Sebastian schloss die Augen und versuchte Schlaf zu finden. Dies gelang ihm zwar, aber er rutschte von einem schönen Traum in einem Albtraum beziehungsweise den Traum, welcher schon Überhand gewonnen hatte. Alls sondern sich von ihm ab und er kann ihnen nicht folgen. Unruhig drehte er sich im Schlaf hin und her und rief die Namen von Wes und Flint.
"Warum bist du nicht zu mir gekommen?", fragte Wes und lief auf und ab. "Ich weiß nicht. Stolz? Keine Ahnung. Vielleicht war ich feige und hab die Feiglingslösung gewählt. Es tut mir Leid. Ich war sogar wirklich sauer auf dich, aber als dein Vater gerade hier stand und ich erfahren hab, dass du weg bist, hab ich mir tierische Sorgen gemacht. Ich hab dich schon irgendwo im Graben liegen sehen. Wo bist du?"
Sebastian wachte mitten in der nacht auf. Langsam und sanft löste er sich aus dem Griff von Flint, schnappte sich sein Handy und lief ins Badezimmer. Dort angekommen schrieb er Wes eine nachricht. " Entschuldige die späte Störung, aber ich kann nicht mehr schlafen. Sehe ich dass mit dem Bild jetzt richtig, dass du in einem Motel oder so etwas bist? Ich liebe dich und entschuldige noch einmal! " Er brauchte diese Bestätigung. Langsam drehte er den Wasserhahn auf und warf sich Wasser ins Gesicht.
Nach dem Gespräch mit David hatte Wes sich hingelegt. Die Freunde hatten sich ausgesprochen, doch die Versöhnungsumarmung musste noch warten bis Wes wieder in Dalton war. Sebastians SMS weckte ihn aus seinem leichten Schlaf und er tastete verschlafen nach seinem Handy. Gähnend schrieb er zurück. "Motel. Ist bei euch alles klar?"
Sebastian atmete erleichtert auf. Wes war also in einem Motel. Gut! Was sollte er nur schreiben? Anlügen wollte er seinen freund nicht. " Wie es bei den Anderen ist keine Ahnung war noch nicht dort und bei mir geht es so und dir? Hab ich dich geweckt? Wenn ja dann tut es mir Leid!" Dass wollte er ja nun nicht.
"Klingt nicht berauschend. War mein Vater bei dir? Wenn ja, dann tut es mir Leid. Er ist schrecklich und bewachend und blöd. Ich weiß. Verzeih mir. Willst du reden? Ich liebe dich."
Nun blickte Sebastian verwundert drein, schrieb aber zurück. " Dein Vater? Was will der denn hier? Nein keine Bange, er war nicht bei ihr!" beruhigte er seinen Freund. jetzt ging ihm einmal mehr ein Licht auf warum Wes gegangen war. Nun schrieb er weiter " Ich liebe dich auch und eigentlich ist es etwas, dass ich lieber persönlich besprechen will, aber wenn du unbedingt willst!" Diese schickte er ab. Eins stand fest. Er lief gefahr Wes für immer zu verlieren.
"Was wohl? Mich kontrollieren und fertig machen. Seb, was ist los? Du klingst so ernst? Ist was passiert? Ich mach mir Sorgen. Rede mit mir. Meinetwegen ruf ich dich auch an." Wes machte sich wirklich Sorgen und begann seine Sachen zusammen zu packen. Noch schnell duschen, dann ging es wieder zum Auto. Sollte er nach Dalton zurück und Gefahr laufen seinem Vater zu begegnen?
Sebastians Antwort ließ lange auf sich warten. " Du warst ja nicht da, dass er dich hätte fertig machen können! Mach dir bitte keine Sorgen und wenn du wieder kommst, falls du es noch willst, dann kann ich dir dass auch dann erzählen. Ich hab aber was 'Dummes' gemacht und hab jetzt ein Problem an der Backe, aber ich komm schon damit klar!" Diese schickte er ab und trat aus dem Bad. Sanft strich über Flints Wange. " Entschuldige, ich wollte dir nur sagen, dass ich mal kurz in meinem Zimmer bin ja? Schlaf Ruhig weiter. Ich liebe dich!" Mit diesen Worten verließ er Flints Zimmer und ging in seines. Natürlich hatte er seine Klamotten vorher angezogen.
"Definiere dumm und Problem?" Wes war wirklich gespannt auf die Antwort. Wieso hatte er das Gefühl, dass es zum Teil auch seine Schuld war? Wäre er in Dalton geblieben hätte Sebastian bestimmt nichts Dummes gemacht.