Sheila schreckte etwas zurück, als er sich so energisch zu ihr umdrehte. Sie kannte ihn so nicht, da er ja normalerweise immer der ruhige Romantiker war. So ernst hatte sie ihn noch nie gesehen. Bei seinen Eltern und Chris war er zwar auch entschlossen gewesen aber eher auf eine bedrohliche Art nicht so wie jetzt. Instinktiv trat sie einen Schritt zurück als er einen Schritt auf sie zukam. Er erinnerte sie in diesem Moment zu sehr an ihren Vater wenn er Sheila ausschimpfte. Daher versuchte sie auch erst gar nicht ihm zu widersprechen.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Er zog die Schultern hoch, als würde er frieren und deutete hinter sich auf den Ofen. "Mir war nach Pizza. Ich hoffe, es ist okay für dich." , sagte er um einiges leiser und ruhiger als gerade noch. Er wollte ihr keine Angst machen und doch schien er es getan zu haben, denn sie widersprach ihm nicht. Es tat ihm Leid und entschuldigend sah er sie an.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Er hatte nichts falsch gemacht sie hatte ihn nur sehr selten so gesehen und war damit einfach ein wenig überfordert. Denn als er Chris verprügelt hatte, hatte sie das ja nicht wirklich mitbekommen. In ihrer Gegenwart war er so gut wie nie so ernst. Und weil sie diese Seite nicht an ihm kannte, hatte sie einfach im ersten Moment ihren Vater gesehen statt Wes. Einen unangenehme Stille breitete sich in der Küche aus. "Ähm, ja Pizza klingt lecker," murmelte sie leise.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
"Okay, ist gleich fertig." Er vermied es ihr in die Augen zu sehen. Er hatte zwar keine Ahnung, was genau sie gesehen hatte, aber ihm war aufgefallen, wie erschreckt ihre Augen sich geweitet hatten. Alles nur wegen ihm. Wes ging zum Kühlschrank und öffnete diesen. Gerade war ihm kalt gewesen, jetzt war ihm warm und er nahm eine Flasche Wasser aus dem Schrank, öffnete diese und trank einen Schluck. Lieber wäre ihm Bier gewesen, aber man konnte nicht alles haben.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Sheila bemerkte zwar das Wes den Augenkontakt mit ihr vermied, aber ändern konnte sie daran nun auch nichts mehr. Sie konnte ja schließlich nichts dafür das er, in diesem Fall ihrem Vater geähnelt hatte. Allerdings eigentlich konnte sie doch etwas für, denn sie hätte ihm das nicht so offensichtlich zeigen dürfen. Wes war nicht ihr Vater und aus. Doch nun war es nun einmal zu spät, gott sie machte heute wirklich viel falsch. Da sie nichts anders zutun hatte, suchte sie schon einmal zwei Teller raus.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Mit geschlossenen Augen lehnte er an der Kühlschranktür und trank sein Wasser. Schon wieder hatte er es versaut. Plötzlich verstand er, warum Sheila ihnen keine reelle Chance einräumte. Wer sollte mit ihm auch dauerhaft glücklich werden? Dazu war er viel zu anstrengend. Das Leben mit ihm musste stressig und nervenaufreibend sein. Wie schafften seine Verlobte und seine Freunde das nur? Und zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass seine Eltern vielleicht alles Recht der Welt hatten ihn so zu behandeln.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Sheila beobachtete Wes genau, als er mit geschlossenen Augen am Kühlschrank stand. Seine ganz Körperhaltung wirkte resigniert und irgendwie hatte sie das Gefühl etwas trauriges in seinem Gesicht zu sehen. Genau konnte sie das nicht sagen, weil sie dafür in seine Augen hätte blicken müssen. "Worüber denkst du nach," wollte sie behutsam von ihm wissen, während sie ihren Blick schnell abwand und zum Ofen schaute.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
"Über verschiedenes. Dass es mir Leid tut, zum Beispiel." Wes fuhr sich durchs Gesicht. Er bemerkte etwas Nasses an seinen Fingern und brauchte gar nicht die Augen zu öffnen um zu wissen, was es war. Als er es dennoch tat, bestätigte sich nur, was er eh schon wusste: Er weinte. Er hatte es selbst geschafft sich so fertig zu machen, dass er weinte. Er war ein verdamtes Weichei und ein Schwächling!
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Sie sah auf, als er sich mit belegter Stimme entschuldigte. Dabei hatte er doch gar nichts falsch gemacht und hatte keinen Grund sich bei ihr zu entschuldigen. Sie war doch hier der Elefant im Porzellanladen. Als sie jedoch in seine Augen sah und die Trauer in diesen sah, vergingen ihre Selbstvorwürfe recht schnell und wichen der Sorge. Die doch größer wurde, als er anfing zu weinen. Sofort ging sie zu ihm, um ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten.
Re: Wohnküche/ Wohnzimmer
Wes schlang die Arme um sie und noch immer weinte er. Er versuchte ja aufzuhören, aber es ging momentan nicht. Er wollte nicht diese angespannte Stimmung zwischen ihnen haben; er wollte nicht daran denken, dass sie sich irgendwann trennen konnten; er wollte nicht an seine Eltern denken. Er wollte einfach nur glücklich sein. Scheinbar war ihm das vergönnt.