Auf dem Rückweg würde sie fahren, das beschloss sie jetzt schon einmal, denn sie wollte wirklich nicht das Wes Auto Ninja an ihnen drei beging. Als Wes plötzlich ohne Vorwarnung bremste, weil er Davids Auto am Seitenstreifen parken sah, hatte sie es nur ihrem Gurt zu verdanken das sie nicht nach vorne in die Scheibe flog.
In Nullkommanix war Wes aus dem Auto raus und riss die Fahrertür auf. "Wie kannst du einfach abhauen? Zweimal?", schrie er seine besten Freund an, der zusammengesunken hinterm Steuer saß. "Sie mich verdammt noch einmal an, wenn ich mit dir rede!!!!! Du hast Mist gebaut, nicht ich. Da kann ich das ja wohl erwarten!" "Ich hab Mist gebaut? Ich hab Mist gebaut? Deswegen bin ich auch derjenige, der heult." "Frag Sheila, ich hab auch grad geheult."
Sheila hob abwehrend die Hände, als David auf Wes Worte hin zu ihr sah." Klärt das unter euch und lasst mich da bitte raus. Ich bin die Schweiz unparteiisch," redete sie sich heraus denn sie wollte wirklich nicht in der Mitte des Schlachtfeldes stehen wenn die zwei sich bekriegten.
David sah wieder zu Wes, schüttelte den Kopf und sagte dann etwas auf chinesisch. Wes zog eine Augenbraue hoch, bevor er zurückfeuerte. Nicht minder wütend und nicht weniger als in chinesisch. Es entwickelte sich ein Wortgefecht, in Folge dessen David sogar ausstieg. Die Freunde schrien sich immer lauter an, was in der fremden Sprache noch erschreckender klang.
Sheila sah sich das eine Zeit lang an, doch dann platzte ihr wirklich der Kragen. "RUHE!! Haltet jetzt beide mal eure verdammte Klappe. Mein Gott was bringt es euch eigentlich euch die Köpfe einzuschlagen besser geht es euch deshalb nicht. Ihr habt beide geweint, ihr kommt beide nicht mit diesem Streit klar. Ley schluck deinen verdammten Stolz herunter und David sag ihm endlich was Sache ist mein Gott er ist dein bester Freund und Bruder," stauchte sie die beiden Jungs zusammen und Sheila konnte ebenso Angst einflößend sein wie die Jungs, wenn sie mal richtig sauer war.
"Was es uns bringt? Verdammt, wir sind beste Freunde, da muss es auch mal richtig knallen. Sheila, ich mag dich, aber halt dich da raus.", sagte David. Wes sah ihn stirnrunzelnd an. "Du willst mit jemandem befreundet sein, der dich nervt?", fragte er bissig. David zuckte zusammen. "Das hab ich doch gar nicht...Es ist besser so, wenn du nach New York gehst und sauer auf mich bist. Glaub mir." "Wieso?"
Schulterzuckend drehte sie sich um. "Macht doch was ihr wollt, Kleinkinder, " grummelte sie leise vor sich hin und ging einfach etwas spazieren. Beziehungsweise sie ging am Straßenrand entlang und ignorierte die vorbeifahrenden Autos völlig und wenn sie hupten, bekamen sie einige Flüche an den Kopf geworfen, welche sie eh nicht hören konnten. Deshalb verdeutlichte sie diese mit Gesten.
Unverwandt sah Wes David an. Er ignorierte Sheila momentan. Sie wollte ja nur helfen, das wusste er. Als David schwieg, wurde er nachdrücklicher. "David, entweder du sagst mir, was mit dir los ist, oder ich steige in mein Auto und unsere Freundschaft endet hier und heute.", stellte er ihn vor die Wahl. Geschockt über diese Wahl sah David ihn an. Und schließlich brachte er sein Problem auf den Punkt. "Ich fall in Literatur und damit in englischer Geschichte durch. Frag mich nicht wie das zusammengehört, aber es gehört zusammen. Und durchfallen bedeutet keinen Abschluss, bedeutet kein New York mit dir. Du musst alleine gehen." Wes sah ihn fassungslos an. "Das ist es? Du fällst durch? Das ist dein Problem? DU VERDAMMTER IDIOT! Sowas sagt man mir und zwar nicht erst, wenn es zu spät ist. Dann finden wir eine Lösung." "Ley, ich hab es doch auch erst heute erfahren. Da gibt es keine Lösung. Ich schaffe es wohl kaum die erforderlichen Punkte in ein paar Wochen zusammen zu bekommen." Verzweifelt sah David Wes an. "Du bist ein Idiot, David." "Ich hab gedacht, wenn ich mit dir streite, fällt es dir leichter zu gehen." "Ernsthaft, hör auf zu denken, wenn das dabei herauskommt." Und damit umarmte Wes David.
Sheila sah verwundert zur Seite, als neben ihr ein Auto hielt und das Fenster runtergekurbelt wurde. Verwirrt ging sie zum Auto und sah den ihr unbekannten Mann fragend an. "Wohin willst du? Ich kann dich mitnehmen," bot er ihr an. Erst da begriff Sheila das es für die Autofahrer wohl so aussehen musste als würde sie trampen. Immerhin lief sie hier alleine auf einem Standstreifen herum. Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, zu sehr war sie damit beschäftigt zu lachen. Das war aber auch heute einfach ein zu verrückter Tag. Der Mann sah das wohl als Zustimmung und öffnete ihr die Tür. Erst da kriegte sie sich wieder ein und schüttelt ablehnend den Kopf. "Danke ich komm schon selbst nach Hause," wehrte sie höflich ab.
Derweil hatten David und Wes sich wieder aus ihrer Umarmung entlassen und standen sich wieder gegenüber. "Wir kriegen das hin, Dave. New York ohne dich ist nicht drin. Das geht einfach nicht. Ich weigere mich ohne meinen besten Freund in diese Stadt zu ziehen." "Das wird Sheila aber nicht so toll finden, wenn du ein Jahr hier bleibst." "Du fällst nicht durch." "Apropos Sheila, fang die mal wieder ein." David deutete zur Straße. Wes drehte sich um und seufzte. "Schatz, hör auf Autofahrern Hoffnungen zu machen. Das sind auch nur Menschen. Komm lieber her und kuscheln.", reif er liebenswürdig.