Ebbes Asyl - Deutschland

Bad Brückenau

Bad Brückenau

Nun einmal eine andere Reise.

Eine Arbeitsreise.

Sozusagen.


Nun was ist eine Arbeitsreise?

Eine Reise zur

Arbeit?

Eine Reise zum

Arbeiten?

Eine Arbeit zum

Reisen?


Also bei mir ist es eine Reise -

immer an einen schönen Ort -

wo ich dann arbeite.


Aber was ist das für eine Arbeit/ Reise ?


Also sie wird veranstaltet vom Deutschen Roten Kreuz ( DRK ) und dort bin ich Reiseleiterin.

Es sind immer Reisen für Senioren,

d.h. es ist immer viel Betreuung und Hilfe dabei.

Wir belegen natürlich regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse.




















Re: Bad Brückenau

Wir haben eine Adressendatei und die Senioren bekommen dann unsere Angebote per Post.


An einem Nachmittag im Jahr werden die Reisen bei Kaffee und Kuchen vorgestellt, in Bild und Ton.

Auch wir Betreuer werden vorgestellt, mit ein wenig Info über uns.


Zu Hause können die Senioren nun in Ruhe wählen welche Reise sie buchen wollen; mit Angabe der Hilfe, die sie benötigen.


1-3 Wochen vor der Reise findet ein Vortreffen statt.

Zu diesem Treffen werden sie von unserem Fahrdienst abgeholt.

Die Senioren lernen ihr Reiszeiel näher kennen.

Sie lernen die Betreuer kennen.

Und vor allem wir Betreuer lernen unsere Gäste kennen.

Mit jedem wird nochmals persönlich besprochen, welche Hilfe er genau benötigt; denn wir müssen ja alles einteilen können.

Der Betreuungsschlüssel ist 10:1

Also 10 Senioren und 1 Betreuer.

Bei viel Inanspruchnahme der Hilfe geht ein zweiter Betreuer mit.

Re: Bad Brückenau

Meine Gruppe sah dieses Mal so aus:


16 Senioren


davon: 1x  Rollstuhlfahrer mit Begleitung

            7x  Rollatoren

            4x  Gehstöcke bzw. Nordic Walking Stöcke

            1x  Kompressionsstrümpfe anziehen

            2x  Viel Hilfe bei der Orientierung


Das bedeutet wir sind 2 Betreuer.


- und nicht vergessen -

1 Ersatzrollstuhl für alle Fälle!





Re: Bad Brückenau

Die Senioren müssen nur ihre Koffer packen, den Rest erledigen wir.

Sie werden im Wohnzimmer / Flur / oder sonstwo vom Fahrdienst abgeholt und das Gepäck versorgt.

Die Haustüre müssen sie auch noch abschließen, worauf wir auch sehr achten....


Ein großer Reisebus wartet an zentraler Stelle, wohin alle Kleinbusse des Fahrdienstes kommen.

Spätestens hier empfange ich unsere Senioren aufs herzlichste. Aber meistens fahre ich bereits auf einer Abholtour mit.

Das Gepäck wird von den Fahrern und dem Busfahrer in den Kofferräumen verstaut und wir kümmern uns um die Senioren.

Platzwünsche....

Handgepäck....

Beruhigen....

Letzte Formalitäten erledigen.....

Mit Getränken versorgen....

usw.....




Re: Bad Brückenau

Sonntag morgens um 10.00 Uhr soll unser Bus abfahren,

- was wir auch locker schaffen -

In Richtung Bad Brückenau.


Was wissen wir über Bad Brückenau, außer daß es in der Rhön liegt?




Bad Brückenau ist eine Stadt mit Heilbad-Anerkennung seit den 1970er Jahren im  unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen zu Füßen der Rhön.

Das Staatsbad Bad Brückenau
ist ein Ortsteil, da wohnen wir,  und sein Ensemble ein prädikatisierter Badebetrieb
seit 1747. Als Eigenbetrieb des Freistaates Bayern ist die Staatliche
Kurverwaltung mit dem operativen Geschäft im
Gebäude-Ensemble/Schlosspark betraut.



Stadt Bad Brückenau

Bereits zu Zeiten Karls des Großen führte an der Stelle der heutigen Stadt Bad Brückenau eine " Heerstraße in Speeresbreite“ über die Sinn, und vermutlich siedelten sich an dieser Furt bereits erste Bauern an.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand eine größere Siedlung, die auf Grund ihrer Lage Sinn-Aue genannt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1249, als das Bistum Fulda der Siedlung Sinn-Aue nach dem Vorbild von Gelnhausen
verschiedene Privilegien zusprach. Um das Jahr 1260 gestattete das
Bistum Adeligen der Region die Errichtung von vier Burggütern, von denen
eines, das Hohelinsche Burggut, zum Teil erhalten ist. Um diese Zeit
erhielt die Stadt auch eine erste Schutzmauer, die bereits 1337
erweitert werden musste.


Brückenau mit der alten Brücke. Zeichnung von H.Girl, vor 1876

Im Jahr 1310 erhielt der Ort Sinn-Aue vom Fuldaer Abt Heinrich V. sowie König (und späterem Kaiser) Heinrich VII. die Stadtrechte.

Im Laufe des 14. Jahrhunderts erlangte die Stadt durch weitere Rechte wie das Mauerrecht, das Schankrecht, das Marktrecht, das Ratsrecht und das Waldnutzungsrecht
verstärkte wirtschaftliche und politische Eigenständigkeit. Das
Fortbestehen der vier Rittergüter in der Stadt sorgte immer wieder für
Streitigkeiten um die Ausübung verschiedener Rechte.

Eine Legende
berichtet, die Ritter von Thüngen hätten 1400 die Stadt überfallen, der Angriff sei jedoch mit Hilfe des Heiligen Georgs abgewehrt worden. Georg wird seither als Statdpatron verehrt, ein ehemaliges Kriegerdenkmal mit der Figur des Drachentöters steht heute vor dem alten Rathaus.

Im Jahre 1597 wurde an der Stelle der heutigen Sinnbrücke
unterhalb des Kleinen Steinbuschs eine Steinbrücke über die Sinn gebaut.
Ihr verdankt der Ort den Namen Brückenau. Die Brücke entging in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs nur knapp der Sprengung und wurde in den 1960er-Jahren durch eine moderne Betonbrücke ersetzt.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurden zwar zahlreiche umliegende Dörfer geplündert und zum Teil zerstört, Brückenau blieb jedoch verschont.

1634 brach in der Stadt die Pest aus, der zahlreiche Menschen zum Opfer fielen.


Der heutige Marktplatz von Bad Brückenau Stadt






Re: Bad Brückenau

Doch bevor wir Bad Brückenau besuchen, beziehen wir erstmal unser Hotel Jägerhof im Ortsteil Staatsbad.





Re: Bad Brückenau

Es ist ein Familienbetrieb und wir haben Vollpension.



https://www.hotel-jaegerhof.de/



Das Hotel besteht aus mehreren Gebäuden und ich wohne in der Gartenvilla. D.h. Fußwege ohne Ende....

Aber auch: neurenovierte Zimmer!




Re: Bad Brückenau

... mit Balkon...




Re: Bad Brückenau

Nach dem Bezug unserer Zimmer treffen wir uns erst einmal zum Kaffeeklatsch.Dabei werden noch Extrawünsche geklärt.Es ist einer lange Liste.- rutschfeste Matten in der Dusche- Extra Rollatoren- WC-Sitz Erhöhungen- Zimmertausch- Duschhocker- und noch ein paar Kleinigkleiten....
Das Hotel kann alle Wünsche erfüllen, denn es hat auf dem Dachboden ein wahres Orthopädielager. Ideal!!!
Wir beschließen, den Rundgang durchs Hotel, am nächsten Morgen nach dem Frühstück zu machen. Heute will jeder noch den riesigen Garten ( 10 000 m2 ) genießen.
Wir 2 Begleiterinnen beziehen erst einmal unser Zimmer richtig und machen die Arbeitseinteilung für den nächsten Tag, schreiben den Tagesplan und begeben uns in den Garten zu unseren Senioren.Wir wollen ja hören, ob nun alles zur Zufriedenheit ist...
Ich stelle fest, wir haben einen "Armbruch" unter uns.Der war nicht gemeldet, muss aber jeden Tag versorgt werden...Gott sei Dank hat sie die Anleitung zum Anlegen für das komplizierte Haltegestell dabei.
Nun denn...d.h. umplanen...

In den Gesprächen mit den Senioren erfahren wir die Wünsche nach Ausflügen, Beschäftigungen, Aktionen etc.
Natürlich ist ein Schreibblock mein ständiger Begleiter.
Die ersten 3 Tage sind halt immer am Arbeitsintensivsten.Danach sind die Leute eingewöhnt und die ersten Probleme beseitigt.
Ich habe noch je ein Gespräch mit dem Hotelchef und der Sekretärin, in denen ich noch einiges kläre.Lasse dabei auch gleich meinen Tagesplan für morgen kopieren, so daß jeder der Senioren einen Plan für sich hat um immer wieder nachlesen zu können.Nun habe ich auch alle Schlüssel fürs Hotel mit Nebengebäuden, damit ich jederzeit überall hin kann.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es für mich mit dem Tagesplan am einfachsten ist, da ich nicht ständig dieselben Fragen beantworten muss, da meine Stimme nur begrenzt belastungsfähig ist.
Das erfahren meine Senioren natürlich auch gleich zu anfang, auch daß ich nicht laut reden kann, und somit immer "Besuche" von Tisch zu Tisch mache.
Nach dem Abendessen wird der Plan für morgen ausgeteilt und besprochen.
Heute Abend wollen die Senioren ihre Ruhe, außer denen die unsere Hilfe benötigen, und wir 2 Begleiterinnen treffen uns danach bei mir im Zimmer zur Planung.







Re: Bad Brückenau

Die Nacht war ruhig - keiner wollte etwas von uns.

Wir sind Tag und Nacht entweder mit dem Zimmertelefon oder dem Diensthandy erreichbar.

Dafür bekam jeder gestern einen leuchtendroten Zettel mit der Adresse des Hotels auf der einen Seite und auf der anderen unsere diversen Telefon und Zimmernummern.


Am nächsten Morgen bin ich erster im Frühstücksraum.

Aber ich lege auch nur einige meiner Sachen ab und gehe dann meinen "Hilfsarbeiten" nach.


Bis ich wieder komme sind fast alle Senioren versammelt.


Das Frühstück ist in Buffet-Form.

Da gibt es für uns viel zu tun.

Die Rollatoren sind sperrig...

Die Gehstöcke hinderlich...

Das Zittern der Hände ist im Wege...


Wir beide helfen und springen ein, so schnell es geht...

Bei soo vielen ist aber auch manchmal Geduld gefragt...

Und nachdem ich bereits 2 Verletzungen am Schienbein habe, von den Rollatoren, gibt es einen agm. Rollatoren Parkplatz.


Für die Leute, die mit mir / uns am Tisch sitzen, sind wir natürlich ein Unruhepol.

Dafür entschuldigen wir uns, aber es ist nicht zu ändern...


Wir sind echt froh, dass das Mittagessen und das Abendessen serviert werden.

Das genießen wir zwei überaus....