Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Innenpolitik

Friedman-Skandal

Friedman-Skandal

Michel Friedman und die Unschuldsvermutung

Unschuldsvermutung für Michel Friedman???!

1. Selbstverständlich im Rahmen des Rechtsstaates, nicht weniger, aber auch nicht mehr!! Dabei bleibt die Schuldfrage offen! Das heißt, daß Schuld nicht bewiesen, aber keineswegs auszuschließen ist!!!

2. Das angemaßte 'Amt' einer moralischen Instanz, bis zum Übermaß an Arroganz und Hybris strapaziert auf Kosten von TV-Gästen, politischen Gegnern (und sonstigen Herrn Friedman unliebsamen Personen), ist MF (aufgrund der bekannt gewordenen Tatsachen und unabhängig von juristischer Schuld oder Unschuld) für immer los!!

Und das ist auch gut so!! Denn der Herr Friedman war nie ein aufrichtiger, fairer Moralist, sondern ein von eigenen Interessen geleiteter selbsternannter Inquisitor! Er hatte sich eine Rolle angemaßt, die ihm einfach nicht zustand. Und er glaubte sich (wie andere Größenwahnsinnige vor dem steilen Fall und harten Aufprall) nahezu unantastbar.

Dies wurde verstärkt dadurch, daß aus den bekannten politischen Gründen es kaum Jemand wagte in der Öffentlichkeit, ihm entgegenzutreten. Und allen etablierten Personen der BRD war nach dem Falle Möllemann klar, wie riskant es hierzulande ist, sich mit Friedman und seinen Kreisen anzulegen!

3. Und haben MF und seine jetzigen (die Unschuldsvermutung betonenden!) Unterstützer (ganz zu schweigen von den sonstigen herrschenden Kreisen in Medien und Politik) früher immer die rechtsstaatlich gebotene Unschuldsvermutung hochgehalten, besonders bei ihrer politischen Richtung unliebsamen Personen und Ereignissen???

Siehe Sebnitz-Skandal, siehe Brandanschlag auf Asylantenheim in Lübeck und ähnliche Vorgänge! (Auch zu Mölln und Solingen wurde längst und baldigst vorverurteilt schon nach Stunden und Tagen, bevor irgendein Tatbeweis, der auch danach nicht gefunden werden konnte!!!, zur Verfügung stand!)

Da wurde doch von MF und Konsorten und bis in höchste Staatsspitzen

(Bundespräsident Herzog, BRD-Starjurist und ehemaliger Präsident des Bundesverfasungsgerichtes!!!, äußerte am Folgetag des Lübecker Anschlages bereits Vorverdächtigungen und Vorverurteilungen an vermeintlich rechtsnationale Täter, Bundeskanzler Schröder empfing die üble Falsch-Verdächtigungen zum Schwimmbadtod ihres kleinen Sohnes, angeblich ermordet durch dortige Neonazis, in die Welt setzende Sebnitzer Apothekerin, eine linke SPDlerin)

mitnichten zur Unschuldsvermutung aufgerufen, im Gegenteil wurden schnellstens Schuldkampagnen, Lichterketten und Konzerte "Rock gegen Rechts" durchgezogen, als die Beweislage noch völlig offen war!!!
Antworten mit Zitat

Re: Friedman-Skandal

Die "Rhein-Zeitung" vom 19. Juni schreibt:

"Am Mittwoch waren neue Mutmaßungen im Zusammenhang mit Friedmans angeblichem Kokainkonsum aufgetaucht. Danach sollen bei einem Akten-Diebstahl bei der GSG 9 im März in Berlin ausgerechnet die Unterlagen über jenen Mädchenhändler-Ring verschwunden sein, in dem Friedman angeblich mit Prostituierten Kontakt hatte. Bestätigt sind diese Vorwürfe bislang nicht.

Die schwerwiegendsten Gerüchte ranken sich inzwischen um das Verhalten der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Kenner der Frankfurter Szene sollen gesagt haben, daß Friedman sich dort wegen seiner gesellschaftlich bedeutenden Position als Vizepräsident des Zentralrates der Juden sicher gewesen sei. Trotz seines von vielen registrierten oder zumindest vermuteten Kokainkonsums würde niemals gegen ihn ermittelt werden."

Re: Friedman-Skandal

Wo räumte denn MF Herrn Möllemann die Unschuldsvermutung ein? Ihm hat er doch sogar das Recht zur freien Meinungsäußerung mehr oder weniger abgesprochen.

Waren es nicht die Superdemokraten Spiegel und Friedman, die nicht einmal mehr bereit waren mit Möllemann zu sprechen?

Wo blieb die Unschuldsvermutung bei Möllemann, der bis zu seinem Tod nicht angeklagt geschweige denn rechtskräftig verurteilt war, als man ihn aus den Fraktionen ausschloss und aus der Partei ausgetreten hat?

Friedmans Verhalten zeigt mir sehr deutlich, dass er Dreck am Stecken hat. Wenn der ein gutes Gewissen hätte, dann wollte ich den mal schreien hören! Und dass die Politik sich so geschlossen vor ihn stellt - na ja, warten wir doch erst einmal ab, was da noch alles ans Tageslicht kómmt, und wer da noch alles beteiligt und betroffen ist.

Nörgler

Re: Friedman-Skandal

Liebe Mitdiskutanten,

Michel Friedmann ist bekannt und heftig bewundert und umstritten gewesen, weil er auf unnachahmlich penetrante Weise ein ungewöhnliches TV-Format moderiert hat. Arroganz und Penetranz des dortigen Auftretens waren Teil des TV-Formats – insofern spielte er dort eine Rolle, die vom Publikum begierig mit Wut oder Hähme aufgegriffen wurde. Und auch der Schauspieler, der den Brutus spielt, wird doch hoffentlich vom gelahrten Publico nicht persönlich als Mörder verfolgt...

Herr Friedmann hat vielleicht die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen, und sich damit zu der Mehrheit der deutschen Männer gesellt, die gleiche Erfahrungen haben.
Herr Friedmann hat vielleicht Kokain zu sich genommen, und das wäre ein strafbares SchickiMicki-Verhalten, in das auch andere durchaus ehrenwerte Menschen verstrickt sein mögen.

Vor aller Finesse um die „Unschuldsvermutung“ steht daher bereits jetzt fest, dass Herrn Friedmann kein Verhalten vorgworfen wird, auf das in dieser Gesellschaft von der Masse der Bevölkerung mit moralischem Abscheu oder tiefgreifender Verachtung reagiert wird. Und keiner der Vorwürfe erfährt dadurch eine besondere Bewandnis, daß Herr Friedmann Jude ist.

Wie immer das Strafverfahren ausgeht, Herr Friedmann bleibt ein brilliant intelligenter Mann mit weitreichenden Interessen. Ob er weiterhin in dieser Gesellschaft an prominenter Stelle zu Worte kommt, wie es seinem Talent und seiner Persönlichkeit zukäme, entscheidet sich wohl allein daran, wie weit Heuchelei im politischen Geschäft die Oberhand gewänne.

Mit freundlichen Grüßen
Udo Teichmann

Re: Friedman-Skandal

Die Masse der Bevölkerung, lieber Udo, reagiert nur in dem Maße, wie die Medien reagieren. Michel Friedman ist nun einmal jemand, der den Zeitungsverkauf fördert, wenn sein Name in der Schlagzeile auftaucht, er hebt die Einschaltquoten, wenn er Thema ist.

Das Maß der öffentlichen Empörung ist immer auch Spiegel der öffentlichen Bekanntheit und des Images, welches von dieser Person auch maßgeblich gestaltet, installiert und gepflegt wurde.

Ein Graciano Rocchigiani, der wegen Körperverletzung in den Knast muß, erregt nicht halb soviel Aufsehen, wie es bei Maske wäre, müßte dieser sich wegen selbigem Vergehen in staatlichen Gewahrsam begeben.

Dieter Baumann gedopt! Das hat doch was, oder? Das wirft doch ganz andere Schatten als bei irgend einem anderen Sportler.


Friedman wusste seinen medialen Auftritt stets gut zu inszenieren, er nutzte und benutzte die Medien für seine Zwecke, nun muss er erleben, wie sich die gerufenen Geister nun berufen sehen, ihn zu nutzen und zu benutzen. Damit muß er leben, das ist der Fluch der Prominenz.

Das ist es auch, was ihn mit Möllemann verbindet, dem ähnliches widerfuhr.

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.
(E.K.)

Re: Friedman-Skandal

RE: "Wie immer das Strafverfahren ausgeht, Herr Friedmann bleibt ein brilliant intelligenter Mann mit weitreichenden Interessen. Ob er weiterhin in dieser Gesellschaft an prominenter Stelle zu Worte kommt, wie es seinem Talent und seiner Persönlichkeit zukäme, entscheidet sich wohl allein daran, wie weit Heuchelei im politischen Geschäft die Oberhand gewänne. Mit freundlichen Grüßen Udo Teichmann"

Wer hat denn den Herrn Friedman ins Fernsehen gebracht und gehätschelt, protegiert, privilegiert??!

Die antipatriotischen Linken im HR/ARD um die PDS-Frau Luc Jochimsen, damals im TV-Chefredakteurin im halb-kommunistischen HESSISCHEN ROTFUNK.

Nach dem Demokratieverständnis der Linken hat der (gelöscht, bjk) namens deutsches Volk zu zahlen und das Maul zu halten. Er muß sich die linke ARD-Propaganda ohnmächtig anhören und kann nur (was ihn aber laut BRD-typischer Rechtsprechung von der Zwangsgebührenabgabe nicht freistellt!) den Apparat abschalten oder zu den auch linksdominierten Pivaten wechseln.

In der Bevölkerung überwiegen bei 2/3 konservativ-bürgerliche Werte und 50% und mehr wählen über Jahrzehnte CDU/CSU und FDP, nicht zu schweigen von den eher konservativen Teilen der SPD-Wähler. Wie kann es da in einer Demokratie sein, daß in einem öffentlich-rechtlichen, vom Volk direkt bezahlten Sender wie HR den ganzen Tag (fast in jeder Sndestunde!!) linke und antideutsche Propaganda (gewürzt mit häufigen philosemitischen wie ausländer- und minderheitenlobbyistischen Zutaten) betrieben wird statt seriösem überparteilichen Journalismus?

Früher gab es bei WDR und HR noch einige wenige CDU-nahe Journalisten und Abteilungsleiter, aber die sind mittlerweile ausgestorben und nicht ersetzt worden durch Gleichgesinnte.

Und die Linksaußen (wie diese unsägliche Salonbolschewikin Jochimsen) feixen sich Etwas und kassieren dicke Rundfunkgehälter und tolle Pensionen. Da müßte mal gekürzt werden statt bei den einfachen Rentnern und Versicherten!!

Der bekannte Regisseur Syberberg meinte in einem Buch ca. 1990: "Wer mit den Linken und Juden ging, der machte nach 1945 in Deutschland Karriere!". Darauf war es (der Schriftsteller Werner Fuld forderte bald in der FAZ Syberbergs Auschluß aus dem "herrschaftsfreien Diskurs") mit der Karrriere des Herrn S. vorbei!

Er kam in den etablierten Medien nicht mehr zu Wort und zu seinem Glück war er auch kein Fallschirmspringer!


Friedmans Sendung im HR hat gute Infotainment-QUALITÄT, aber verhindert meist echte Kommunikation und politische Lösungen. Seine Sendung mittwochs in der ARD-1 litt zudem an Zuschauerschwund.

Würde die Mehrheit der Gebührenzahler entscheiden, würde Herr Friedman kaum diese Rolle bekommen haben noch sie wieder spielen können!!!

Re: Friedman-Skandal

>> "Friedman wusste seinen medialen Auftritt stets gut zu inszenieren, er nutzte und benutzte die Medien für seine Zwecke, nun muss er erleben, wie sich die gerufenen Geister nun berufen sehen, ihn zu nutzen und zu benutzen. Damit muß er leben, das ist der Fluch der Prominenz."

Völlig überzogen und daneben

finde ich die Vorwürfe von "Zeit"-Herausgeber und Ex-Kultur-Minister, Michael Naumann, und dem Berliner Filmproduzenten, Artur (Atze) Brauner, im Fall Friedmann.

Naumann behauptete, die Ermittlungen gegen Friedman seien das Werk eines "durchgeknallten Staatsanwalts" und Brauner sprach gar im "Tagesspiegel" von "braun gefärbten Juristen"!

Karin Schubert, Berliner Justizsenatorin, erwägt laut "Focus" gegen beide eine Strafanzeige wegen Beleidigung zu erstatten. - Ich meine, es sollte nicht bei einer Erwägung bleiben! Denn wenn ausgerechnet ein Ex-Kultur-Minister und jetziger Zeitungsherausgeber einer eigentlich seriösen und angesehenen Zeitung zu solch verbalen Injurien greift, dann hat das nichts mehr mit legalen Protestäußerungen zu tun! Zumal wenn in der Bundesrepublik Deutschland noch immer, wie vor ca. anderthalb Jahren in Bayern geschehen, Bürger wegen Beleidigung verurteilt werden, weil angeblich Polizisten mit dem umgangssprachlichen Begriff, "Bullen", bezeichnet worden seien. - Nicht daß ich diesen denglisch-flapsigen Begriff für akzeptabel halte, nein, aber die Realtion von "Bullen" zu Naumanns und Brauners beleidigenden Vorwürfen steht in keinem Verhältnis. Da hört sich "Bullen" ja direkt wie ein Kosewort an!


meint bjk

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Re: Friedman-Skandal

Auch hier sind wir wieder einmal einer Meinung,

Ich habe vergangene Woche die Diskussion mit Naumann bei Christiansen gesehen und konnte mich über die Ausfälle dieses Herrn gegenüber der Staatsanwaltschaft und seine uneingeschränkte Verteidigung des Herrn Friedman nur wundern.

Beinahe hätte man denken können, er würde hier Eigeninteressen vertreten.

Nörgler

Interessanter Artikel

Jenseits dessen, ob und was wer wann wo getan haben mag, wurde ja auch die Frage des Medienhype und der Unschuldsvermutung erörtert. Dazu habe ich einen interessanten Kommentar von Robert Leicht gelesen. Er schreibt u.a.:

Fangen wir also an mit der berühmten Unschuldsvermutung. Die Magna Charta unseres Rechtsstaates, die Strafprozessordnung, verlangt, dass jedermann als unschuldig betrachtet wird, solange er nicht von einem Gericht rechtskräftig verurteilt wurde. Die Unschuldsvermutung bezieht sich ausschließlich auf strafrechtliche Delikte und sie verbietet es vornehmlich dem Staat, irgendwelche Konsequenzen aus unbewiesenen Vorwürfen zu ziehen. Nicht aber hat die Unschuldsvermutung ein allgemeines Erörterungsverbot zur Folge. Wer hat dieses oder jenes getan? Und: Hat dieser oder jene dies oder das getan? Diese Fragen sind durchaus zulässig. Diese auch für die Presse relevante Erörterungsfreiheit (übrigens auch die Freiheit der Verdachtsberichterstattung) gilt selbst für öffentlich relevantes Fehlverhalten jenseits des Strafrechts. Nur muss man sauber unterscheiden zwischen Verdacht und Beweis.

Den kompletten Artikel gibt es noch knapp einen Monat kostenfrei beim Tagesspiegel

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.
(E.K.)

Re: Friedman-Skandal

Mittlerweile melden sich immer mehr jüdische Persönlichkeiten wie Seligmann, die ausdrücklich verneinen, daß die Friedman-Berichterstattung in irgendeiner Form antisemitisch sei! Die völlig überzogen polemischen und teilweise beleidigenden Äußerungen Knoblochs, Spiegel, Naumanns, Brauner und andere wenige stellen nicht die Meinung der deutschen Juden dar! Es wird sogar von Friedman gefordert, er solle seine Ämter im Zentralrat wenigstens solange ruhen lassen, bis sein Fall geklärt sei. Dann würde er auch menschliche Größe beweisen.

Es ist wie in allen Organisationen, Funktionäre/innen - vor allem eitle - benutzen leider gerne ihr Amt, um unzulässigerweise ihrer privaten Meinung erhöhte Bedeutung zu verleihen und um unguten Einfluß auf die Geschehnisse zu nehmen.

Alles menschlich, meint

bjk

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