Doch Wes war viel zu sehr in seinem Albtraum gefangen. Er erlebte gerade einige seiner schlimmsten Stunden und auch Bestrafungen, die seine Eltern sich hatten einfallen lassen. Schmerzen und Gefühle, die er verdrängt hatte, kamen wieder hoch und sein Schreien wurde lauter.
Sheila versuchte ihn dennoch weiter wach zu bekommen. Die Schreie brachten sie zum weinen, weil sie nicht wollte das er litt und das mit anzusehen und zu hören war schrecklich. Vorallem zu wissen das er gequält wurde und sie nichts dagegen tun konnte.
Wenn man sich das so ansah hatte man das Gefühl Wes würde im Moment gequält. Aber allein die Erinnerung reichte um ihn so dermaßen ausrasten zu lassen. Seine Eltern hatte ihn damals mit einem Seil gefesselt und das so fest, dass es in seine Haut geschnitten hatte und er bei den kleinsten Bewegungen Angst haben musste sich zu strangulieren. Die Luft war entsprechend knapp gewesen.
Sheilas Bemühungen ihn zu wecken wurden verzweifelter und sie überlegte sogar ihm einen kalten Waschlappen ins Gesicht zu halten oder Eiswürfel denn eine Ohrfeige kam für sie nicht in Frage. Das würde ihn ja nur noch mehr verstören, wenn er aufwachte.
Spirit kam plötzlich aufs Bett gehüpft und bellte lautstark. Er hatte sein Herrchen schreien gehört und als Wachhund war es seine Pflicht Wes zu beschützen. Das Bellen und Sheilas Bemühungen zeigten auch endlich Wirkung, denn Wes schlug plötzlich die Augen auf und griff sich an den Hals, als wolle er sich das Seil abreißen.
Dankbar sah sie Spirit an, denn sie würde nie in diesem Punkt laut werden können gegen Wes. Wenn sie stritten ja aber so in solchen Momenten nicht. Sie wagte es nicht ihn anzufassen, denn sie hatte zu große Angst davor ihm Angst einzujagen.
Wes sah zu Spirit und dann zu Sheila. "Oh Gott.", murmelte er, bevor er sich wieder nach hinten fallen ließ. Sein Herz raste und er hatte panische Angst. Auch im wachen Zustand erschienen die Bilder aus seinem Traum und tanzten vor seinen Augen wie hässliche Gespenster.
Etwas überfordert sah sie zu ihrem Freund und dann zu Spirit, ehe sie aufs Bett klopfte. "Na komm Spirit, du darfst heute mal aufs Bett dein Herrchen brauch dich," forderte sie den kleinen Hund auf.
Spirit legte sich neben Wes und stupste ihn mit seiner feuchten Schnauze an. Wes streichelte ihn geistesabwesend. "Danke. Danke, ihr Zwei.", murmelte er heiser. "Es war schrecklich.", murmelte er dann. "Einfach nur grausam."
Sheila schwieg was sollte sie auch sagen, nichts was sie sagen konnte würde die Erinnerungen weniger qualvoll werden lassen. Das wusste sie schließlich aus eigener Erfahrung am Besten.