Wes versuchte wirklich zu schlafen um diese Schmerzen loszuwerden. Nur einmal richtete er sich auf und nahm die Tabletten, die Sebastian ihm rausgesucht hatte. Als er sich dann wieder hinlegte und seine Hand kurze Zeit später schlaff über die Bettkante fiel konnte keiner sagen ob er eingeschlafen oder ohnmächtig geworden war.
Sebastian schlief die ganze Zeit nicht. Wie denn auch, wenn es gerade eine so blöde Situation war. dann sah er zu seinem Mann. Es war ihm irgendwie unheimlich. Schlief sein mann jetzt oder nicht? So genau konnte er es nicht sagen.
Wes lag auf dem Bauch, hatte den Kopf zur Seite gedreht und seine Stirn runzelte sich immer mal wieder. Er träumte wohl wieder schlecht und sah grausige Bilder. Er erinnerte sich an eine Begegnung mit seinem Vater.
Sebastian strich wes vorsichtig über den Rücken und ließ ihn nicht aus den Augen. Er träumte bestimmt von seinen Eltern. Immerhin ging es in fast jedem Albtraum von wes um etwas schlechtes und dass konnten nur die beiden sein.
Wes lag auf dem Boden und sein Vater über ihm. Er prügelte auf seinen Sohn ein, der schützend die Arme gehoben hatte. Doch George riss die Arme weg und schlug weiter auf den damals vierzehnjährigen Wes ein. Er schrie und wimmerte. Seine Mutter stand dabei und lachte. Irgendwann verschwanden seine Eltern. Wes richtete sich langsam auf. Sein Kopf dröhnte und er senkte den Kopf, als er zu weinen anfing. Plötzlich spürte er etwas warmes. Als er auf seine Hände sah, sah er wie Blut tropfte und schnell wurde es immer mehr. Er schrie.Und schreien tat er nicht nur im Traum, sondern auch im Schlaf.
Sebastian schreckte auf und sah wes mit geweiteten augen an. Dann legte er die Arme um ihn und drückte ihn sanft an sich. " Liebling. Ich bin da, alles wird gut. Ich beschütze dich, wach auf!" sagte er sanft und strich seinem Mann über den Rücken. Wes musste die Hölle träumen.
Wes wachte schreiend auf und saß im Bett. Tränen liefen ihm über die Wange und panisch fuhr er sich übers Gesicht und sah dann auf seine Hände. Kein Blut, zum Glück." Er schluckte und schlang die Arme um Sebastian, ehe er fürchterlich zu schluchzen anfing. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und David stand im Zimmer. "Ley? Um Himmels Willen, ich bin aufgewacht, weil du so geschrien hast. Was ist denn los?", fragte er gehetzt.
Sebastian drückte seinen Mann an sich. Dann kam auch schon David rein. " Er hatte einen Albtraum und er ist auch gerade total fertig emotional. Ich weiß einfach nicht weiter und wie ich ihm helfen kann." Erklärte er david schnell.
Langsam kam David zu ihnen. "Wes, was hast du geträumt?", fragte er leise. So schrie sein Freund nie, wenn er nur einen Albtraum hatte. So schrie er, wenn er mit seinen schlimmsten Erinnerungen konfrontiert wurde.
Sebastian ließ David machen. Er kannte Wes schon länger und besser. Vielleicht konnte er ihm etwas helfen. " Kann ich was helfen?" fragte er dann leise nach. Er konnte nicht einfach still sitzen und Nichts tun.