Re: freier Religionsunterricht an der Waldorfschule
Ja, das klingt eigentlich genau so, wie es hier auch läuft.
Das mit der Elternarbeit stimmt, manchmal ist es wirklich viel. Schon im Kiga war ganz viel zu machen, es war seit September letzten JAhres bis heute 6mal Elternabend (ich mach mit den Eltern meiner Gruppe höchstens 2 pro Jahr) und im April an drei Wochendenden hintereinander Gartengestaltung und -renovierung. Zumindest im Kiga sind sie aber recht verständnisvoll, wenn man mal aus Zeitgründen nicht zusagen kann und es gibt tatsächlich noch erstaunlich viele Eltern, die IMMER da sind. Das kenn ich gar nicht von den Eltern, deren Kinder ich betreue. Aber ich arbeite in einer Einrichtung mit ganz anderem Klientel und vorallem anderen Öffnungszeiten (6.30 bis 17.30 Uhr - super lange, super anstrengend, vorallem für die Kleinsten). Soviel Elternarbeit würden wir von vorneherein gar nicht erwarten.
Ich bin echt gespannt, wie das wird. Neulich erzählte eine Mama, die ihre Tochter in der Gruppe von Hendrik hat, dass sie am Donnerstag nachmittag erfahren hat, dass ihr Sohn (2.Klasse) am Freitag für den Schulausflug Kartoffelsalat mitbringen muss - für 36 Kinder und 3 Lehrer! Ich glaube, dass würde mich so kurzfristig in eine echte Kriese stürzen
An dieser Stelle wollte ich mich auch noch für den tollen Austausch hier bedanken. Es ist sehr hilfreich, wenn mehrere ihre Infos zusammentragen und ich bin sehr froh, hier im Forum gelandet zu sein!!!
Liebe Grüße Bersteinhexe
Irren ist menschlich, doch im Irrtum zu verharren, ist eine Dummheit
Re: freier Religionsunterricht an der Waldorfschule
Dafür ist das Forum ja schließlich da!
Liebe Grüße Levina
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Re: freier Religionsunterricht an der Waldorfschule
Jetzt kann ich endlich was vom freien Religionsunterricht erzählen, Hendrik hatte seit den Herbstferien ein paar Unterrichtsstunden. Also: freier Religionsunterricht bedeutet - zumindest bis jetzt - christlicher Religionsunterricht. Es wurden zwar keine biblischen Geschichten erzählt, aber dafür Geschichten von einem Mädchen namens Hannah, die ihren Schutzengel sucht und ihn im Himmelshaus findet und im Endeffekt kommt alles, was die MEnschen brauchen von Gott. Das ist das Fazit, welches ich aus den bisherigen Erzählungen und Zeichnungen von Hendrik entnehme. Zudem sollte er mehrmals jährlich an sogenannten "Sonntagshandlungen" teilnehmen, die in den Räumen der Christengemeinschaft stattfinden. Soviel zum Thema "frei"...
Positiv ist allerdings, dass die Lehrerin sehr offen ist für andere Glaubensrichtungen egal welcher Art. Sie blockt die Kinder nicht ab und ich habe mitbekommen, dass es noch weitere Kinder in diesem Unterricht gibt, deren Eltern zumindest ansatzweise in die heidnische/naturreligiöse Richtung denken. Zudem ist sie sehr freundlich und man spürt, dass sie die Kinder mag. Hendrik findet sie toll und er mag den Unterricht, auch "wenn dieser Jesus nervt" (O-Ton Hendrik - grins). In diesen Raum, in dem die Sonntagshandlungen stattfinden, will er auch nicht mehr. Die Lehrerin war mit den Kindern dort und "da hängt er", also Jesus (ebenfalls O-Ton Hendrik) Aber ich reiß mich sowieso nicht drum, am Sonntagmorgen christliche Rituale zu zelebrieren. Die Lehrerin weiß das und zumindest bis jetzt scheint sie es zu akzeptieren. Wie sich das weiterentwickelt berichte ich, es waren ja noch nicht so viele Stunden...
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Re: freier Religionsunterricht an der Waldorfschule
Ich glaube, der Begriff "freier" Religionsunterricht wird so interpretiert, wie es gerade passt und das ist in unserer Gesellschaft leider meist christlich.
Gruß Levina
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