Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Religions - Philosophien dieser Erde

Reinkarnation und Karma

Reinkarnation und Karma

Hallo @ll,

in einigen Kulturen/ Religionen glaubt man bis heute an die Wiedergeburt. Auch das ursprüngliche Christentum glaubte noch daran. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede, Wiedergeburt ist nicht gleich Wiedergeburt.

Der Glaube an Wiedergeburt kann/ könnte durchaus positive Auswirkungen auf das Leben haben (wie Religion eben auch), nur sieht es in der Praxis leider ganz anders aus.

Z. B. in Indien ist nach Meinung einiger Experten (und ich stimme ihnen zu) der Wiedergeburtglaube bis heute mit verantwortlich für die große Armut im Lande. Das verwundert auch nicht. In Indien gibt es ein Kastensystem, das sich seit Jahrhunderten nicht verändert hat und daran ebenfalls die Religion mitschuldig ist. Bei den Gläubigen wird alles schicksalergeben hingenommen, da man ja das jetzt "schlechte Leben", z. B. als "Unberührbarer" einem früheren Leben zu verdanken hat, in dem man, vereinfacht ausgedrückt, etwas "böses" getan hat. Wenn man also das Schicksal einfach so hinnimmt, wird es im nächsten Leben wieder besser. Eine Ansicht, die ich absolut nicht teilen kann, obwohl auch ich durchaus an Reinkarnation glaube. So wird, wie in Indien, ein Glaubenssystem propagiert, das jedweden Fortschritt behindert bzw. ganz unterdrückt.

Etwas anders ist bzw. war der Wiedergeburtsglaube im ursprünglichen Christentum. Auch hier ist, wie im Buddhismus und Hinduismus, die Wiedergeburt eine "Strafe", aber man hat seinen freien Willen und kann sein Schicksal durchaus, wenigstens was außerhalb des Karmas liegt, selbst in die Hand nehmen. Hier ermöglichte vor allem die Schaffung ethischer Werte einen raschen Aufstieg und somit schneller die Möglichkeit, den Kreislauf der Wiedergeburten zur durchbrechen und im "Paradies" zu leben.

Die Urchristen glaubten, die Menschen seien die "gefallenen Engel", also Engel, die sich einst auf die Seite Luzifers gestellt haben und darum mit ihm zusammen aus dem Himmel verstossen wurden. Christi Opfer sorgte dafür, dass die "Tore des Himmels" wieder für alle geöffnet wurden und somit eine Chance zur Rückkehr zu Gott bzw. ins Paradies besteht. Die Erde unterstandt nach Meinung der Urchristen eben Luzifer und die "Tore des Himmels" waren für die "gefallenen Engel" verschlossen. Nach dem Tod gelangte man quasi automatisch in die Hölle, die allerdings in verschiedene Ebenen aufgeteilt war. Seelen, die sich durch Wiedergeburt "verbesserten" kamen auf die "etwas erträglicheren" "Ebenen der Vorhölle". (Interessant ist, dass Nostradamus in Quartain I/10 l'enfer schreibt, was nicht nur mit Hölle sondern auch mit Vorhölle übersetzt werden kann. Überhaupt "klingt" dieser Quartain für mich nach "Urchristentum" und "Apokalypse".)

Die "ausgleichende (himmlische) Gerechtigkeit" findet nach diesem Glauben durch die Wiedergeburt statt (ein Mörder wird so im nächsten Leben höchstwahrscheinlich ein Opfer sein, außer, er ändert sich schon in seinem diesbezüglichen Leben). Die Seelen müssen ihr Karma abtragen, haben aber einen freien Willen, so dass manchmal sehr viele Wiedergeburten notwendig sind, bis eine Weiterentwicklung stattfindet.

Bei den Hinduisten ist eine Inkarnation auch in Tierkörpern möglich - im ursprünglichen Christentum galt, einmal als Mensch geboren, wird auch jede Reinkarnation wieder in einem menschlichen Körper stattfinden.

Heutzutage glaubt man hierzulande ebenfalls wieder verstärkt an die Reinkarnation. Glücklicherweise ist dieser Glaube nicht ganz so fatalistisch wie in Indien, wenn es auch diesen Glauben bei uns ebenfalls gibt.

Es gibt Gruppen, die gehen davon aus, dass alles beseelt ist - jeder Stein, jede Pflanze, jedes Tier, der Mensch, die Erde und die Planeten und natürlich auch das Universum. Auch die Wiedergeburt findet bei diesen Gruppen wieder Beachtung. Einige dieser Gruppen denken ebenfalls, wir sind die "gefallenen Engel" und dass der Kreislauf bzw. die "Stufen" der Wiedergeburten sich folgendermaßen vollziehen:

- im Mineralreich (Stein, Felsen)
- im Pflanzenreich
- im Tierreich, wobei die Säugetiere als "oberste" Spezies und hiervon wiederum die Haustiere als Vorstufe zu einer Wiedergeburt als Mensch angesehen werden
- schließlich als Mensch.

Nach dieser "Glaubensrichtung" gehen die Seelen aus Mineral-, Pflanzen- und Tierreich (außer den höher entwickelten Tieren) in einer "Gemeinschaftsseele" auf, um dann wiedergeboren zu werden.

Liebe Grüsse,
Eva

...we will stay by your side, let our voices be there to guide you... aus "Crimson Thunder"

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Eva,

wo ich das erste Mal von der Beeseltheit eines Steines las musste ich ziemlich schmunzeln. Aber man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern sich, wie im dortigen Buch beschrieben, einfach mal einen Edelstein auf die Stirn legen und etwas entspannen.

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Christian,

stimmt schon, für uns ist es ziemlich befremdlich, sich einen Stein als lebendes Wesen vorzustellen.

Andererseits ist z. B. die "Lebenserwartung" eines Felsens wesentlich höher als unsere, auch höher als die eines Baumes. Zieht man Vergleiche mit anderen Lebewesen, z.B. Schildkröten und Mücken ergibt sich durchaus etwas interessantes - für Schildkröten läuft das Leben nach menschl. Maßstäben wesentlich langsamer ab, d. h. ein an einer Schildkröte vorbei laufender Mensch wird nur als Schemen wahrgenommen, während wir eine große Langsamkeit bei Schildkröten feststellen. Bei der Mücke ist es genau umgekehrt - sie lebt sehr kurz und ist fast zu schnell für uns. Wenn wir das auf Steine beziehen und davon ausgehen, dass sie "leben", könnte deren Ablauf so langsam sein, dass wir ihn einfach nicht wahrnehmen.

Ist jedenfalls ein interessanter Gedanke und dass Edelsteine was zu "erzählen" haben, habe ich selbst schon festgestellt.

Liebe Grüsse,
Eva

...we will stay by your side, let our voices be there to guide you... aus "Crimson Thunder"

Re: Reinkarnation und Karma

Hello Eva,

hättest mehr Perry lesen sollen. Im Druuf Zyklus (ziemlich zu Anfang der Serie) ist die ganze Theorie mit Mensch als Stein und unterschiedlichen Zeitabläufen schon ausführlich beschrieben, wenn auch ohne Reinnkarnation. Die kommt dann eigentlich später ins Spiel bei ES und Anti-ES und dem Zwiebelschalenmodell.

Ich sags ja immer: Lesen, auch das von Groschenromanen, bildet. :-))

Mit den besten Grüßen
Icho Tolot

ach nein, ich Techno

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo @ll,

auch hier im Forum, wie in den verschiedenen Religionen, gibt es geteilte Ansichten über Karma und Wiedergeburt, die sich nicht nur in „Pro“ und „Contra“ aufteilen, sondern auch dahingehend, wie z. B. mit Karma in der Gegenwart, also dem Jetzt und Hier, umgegangen werden soll und wie viel Einfluss dies auf die physische Realität hat.

Ich denke, es gibt einen Grund, warum die meisten Menschen sich nicht an frühere Leben erinnern (ich will jetzt nicht darauf hinaus, dass es keine Wiedergeburt geben könnte). So glaubt man im Hinduismus und Buddhismus, dass der Mensch, wenn er geistig wachsen möchte, seine Energien nur ohne Angst vor vergangenem Karma auf die Gegenwart konzentrieren soll. Auch der freie Wille repräsentiert die Gegenwart.

Ebenso weisen Hinduismus und Buddhismus darauf hin, dass das Wesen der Spiritualität darin besteht, in der Gegenwart zu leben: Die wichtigste Stunde ist immer die in der Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gerade gegenübersteht usw. Negatives Karma aus der Vergangenheit kann durch positives Denken UND Handeln neutralisiert werden. Man nimmt an, dass es genau die Angst vor negativem „Vergangenheitskarma“ ist, die den neu inkarnierten Menschen seine früheren Leben vergessen lässt.

In vielen Glaubensrichtungen, die Reinkarnation und Karma mit zum Inhalt haben, geht man von einem intelligenten Universum aus. So könnte zum Beispiel eine Reinkarnationstherapie ein „Fahrzeug“ sein, das uns von einer Dimension der Wahrnehmung in eine andere trägt. Wir sind eingebettet in dieses intelligente Universum, können es jedoch mit unseren jetzigen Begrenzung nur nicht wahrnehmen (ganz auf meiner Linie! :-) ). Was der Einzelne tut, löst zugleich auch eine kollektiv spürbare Reaktion im Universum aus. (Chaostheorie über mehrere Dimensionen hinweg?)

Während man im Hinduismus an eine Seele glaubt, die sich immer wieder in neuen Körpern inkarniert, geht man in den meisten buddhistischen Richtungen davon aus, dass das Bewusstsein eines gestorbenen Menschen nahtlos auf einen anderen Menschen übergeht. Dieses Rad der Wiedergeburt wird „Samsara“ genannt. Das Karma dieser buddhistischen Glaubensrichtungen existiert nur im Fluss von Bewusstseinszuständen, nicht in früheren Seelenleben, das sich im übrigen uns hier nicht offenbart. Im Buddhismus lohnt sich aktives Handeln gegen negatives Karma, sich also dagegen zu wehren, Passivität und Faulheit werden hier als schlechtes Handeln angesehen, was weiteres negatives Karma nach sich zieht.

Für mich persönlich erinnert dies an die Lehre Christi. Auch hier soll man aktiv werden und nicht einfach wegsehen. Für jeden persönlich ist dies die Art von Buße, die HMR unter dem Thema „Seebeben“ angesprochen hat. Hat jemand in seinem früheren Leben „böse“ gehandelt, sollte er im Hier und Jetzt Wiedergutmachung leisten, in dem er z. B. dieselben bzw. ähnlichen negativen Zustände bekämpft, die er im früheren Leben einst selbst mitgetragen hat.

Ich wurde hier im Forum schön öfters darauf angesprochen, dass „geistige Realität“ und „physische Realität“ wie z. B. Alltag, Politik, Religionsphilosophie, geistiges Leben nichts miteinander zu tun haben. Das sehe ich ganz anders. Wir sind alle Teil dieses intelligenten Universums bzw. Gottes, auch unsere physische Realität ist Teil davon. Jedes Handeln wirkt sich auf jede Existenzebene aus. Im Klartext – stärke ich hier die negativen Kräfte, in dem ich wegsehe, nichts tue oder gar selbst negative Taten verübe, stärke ich diese im ganzen Universum bzw. auf allen Existenzebenen. Dies dürfte nicht gerade förderlich für ein positives Karma sein. Handle ich jedoch aus gutem Glauben heraus, indem ich zum Beispiel einem Obdachlosen Unterkunft gewähre oder einem Bettler Geld gebe und dieser missbraucht dies dann, schädigt das nicht mein Karma sondern das des anderen, vorausgesetzt, ich habe diese Hilfe vollkommen uneigennützig gewehrt.

Diesen Lebensweg hat uns auch Christus gewiesen und dies nicht nur im Gebot der Nächstenliebe. Im NT, Matthäus 25.40/41 heißt es z. B. „Alles was ihr einem von diesen meiner geringsten Brüder tatet, das habt ihr mir erwiesen...“ und in Matt. 25/46 „Alles, was ihr einem von diesen Geringsten versagtet, das habt ihr mir versagt.“ Für mich ist das jedenfalls sehr eindeutig und Jesus Christus bezog sich hier nicht auf die „geistige Welt“ sondern auf die „physische Realität.“

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Reinkarnation und Karma

HI Eva
Natürlich, ist der beste Weg, der Weg, der Vernunft. Schon ein falsches Wort zur Unzeit, verändert u.U. ganze Generationen. Auch böses, kann wieder gutes hervorbringen, nicht direkt, aber auf Umwegen.Will einer eine schlechte Tat begehen, kommt es auch auf Sein mom. Gegenüber an, wer, hört auf wen? Entweder, können beide diesse schlechte Tat vollbringen, oder das Gegenüber, übermittelt Positiven Einfluss und bringt den Täter* davon ab. Eigentlich gibt es keine Einflüsse, die nicht wirken!
Was das Karma betrifft, ist eigentlich nur Logisch, so, ein Täter der ohne Reue, stirbt - eine neue Wiedergutmachung anstreben muss/sollte. Ich denke die Natur (auch Gene - Krankheiten usw) nichts bleibt dem Zufalle überlassen. Schon alleine desswegen da alle Wege letztendlich den -selbigen Zielort haben.....
L.G. Pegus

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Pegus,

hier stimme ich Dir weitgehend zu.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo @ll,

auch über Reinkarnation und Karma gibt es unterschiedliche Meinungen innerhalb der Menschen, die daran glauben.

Im Hinduismus z. B. wird alles sehr fatalistisch gesehen. Wird z. B. jemand in die Gruppe der "Unberührbaren" hineingeboren, geht man davon aus, dass dieser jemand in seinem früheren Leben so "schlimme Dinge" getan hat, dass er zur Strafe als "Unberührbarer" wiedergeboren wurde. Also ein reines Schuld-und-Sühne-Prinzip, dass äußerst hemmend für eine persönliche, aber auch gemeinschaftliche Weiterentwicklung ist.

Im tibetischen Buddhismus dagegen ist es eigentlich schon Pflicht, gegen schlechtes Karma anzugehen. Hier wird nicht nur der freie Wille berücksichtigt, sondern auch eine positive (persönliche und gemeinschaftliche) Weiterentwicklung ermöglicht.

Wie sieht es also aus, wenn ich Karma und Wiedergeburt in Bezug zu den negativen Entwicklungen und Auswirkungen menschlichen Tuns in unserer Zeit setze?

Unter einem anderem Thema hier im Forum schrieb ich mal, dass wir für die Profitgier einiger Weniger alle den Preis hierfür bezahlen. Daraufhin wurde gekontert, dass niemand einen Preis bezahlt, da ja im Prinzip alles durch das Karma geregelt ist. Also mehr die hinduistische Richtung.

Ich sehe das allerdings etwas anders. Mal angenommen, Herr A war in seinem früheren Leben ein armer Mensch, der unterdrückt und ausgebeutet wurde. Zum Ausgleich dafür wird er in unserer Zeit einer der ganz Mächtigen. Und was macht A - er unterdrückt jetzt selber. Dies ist meiner Ansicht nach aber nicht der Sinn der Wiedergeburt. Buddha lehrte, dass Karma und Wiedergeburt zur Weiterentwicklung dienen. Wir sollen also lernen und uns weiterentwickeln, damit der Kreislauf der Wiedergeburten endet.

So gesehen hat A gar nichts gelernt sondern nutzt sein jetziges Leben und die damit verbundene Machtposition rein zur Befriedigung seiner persönlichen Rache. Was ihm im früheren Leben angetan wurde, tut er jetzt anderen an und er zieht viele Menschen in seinen "negativen Kreis" mit hinein. So kann nichts Gutes daraus werden.

Auch hat jeder Mensch seinen Mitmenschen gegenüber eine Veranwortung, auch wenn viele das anders sehen, ändert das nichts daran, dass Menschen ja nicht jeder für sich in einer Singularität leben, sondern in einer großen Gemeinschaft, nämlich mit allen Menschen auf diesem Planeten. Alles ist miteinander verbunden, sowohl physisch, seelisch und geistig - jeder Gedanke, jede Handlung zieht Folgen nicht nur für den Einzelnen, sondern für alle Menschen nach sich, ob das dem Einzelnen gefällt oder nicht. Und wenn sich jemand, wie A in meinem Beispiel an seinen Mitmenschen "austobt", hat dies nicht nur für ihn negative Folgen.

In fast jeder (Welt-) Religion wird Mitgefühl gelehrt. Besonders ausgeprägt finden wir das in der (wahren) Lehre Christi unter dem "Stichwort" Nächstenliebe. Buddha lehrte Ähnliches und im Islam gilt die Regel, dass man einen Bettler nicht abweisen soll. Diese ethische Lehre wurde zwar oft von den Religionsführern entweder gar nicht oder "verwässert" wiedergegeben, dennoch waren es Gemeinschaftssinn und Mitgefühl, die einst die Grundlagen für die menschliche Gemeinschaft und deren evolutionäre Entwicklung waren. So kümmerten sich z. B. bereits nachweislich Steinzeitmenschen um Familienmitglieder, die ohne Hilfe nicht überlebensfähig gewesen wären.

Unsere Welt ist durch technischen Fortschritt sehr klein geworden. Die Probleme, die wir haben wie Umweltzerstörung, Hunger, Armut und drohende Klimakatastrophe kann nur von allen gemeinsam gelöst werden. Das ist meiner Ansicht nach die karmische Aufgabe, die wir alle haben. Denn es sollen sich ja nicht nur Einzelne geistig weiter entwickeln sondern alle und diejenigen, die hierbei schon weiter fortgeschritten sind, sollen diejenigen, die noch nicht so weit sind unterstützen und nicht abweisen bzw. allein lassen.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Eva

Ich habe mir deine Beiträge zum Thema Karma durchgelesen,und nach einiger Zeit mich entschlossen dir darauf zu antworten.

Was du in deinem Anfangspost ansprichst,das alles beseelt ist,vom Stein,über das vegetarische,animalische bis zum menschlichen Leben,habe ich im letzten Jahr irgendwann einmal gepostet.
Und dazu die verschiedenen Bewusstseinsoktaven dabei benannt.

Auch wenn es für uns Menschen nur sehr schwer nachzuvollziehen ist,das ein scheinbar toter Stein beseelt ist.

Wenn man wie in Indien die Reinkarnation und das Karma fatalistsich sieht,dann stimme ich dir zu,das dies eine Ursache für die Armut haben kann.

Aber kein Mensch ist zu irgendetwas verpflichtet!
WER oder WAS verplichtet dem Menschen dazu,seinen Mitmenschen zu helfen?
Gott etwa? Ganz sicher nicht,denn Gott lässt jedem Individium seinen freien Willen,und das nicht ohne Grund.

Wenn nun ein Mensch nur um seines Karma Willen versucht so viel wie möglich Gutes zu tun,um ein "gutes Karma" zu erhalten,dann tut dieser Mensch das nicht aus seiner innersten Überzeugung herraus!
Es ist so ähnlich wie bei dem Kirchenbesucher,der in die Kirche geht und betet,damit Gott das auch sieht und ihm wohl gesinnt ist.
Das ist doch lächerlich!

Die Selbsterkenntnis und das Selbstbewusstsein lässt irgendwann den Menschen aus der Liebe zu allen herraus diesen Schritt gehen.
Und nicht weil es irgendwo geschrieben steht!

Und dieser Mensch tut das was er tun muss,weil sein Selbst ihn dazu gebracht hat.
Er hilft anderen.
Für Manche mag diese Art der Hilfe nicht ausreichend sein,weil diese "Manchen" nicht seinen wahren Antrieb erkennen,aus welchen er hilft.

Und so,wie jeder Mensch und jede Seele völlig verschieden und einzigartig ist,so ist auch seine Hilfe den Mitmenschen gegenüber einzigartig.

Das ganze ist leider nicht so einfach,wie du es oben versuchst du beschreiben.
Manchmal hilft man einem Menschen mehr wenn man ihn in sein Verderben rennen lässt,weil der Mensch dann wirlich lernt.

Das hat nichts mit kaltherzigkeit zu tun,oder Egoismus!
Das ist sogar Nächstenliebe.
Auch wenn du das wahrscheinlich anders siehst.
Aber das ist dein Recht.

Man muss sich den Hilfsbedürftigen genau anschauen,und dann entscheiden wie man ihm hilft.Und man trägt dann die ganze Verantwortung dafür völlig alleine.
Einem Menschen "wirklich" zu helfen ist eine sehr schwere Aufgabe,die Konsequenzen auf das eigene Karma hat.

Das,was viele Reliogioen lehren,was Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit betrifft,ist nur eine vage Anleitung!


Liebe Grüsse,Berni

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Berni,

erst einmal - willkommen zurück! :-)

Wie Du schon angemerkt hast, sehe ich die "Hilfeleistung" ganz anders. Für mich wäre es eine "große Schuld", wenn ich wissentlich jemanden in sein Verderben rennen lasse. Selbst in der alltäglichen physischen Realität gibt es z. B. bei uns den Tatbestand der "unterlassenen Hilfeleistung" und das aus gutem Grund.

Ich selbst sehe mich in erster Linie als Christin "angelehnt" an das ursprüngliche Christentum. Und Jesus hat uns ganz deutlich mit auf den Weg gegeben, dass man anderen Menschen immer helfen soll. Somit ist für mich das Gebot der Nächstenliebe bindend.

Das ist aber nicht der einzige Grund. Seit Jahrtausenden wiederholt sich ständig auf unserem Planeten dasselbe Szenario - Menschen werden unterdrückt, getötet, ausgebeutet, verhungern, Tiere und Pflanzen werden noch mehr missachtet. Reiche entstehen durch Eroberungen und vergehen, weil sie selbst erobert werden - seit Jahrtausenden das Gleiche und das kann es wohl nicht sein! Warum haben wohl fast alle (Welt)-Religionen dieselben ethischen Grundlagen? ("Vernichtet" bzw. "verwässert" wurden diese Grundlagen ja meistens von Nachfolgern der Religionsgründer.) Warum hat der Mensch ein Gewissen? (Auch wenn einem das oft später "aberzogen" wird.) Selbst bei vielen Tierarten, wie z. B. Wölfen, Meisen usw. findest Du so etwas wie ein "soziales Netz". Auch der Steinzeitmensch, wie oben bereits geschrieben, kannte bereits einen und lebte in einem fürsorglichen, sozialen Verband.

Wenn Du also fragst, wer uns verpflichtet, anderen zu helfen, sage ich - es ist eine Selbstverständlichkeit, ein kosmisches Gesetz, welches in erster Linie vom Menschen missachtet wird. Buddha und Jesus weisen in ihren Lehren darauf hin. Denn Reinkarnation hat nach meinem Verständnis in erster Linie seinen Sinn darin, sich ethisch weiter zu entwickeln. Jedes Leben ist wertvoll und was bildet sich der Mensch ein? - Dass es wertvolles und weniger wertvolles Leben gibt. Somit erhebt sich der Mensch über Gott und die Schöpfung und diese Einstellung sorgt dafür, dass unsere Welt langsam aber sicher "den Bach hinunter geht" Wir sprechen anderen Geschöpfen Gottes, wie eben Tieren und Pflanzen, schlicht und ergreifend die Existenzberechtigung ab. Aber der Mensch geht noch weiter und spricht auch noch anderen Menschen die Existenzberechtigung ab und das soll im Sinne des Schöpfers sein? Wieviele Jahrtausende sollen die menschlichen Grausamkeiten noch weiter gehen? Wir haben eine Verantwortung für unsere Mitmenschen und unsere Mitgeschöpfe - Gott hat uns nicht erschaffen, um seine Schöpfung zu zerstören, sondern um sie zu hegen und zu pflegen.

Natürlich muss auch der Mensch essen, sich kleiden usw., aber das mussten auch schon die Steinzeitmenschen. Wenn Du Dich mal bei den sog. "Native People" wie Hopi oder Aborigines umsiehst, kannst Du den (ethischen) Unterschied zwischen ihnen und uns, den Angehörigen der sog. zivilisierten Welt sehr schnell erkennen - auch die Aborigines müssen essen, aber sie entnehmen der Schöpfung nur so viel, wie sie wirklich brauchen - da gibt es keine Überproduktion zwecks Konsum und Verschwendung von Ressourcen und allen noch heute lebenden "Native People" ist gemeinsam, dass sie mit der Natur und nicht gegen sie leben.

Das Rad der Wiedergeburten wird erst dann aufhören, sich zu drehen, wenn der Mensch seine Lektionen endlich gelernt hat und nicht nur seinen Intellekt sondern endlich seine Ethik weiter entwickelt. Und hierzu gehört endlich wieder Achtung all seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen entgegenzubringen. Wir haben jetzt "fünf vor zwölf" - entweder wir werden "vernünftig" und hören auf, uns über Gott und die Schöpfung, von der wir ja ein Teil sind, zu stellen oder wir werden uns selbst zerstören und mit uns alle Geschöpfe, die hier leben.

Und dann der freie Wille - viele Menschen nehmen für sich den freien Willen in Anspruch und im selben Atemzug zerstören bzw. behindern sie den freien Willen ihrer Mitmenschen. Da wird von Menschen, die keine Armut kennen, einfach festgelegt, was anderen Menschen zusteht oder besser gesagt - nicht zusteht. Da entscheidet man sich, wie im Afghanistankrieg, kranke Kinder nicht zu behandeln, weil die Mütter die Medikamente nicht bezahlen können; da werden Opfer zu Tätern (z. B. Arbeitslose) gemacht, Existenzen wegen persönlicher Profitmaximierung vernichtet (z. B. Deutsche Bank); die Umwelt zerstört und Ressourcen geplündert; ganze Völker systematisch vernichtet (z.B. Holocoust oder Amerikanische Ureinwohner) - ist das im Sinne Gottes? - Ich denke nicht!

Und wenn wir davon ausgehen, dass alles beseelt ist und auch die Erde selbst ein lebendiges Geschöpf ist, dann ist o. g. Handeln zutiefst verwerflich, eben "teuflisch" und genau dieses Handeln soll durch Karma und Reinkarnation geändert werden - der Mensch soll endlich aufhören, sich über Gott und die Schöpfung zu stellen, denn auch er ist "nur" ein Teil der Schöpfung, nicht mehr oder weniger wert als Tiere, Pflanzen oder Steine und es gibt auch keine wertvolleren oder weniger wertvollere Menschen. Ich finde, das sollte uns endlich bewusst werden und wir dementsprechend anfangen, Alles und Jedem die gleiche Achtung entgegenzubringen und zu helfen, wo wir es können.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Eva

Du hast jetzt in deiner Antwort,alles das im Prinzip wiederholt,was du schon sehr häufig gepostet hast.
Ich gebe dir ja auch Recht,was die Situation auf der Erde betrifft.
Aber wie könnten wir,ohne diese Erfahrung die der Mensch gerade jetzt zur Zeit auf der Erde macht,die Fehler einsehen und korregieren,wenn er eben diese Fehler nicht machen würde ?!
Es gab in der Antike Gesellschaften,dessen Gesellschaften auf den Säulen der Sklaverei aufgebaut waren.
Natürlich sind dabei die Reichen immer reicher geworden,die Sklaven aber nicht ärmer,weil die ja eh schon Sklaven waren.
Wir hatten im Mittelalter den Feudalismus und Lehnherrschaft.
Noch bis ins 19. Jahrh. gab es in Russland noch Leibeigene,wärend z.B. in Frankfurt a.M. das erste Parlament in der Paulskirche zusammen trat.

Die Welt ist heute nicht schlimmer dran als wie schon früher.
Umweltzerstörung gab es schon als man für die industriealisierung anfing ganze Wälder zu rode.
Heute gibt es in Deutschland z.B. wieder mehr Wälder als noch vor 100 Jahren,weil sie wieder aufgeforstet werden.
Die Flüsse sind sauberer als noch in den 70er Jahren.
Die Luft in den englischen Industriestädten ist um ein vielfaches besser als wie noch vor 150 Jahren.
Ich könnte noch etliche Beispiele aufzeigen.

Das ändert nichts an der Tatsache das du was die Dinge betrifft auch Recht hast,aber das Bewusstsein der Menschen muss sich von selber herraus entwickeln um diese Dinge zu beseitigen.
(Bewusstsein kann sich eh nur von selber entwickeln)

Von selber heisst von innen,und nicht von aussen.


Ich habe das Gefühl,das du möchtest das alle Menschen in kürzester Zeit ihre Lektionen endlich lernen,damit das Rad der Wiedergeburt endlich aufhört sich zu drehen.
Das alle Menschen endlich erkennen,das es eine bessere Welt ist,in der es zu leben lohnt,wenn alle Menschen in Mitgefühl und Liebe miteinander umgehen.
Wie soll das denn erreicht werden,wenn die Mehrzahl der Menschen dieses Bewusstsein nicht haben,und noch zu sehr in den satanischen Trieben wie,Eitelkeit,Gier usw. gefangen sind?
Soll es ihnen von aussen her mitgeteilt werden?
Sicher kann man das,aber ob es auch fruchtet das ist sehr fraglich,weil sie wie ich schon schrieb,aus ihrem Selbst herraus also aus ihrem höheren Bewusstsein sich zu diesem Schritt entschliessen müssen.

Und damit sind wir beim freien Willen den Gott uns lässt.
Du fragst,ob dieser freie Wille alles zu zerstörenn im Sinne Gottes ist.
Du sagst:Sicher nicht
Ich sage:Ich weiss es nicht,weil ich den Sinn Gottes und des Lebens nicht verstehe.Aber warum lässt er uns dann auch diesen Willen,oder schreitet nicht ein?
Weil wir uns selber um diese Probleme kümmern müsse,die wir uns eingebrockt haben? Ja sicher!
Aber die Einsicht dazu muss von alleine kommen!

Und hier liegt die Ursache des Problems unserer Meinungsverschiedenheit.
Du möchtest die Welt von aussen her verändern,vielleicht durch eine Weltregierung die sich eine gerechte Welt zur Aufgabe gemacht hat.

Für mich ist dies niemals möglich,weil nur wenn man sich von innen her besinnt und sein Bewusstsein für die Ursachen aller falschen Dinge die auf der Welt passieren erweitert,dies dann in seinem Leben nach aussen wirken lassen kann.

Also von innen nach aussen,und nicht von aussen nach innen!

Und wenn Menschen dieses Bewusstsein noch nicht haben,dann muss man sie ihre Erfahrungen machen lassen,damit sie lernen können.
Gott lässt uns ja auch unsere eigenen Erfahrungen machen,das ist der freie Wille den er uns lässt.


Liebe Grüsse,Berni

Re: Reinkarnation und Karma

Hallo Eva,

ich schaue auch mal eben kurz rein :)

Das Rad der Wiedergeburt soll aufhören???

Was verstehst du denn darunter und welche Daseinsform hätte denn dann das Leben, wenn es keine neue Geburt mehr gäbe?
Wo wäre das Lachen von Kinderstimmen?
Wenn die Wiedergeburt aufhören würde, erschufen wir kein neues Leben mehr und somit bliebe das Rad des Universums stehen, was völlig ausgeschlossen ist.
Dennoch gibt es ja viele, die an eine feinstoffliche Umwandlung glauben und alle Menschen schweben zukünftig im All herum, ohne sich fortzupflanzen etc. Kein Altwerden, kein Sterben, kein Gebären, nur einfaches Dasein.
Diese Ansicht teile ich nicht, denn es gibt nun mal unterschiedliche Wesen und somit unterschiedliche Daseinsformen, die sich alle unterschiedlich somit entwickeln, entsprechend ihrer Wesenheit.
Wir werden sicherlich nicht alle "umgeformt" zu einer "Spezies" :-), sobald wir ein bestimmtes Bewusstsein erlangt haben.
Stelle man sich nur vor, eines Tages wären alle Wesenheiten auf einen bestimmten Bewusstseinslevel und schwebten nur noch feinstofflich ohne den Kreislauf des Gebärens, dann wären ja alle Entwicklung bisher umsonst und niemand bräuchte mehr einen Planeten, um auf diesem sich anzusiedeln und zu leben. Das wäre wahrlich eine Rückentwicklung zum NICHTS, dessen Ansicht ich ebenfalls nicht teile, denn alles entwickelt sich "vorwärts", selbst wenn sich das Rad "rückwärts" dreht und somit die Seelen zum Ursprung zurückgeführt werden.
Ja, eine geistige Rückführung zum Ursprung, somit eine bewusste Veränderung, damit die Seelen das Sein udn deren Sinn erkennen.
Deren Sinn ist aber keine äußerliche Rückführung zum Nichts. Das wäre wahrlich unsinnig. Und wir hätten einen Stillstand, ohne Werden und Vergehen.

Aber vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung davon, was du unter "Aufhören der Wiedergeburt" meinst.

LG
Arka


In Allem kannst du das Nichts erkennen und im Nichts All-ES!