Gebüren übernimmt, aber es ist doch ganz schön heftig... Naja, ich hab mal gesagt, dass ich eher nur Kartoffeln und Quark esse , bevor mein Sohn nicht in diese Schule kann und dabei bleib ich. Wir werden das schon hinkriegen...
Ich dachte immer der Beitrag wird immer dem Gehalt der Eltern angepasst?
Oder ist das von Waldorfschule zu Waldorfschule unterschiedlich?
Das ist angepasst!
Man hat während dem Gespräch schon ein Entgegenkommen gemerkt, aber sie sind schon sehr bestrebt, dem "Regelbeitrag" so nah wie möglich zu kommen. Und da es offenbar immer weniger Eltern gibt, die mehr zahlen (das ist ja das Prinzip: einer, der viel verdient, zahlt weniger als der, der nicht so viel verdient), müssen alle das irgendwie tragen. Aber wir haben vereinbahrt, im nächsten Frühjahr nochmal drüber zu sprechen (vermutlich haben sie die Hoffung, dass dann mehr geht, aber das wird nix).
Ich melde mich später nochmal, muss jetzt zum Flohmarkt an der Schule - und werde wieder Geld dort lassen, diesmal aber ganz freiwillig
Grüßle Bernsteinhexe
Da bin ich schon wieder - mit ganz ansehnlicher Ausbeute. Wir haben das Spiel "Billy Bieber" ergattert (es fehlt ein Baumstamm, aber für schlappe 3 Euro nehm ich das in Kauf), eine hübsche Gießform für Kerzenständer inkl. Gießmasse und eine Holzseilbahn, die Thomas (mein Mann) gerade schwitzend und fluchend aufzubauen versucht (Seil ist übelst verknotet). Insgesamt haben wir für alles nur 10 Euro ausgegeben und sind fast glücklich. Fast, weil ein verknotetes Seil natürlich blöd ist und wenn ein aufgeregter Sechsjähriger um einen rumhüpft und jede Minute fragt, wann er denn nun endlich damit spielen kann, ists natürlich auch nicht so prikelnd. Zum Glück muss ich das Ding nicht in Gang bringen !
Am Schluß hat es ziemlich geregnet, sodass alles schnell abgebaut werden musste, aber egal, nett wars trotzdem.
Ja die Kosten sind schon relativ hoch, das haben wir auch festgestellt.
Bei uns brauchten keine Nachweise über Verdienste usw. erbracht werden. Jeder sollte es mit seinem Gewissen vereinbaren was gezahlt wird. Ich glaub, die Höhe belief sich auf ca. 200 im Monat, was pro Kind mindestens gebraucht wird. Wer mehr hat, sollte hier natürlich auch mehr zahlen. Ob das jemand macht, weiß ich nicht. Allerdings ist dieser Betrag ohne Übermittagbetreuung. Und die Fahrt für das Schultaxi bzw. Kleinbus hätte uns auch noch so um die 30 pro Monat gekostet.
Bei meiner Frage, wie es ist, wenn dieses Geld einfach nicht über ist und wie es dann finanziell laufen würde, wurde mir gesagt, das es einen sogenannten Fond gibt. Hier kommen alle Gewinne, Spenden und "zuviel" gezahltes Schulgeld rein, um dann Familien mit weniger Geld daraus zu unterstützen. Also nicht die Familien sondern das Kind, welches auf die Schule geht. Wichtig wäre hier nur, das überhaupt etwas gezahlt wird und wenn es nur 5 pro Monat seien, weil einfach nicht mehr übrig ist.
Dieses Prinzip scheint zu funktionieren. Die Schule wird jedes Jahr größer, irgendwas wird immer gebaut. Und das geht nur, wenn auch Geld über ist.
Die Elternarbeit war dort allerdings auch sehr groß geschrieben. Jeder Elternteil bekam ein Stundenkonto und dieses musste innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens "abgearbeitet" werden. Hier konnte man natürlich auch Geld- oder Sachspenden (z.B. benötigte Möbel, Pflastersteine, Pflanzen, Holz, etc. je nach Bedarf) mit einbringen, wenn die Zeit fehlte an der Schule tatkräftig mitzuhelfen. Für diese Arbeiten gab es feste Termine und dann halt noch offene für Dinge, die immer erledigt werden mussten. Wie z.B. Unkraut jähten, Rasen mähen, Versorgung der Tiere, Grundreinigung der Gebäude und so weiter. Das machten zwar auch die Schüler während des Unterrichts, aber die Feinarbeiten erledigten hier doch die Eltern.
Manchmal hab ich mich echt gefragt, wie das gehen soll. Schließlich gehen die meisten ja auch selber arbeiten, kommen von weiter her (so wie wir) oder sind zeitlich einfach anders eingebunden. Aber es funktioniert!
Gruß Levina
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