YES - Off Topic -Von Fan zu Fan

Schule-Studium-Bildung

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Max
Und: @Eclipse: Ist "Sozialwissenschaften" etwa das, was die "Bürokratiearbeit" eines eigenständigen Arztes ausmacht?Eigentlich nicht so sehr, es sei denn, das Thema Gesundheitsökonomie wird groß geschrieben...

Jaja, unnötige Fächer gibt es übrigens auch im Studium, ich zähle mal auf:

Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Prävention, Gesundheitsökonomie
Sozialmedizin
Medizin des Alterns und des alten Menschen (wird eh von Innere und Chirurgie abgedeckt)
Rehabilitation und Physikalische Therapie
Biometrie, Epidemiologie, med. Informatik (= Internetrecherche, Suche nach Publikationen, Parameter der Recherchequalität oder so ähnlich etc.)

Letztgenanntes Fach wird z.B. über drei Wochen unterrichtet, Innere nur 5 Wochen, HNO gar nur 1 Woche, Augenheilkunde ebenso, Dermatologie 2 Wochen...

Was es nicht gibt:

einen Radiologiekurs (Bildbefundung, da sind die meisten Kommilitonen absolut blind)
einen Sonographiekurs (Ultraschall, die meisten haben noch nie geschallt)
Nahtkurse (kann man in Chirurgie ja auch mal brauchen)
vernünftigen Unterricht am Krankenbett (5 - 10 Studenten teilen sich einen Patienten, der Rest wird in die Bibliothek geschickt zur Literaturrecherche.)

etc. pp.

Und wenn ich dann manchmal Prüfungsfragen sehe, in denen nach dem Wortlauf des Paragraphen 21 Dingsbumsgesetzbuch gefragt wird, sträuben sich mir die Nackenhaare, keine verfluchte Sau muss so was wissen,. aber ich habe noch nicht eine Frage gesehen, in der die Erstmaßnahmen bei akutem Myokardinfarkt durchgeprüft wurde, eher die Enzymdiagnostik von Pontius bis nach Pilatus...

Naja Max, ich habe wahrscheinlich etwas zu weit ausgeholt, aber das musste mal raus, so weißt du zumindest, was dich teilweise an Schwachsinn erwartet. Vieles ist hochinteressant (auch Herzinfarktenzyme ), aber verabschiede dich von dem Gedanken, dass das Studium besonders praxisorientiert sei, die erlernst du nur, wenn du an sehr gute Famulatur- und PJ-Stellen kommst.

Zitat: fox
Und Musik, Sport und Mathe noch dazu....am besten gleich alles abwählen.
Im übrigen halte ich Kunst für eines der wichtigsten Fächer überhaupt. Aber Bürokraten brauchen das natürlich nicht..... @ fox:

Es stellt sich mir die Frage, wieviel ich aus dem Kunstunterricht mitnehmen konnte und wieviel aus Fächern wie Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik, Naturwissenschaften, gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. Kunst war im Grunde nichts als Farbkleckserei (bei mir im wahrsten Sinne des Wortes ), nur Beschäftigungstherapie. Ich halte gewissen Berühurungspunkte mit Kunst durchaus für sinnvoll, sie ist schließlich ein Teil unserer Kulturgeschichte, doch die Besprechung von Kunstepochen, Werkschau, Bildinterpretation, Verknüpfung mit literarischen Inhalten etc., Beschäftigung mit Kulturgeschichte also, kommt zu kurz. Praktische Inhalte lockern das Fach zwar auf, aber ich denke, dass die großen künstlerischen Talente meinetwegen ihren Wahlpflichtkurs haben können, im Fach Musik gibt es auch Musik-AGs, in denen Instrumente erlernt werden und zusammen musiziert wird etc.. Eines der wichtigsten Fächer überhaupt ist Kunst aber ganz sicher nicht, das sind in allererster Linie die Kernfächer

(1) Deutsch, Mathematik

+

(2) Fremdsprachen, Naturwissenschaften

+

(3) gesellschaftswissenschaftliche Fächer

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Eclipse
[

@ fox:

Eines der wichtigsten Fächer überhaupt ist Kunst aber ganz sicher nicht, das sind in allererster Linie die Kernfächer

(1) Deutsch, Mathematik

+

(2) Fremdsprachen, Naturwissenschaften

+

(3) gesellschaftswissenschaftliche FächerKunst und Künstler haben die Welt nachhaltig verändert. durch Kunst wird die Welt verständiger farbenfroher reicher. Kunst kommuniziert schafft Brücken braucht Zeit, stelt Fragen und ist deshalb eines der wichtigsten Fächer überhaupt.
Allein das es die Bürokraten und Erbsenzähler so sehr "abgewirtschaftet" haben und es im Michelland so wenig Bedeutung hat spricht dafür dieses Fach zum PFLICHTFACH zu machen.
Deutschland war mal ein KULTURLAND (Film, Literatur, Musik) bevor es die Nazis dem deutschen Michel ausgetrieben hat. Das wirkt noch Jahrzehnte bis heute nach...

Deutsch? Wenn interessiert Deutsch in Frankreich, England, Amerika?

Mathematik? Die meisten sind doch Langeweiler!

Gesellschaftswissenschaftlich....tolle Ergebnisse....Money rules!

Kunst bringt nicht die schnnelle Kohle....Dieter Bohlen und "Genesis" schon....aber ist das Kunst?
Kunst ist eine Lebenseinstellung!

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: fox
Deutsch? Wenn interessiert Deutsch in Frankreich, England, Amerika?

Mathematik? Die meisten sind doch Langeweiler!

Gesellschaftswissenschaftlich....tolle Ergebnisse....Money rules! Sehr konsistente Argumente ...

Deutsch ist
auch Teil unserer Kulturgeschichte, es ist vollkommen latte, wen das in Amerika, Frankreich und England interessiert
außerdem bietet das Fach die Schlüsselqualifikationen (Lesen, Schreiben) für das Erlernen weiterer kognitiver Inhalte und die weiterführende Arbeit mit diesen
kann auch bei entsprechender Motivation und geeignetem Lehrer ein wunderbar philosophisches Fach sein
hat eine analytische Komponente (Interpretation)

Mathematik
ist nicht jedermanns Sache
bietet aber natürlich ebenfalls Schlüsselkompetenzen, die für die meisten Berufe und viele Studienfächer unbedingt notwendig sind.
schult analytisches Denken
war mein Lieblingsfach

Fremdsprachen
natürlich internationale Kommunikation mit all ihren positiven Auswirkungen, v.a. interkulturelle Verständigung/Verständnis
haben ebenfalls eine analytische Komponente

Gesellschaftswissenschaften
unsere Geschichte und die anderer, Handlungen der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart
Verstehen der Ursprünge unserer heutigen Gesellschaft (auch eine Aufgabe des Politikunterrichts und es sollte auch das Fach "Ökonomie" Eingang in die Unterrichtspläne finden, soweit nicht schon in einigen Bundesländern/Schulen der Fall)

Re: was ich weniger gut finde....

@fox: Kunst ist toll, klar.... aber nicht Kunstunterricht!

@Eclipse: Mathe ist auch mein Lieblingsfach. Danke für die Infos - theoretische praktische Sachen mag ich.


Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Max
@Eclipse: Mathe ist auch mein Lieblingsfach. Danke für die Infos - theoretische praktische Sachen mag ich. Es gibt auch viele theoretische Aspekte, die superinteressant sind (Ätiologie, Pathogenese etc.), es stellt sich nur bisweilen die Frage nach ihrem Sinn in der medizinischen Ausbildung bzw. ihrer Wertigkeit gegenüber anderen Fächern, und 6 Jahre sind knapper bemessen, als es prima vista den Anschein hat .

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Max
@fox: Kunst ist toll, klar.... aber nicht Kunstunterricht!

@Eclipse: Mathe ist auch mein Lieblingsfach. Danke für die Infos - theoretische praktische Sachen mag ich. Es kommt auf den Kunstunterricht an....oder willst Du Deutsc hunterricht von Bushido?

Re: was ich weniger gut finde....

@ Eclipsed.....sicher sehr richtig. Aber was war zuerst da. Die Henne oder das Ei?

Künstlerische Ausdrucksformen gibt es seit den Neandertalern (Höhlenmalerei). Demokratische Ausdrucksformen wurden erst durch einen Buch- und Druckkünstler (Gutenberg) reproduzierbar.

Einen durchschnittlichen Kunstunterricht verbessert man nicht indem man ihn abschafft. (genauso wenig wie den beschissenen Informatikunterricht an deutschen Gymnasien) Man sieht nur daran welchen Stellenwert er bei uns besitzt....dabei ist es längst bewiesen das künstlerische ausdrucksformen (u.a auch Musik ) durchaus auch therapeuthische Funktionen haben. Oder sind Psycholohen keine Ärzte

Re: was ich weniger gut finde....

Psychologen sind nicht immer, aber die "materielle Kunst" wie die "ideelle Kunst" Kunst.
Im Unterricht legt man zu sehr wert auf Wasserfarben und man wird in seiner Kreativität zu sehr eingeengt.

Man sollte ein altes Schwarzweißbild abzeichnen und im Hintergrund "Pop-Art" dazusetzen... womit die Popart? Mit Farbkasten, klar.
Weil ich allerdings knallige Farben nicht mag, habe ich lieber mit Wasser verdünnt und geometrische Formen mit marmorierten Farben gefüllt, wobei in jeder Figur eine andere Farbe war.
Freiform in definierten Formen.... es wurde als "sehr experimentell und zu schwammig, gut(-) [2-]" bewertet.


Merke: steril das machen, was der Lehrer sagt - so kriegt man die besseren Noten.


Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: fox
Künstlerische Ausdrucksformen gibt es seit den Neandertalern (Höhlenmalerei). Demokratische Ausdrucksformen wurden erst durch einen Buch- und Druckkünstler (Gutenberg) reproduzierbar.

Einen durchschnittlichen Kunstunterricht verbessert man nicht indem man ihn abschafft. (genauso wenig wie den beschissenen Informatikunterricht an deutschen Gymnasien) Man sieht nur daran welchen Stellenwert er bei uns besitzt....dabei ist es längst bewiesen das künstlerische ausdrucksformen (u.a auch Musik ) durchaus auch therapeuthische Funktionen haben. Oder sind Psycholohen keine ÄrzteNein, Psychologen sind keine Ärzte, das sind Psychiater, nur letztere dürfen in etwa Psychopharmaka verordnen .

Entwerfe doch bitte mal das Bild einer deiner Ansicht nach idealen Schule, plus Fächergewichtung.

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Max
Psychologen sind nicht immer, aber die "materielle Kunst" wie die "ideelle Kunst" Kunst.
Im Unterricht legt man zu sehr wert auf Wasserfarben und man wird in seiner Kreativität zu sehr eingeengt.

Man sollte ein altes Schwarzweißbild abzeichnen und im Hintergrund "Pop-Art" dazusetzen... womit die Popart? Mit Farbkasten, klar.
Weil ich allerdings knallige Farben nicht mag, habe ich lieber mit Wasser verdünnt und geometrische Formen mit marmorierten Farben gefüllt, wobei in jeder Figur eine andere Farbe war.
Freiform in definierten Formen.... es wurde als "sehr experimentell und zu schwammig, gut(-) [2-]" bewertet.


Merke: steril das machen, was der Lehrer sagt - so kriegt man die besseren Noten.Es gibt gute Wasserfarbkästen...man muß nur wissen welche (z.B.
Caran d-Ache (so ist es auch bei den Instrumenten. Qualität kostet Geld.....)...guter Unterricht auch...



Ist eine 2- eine schlechte Note?

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Max
Merke: steril das machen, was der Lehrer sagt - so kriegt man die besseren Noten.Sehr richtig...

Eines meiner Bilder wurde in der Schule aufgehängt, ich habe da im Grunde genommen nur so aus Jux und Dallerei einen gelben Kreis mit mehrfarbiger Korona nebst Schweif vor einem Hintergrund in Rottönen gemalt... glatte 1, ich kapier' bis heute nicht, was der Typ daran so prall fand .

Naja, und in einer Kunstklausur ging es um eine Stuhlinterpretation... Meine Kunstnote war mir so was von latte, ich wusste zunächst nicht, was ich da bitte schreiben soll und habe dann kurzentschlossen den tollsten Irssin hingepfeffert und mich innerlich totgelacht... Tja, zwei Wochen später durfte ich meinen Aufsatz vorlesen und hatte höchste Mühe, mir das Lachen angesichts meines Geschreibsels und des begeistert-fanatischen Blickes meines Lehrers zu verkneifen...

Naja, letztlich wuirden es dann in Kunst doch nur Dreier, was meiner höchst mangelhaften mündlichen Beteiligung zu verdanken ist, aber in der 7. + 8. Stunde ist man ja auch rechtschaffen KO .

@ fox: Man kennt sich aus mit Kunst? Kunstlehrer in etwa wehren sich ja auch mit Händen und Füßen gegen die Abschaffung ihres Faches an den Schulen, kein Wunder, viele berufliche Alternativen hat man ja nicht wirklich, zumindest nicht solche mit so guter Absicherung...

Re: was ich weniger gut finde....

Zitat: Eclipse
Zitat: Max
Merke: steril das machen, was der Lehrer sagt - so kriegt man die besseren Noten.Sehr richtig...

Eines meiner Bilder wurde in der Schule aufgehängt, ich habe da im Grunde genommen nur so aus Jux und Dallerei einen gelben Kreis mit mehrfarbiger Korona nebst Schweif vor einem Hintergrund in Rottönen gemalt... glatte 1, ich kapier' bis heute nicht, was der Typ daran so prall fand .

@ fox: Man kennt sich aus mit Kunst? Kunstlehrer in etwa wehren sich ja auch mit Händen und Füßen gegen die Abschaffung ihres Faches an den Schulen, kein Wunder, viele berufliche Alternativen hat man ja nicht wirklich, zumindest nicht solche mit so guter Absicherung......besonders wenn man unflexibel ist. An Sonderschulen gibt es das Unterrichtsprinzip "Gestalten und Lernen", welches nun auch in den Bildungsplänen Einzug hält. Hier hat sich bereits die Erkenntniss breit gemacht das künstlerische Ausdrucksformen in Zukunft fächerübergreifend eingesetzt werden. Aber für viele ist dieser Zug leider abgefahren. Reformpädagogig, Freinet-Druckerei.....selbstbestimmtes Lernen? Fremdwörter an den deutschen Lernfabriken....dann doch lieber achtjähriges Gymnasium. Friss oder stirb!
Und zur Absicherung....es gibt wohl wenige Fachlehrer die auch in der freien Wirtschaft bestehen können. Z.B als Designer, Musiker, Produzenten, Drucker, Webgrafiker.....ich bin den umgekehrten Weg gegangen!
Dafür "verdiene" ich auch nicht soviel wie ein Arzt. Denen ich durchaus ein sehr gut bezahltes Auskommen könne.