Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Außenpolitik

Daten und Fakten zum Nahen und Mittleren Osten

Re: Münzers Herrenzitat - Sein und Sollen

Hi bjk

Zitat: bjk
Zitat: zystein
"Die Herren tun es selbst, dass ihnen der kleine Mann Feind wird."... hi zystein, Du hast, denke ich, hier sowohl eine richtige und eine falsche Aussage getan
... richtig ist: die, die sich da oben dünken, machen sich uns, die sie da unten dünken, selber zum Feind...Der Ausspruch stammt - "natürlich" - nicht von mir, sondern von Thomas Münzer. Korrekt soll er es so und in folgendem Kontext gesagt haben:
Zitat:
...Die Grundsuppe < alter Kraftausdruck; Inbegriff alles Schlechten> des Wuchers, der Dieberei und Räuberei seien die Fürsten und Herren; sie nehmen alle Kreaturen zum Eigentum, die Fische im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden. Und dann predigen sie gar noch den Armen das Gebot: Du sollst nicht stehlen, sie selber aber nehmen, wo sie's finden, schinden und schaben den Bauer und den Handwerker; wo aber dieser am Allergeringsten sich vergreife, so müsse er hängen, und zu dem allen sage dann der Doktor Lügner: Amen.
"Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun, wie kann es in die Länge gut werden? Ach, liebe Herren, wie hübsch wird der Herr unter die alten Töpfe schmeißen mit einer eisernen Stange! So ich das sage, werde ich aufrührisch sein. Wohl hin!"Nachzulesen u.a. hier: http://www.mlwerke.de/me/me07/me07_342.htm

Zitat: bjk
... falsch ist: es gibt keine Herren!
... es sei denn, wir lassen solche zu, die sich uns gegenüber als Herren dünken!Wie kommst du auf eine solche Zustandsbeurteilung? Hast du Beispiele, Belege?

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Sein und Sollen. Die Aussage "Keine Herren" verstehe ich als ein Ausdruck des Sollens.
Sonst wäre ja gar das Motto "kein Pfaff kein Staat kein Herr kein Sklave" am Ende als "mission accomplished" mißzuverstehen...

mfg
zystein

PS:
Mir stellt sich immer wieder eine ganz andere Frage bei dem Ausspruch "Die Herren machen es selbst...": Nämlich, ob das reicht?...
Und was unterscheidet uns so wesentlich von französischen Verhältnissen? Wenn es wirklich "Obrigkeitsgläubigkeit" ist, sind die Franzosen wirklich weniger obrigkeitsgläubig?
Für aktuell, ja zeitlos gültig und typisch halte ich den nächsten Satz: "Die Ursache des Aufruhrs wollen sie nicht wegtun, wie kann es in die Länge gut werden?" Heute würde man vielleicht eher sagen: "Sie wollen die Schere nicht schließen, sondern reißen sie immer weiter auf, welche Perspektive soll das haben?"

Re: Daten und Fakten zum Nahen und Mittleren Osten

Zitat:
es sei denn, wir lassen solche zu, die sich uns gegenüber als Herren dünken!
... und dann verdienen wir es nicht besser!so ist es!

es ist ein desaster, daß sich da anzubahnen scheint
aber im gewissen sinne ist dieser Mist auf dem Kollektiv gewachsen
und ideologische Denke führt da nicht raus.

Gruß

Riker

Re: Daten und Fakten zum Nahen und Mittleren Osten

Zitat: Riker
Zitat:
es sei denn, wir lassen solche zu, die sich uns gegenüber als Herren dünken!
... und dann verdienen wir es nicht besser!so ist es!

es ist ein desaster, daß sich da anzubahnen scheint
aber im gewissen sinne ist dieser Mist auf dem Kollektiv gewachsen
und ideologische Denke führt da nicht raus.

Gruß

Riker...eh nicht, kein Zweifel, ich stimme zu. "Vernünftige" Argumente allein helfen da nicht weiter, weil das Problem imho nicht auf Vernunft beruht.
Ganz abgesehen davon, dass wir wohl alle hier das Verhältnis von Herrschaft und Unterdrückung - zumindest theoretisch - als ein dialektisches Verhältnis begreifen.
Zitat:
...und ideologische Denke führt da nicht raus.Also bist du übermorgen auf der DGB-Demo mit dabei?

Wie kommst du eigentlich auf "ideologische Denke"? Kannst du das mal erläutern?

Vielleicht weil die Zitaterläuterung aus einer ML-Quelle stammt?
Hätte ich auf die Schnelle eine "Anarcho-Quelle" zur Hand gehabt, hätte ich die angeführt...
Bei wiki ist ja auch einiges nachzulesen, allerdings nicht der Zitat-Kontext. Also keine Sorge, ich bin kein oder bezeichne mich nicht als "MLer"... sondern bin geworden und werde eher ein "undogmatisch-kritischer-nicht-nur-politischer sondern-auch-wirtschaftlicher-Radikaldemokrat".

@ lieber bjk,
es ist wohl sinnvoller und ich möchte dich an dieser Stelle bitten, diesen Seitensprung in Babas Thema "Unterschicht-Beck" zu verschieben, das sie erfreulicherweise aufgegriffen hat. Werde mich dann per Anschluss und Querverweis auf das hiesige Thema beziehen.
(Hatte eigentlich nicht mit "Einlassungen" diesbezüglich und an dieser Stelle gerechnet..., es ist nur so, dass man imho gar nicht oft genug darauf hinweisen kann, wie jede Militär- bzw. Rüstungsausgabe direkte soziale Schatten wirft, die ich - aus meiner Sicht jedenfalls - nicht gutheißen kann.)

Re: Münzers Herrenzitat - Sein und Sollen

Hallo zystein,

hab dir im unterschichten-spd-Beck-thread geantwortet

gruß

riker

Israels Provo-Attacken - Klappe die Zweite

High Noon im Mittelmeer trifft es ziemlich gut.

Tja, schon wieder.
Da hätte "man" (Olmert und Co) es fast geschafft, einen (Gegen-)"Angriff" auf israelische Kriegshandwerker durch deutsche Kriegshandwerker zu provozieren.
Um dann Deutschland mit seinen eigenen Waffen und in historischer Verantwortung zu schlagen, oder wie???
Das obige Szenario - von dem ich sehr hoffe, dass es maßlos übertrieben ist - scheint also gar nicht so vollkommen aus der Luft gegriffen. Ein Gutes hat es ja: Dass ausgerechnet "unsere" konservative Führung die "Vorzüge" des perfiden Olmert-Ensembles erschnuppern darf...

Für die ist "1701" offenbar nur eine längst vergangene Jahreszahl.

Olmert erweitert sein "Ensemble" nach rechtsaußen

Israels Premier Olmert erweitert sein "Ensemble" nach rechtsaußen

Zitat:
Avigdor Lieberman, der rechtspopulistische Chef der Partei „Israel Beitenu“ („Israel ist unser Haus“), soll mit elf Abgeordneten die Koalition im Parlament verstärken. http://www.handelsblatt.com/news/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1154089/default.aspx/index.html

...was er nun tut!!
Wer jetzt immer noch Probleme hat, Israels Regierung "einzuschätzen", dem ist nicht mehr zu helfen.

Koalitionspolitiker stellen Libanon-Einsatz in Frage (Spiegel)
Zitat:
"Teuerste Seeübung", "ineffektiv", "ausweglose Situation" - die Kritik am Libanon-Einsatz der Bundeswehr wird immer stärker. ...

Der SPD-Außenpolitiker Niels Annen kritisiert vor allem Israel. Er sagte der "Berliner Zeitung", Israel dringe regelmäßig in den libanesischen Luftraum ein. Dies seien "Provokationen, die den Waffenstillstand gefährden". Verteidigungsminister Franz Josef Jung müsse dies auf seiner Israel-Reise am Wochenende deutlich ansprechen. ...

Antideutscher Meinungsterror in Wuppertal

gelesen in: http://de.indymedia.org/2011/05/307082.shtml


Breiter Protest gegen Hamas in Wuppertal


VIA 06.05.2011 16:48

- Am kommenden Samstag (07. 05. 2011) soll in Wuppertal eine europaweite Konferenz, des Palestinian Return Center stattfinden. Das Return Center, ist eine der antisemitischen Hamas nahestehenden Organisation mit Sitz in London. Bei der letzt jährigen Konferenz in Berlin traten mehrere Hamas-Aktivisten auf und auch in Wuppertal ist mit antisemitischen und islamistischen Redebeiträgen zu rechnen.
Gegen die Konferenz mobilisiert mittlerweile ein breites Spektrum vom autonomen bis ins bürgerliche Spektrum zu verschiedenen Aktionen.
Antinationale Linke wollen sich morgen früh um 9:30 Uhr vor der Uni-Halle, in der die Konferenz stattfindet treffen, um ihre Kritik direkt an die Konferenzteilnehmer zu richten.
In ihrem Aufruf wird sich zwar von einer Solidarität mit Israel abgegrenzt, der antisemitische und terroristische Gehalt der Hamas kommt aber auch klar zur Sprache und wird verurteilt.


Um 10:30 Uhr beginnt eine weitere Kundgebung in der Nähe der Uni-Halle, diese wird von der Gruppe-FEKA veranstaltet und positioniert sich auch klar zur Solidarität mit Israel.
Bei dieser Kundgebung geht es vor allem darum, sich den anreisenden AntisemitInnen direkt in den Weg zu stellen und deutlich zu zeigen, dass es in Wuppertal keinen Platz für islam-faschistische Propagandashows gibt.

Am Nachmittag (15 Uhr) findet eine weitere, eher bürgerliche Kundgebung, des Mideast Freedom Forums Berlin auf dem Kerstenplatz in Wuppertal-Elberfeld statt. Hierbei wird es verschiedene Redebeiträge unter anderem von der Else Lasker-Schüler Gesellschaft geben.



Für aktuelle Informationen zu den Kundgebungen, einen ausführlichen Pressespiegel usw.:
 http://antisemitischekonferenzstoppen.blogspot.com

(Islam-)Faschisten bekämpfen, mit allen Mitteln, auf allen Ebenen!
  http://antisemitischekonferenzstoppen.blogspot.com



.........

Link, der bezeichnend für die antideutsche Unterwanderung in der PDL ist: http://bak-shalom.de/index.php/die-linke-uber-israel/

hier noch die Unterstützerliste zur antideutschen Hetzaktion in Wuppertal, der obige Hetzartikel ist übrigens mittlerweile auf indymedia gelöscht:
"Mideast Freedom Forum Berlin
Bündnis gegen Antisemitismus Universität Duisburg Essen
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
Gruppe FEKA (Für einen konsequenten Antifaschismus)
Freund_innen der befreiten Gesellschaft
Pro-Israel-Initative Neveragain (Siegen)
salon des communistes - Düsseldorf
Assoziation gegen Antisemitismus und Israelfeindschaft NRW
Gruppe et2c (Münster)
Emanzipatorische Lüdenscheider AntifaschistInnen [ELA]
Webblog Lizas Welt
Infoportal Wuppertal
Antifa-Cafe Wuppertal
Antifaschistische Initative Wuppertal
Freundeskreis Beer Sheva
Linke Liste an der Ruhr Universität Bochum "




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson

Re: Antideutscher Meinungsterror in Wuppertal

gelesen in: http://de.indymedia.org/2011/05/307243.shtml


Felicia Langer auf der Palästineserkonferenz

atomic300 09.05.2011 17:26


Die iaraelische Menschenrechtsaktivistin Felicia Langer redete auf der P. Palästinenser Konferenz in Wuppertal am 7. Mai 2011

Am 7. Mai fand in Wuppertal die 9. Konferenz der Palästinenser in Europa statt. Auch die israelisch-deutsche Menschenrechtsaktivistin Felicia Langer ( http://de.wikipedia.org/wiki/Felicia_Langer ) sprach auf der Konferenz zur Menschenrechtslage der Palästinenser und der israelischen Politik. Ihre Rede findet sich im Internet veröffentlicht wieder:  http://www.arendt-erhard.de/deutsch/palestina/Stimmen_deutsch/langer_felicia_rede_9.-Konferenz_palaestinenser_in_europa_wuppertal.htm

Im Vorfeld der Konferenz gab es verschiedene Gruppen, die sie wegen angeblicher Hamasnähe und Antisemitismus verhindern wollten. Auch auf Indymedia wurde gegen diese Konferenz agiert und zu Aktionen dagegen aufgerufen. Trotzdem hat die Stadt Wuppertal, der im Vorfeld eine Rednerliste vorlag, diese Konferenz ungestört stattfinden lassen. Aus ihrer Sicht waren die Vorwürfe unbegründet.

Auf verschiedenen Internetseiten wird die Konferenz unterschiedlich beurteilt. Die Palästinesische Gemeinde in Deutschland (PGD) hat eine Verleumdungskampagne und unredliche Presseberichtserstattung bereits im Vorfeld als unredlich zurückgewiesen.


- - - - - - - - - -


gelesen in: http://www.arendt-erhard.de/deutsch/palestina/Stimmen_deutsch/langer_felicia_rede_9.-Konferenz_palaestinenser_in_europa_wuppertal.htm

Felicia Langers Rede auf der 9. Konferenz der Palästinenser in Europa am 7.5.2011 in Wuppertal



Sehr geehrte Organisatoren der 9. Konferenz der Palästinenser in Europa,

ich begrüße Sie herzlich und danke Ihnen für die Einladung und die Möglichkeit, ein Gastwort sagen zu dürfen und mit Ihnen zusammen sein zu können.

Ana saïda dschiddan wa katir mamnuna akun ma’akum.
Uhayyikum dschamie’an tahia qalbiah!


Liebe Freunde,

ich war als Kind und Jugendliche ein Flüchtling, und das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge ist mir sehr nah. Israel hat circa 800.000 Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben und circa 530 Dörfer zerstört. Eine echte ethnische Säuberung. Wie das funktionierte, berichtete einer der Offiziere, Yitzhak Pundak (Haaretz 2004, Ilan Pappé, S. 25): „Es gab 200 Dörfer (an der Front) und sie sind verschwunden. Wir mussten sie zerstören, sonst hätten wir hier (im Süden Palästinas) Araber gehabt wie in Galiläa. Wir hätten eine weitere Million Palästinenser gehabt.“ Das ist der genetische Code der Zionismus. Und das ist die NAKBA der Palästinenser, die Israel leugnet. Das Völkerrecht ist in der Sache klar. In einer Resolution der Vollversammlung der UNO (Nr. 194(III) vom 11. Dezember 1948) findet sich der Beschluss, „dass Flüchtlingen, die in ihre Heimat zurückkehren und in Frieden mit ihren Nachbarn leben wollen, die Rückkehr zum frühestmöglichen Zeitpunkt erlaubt werden soll; dass eine Entschädigung gezahlt werden soll für das Eigentum derer, die sich nicht zur Rückkehr entschließen, sowie für den Verlust oder die Beschädigung von Eigentum, für die nach Völkerrecht und Billigkeitsrecht die Regierungen oder zuständigen Behörden Wiedergutmachung leisten sollen“. (Ilan Pappé. S. 306)

Diese historische Resolution wurde nur einen Tag nach der berühmten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO verabschiedet. Artikel 13(2) dieser Erklärung besagt, dass jeder das Recht hat, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.
Israel ignoriert seit Jahren UNO-Resolutionen, auch die eben erwähnte, und man muss die Welt bewegen, sich einzumischen, Druck auf Israel auszuüben. Auch Deutschland ist hier gefordert, den Verstoß Israels gegen die Menschenrechte, die universell sind, anzuprangern.

Im Jahre 1950 habe ich nach meiner Einwanderung nach Israel im Rahmen von Familienzusammenführung  das erste Mal die zerstörten Dörfer der Palästinenser gesehen und über das Schicksal der Flüchtlinge erfahren. Das prägt mich bis zum heutigen Tag. Ich habe damals begriffen, dass Frieden nur möglich sein wird, wenn wir unsere Schuld bekennen und das Recht der Flüchtlinge auf Rückkehr als ein elementares Menschenrecht anerkennen.

Aber Israel hat weiter erobert, zerstört - und entrechtet die Palästinenser, auch die in Israel, die israelische Staatsbürger sind, und hat alle Friedensinitiativen und Bemühungen abgelehnt. Israel hat dabei zweifelhafte Rekordzahlen erreicht: 44 Jahre kolonisatorische Besatzung, 20 Jahre leere, trügerische Friedensgespräche, und die Liste der Rekorde ist noch lang…

Auf den Ruinen der drei palästinensischen Dörfer Yalu, Beit Nuba und Amwas, von der israelischen Armee 1967 zerstört, habe ich den Schwur abgelegt, die Rechte der Palästinenser bedingungslos zu verteidigen.

Nach der Besatzung von 1967 habe ich das Leid und auch den Kampf gegen die Entrechtung der Palästinenser als Zeitzeugin und als Augenzeugin kennen gelernt. Die Gefolterten, die Verletzten mit gebrochenen Beinen und Armen, dem Befehl Yitzhak Rabins entsprechend; die toten palästinensischen Jugendlichen, Opfer der ersten Intifada, und die hunderten von Verhafteten sind Teil meines Lebens geworden. So wie die Enteignung des Landes der Palästinenser für die israelischen völkerrechtswidrigen Kolonien, sogenannte „Siedlungen“. Jahrelang habe ich juristisch gegen den Landraub gekämpft, aber vergeblich. Wenigstens konnten wir das verrottete Rechtssystem der Besatzer entlarven.

Die Besatzer wollten der Jugend Palästinas die Zukunft stehlen, den Mut und die Hoffnung. Sie sind gescheitert. Man kann diese Jugend heute beobachten, wenn sie für die Einheit der Palästinenser kämpft, für die Einigung zwischen Fatah und Hamas, was ich von Herzen begrüße! Sie kämpft auch gegen die Apartheidsmauer, zusammen mit ausländischen Solidaritätsgruppen und der israelischen Friedensbewegung. Der Kampf dieser Palästinenser ist gewaltfrei, aber nicht so die Reaktion der israelischen Armee, die gewalttätig und aggressiv ist, in Bi’ilin, Ni’ilin, in Ost-Jerusalem und überall. Wir werden auch nie die Menschen in Gaza vergessen, die unter einer unmenschlichen Blockade leiden. 1 ½ Millionen Menschen im größten Freiluftgefängnis der Welt, noch in Trümmern nach dem letzten israelischen Massaker (vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009), der sogenannten Operation „Gegossenes Blei“, mit 1.444 palästinensischen Todesopfern, Tausenden Verwundeten,
Hunderte von ihnen Kinder und Jugendliche, die meisten Opfer Zivilisten. Dazu eine gezielte Zerstörung der Infrastruktur.

Liebe Freunde, wir haben das Glück, uns heute hier zu treffen, während im Nahen Osten sich der arabische Frühling ausbreitet. Ein epochales Ereignis, das uns alle betrifft, das uns erfreut und ermutigt.

Mein palästinensischer Adoptivsohn Sami, der in den USA lebt, schrieb mir am 2. Februar 2011 die folgenden Zeilen unter dem Titel „Born again!“:
Our mother, the feelings amongst Arab-Americans, whether from Palestine, Syria, Tunisia, Lebanon, Iraq is one of “Born Again!” It is just amazing to see these people a few weeks ago and today! People feel like they were in a deep sleep. Your dedicated and hard work and standing steadfast to principles of justice and equality and freedom through all these decades were not in vain! Let us hope that Egypt and Tunisia lead the way for the people of the region to live in democracy and freedom. I wrote to an Egyptian friend in Cairo telling her that “I feel like an Egyptian!” Her response was: “Yesterday we were all Tunisians; today we are all Egyptians, but WE ARE ALWAYS PALESTINIANS!”

Die Demonstranten in Kairo haben keine palästinensischen Fahnen getragen, aber in ihren Herzen hatten und haben sie Palästina! Israel muss sich damit abfinden, dass seine freundlichen bezahlten Tyrannen nunmehr der Vergangenheit angehören. Die arabischen Völker werden die Entrechtung der Palästinenser durch Israel, mit Hilfe der USA und Europa, nicht dulden!

Die Alternative zu Frieden mit Gerechtigkeit, was auch für das israelische Volk ein Segen wäre, ist eine Existenz als israelische Insel der Apartheid in der Region Nahost. Das sagt auch unsere Friedensbewegung und Menschen mit Gewissen überall auf der Welt.

Liebe Freunde, der Kampf geht weiter, und ich bin immer mit Ihnen!

Elkifah mustamer, wa ana daïman maakum!
Schukran dschasilan!

Danke!

Felicia Langer


organisiert von der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland (PGD) unter dem Motto „Die Generation der Rückkehr kennt ihren Weg“.






Felicia Langer am 09.06.2007 in Berlin auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche

Foto entnommen aus dem Fotobericht im 3. Artikel des Threads unter http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/2/16997462





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson

Re: Antideutscher Meinungsterror in Wuppertal

Zitat: bjk
Link, der bezeichnend für die antideutsche Unterwanderung in der PDL ist: http://bak-shalom.de/index.php/die-linke-uber-israel/Hallo Bernd,
ich möchte in dem Zusammenhang eine Kritik anbringen, die mir schon lange auf den Nägeln brennt. In dem Artikel heisst es:

Zitat: Link
Parallel zu den Feierlichkeiten Israels ist dieses Jahr zugleich der 75. Jahrstag der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der damalige Beginn der Verfolgung und Diskriminierung der Jüdinnen und Juden, angefangen mit den Nürnberger Rassegesetzen, die in Pogromen und schließlich in die systematische, fabrikmäßige Ermordung von 6 Millionen europäischer Jüdinnen und Juden mündete.Ich findes es nicht gut, in dem Zusammenhang immer nur auf die jüdischen Mitbürger zu verweisen. Das hat was von MIssachtung der anderen Opfer des Nationalsozialismus an sich. Ich will nicht behaupten, dass es wirklich so gemeint ist, aber es wirkt so. Und dann finde ich es auch schlimm, dass da immer von "Juden" die Rede ist. Der Punkt ist dabei, dass damit eine BEsonderheit herausgestellt wird, die sie in eine gewisse Distanz zum deutschen Volk bringt. Auch in diesem Fall ist es ganz sicher nicht so gemeint (ich habe keinerlei Anlass, der PdL Rassismus zu unterstellen), aber es hat eben diesen Beigeschmack. Beide Punkte lassen sich dadurch vermeiden, dass man von der Ermordung von Mitbürgern redet. Diese Sprachregelung hat auch den Vorteil, dass sie das ungeheuerliche Verhalten des damaligen deutschen Staates viel stärker in den Fokus stellt, denn ein Staat, der seine eigenen Staatsbürger (und zwar egal, welches Glaubens oder welcher Überzeugung) umbringt, wird viel stärker als verbrecherisch charakterisiert als einer der (vermeintlich fremde) "Juden" umbringt. Ich würde mich freuen wenn diese Gedanken in der Linken (nicht nur der PdL) mal diskutiert würden.
Nix für ungut
Peter

Re: Münzers Herrenzitat - Sein und Sollen

Ich muss wiedermal eine Lanze für den preussischen General von Clausewitz brechen. In dem angeführten Vortrag von Gregor Gysi heisst es unter Berufung auf Clausewitz:
Zitat: Gregor Gysi
Der moderne Begriff des Krieges, der bei Clausewitz seine volle Ausformung erhielt, bestimmt den Krieg bekanntlich als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Der Krieg ist somit nicht der Gegenbegriff zur Politik. Das Politische am Krieg ist tatsächlich die Fortexistenz eines politischen Zwecks. Der Zweck des Krieges ist ein scheinbar doppelter: erstens den Feind zu schwächen, um ihn so einem Friedensabschluss geneigter zu stimmen (deswegen ist jeder Krieg vermeintlich eine "Friedensmission"), zweitens die Bedingungen zu verbessern, unter denen die in den Krieg führenden Zwecke verwirklicht werden können.Dazu ist zu sagen, dass die beiden Formen von Clausewitz zusammengefasst werden in dem Begriff "dem Gegner das Gesetz geben". Das heisst, Ziel des Krieges ist es, den Gegner zur Erfüllung der eigenen Forderungen zu zwingen.
Clausewitz hat aber keineswegs den Krieg als legitimes Mittel der Politik beschrieben, wie dies oben im Anschluss an die gängige Interpretation behauptet wird. Der Satz "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" bedeutet also keine Legitimation, sondern nur die Feststellung, dass jeder Krieg eine politische Vorgeschichte hat, die er fortsetzt. Clausewitz war kein Kriegshetzer. Er gehörte neben Scharnhorst zu den ihrer Zeit weit voraus denkenden Militärtheoretikern, die für eine Volksbewaffnung eintraten. Eine solche Form der Streitkräfte ist aber für Angriffskriege denkbar ungeeignet. Ich empfehle also, Clausewitz mal unvoreingenommen zu lesen, denn von dem kann man wirklich lernen.
Peter