Ebbes Asyl - Gedichte und Texte, selbst verfasst .../... Kommentare erwünscht!

VERSCHIEDENE Gedichte, Verse, Prosa ... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

VERSCHIEDENE Gedichte, Verse, Prosa ... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

Manchmal werden
auch falsche Worte
richtig verstanden

- und die richtigen
falsch

Was zählt
ist
das Richtige zu er-fühlen
und es zu tun
Aber
ist das nicht auch das Schwierigste
?    

© Insu

Sinn im Sinn

Sinn im Sinn

Wenn Gedanken sich verspinnen,
denk' ich mir "bin ich von Sinnen?",
und in meinem Kopfe drinne'
streiten sie sich, - meine Sinne.

Diese Sinne, - statt verschwenden,
kann ich sinnig dann verwenden.
Denn, wenn Unsinn so versonnen
möcht' in meinem Innern wohnen
und genüsslich darin planschen,
- muss ich ihn mit Sinn vermanschen.

Somit bilden sich Gedanken
sinnvoll sinnig ohne Schranken.
Mit dem Unsinn fest versponnen
träumt mein Sinn besinnt versonnen.

Sinne baden sich in Wonnen,
haben wiederum begonnen,
Sinn und Unsinn zu vermählen,
sich nicht länger mehr zu quälen,
wie so oft schon sich verbunden,
Unsinn sinnig überwunden.

Wenn die Sinne mich betören,
kann ich mich nicht lange wehren,
möcht sie halten; - mein Verlangen
niemals missen, nie verbannen.

Manches Mal verzaubern mich
meine Sinne wunderlich.

 © Insu




Re: VERSCHIEDENES, Gedichte und Gedanken, Denk-"Fetzen" ...

Unauffindbar

 

Ich stelle mir vor,
die Sonne würde mich essen,
heißhungrig auffressen,
während ich hier in meinem Gartenstuhl döse,
mein Gesicht ihrem feurigen Atem darbiete.
Meine Wangen glühen,
erst rot, dann immer dunkler,
Hände und Füße beginnen zu rauchen.
Ich spüre nur Wärme,
so angenehm,
und möchte mehr davon, viel mehr,
bete: bitte, bitte keine Wolke jetzt,
lass mich
mich auflösen!,
vollkommen ins Nichts gehen.
Mein Körper versinkt,
die Kleidung fällt von mir.
Noch fühle ich
diese so wunderbare Hitze,
die auch alle meine Knochen ergreift
und nur Asche zurücklässt,
die im Winde verweht.
Unauffindbar. 

© Insu




Es war'n einmal zwei Regentropfen

 Es war'n einmal zwei Regentropfen,
die flogen Hand in Hand
auf einen hohen Regenbogen,
wo sie die Sonne fand.
Und sie verbrannten
bunt
im Glück ...
- nur
eine
Träne
blieb
... zurück.


(schluchz  !!)

~~~~~

Die arme Träne kam hier an.
Doch - leider - war's ihr viel zu warm.
Sie wurde immer weniger
Der Wind - es war kein fö
niger -,
der brachte kühlen Regen.
Dies war der Träne Segen;
denn sie, für alles allzeit offen,
vermählte sich mit einem Tropfen
des salzigen Atlantikregens,
was nicht nur appetitanregend,
nein - auch geschmacklich sehr gut passte,
da jeder (salzig) Salz nicht hasste.
Nach Hochzeitsschmaus und -nacht am Strand
man nichts mehr von den beiden fand.   
Nur eine Welle rollt und kichert:
"Die zwei war'n gegen Wasser nicht versichert!" 

© Insu




Re: VERSCHIEDENES .......

Winterschnuppengelb

Gelbe Gedanken
Gelb Gelb-gelb
Zartgelb wie würziger Limonensaft
Gelb wie die Freude einer Sonnenblume
Gelb Gelb wie Licht in meinem Herzen

Blaue Gedanken
Blau Blau-blau
Gischtblau wie das Januarmeer
Blau wie mein Mondnachthimmel
Blau Blau wie süßer Curacao

Grüne Gedanken
Grün Grün-grün
Froschgrün wie diese gute Laune
Grün wie Petersilie in der Suppe des Lebens
Grün Grün wie Sehnen und Hoffen

Rote Gedanken
Rot Rot-rot
Blutrot wie meine Liebe
Rot wie 1001 rosa Wolken
Rot Rot wie Ketchup auf Erdbeereis

Gelb sind meine Gedanken
Verheißungsgelb wie die Sternschnuppe einer Winternacht  

© Insu



Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

Geschichte vom FlügelTeufelchen


... Sie schlägt die Augen auf - Gedanken
Wo bin in
Was bin ich
Wofür bin ich hier?
Schwarzes und Weißes ist in mir
Erhebt sich - Ein Schwanken
.
Versucht - sich vollends aufzurichten
Was tu ich
Wie ist mir
Wie kam ich hierher?
Wollte und wollte doch nicht mehr
Und schwor zu verzichten
.
Einst trug sie stolz die roten Flügel
Für Freundschaft
Für Liebe
Sie trugen so weit
Ein Teufelchen in weißem Kleid?
Doch wahrlich nicht übel
.
Rotschwarz ein Huf - Zartrein ein Denken
Die Flügel
Die Flügel
Sie liegen im Blut
Erstickt ein Herz in Seelenglut
Nichts mehr zu verschenken
.
Und - kann sie nun auch nicht mehr fliegen
Wozu auch
Es lohnt nicht-s
Die Hoffnung ist tot
Das Leben weiß schwarz oder rot
Sie wird es
Trotz allem
Besiegen 

© Insu



Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

Ernst oder lustig,
Liebe, mal schwulstig
oder auch traurig,
- manches klingt schaurig,
manches voll Unsinn,
mal ist's ein Un-ding,
- aber im Großen und auch im Ganzen
möcht' sich ein jeder gerne verschanzen,
tief in sich selbst geneigt, -
auch - wenn er hier viel von sich zeigt

(zu zeigen

"scheint"
- hab ich gemeint!).

© Insu



Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

*

Will man mit allen lieb Kind sein,
stellt man sich selbst in Frage
und das eigene Selbstwertgefühl
wird nicht selten zur Plage.
Schlimmer noch-
ehrliche Freunde entschwinden im dunkeln
und man hört nur noch jene die schleimen
und falsch sind munkeln.

Karona




Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.

(Carl Schulz)

Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

Emotionen eines Bücherregals

Es war einmal ... ein Bücherbord,
stand dick verstaubt im Keller dort
und wünschte nuuuur ... ein Buch, fürwahr.
Dies trug sich zu vor fünfzig Jahr`.
 
Da wurd' es eines Tag's entdeckt,
durch Rütteln, Schubsen aufgeschreckt.
Und als es blinzelnd um sich schaut',
hätt's fast den 'Augen' nicht getraut:
 
In hellem Raume blinkte Sonne.
War dies ein Glück, die reinste Wonne.
Der Platz schien wie ein Himmelsort.
Die Spinnen und der Schmutz - hinfort.
 
Das Bücherbord verspürte Streiche(l)n.
Dies kitzelte zum Herzerweiche(l)n.
Gar Schönes sollt' das Bord erleben,
durft' unter Politur erbeben.
 
Ein Spiegel hing dort an der Wand,
in dem das Bücherbord befand,
dass es gar schön und stattlich sei,
doch ... Bücherdurst geht nicht vorbei.
 
Und traurig wurd' dem Bord und bang.
Jedoch die Leerzeit war nicht lang.
Es kam ein junges Mägdelein
und stellt' ein erstes Buch hinein.
 
Gedichte voller Liebesschmerz.
Dem Borde blutete das Herz.
Auch diese Zeit ging schnell vorbei.
Das Mägdlein sorgt' für allerlei.
 
Bücher in Reih' und Glied', sooo toll.
Sehr bald schon stand das Bord ganz voll.
Es fühlte sich arg dick und satt,
konnt aufnehmen nicht mehr eeeein Blatt.
 
Das Mägdlein, das Christine hieß,
ihr Bord dem Liebsten überließ.
Der fügte oben etwas an
und unten, links und rechts; - sodann:
 
Der Bücher wurden mehr und mehr,
das Bücherbord gar reich und schwer, -
- und heut' nennt es sich ganz legal:
           Bücher-REGAL.

© Insu



Re: VERSCHIEDENES ....... (wozu ihr kein passendes Thema hier findet ...)

Das Liebesbuch

Ein rotes Buch, alt und verstaubt,
stand Jahr und Tag - und überhaupt
vergessen - in 'nem alten Laden,
mit Patina, sonst ohne Schaden.

In München war's, ich weiß es noch;
auch, dass das Buch nach Knoblauch roch.
Ich hörte da ein Stimmchen, lüstern,
"Kauf mich! Ich möcht bei diiir sein." flüstern.

Nur hinderte zu Haus mich dann
ein Lederband mit Schlösschen d'ran,
mich an dem Inhalt zu ergötzen.
Kann doch das Büchlein nicht verletzen!

Was auch der Titel mir verspricht:
"Mein Liebesbuch" ... Ich öffne's nicht!
und will dem Buch nach all den Jahren
für jetzt und immer
sein Geheimnis wahren. 

© Insu