Re: Königsmacher - Nachbesprechung
Zitat: Ravendoza
Wie immer hat es mir viel Spaß mit euch gemacht. Da es sich hier um einen Plot handelt, bei dem die Spieler sehr viel mit sich selbst diskutieren ist es für mich eigentlich recht entspannend! :D
@Sebi: Notier dir schon mal 20 AP für die letzte Zusammenfassung. Das muss einfach ein wenig honoriert werden.
Danke schön, kann man doch immer gut gebrauchen. Weitere Abenteuerpunkte für alle gibt es dann... wann? Wenn die Abenteuerepisode komplett abgeschlossen ist?
Zitat: Ravendoza
Hier die Notizen von den Punkten, die ihr euch merken wolltet:
- Die tote Agentin ist identifiziert: Westana Riemstein lebte bereits seit Jahrzenten in Vinsalt, getarnt als Besitzerin der Herberge Mutter Westana. Bestätigt wurde euch das von Bruder Golgarion, der der Beichtvater von Westana war.
Ich werde den Meister an der Stelle vielleicht ein paar mal wiederholen... aber ich denke wir sollten für die anderen, die gefehlt haben die genannten Personen und Locations noch etwas ausführlicher darstellen. Da sind nämlich einige Personen und Dinge dabei, die vor der letzten Sitzung noch gar nicht bekannt waren. Die "tote Agentin": Man erinnere sich an das vom Adlerorden abgefangene Pergament. Darin war die Rede von jemand der "heimgegangen" ist. Die Theorie, dass es sich dabei um Vollzugsmeldung eines Auftragsmords handelt, ging ja ins Leere. Nun ist verifiziert, dass die "Heimgegangene" ein Mitglied der Verschwörerbande selbst war. Ihr Name ist wie gesagt Riemstein, Westana. Das ganze war ein echter "long con", sprich, sie hatte sich schon Jahrzehntelang als Agentin in Vinsalt aufgehalten.Wie sind wir draufgekommen? Wir haben einen alten verwitterten Nemekathäer-Schrein (Begründer des Al'Anfanischen Ritus) am Südufer des Yaquir ganz an nahe der Brücke entdeckt. Wir hatten uns an der Uferlinie umgesehen weil vermutlich Nesru (der Nachrichtenträger) in der Nacht in der er seine Unterkunft "Vinsalter Hof" (im Übrigen inzwischen auch unsere Unterkunft) zu ungewohnter Uhrzeit nochmal verlassen hat, dabei gesehen wurde wie er sich unweit der Brücke in die Uferböschung geschlagen hat. Ein Brückenwächter konnte sich jdf plötzlich wieder an diese kleine Ungereimtheit erinnern. Wir hatten dann das Glück auf eine sehr korpulente Frau zu treffen, die den verwitterten Schrein pflegte. Möge der Meister mir an dieser Stelle nochmal den passenden Namen geben. Die dicke Frau war auf jeden Fall eine gute Freundin (und sehr neugierige Nachbarin) einer gewissen Westana Riemstein. Und weil Westana den Schrein am Flussufer regelmäßig und gerne aufgesucht hat, empfand es die dicke Frau als anständig nach deren plötzlichem Tod dort sauber zu halten und ab und an Blumen und Figuren dort niederzulegen (?).
Den alten Nemekathäer-Schrein haben wir dann natürlich auch mal am Borontempel angesprochen. Und so kamen wir auf Bruder Golgarion. Er ist einer der Boronpriester in der Ägide des uns bereits bekannten Vorstehers Bruder Ephano. Golgarion ist ein ganz besonderes Exemplar, weil wir herausgefunden haben, dass er ein Konvertit ist. Bruder Ephano hat ihn in den Puniner Ritus aufgenommen, nachdem Golgarion sich dem Al'Anfanischen Ritus abgewandt hatte. Dies machte ihn zunächst hoch verdächtig. Aber seine Beweggründe sind sehr plausibel (Kriegsgräuel unter Tar Honak...) und Bruder Ephano bürgt mit seinem eigenen Amt für die Integrität von Golgarion. Diese Hintergrundgeschichte ist es aber, die Ihn zufällig zum vertrauten Beichtvater einer anderen Nemekathäerin vor Ort gemacht hatte: Westana Riemstein - wer hätte das gedacht? Über die Inhalte der Beichten und die Taten Westana Riemsteins schweigt Golgarion eisern. Er bestätigte aber, dass sie mit einem männlichen Verbündeten zusammen viele schreckliche Taten begangen hat. Die Todesursache bei Westana sei übrigens ein kurzes aber sehr heftiges Fieber gewesen. Meine Theorie dazu: Ihr Komplize hat herausgefunden dass sie zu einem "feindlichen" Priester beichtet und das als Sicherheitsrisiko empfunden. Möglicherweise hat der Komplize sie dann auf Weisung oder eigene Rechnung "heimgehen" lassen.
Zitat: Ravendoza
- Unklar ist für euch momentan, wie hier Deredan Karinor und Rhodeon di Savertin-Shoy´Rina ins Bild passen (Komplizen?).
Die beiden sind völlig unangekündigt und plötzlich mit teurer Kutsche am Boronsanger aufgekreuzt. Für mich sind das potentielle Hintermänner der Hand Borons. Ihr überraschendes Auftauchen, das Interesse an Gräbern, der Borongeweihtenschaft und allem rundherum... später noch ein Treffen mit Vespalius Naghiri (später mehr zu ihm...) mit fadenscheiniger Legende (epigraphische Forschung... ja klar...), das ist Bullshit.
Zitat: Ravendoza
- Der zweite Agent, von dem Golgarion wusste, ist männlich und im selben Alter.
-> Folgende "Verdächtige" würden auf diese Beschreibung passen:
Magister Vespalius NaghiriTotengräber ArianRamion Kastenrader
Ich fange hinten an: Ramion Kastenrader ist der Nachfolger von Westana Riemstein in Sachen Bewirtschaftung ihrer Herberge. Er war verdächtig, weil es für einen potentiellen Komplizen ein guter Move gewesen wäre sich erstmal die Herberge zu sichern. Schon alleine um sicherzustellen, dass seine langjährige Partnerin im Mordgespann keine kompromittierenden Dinge im Nachlass hat. Er war aber - bis auf einen alten Eichenschrank - bisher sehr kooperativ in der Herausgabe und im Verkauf von Westanas alten Habseligkeiten. Weiterhin ist er verheiratet und hat schon als Kind in den Ruinen und Neubauten Vinsalts gespielt. Er hat also einfach kein passendes Profil für einen Spion der Hand Borons.
Der Totengräber Arian hat außer dem passenden Alter und seiner Funktion als Totengräber bisher überhaupt nichts gezeigt was ihn verdächtig macht. Oder habe ich was verpasst? Also was soll diese klassische "false flag"? Streng genommen sollten wir dann auch jeden anderen Mittvierziger verdächtigen. Klärt mich jemand darüber auf, wieso dieser Name hier in die Riege der Verdächtigen gerutscht ist?
Magister Vespalius Naghiri ist schon länger bekannt. Es handelt sich hierbei um unseren forensischen Leichenexperten von der anatomischen Akademie zu Vinsalt. Ihn halte ich für hochgradig Verdächtig, weil er alles mitbringt was einen guten Agenten der Hand Borons ausmacht. Anatomische Bildung, Zugang zu allen möglichen Mittelchen und Werkzeugen ohne lästige Nachfragen. Den Vorteil der Nachbearbeitung und Evaluierung der eigens geschaffenen Mordfälle. Nun kommt noch hinzu, dass er jüngst Karinor und Shoy'Rina bei sich empfangen hat. Ich würde wetten über Naghiris familiären Hintergrund ist in Vinsalt kaum etwas bekannt. Wahrscheinlich ein Bildungsreisender, vor vielen Jahren gekommen um zu bleiben. Das sollten wir klären. Ich habe das Gefühl hier sind wir an der richtigen Adresse...
Zitat: Ravendoza
- Ihr hattet die Idee, über den alten Boronschrein an der Brücke, welcher als toter Briefkasten diente, Nachrichten an den verbliebenen Agenten zu schicken. Dies macht Sinn, da der Agent wahrscheinlich nichts davon weiß, dass die Nachricht abgefangen wurde.
Ja und Nein.
Ja, wir könnten es probieren. Aber wir müssten eigentlich auch gar keine falsche Nachricht fingieren. Wir könnten auch einfach den Schrein weiter observieren. Ein Bote muss ja sowieso früher oder später runter ans Ufer gehen um zu sehen ob dort ein Brief im hohlen Stein ist. Dann folgen und enttarnen wir einfach den Boten. Außerdem könnte es ein geheimes Zeichen geben, welches anzeigt dass Post darauf wartet abgeholt zu werden. Das kennen wir dann eh' nicht und wir würden warten bis der Lichtvogel kommt, dass sich jemand unseren Zettel aus dem hohlen Stein holt.
Nein, weil ich die Option, je länger ich drüber nachdenke, gar nicht mehr für erfolgversprechend halte. Ich würde mein Geld jedenfalls nicht drauf setzen. Eher schießen wir uns damit noch ein Eigentor und verraten uns. Warum? Nun, ich denke unser gesuchter Agent der Hand Borons, sprich: Westanas Komplize, hat inzwischen Wind davon bekommen dass die Nachricht abgefangen wurde. Wie das? Ich denke der Adressat war entweder Deredan Karinor oder Rhodeon di Savertin-Shoy'Rina. Sie waren irgendwo bei Grangor/Shumir/Sewamund niedergelassen und haben auf die Nachricht die wir abgefangen haben schon mehr oder weniger gewartet. Weil wir eben nur eine Nachricht von mehreren in einem ständigen Hin- und Her von Nachrichten abgefangen haben. Einen Teil einer schon länger andauernden Kommunikation. Nachdem der Adlerorden die Nachricht abgefangen hat, hat sich der Empfänger mal auf den Weg nach Vinsalt gemacht um nach dem Rechten zu sehen. Man hat dort jetzt den direkten Kontakt zum noch verbleibenden Agenten (m.E. Naghiri) gesucht und dabei herausgefunden, dass der Nachrichtenweg verbrannt ist. Das Gespräch dürfte in etwa so gelaufen sein:
Naghiri: "Ich habe vor über drei Wochen schon Nachricht geschickt, was hat denn so lange gedauert...?" Karinor/Shoy'Rina: "Wir haben gar nichts bekommen, wir sind hier um zu prüfen wieso schon seit über drei Wochen keine Nachricht mehr gekommen ist..."
Und das ist wahrscheinlich auch der Grund warum Karinor und Shoy'Rina sich jetzt auf dem Boronanger umtun und Stippvisite bei der Geweihtenschaft machen. Man will vielleicht - genau wie wir zuvor - herausfinden, wer dieser ominöse Beichtvater ist und darüber befinden welches Risiko er darstellt. Wir sollten Golgarion dahingehend sogar lieber vorwarnen.
Ansonsten haben wir festgestellt, dass es der Gruppe nur schwer möglich ist in Häuser einzusteigen, wenn Nandir nicht dabei ist! :D
Das ist so, ja.
Abschließend möchte ich noch ergänzen:
Am Boronsanger hat so gut wie jeder irgendwie ein Nebengeschäft laufen. Die jungen Novizen entnehmen den Toten Schmuck und verhökern ihn in der übelsten Absteige Vinsalts draußen vorm Sumpf, nur um sich ein wenig Taschengeld aufzubessern. Finde ich jetzt nicht sooo schlimm, aber weil sie dabei aufgeflogen sind mussten sie mir geloben zumindest die Hälfte des Erlöses regelmäßig in den Opferstock zu werfen. Einer der Totengräber (Belissimo, oder so ähnlich) holt sogar bereits mit dem Grabsegen unter die Erde gebrachte nochmal hoch um sie bei Nacht und Nebel ans anatomische Institut zu verkaufen. Losiane ist Zeugin. Ihr wurde mit dem Tod, oder schlimmer noch, einem zerschnittenen Gesicht gedroht. Hat mich, als ich das gehört habe, trotzdem nicht gehindert den Drecksack bei Bruder Ephano zu denunzieren. Ephano musste mir aber zusichern die ganze Affäre so abzuwickeln, dass der Frevler inflagranti hochgenommen wird und keine Zeit zum Gegenschlag mehr hat.Der Deal mit der großkopferten erpresserischen Zauberhure aus dem Gasthaus "Ganoventreff" (oder so ähnlich), der ist mit viel Paranoia, einem Magengeschwür und der Hilfe eines abgebrühten Kurierfahrers über die Bühne gegangen. Immerhin hab ich auch meine Ware bekommen.Wahnfried Roggel kennt inzwischen hoffentlich jede Mätresse, jeden Botengänger und jeden Schoßhund der in der Al'Anfanischen Botschaft wohnt oder verkehrt. Es war seine Aufgabe dieses Gebäude Tag und Nacht zu beschatten und alles zu dokumentieren.
Danke schön, Dennis, für einen stellenweise zähen aber alles in allem sehr gelungenen Abenteuerabschnitt. Beim nächsten mal vielleicht wieder zu viert oder zu fünft...? Wir beißen sonst ganz schön oft auf Granit.
Will noch jemand weitere Details ergänzen? Haben die Blaumacher vom letzten Mal vielleicht noch Fragen? Und wann ist der nächste Termin?