Es geht wieder um die Jugend, wenn auch diesmal nicht um Alkoholmissbrauch.
Gestern Abend, im Schleswig - Holstein Magazin
Die Sherifs trauten ihren Augen kaum, ja die Augen hatten nicht einmal die Chance diesen Vorgang richtig wahrzunehmen. Ein 20 jähriger nahm sich den Audi seines Vaters und ging mit seiner Freundin auf Spritztour. Dreimal wurde er geblitzt und der Rekord lag dann, in einer siebziger Zone, bei 223Km/h. Das hatten die Polizisten wohl so noch nicht erlebt.
Aus dem Staunen heraus kamen die Blitzerbeamten aber immer noch nicht, denn nach kurzer Zeit kam der Jugendliche zurück und entschuldigte sich bei ihnen, ein auch noch nicht erlebter Vorgang. Anschließend wurde der Vater geordert, weil der Jugendliche nicht mehr in der Lage war selber zu fahren.
Da stellt sich doch wieder die Frage, ist die Jugend noch zu retten .
Die Rechnung für den 20 jährigen ist, vorveranschlagt, ziemlich hoch, 4 Punkte in Flensburg, 1200 Euro und ein halbes Jahr Fahrverbot. Alkohol war, wie gesagt, aber nicht im Spiel.
Karona
Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Einiges wurde ja hier schon geschrieben, auch über die Ursachen, beginnend mit Perspektivlosigkeit und in deren Folge Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Heute traute ich meinen Ohren nicht. 900000 Jugendliche finanzieren ihren Lebensunterhalt mit Hartz IV. Das heißt, dass sie nie eine Chance bekommen werden. Die meisten zumindest nicht. Das ist ein Kreislauf bei dem der Alkohol, ja der Missbrauch, zwangsläufig dazu gehört. Dass es Schulen gibt in denen Hartz IV unterrichtet wird passt da rein. Das Lehrfach, mit dem Inhalt mit der Armut umgehen zu lernen.
Schockiert war ich auch über die Aussage, dass 20% aller Schulabgänger nicht Ausbildungsfähig sind. Was ist das an den Schulen nur für ein Niveau. Klar, Gymnasien sind da ausgeschlossen, aber die große Masse der Jugendlichen kennt die nur vom Namen her.
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
ICH DENKE ES HATT WENIGER MIT DEM NIVEAU DER SCHULEN ZU TUN .
DIE KIDS HABEN NOT ENOUGH EDUCATION!!!
ES GIBT SEHR OFT KEINE HIERARCHIE INNERHALB DER FAMILIEN.
MEINE FESTE UEBERZEUGUNG: IN ERSTER LINIE SIND DIE ELTERN SCHULD!!!!
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Leluxo, klar, dass im Elternhaus die Weichen gestellt werden. Es hat sich jedoch herum gesprochen, dass Hauptschüler, vor allem wegen ihres Abschlusses, kaum eine Chance haben einen Ausbildungsplatz zu finden. Es ist schon haarsträubend was gerade über Hauptschulen berichtet wird.
Werden diese Schüler gefragt was sie mal werden wollen, hat sich die Antwort, Hartz IV inzwischen eingebürgert. Ich denke, das ist eine Symbiose, Zustände im Elternhaus und in der Schule.
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Ich finde, es ist immer die leichteste Methode, irgend jemandem " die Schuld " für etwas zu geben, was individuell stets von der Seite des Betrachters aus zu sehen ist ; oder sich auf (Un) - Erfahrungswerten bezieht !
Wenn sich nunmehr 900.000 Jugendliche ihren Lebensunterhalt von Hartz 4 finanzieren müssen, liegt es nicht auch daran, das es kaum mehr Ausbildungsplätze gibt ?
Nimmt heutzutage ein Unternehmer aus Kostengründen ( weil auch oftmals deren Budget reduziert ist ) nicht lieber einen " ungelernten " 1 Euro Jobber, der für das Hartz 4 Amt dann unter " beschäftigt " läuft, um so unserer werten Frau Bundeskanzlerin einen " guten Ruf " einbringt, was das - unterbringen - von Jugendlichen - arbeitssuchenden ist ?
Und...sind wirklich immer " die Eltern " Schuld ?
Welche Perspektive haben denn Jugendliche ?
Viele (noch) arbeitende Erwachsene , die weit älter sind wie die hier angesprochenen Jugendlichen bangen täglich um ihren Job ! Wird man z.B. mit 40 Jahren entlassen, nach vielleicht 25 Jahren " Maloche ", ist man oftmals auf dem Abstellgleis ! DAS sehen die Jugendlichen auch, und das oftmals in der eigenen Familie, wo sehr wohl vorgelebt wird, das arbeiten zum Leben gehört !
Ich denke, das unsere Jugendlichen nicht zu dumm sind, oder zu ungebildet, wie hier bemerkt wird ! Eher Resignation und .... WO... habe ich eine Chance ? ...beschäftigt mit Sicherheit sehr viele Jugendliche !
Man sollte sie einmal selbst befragen ; ich wette, es sind etliche dabei, die gerne " wollen "... aber ohne Chance....?
Wie denn ?
Wakanya_hibu_yelo
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Genau darüber habe ich auch schon geschrieben und es im Begriff Perspektivlosigkeit erfasst, Sprinti.
Nicht das Elternhaus allein und nicht die Schule machen sich schuldig, sondern die sozialen Verhältnisse sind es. Darin ist die Chancenlosigkeit vor allem begründet und vor allem Verursacher für dieses Desaster.
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Hhhhhmmm,
HartzIV ist ja an sich eine gute "Erfindung", wird aber offensichtlich wirklich von einigen zu intensiv genutzt.
Wir hatten in der Firma jetzt 3 Monate lang 10 "junge Erwachsene" (ca 18 - 25 Jahre) aus Deutschland in einem Projekt, in dem sie auch aus HartzIV rausgeholt werden sollten. erst gabs 6 Wochen "Vorbereitungsphase" in Deutschland, dann 4 Wochen Bewerbungstraining, Praktikumssuche und ähnliches bei uns, danach 8 Wochen Praktikum in Bereichen an denen die jungen Leute Interesse haben (Gastronomie, Tourismus, Verkauf, ....). Genutzt haben sie die Möglichkeit unterschiedlich. Einer (mit abgeschlossener Lehre) hat sein Praktikum toll absolviert, hat die Besitzerin der kleinen Firma sehr entlastet (die war grad auf dem Weg in den Mutterschutz und froh dass da wer intensiv mitarbeiten kann). Ein anderer hatte Praktikum im Verkauf, in einer internationalen Handelskette und kam auf die geniale Idee, dass er doch mal das eine oder andere Stück "gratis mitnehmen" könnte, weils ihm gefällt. Damit war die Chance darauf, nach den 3 Monaten in Österreich wieder in Deutschland in einer Filiale in seiner Heimatstadt unter zu kommen natürlich futsch. Warum sind manche so verblödet, dass sie solche Chancen nicht nutzen?
lG
magicjeanny
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Zitat: Karona
Genau darüber habe ich auch schon geschrieben und es im Begriff Perspektivlosigkeit erfasst, Sprinti.
Nicht das Elternhaus allein und nicht die Schule machen sich schuldig, sondern die sozialen Verhältnisse sind es. Darin ist die Chancenlosigkeit vor allem begründet und vor allem Verursacher für dieses Desaster.
Das sehe ich aber total anders: Elternhaus und Schule SIND die sozialen Verhältnisse. Aber schuldig macht sich jeder ganz alleine SELBST.
In Deutschland haben ALLE Jugendlichen die Chance, in der Schule ZU LERNEN !!!
Lernen statt Party und Disco! Sich "auf den Hosenboden setzen" statt herumhängen! Taschengeld (auch wenn es wenig ist) für die Bildung statt für Zigaretten und Bier ausgeben! In der Freizeit NOCH MEHR LERNEN statt nur auf Hilfe des Staates warten!
DIESE Chancen hat JEDER EINZELNE, egal aus welchem Elternhaus!
Mit einer guten Schulbildung und guten Noten steht jedem die Welt offen; so war es immer und so wird es auch immer sein. Nur Leistung wird belohnt.
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
Zitat: Karona
Genau darüber habe ich auch schon geschrieben und es im Begriff Perspektivlosigkeit erfasst, Sprinti.
Nicht das Elternhaus allein und nicht die Schule machen sich schuldig, sondern die sozialen Verhältnisse sind es. Darin ist die Chancenlosigkeit vor allem begründet und vor allem Verursacher für dieses Desaster.
Danke
Wakanya_hibu_yelo
Re: Ist die Jugend noch zu retten?
HartzIV ist keine gute Erfindung. Nichts Halbes und nichts Ganzes.
1 Euro Job? Was ist denn das? Deutschland soll endlich einen gesetzlichen Mindestlohn einfuehren,dann ist das Problem geloest. Wer sitzt denn da am langen Hebel? Merkel und Konsorten oder die Arbeitgeberverbaende??