Paloma wusste gar nicht wer sie anfasste, alles drehte sich. Dennoch fand sie es nicht gut."Lass mich!", nuschelte sie und riss sich los. In ihren Zustand keine gute Idee, denn sie verlor das Gleichgewicht und flog fast vom Barhocker.Luis Worten hörte sie nicht wirklich zu.Sie schluchzte. Es war fast so, als würde sie all die Jahre anchweinen, in denen sie es nicht getan hatte.
//Wer seine Augen nicht braucht, um zu sehen, der wird sie brauchen, um zu weinen.//
- Jean Paul
Luis hielt sie fest, damit sie nicht von dem Barhocker flog und seufzte leicht."Nein, ich kann dich nicht lassen und hey, langsam müsstest du doch echt wissen, dass ich wahnsinnig stur bin."Auf seine Lippen schlich sich ein kleines Lächeln, was dann jedoch auch wieder verschwand.Es gefiel ihm nicht, wie traurig (und betrunken) sie hier grade saß.Vorsichtig strich er ihr über die Wange. "Lass mich dich nach Hause bringen, komm schon.", flüsterte er.Na ja, ab und zu konnte er eben auch ganz fürsorglich sein, wenn es sein musste.
Wenn Paloma betrunken war - was nicht oft passierte - dann war sie noch launischer.Gerade war sie noch total mürrisch, jetzt war sie plötzlich ganz liebesbedürftig.Sie schlang ihre Arme um Luis' Mitte, drückte sich fest an seinen Körper."Isch wollt' das nisch", lallte sie leise.
//Wer seine Augen nicht braucht, um zu sehen, der wird sie brauchen, um zu weinen.//
- Jean Paul
Luis war etwas verwirrt, als sie plötzlich ihre Arme um seine Mitte schlang und sich an ihn drückte.Okay, im betrunkenen Zustand scheint sie mich sehr lieb zu haben.Er strich ihr leicht über den Rücken. "Tja und ich bin immer noch der Meinung, dass ich dich nach Hause bringen sollte, damit du dich hinlegen kannst. Schlaf würde dir gut tun, Paloma.", erwiderte er leise.Vielleicht würde sie dann ja endlich mal auf ihn hören. Wobei. Das würde sie wahrscheinlich nicht einmal im betrunkenen Zustand.
Paloma schüttelte vehement den Kopf, als Luis "nach Hause" ansprach.Sie war zwar betrunken, aber dahin wollte sie jetzt nicht zurück. Ihr Schrank war voll mit diesen ganzen Fällen, ihr Kopf hingegen voll von der Vergangenheit und unschönen Erinnerungen. Und das zusammen machte alles schlimmer."Nein, nein, nein!", krächzte sie.
//Wer seine Augen nicht braucht, um zu sehen, der wird sie brauchen, um zu weinen.//
- Jean Paul
"Aber es wäre besser für dich, wenn du dich schlafen legst.", sagte er leise.Na das konnte noch lustig werden. Irgendwann würde die Sieben ja auch zu machen, was wollte sie dann tun?"Und ich nehme an, mit zu mir würdest du nicht kommen.", fügte er noch murmelnd hinzu.Wenn sie das wollen würde, hätte er auch nichts dagegen, wenn er bei ihr übernachtete, würde sie allerdings morgen aufwachen, würde sie das wohl für ihre schlimmste Entscheidung halten."Ich meine, ich biete es dir gerne an."Luis lächelte etwas und strich ihr wieder über den Rücken. Es musste doch noch irgendwas passiert sein.Es konnte nicht nur an dem liegen, was zwischen ihnen passiert war.
Paloma atmete erleichtert aus. Zu sich nach Hause wollte sie jetzt auf keinen Fall, da würde sie eher zu Luis gehen. Und in diesem Moment war sie ja sowieso liebesbedürftig."Hmmm", brummte sie mit einem Nicken, ließ Luis immer noch nicht los.
//Wer seine Augen nicht braucht, um zu sehen, der wird sie brauchen, um zu weinen.//
- Jean Paul
"Gut dann...sollten wir einfach zu mir gehen, hmm.", sagte er nun.Ob das gut war? Morgen früh würde sie sicherlich einen wahnsinnigen Aufstand machen.Aber das musste er jetzt anscheinend riskieren.Besser, als wenn er sie irgendwie hier sitzen ließ, dass sie sich noch mehr volldröhnte."Aber dann musst du mich eben loslassen, von mir aus, kannst du mich, wenn wir bei mir sind, dann auch wieder drücken.", fügte Luis noch hinzu.Irgendwie fand er daran doch irgendwie Gefallen, so wie an dem Kuss vorhin.
Paloma brummte erneut auf, dieses Mal jedoch ziemlich genervt.Sie hatte nicht wirklich vor Luis loszulassen - es war doch gerade so kuschelig!Vor ein paar Tagen hätte sie Luis wahrscheinlich noch gebissen, wäre er ihr so nahe gekommen.Aber heute stand ihre Welt komplett auf dem Kopf. Erst der Kuss, der ihr eine Gänsehaut verliehen hatte und dann holte sie ihre Vergangenheit ein.Das war der Grund wieso sie heulend und betrunken nun hier saß.Und obwohl sie sich bereit erklärt hatte mit Luis mitzugehen, wollte sie ihn nicht loslassen - ihre Sturheit hatte sie schließlich immer noch.
//Wer seine Augen nicht braucht, um zu sehen, der wird sie brauchen, um zu weinen.//
- Jean Paul
Luis seufzte leicht und schloss kurz seine Augen, während er sie so in seinen Armen hielt."So schaffen wir es sicherlich nicht zu mir, aber okay, dann bleiben wir einfach noch eine Weile hier.", sagte er nun.Noch immer strich er ihr über den Rücken, war irgendwie doch etwas verwirrt von all dem, was heute passierte.Aber das war doch tatsächlich alles sehr seltsam."Wenn ich ehrlich bin, fühlt sich das sogar wahnsinnig gut so ein.", flüsterte er noch leise in ihr Ohr, ehe seine Lider wieder aufschlugen.