Eine ganze Weile kamen sie gut voran. der Fluß war nicht besonders breit und tief, aber zumindest blieben sie nicht stecken. Sie kamen an ein Gehöft vorbei, als der jüngere von den beiden Gefangenen wieder anfing zu schluchzen. Fedder tat es in Seele weh, den beiden das antun zu müssen. Aber was blieb ihm. Nach einer Weile wurde das Flußbett etwas breiter. Es schien sich eine Furt anzukündigen. Und etwas weiter war etwas über den Fluß gespannt.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Knebelt die Jungs und versteckt sie unter den Körben und Reusen! 2 von Euch bleiben sichtbar und tun so, als ob sie arbeiten, der Rest flach auf den Boden und zudekcne. Ich hoffe, die winken uns durch..." meinte Fedder, der beim Blick auf die Fluss-Sperre sichtlich blass geworden war.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Näher und näher kamen sie. Das was über den Fluß gespannt war, war eine Kette. Als sie der Kette nähergekommen waren, ging ein Pfeilhagel auf sie nieder. Fedder wurde im linken Arm getroffen, und der Popelper ächste einmal. Als Fedder einen Blick zu ihm warf, ragte ein Schaft aus seiner Brust. Zwei, drei Pfeile flogen noch in die Reusen, dann stellten die unsichtbaren Bogenschützen das Feuer ein. Offenbar wollte man sie lebend. Zwei Berittene kamen in der Furt auf sie zu. "Ergebt euch sofort ihr Saboteure. Dann lassen wir euch am Leben." brüllte einer der beiden Berittenen. Vom backbord Ufer waren einige dumpfe Geräusche zu hören. Fedder wollte es nicht wahrhaben. Sie konnten die rettende See schon riechen und wenn er sich nicht täuschte, dann wartete sie hinter der nächsten Flußbiegung. Hier sollten sie abgefangen werden? Hier, so kurz vor der rettenden See? Etwas zerbrach in ihm. So überhörte er die dumpfen Geräusche vom steuerbord Ufer .
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Ergeben? Eure Mütter können sich ergeben, Ihr Landratten!" brüllte Fedder mit schmerzverzerrter STimme. "Hoch mit euch, Ihr Maden und rudert, was die Riemen aushalten!"
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Ein sirrendes Geräusch holte Fedder aus seinem Wutausbruch. Er wartete auf den Schmerz der auftreffenden Pfeile und schloß schicksalsergeben die Augen. Er wartete und wartete aber nichts wies darauf hin, dass er wiederum getroffen worden war. Langsam öffnete er wieder die Augen. Die Köpfe ins Wasser gesenkt tranken die beiden Pferde. Von den beiden Reitern war nichts zu sehen. Oder doch, in der Kette hing einer von ihnen. Ein Pfeil ragte aus einem Auge. Langsam driftete das Boot auf die Kette zu. Dann stand eine Gestalt vor den Gebüschen. Sie war trotzdem kaum zu erkennen. Grüne und braune Tuchfetzen ließen die Konturen der menschlichen Gestalt verschwimmen. Der Mann ging zu der Leiche in der Kette und zog mit einem Ruck den Pfeil aus dem Schädel. Dann kam er auf Fedder und die Anderen im Boot zu. Er trug auch um den Kopf diese Tuchfetzen. Selbst das Gesicht war größtenteils davon bedeckt. Über seinem Auge war eine dunkle Markierung zu sehen. Ein Muttermal? Eine Tätowierung? Fedder konnte es nicht so genau erkennen. Der Mann schaute kurz in das Boot und zog dann auch dem Popelper den Pfeil aus der Brust. "Der Mann machts nicht mehr lange. Der wird eingehen." Die leise Stimme war kaum zu erkennen. "Soll ich ihn erlösen?" Fedder wollte nicht verstehen, was er da gerade gehört hatte. "Was? Eingehen? Erlösen? Hast du sie nicht alle?" Die seltsame Gestalt schaute ihn kurz an und zuckte dann mit den Schultern. Dann wandte er sich ab. Er marschierte über die Furt und wurde dort von einer weiteren Gestalt in Empfang genommen. Er blickte nicht zurück.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Los, wir müssen die Kette lösen! Zwei von Euch kümmern sich um die Kette, die anderen plündern die toten Reiter. Waffen, Schriftstücke, Abzeichen...! Und dann weg hier! bellte Fedder seine Befehle und wandte sich hektisch Popelper zu. "Wehe du gehst mir hier drauf, du dummes Arschloch!!" knurrte er und versuchte, mit einem abgerissenen Stück seines Ärmes die Blutung in Peers Brust zu stillen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Mit einiger Anstrengung konnten sie die Kette von einem der Bäume lösen und das Boot dann über die Kette bewegen. Die Blutung in Pers Brust war stark. Und schnell hatte sich Fedders Ärmel rot gefärbt. Einige Augenblicke später kamen die andern mit ihrer Beute wieder. Ein prächtiges Schwert, zwei warme Mäntel und zwei Decken. Etwas Proviant und zwei Wasserschläuche. Außerdem ein paar Briefe und etwas - juchhu - Verbandsmaterial und ein Töpfchen Wundsalbe. Eine Flasche Schnaps, wohl Korn oder sowas. Die Pferde ließen sie laufen. Mit Mühe versuchte Fedder die Blutung beim Per zum Stillstand zu bringen. Ihm wurde etwas schwummerig und ganz flau im Kopf. Die rote Frieda nahm ihn beiseite. "Lass mich mal um deinen Arm kümmern, Schwani kümmert sich um den Popelper. Das kriegen wir schon wieder hin. Hier trink mal nen Schluck!" sagte sie und hielt ihm den Korn hin. Er nahm einen großen Schluck und als er noch darüber nachdachte, ob er noch einen nehmen sollte, hatte Frieda den Pfeil aus seinem Arm gezogen. 'Verdammt!' dachte er und nahm dann doch nen weiteren Schluck. Der Arm fühlte sich an, als ob sie ihn abgerissen hätte. Verdammt! Das Boot glitt um die letzte Flußbiegung. Und allein an der Dühnung konnte er es spüren. Sie waren wieder zuhause. Das war es wieder. Das Meer.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Das schlimmste haben wir wohl überstanden, Kinners! Peer kommt auch wieder auf die Füße und die Geschichte sichert uns mehr als eine Runde Rum in jeder Hafenspelunke!" brummte Fedder halbwegs zufrieden. "Jetzt müssen wir wieder auf die Braut stoßen und was dann auf uns zukommt, darüber will ich noch nicht nachdenken." dachte er für sich und steuerte das Boot aus der Flussmündung heraus. "Hmm... ob wir von hier aus halbwegs unauffällig nach RUnkel kommen...?"
Re: Im Auftrag des Falgathen II
In Danglar:
Fedder versuchte sich die Karte in Erinnerung zu rufen, die er im Kartenraum der Braut studiert hatte. Er meinte, dass die Flußmündung ungefähr 20-25 Meilen südsüdost vom Kap liegen müßte. Vom Kap waren es ca. 40 Meilen Richtung Westen bis zur Inselkette, einer Gruppe von Inseln, von denen Runkel die westlichste war. Alles in allem vielleicht 100-120 Seemeilen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"So Jungs, wir haben die ganze Scheisse bis hierher überlebt, dann schaffen wir es jetzt auch nach Runkel. " munterte Fedder seine Mannschaft auf und nahm Kurs nach Norden auf, immer in Küstennähe bleibend.