UruguayUndQuerbeet - Nachrichten des Tages aus aller Welt

Chaos in Kiew

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zwar keine russisch kontrollierte Medien, aber dennoch lesenswert!!!
http://www.tagesspiegel.de/politik/krisenherd-ukraine-wem-gehoert-die-krim/9563912.htmlZitat:
Doch die Tataren sind eine Minderheit, mit der gerechnet werden muss auf der Krim. Sie stellen 15 Prozent der Bevölkerung. Sie sind politisch gut organisiert; ihre Geschichte hat sie dazu gezwungen.Zitat:
Noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Tataren in der Mehrheit. Erst Stalin änderte dieses Bild komplett. Wegen des Vorwurfs der Kollaboration mit den Nazis wurden die Tataren 1944 aus der Krim deportiert, als Verräter und Feinde des Sowjetstaats. Tatsächlich hielten einige Tataren – nach den stalinistischen Repressionen vor dem Krieg – die Deutschen zunächst für Befreier. Manche waren sogar bei der Wehrmacht. Aber andere kämpften im sowjetischen Untergrund, einige in der Roten Armee.

Innerhalb von zwei Tagen wurden damals fast 200 000 Krimtataren deportiert. Die Hälfte kam während der Fahrt ums Leben. Tatarische Spuren wurden verwischt, Moscheen zerstört, Ortschaften umbenannt. Nur Bachtschissaraj durfte weiter unten tatarischem Namen existieren, dank des russischen Dichters Alexander Puschkin, der einst über Bachtschissaraj Gedichte schrieb.Und heute behauptet Putin, dass die Krim immer schon "russisch" war, um damit seinen Überfall zu rechtfertigen!!!Zitat:
Nach der Deportation der Tataren waren neue Bewohner auf der Krim angesiedelt worden: ehemalige sowjetische Soldaten, überwiegend Russen. Sie zogen in die Häuser der Tataren ein, übernahmen ihr Land. Jahrelang hörten sie, die Krimtataren seien Verräter und Verbrecher. Faschisten. Auch im Februar 2014 ist diese Bezeichnung auf der Krim wieder zu hören. Gemeint sind damit die Tataren und alle europafreundlichen Ukrainer. Die sowjetische Propaganda überlebte das Imperium.Zitat:
In Simferopol gibt es viele, die die ukrainische Opposition unterstützen. Etwa 15 000 Krimtataren waren dabei, als Ende Februar Menschen auf die Straße gingen, um für die EU-Annäherung und die neue Regierung zu demonstrieren. „Slawa Ukrainje, es lebe die Ukraine“ riefen sie, schwenkten die gelb-blauen ukrainischen Fahnen. „Krim ist die Ukraine!“
Dschemilew ist Abgeordneter der Partei von Julia Timoschenko, Batkiwschtschyna. An seiner Jackentasche steckt eine Stecknadel mit der ukrainischen Fahne. Seit Jahren bilden Krimtataren eine politische Allianz mit der prowestlichen Opposition in der Ukraine. Bei der letzten Wahl standen sie auf gemeinsamen Listen mit der Batkiwschtschyna, der Allukrainischen Vereinigung „Vaterland“. Die Vereinbarung hatte Dschemilew, der krimtatarische Anführer, ausgehandelt mit Arsenij Jazenjuk, dem aktuellen Ministerpräsidenten und Alexandr Turtschynow, dem aktuellen Übergangspräsidenten. Zitat:
„Die Krim und der Tatar sind eins“, sagt Dschemilew. Sie selbst nennen sich oft einfach nur Krimtschanie, „die Krimer“, die Ur-Bewohner der Krim. Sie verstehen sich als die einzigen Einheimischen. „Die Krim haben wir im Blut. Nur hier sind wir wirklich daheim.“
So etwas Ähnliches sagt auch Leila Mamonova, Monate zuvor: „Die Aborigines der Krim sind wir.“Und diese 15% der Bevölkerung sollen jetzt ausgerechnet "freiwillig" für Putin (er behauptet ja, dass 97% dafür gestimmt hätten!!!) und die Annexion an Russland gestimmt haben??? Da lachen doch die Hühner!!!

Auch lesenswert: http://www.tagesspiegel.de/meinung/krise-auf-der-krim-die-deutschen-sind-putins-willige-helfer/9563008.html

Re: Chaos in Kiew

Krim-Krise könnte das Ende von "Londongrad" bedeuten

Milliarden-Transaktionen der Russen laufen über den Finanzplatz London. Das bescherte den Bankern der britischen Hauptstadt einen wahren Geldsegen. Sanktionen wären nun Gift für das Geschäft.

http://www.welt.de/finanzen/article126005953/Krim-Krise-koennte-das-Ende-von-Londongrad-bedeuten.html

Re: Chaos in Kiew

Zitat: Tschicki
Krim-Krise könnte das Ende von "Londongrad" bedeuten

Milliarden-Transaktionen der Russen laufen über den Finanzplatz London. Das bescherte den Bankern der britischen Hauptstadt einen wahren Geldsegen. Sanktionen wären nun Gift für das Geschäft.An dieser Stelle gewinne ich der Krim-Geschichte zum ersten Mal etwas Positives ab!!!

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Brzeziński: EU kann mit Sieg in der Ukraine Weltmacht werden

Der ehemalige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński rät der EU, sich massiv in der Ukraine zu engagieren. Dann habe sie eine Chance, den Status einer Weltmacht zu erlangen. Diese Motivation könnte hinter der Politik der EU stehen, die der Auslöser für die aktuelle Krise gewesen ist.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/03/05/brzezinski-eu-kann-mit-sieg-in-der-ukraine-weltmacht-werden/


Der normale Buerger hat garantiert keine Ambitionen auf eine Weltmachtstellung der EU. Und vermutlich die meisten Deutschen sowieso nienicht, weil sie die Nase noch voll haben vom Adolf! Das brauchen wir nicht.
Aber die Politiker gehen ihren eigenen Weg.....................und werden m. E. auf die Schnauze fallen dabei (und das waere gut so!).

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zitat: Tschicki
Brzeziński: EU kann mit Sieg in der Ukraine Weltmacht werden

Der ehemalige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński rät der EU, sich massiv in der Ukraine zu engagieren. Dann habe sie eine Chance, den Status einer Weltmacht zu erlangen. Diese Motivation könnte hinter der Politik der EU stehen, die der Auslöser für die aktuelle Krise gewesen ist.

Der normale Buerger hat garantiert keine Ambitionen auf eine Weltmachtstellung der EU. Und vermutlich die meisten Deutschen sowieso nienicht, weil sie die Nase noch voll haben vom Adolf! Das brauchen wir nicht.Die EU ist so weit weg von einer Weltmachtstellung wie die USA von ihrer Schuldentilgung!!!

Die EU soll erst einmal ihre eigenen internen Probleme lösen, bevor sie sich an die "Erziehung der Welt" macht.

Ich denke auch, dass EU und Amis vollkommen andere Vorstellungen von der Ukraine hatten und haben. Mag man die militärischen Interessen von Washington durchaus nachvollziehen können, so können in der EU nur wirtschaftliche Interessen und die Hoffnung im Osten Ruhe zu haben treibende Kräfte gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen welches Interesse die EU, insbesondere Deutschland, an einem Kräftemessen mit Russland hätte.

Mag sein, dass innerhalb der EU die Engländer anders denken. Aber die hatten eh noch nie ein Szenario durchsimuliert bei dem sie den Russen auf ihrer Insel gegenüber gestanden hätten. Lag ja schließlich noch immer die Atombombenabwurfzone namens "Deutschland" zwischen ihnen und den Russen. Vor dem Hintergrund wäre etwas weniger Londongrad auch nicht sooo schlecht.

Was die Beziehungen EU - Russland angeht, so kann eine Krise kein WIN-WIN-Szenario erzeugen. Schon jetzt hat Russland das wichtigste Pfand verloren: Vertrauen!!! Wer denkt denn jetzt noch darüber nach in Russland zu investieren oder auf Rechnung zu liefern, wenn man da derart obskur Verträge auslegt und ohne Rücksicht auf Verluste eigene Interessen durchboxt??? Bin mir sicher, dass die EU in den kommenden Jahren ihre Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland erheblich abbauen wird. Was will Putin denn dagegen machen???

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zitat: Tschicki
Aber die Politiker gehen ihren eigenen Weg.....................und werden m. E. auf die Schnauze fallen dabei (und das waere gut so!).Wenn Politiker auf die Schn.... fallen, dann leiden darunter meistens andere. Deshalb fände ich das nicht unbedingt sooo gut!!!

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

> Bin mir sicher, dass die EU in den kommenden Jahren ihre Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland erheblich abbauen wird. Was will Putin denn dagegen machen???

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zitat: Tschicki
Dass die EU sich u. U. unabhaengiger macht vom russischen Gas kann gut moeglich sein, vielleicht durch Gas aus dem Mittelmeer etc.
Russland hat oder baut wohl eine Gasleitung nach China (hab ich nun nur aus dem Hinterstuebchen vorgeholt, las aber mal darueber).Davon gehe ich auch aus, denn nun sucht Russland seine Partner im Osten. Ob sie mit denen besser klar kommen werden??? Die Chinesen werden sich jedenfalls nicht so einfach Land abnehmen lassen. Andererseits dürfte sich der "Westen" in den nächsten Jahren eh aus der Region weiter zurück ziehen. Da werden Russland, China und Indien eine schöne Spielwiese haben!!!

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zitat: Donald
Zitat: Tschicki
Dass die EU sich u. U. unabhaengiger macht vom russischen Gas kann gut moeglich sein, vielleicht durch Gas aus dem Mittelmeer etc.
Russland hat oder baut wohl eine Gasleitung nach China (hab ich nun nur aus dem Hinterstuebchen vorgeholt, las aber mal darueber).Davon gehe ich auch aus, denn nun sucht Russland seine Partner im Osten. Ob sie mit denen besser klar kommen werden??? Die Chinesen werden sich jedenfalls nicht so einfach Land abnehmen lassen. Andererseits dürfte sich der "Westen" in den nächsten Jahren eh aus der Region weiter zurück ziehen. Da werden Russland, China und Indien eine schöne Spielwiese haben!!! Wo hatte Russland bisher Land geklaut? Die Krim gehoerte mal zu Russland und nun isse eben wieder zurueck.
Die Russen wollen evtl. ein Stueck der Arktis, aber das wollen andere auch.

LG
Tschicki

Re: Chaos in Kiew - Wer die Tataren versteht, versteht die Krim!!!

Zitat: Tschicki
Wo hatte Russland bisher Land geklaut? Die Krim gehoerte mal zu Russland und nun isse eben wieder zurueck.Davor gehörte sie den Krimtartaren - aber wen interessieren die schon??? Wer interessiert sich schon für die wahre Geschichte, wenn es doch heute so viele "Neue Wahrheiten" gibt???

http://de.wikipedia.org/wiki/KrimtatarenZitat:
Das unter Zar Peter dem Großen erstarkte Russland betrieb eine aktive Zurückdrängungspolitik der Krimtataren, die im erheblichen Maße als Vergeltung motiviert war. Das Krim-Khanat wurde unter Katharina der Großen schließlich 1783 annektiert. Im nächsten Jahrhundert (das die Krimtataren selbst das „Schwarze Jahrhundert“ nennen) wurden viele russische Einwohner auf die Krim umgesiedelt und Teile des Landes der Krimtataren enteignet. Als Folge gab es in den 1790er und 1850er Jahren zwei große Auswanderungswellen der Krimtataren (in Teile des heutigen Rumäniens und Bulgariens, die damals zum Osmanischen Reich gehörten).Zitat:
Ab 1927 mit dem Beginn des stalinistischen Terrors wendete sich das Blatt, kulturelle Einrichtungen der Krimtataren wurden wieder verboten und die traditionelle arabische Schreibweise des Krimtatarischen wurde kurz nacheinander durch die lateinische und dann durch die kyrillische Schreibweise ersetzt. Das bedeutete den Verlust des Zugangs zur geschriebenen Tradition für die nachfolgenden Generationen. Nach Schätzungen kamen durch den Stalinschen Terror nahezu die Hälfte der Krimtataren ums Leben, etwa 150.000 Menschen.Und von Deutschland war sie auch schon mal besetzt!!! Leitet das jetzt irgendwelche "Rechte" für Deutschland her???