Gruppe Enigma - Texthaufen

Der erste Satz ...

Re: Der erste Satz ...

Mir fehlt die Info, wohin er pinkelt....
Ansonsten sag ich nur: Guter Einstieg, Mr. Dentist!

Achja, und einen neuen Satz brauchen wir...ähm, wahrscheinlich ich (allein auf weiter Flur).

Re: Der erste Satz ...

-...möglich, aber das Zugabort aus "seinen Kindertagen" hat(te) seine Öffnung immer nur da...früher, als unten noch alles offen war... so dass alles nur genau dahin fiel...eben -ordentlich-


Hilfe, die Preußen kommen!

Re: Der erste Satz ...

Da habe ich mich nicht drangetraut. Ein so pointierter Satz als "Erster Satz"? Als "Letzter Satz" ja. Aber so kann man schwer erzählerische Spannung aufbauen. Ein "Letzter Satz" wäre mir da lieber.

Die Geschichte von "hg" verliert an Fahrt. Lese ich spontan so. Da ist es eigentlich egal wohin er pinkelt.
Ich meine, Männer pinkeln ja auch überall hin.

Spass darf hoffentlich auch "hier" sein...

Re: Der erste Satz ...

Spass SOLL hier unbedingt sein!

Mit einem "letzten Satz", einer Pointierung also, einen Text zu beginnen, finde ich nicht so schwierig. Wenn der Text in der Dramaturgie eines Krimis aufgebaut ist, ist es sogar noch viel spannender, als wenn er nur dem faden Pfad einer linearen Handlung folgt.

Gab es jetzt eigentlich schon einen neuen "ersten Satz"? Wenn nicht:

Das macht dann drei Euro neunundvierzig.


Frauen neigen zum Gegenteil.

Re: Der erste Satz ...

Zitat: Graefinjutsch
Also, Götz und Scrip, Eure Texte sind wunderbar. Scrip, Du hast da TALENT!
So, habe ich das? Interessant.

Re: Der erste Satz ...

Ehrlich gesagt, dachte ich, dass wäre heute auch noch so, dass man nur während der Fahrt pinkeln darf. Schön, dass du mitmachst, hg!
Und Alpenziege meckert gerne?

Re: Der erste Satz ...

Sill, das ist heutzutage auch immer noch so. Nur nicht auf den Bahnsteig....

Scrip: Hast Du ein Problem mit Deinem Talent?

Re: Der erste Satz ...

@Silke: Was soll frau als Ziege machen? Kaum schreibt frau was...schon liest sich das als Gemecker.

Re: Der erste Satz ...

Das macht dann drei Euro neunundvierzig.
Und warum auch nicht? In einer Zeit, da man alles mit Geld erwerben kann, verwundert es ja nicht, wenn auch Zaubersprüche etwas kosten.
Leider hatte ich meine Cash-Card nicht aufgeladen, oder ich habe auch gar keine auf meiner Girokarte, jedenfalls hat das noch nie geklappt.
Der Zauberautomat blinkt jetzt aber vordernd. Er wiederholt diesen Satz:
Das macht dann drei Euro neunundvierzig.
Die Leute im Einkaufzentrum Altwarmenbüchen sehen interessiert zu mir herüber. Von meinem Mann und meinen Kindern ist noch nichts zu sehen, sie sind wohl noch immer bei Saturn. Schon gut, murmel ich und beeile mich zwei Zwei-Eurostücke einzuwerfen. Auf der digitalen Anzeige des Automaten läuft eine Information für mich durch: Wechselgeld kann nicht erstattet werden.
Aha. Mist, dann hätte ich ja auch den größeren Wunsch für drei Euro neunundneunzig nehmen können!
Plötzlich ertönt eine blecherne Stimme: "Nennen sie jetzt ihren Wunsch, mittelgroß."
Ich komme ins Schwitzen. Einige Leute sind um mich herum stehen geblieben und beobachten mich. Ich weiß gar nicht wo ich bei dem Automaten reinsprechen soll. Ich versuche es bei dem Geldeinwurfschlitz und beuge mich etwas vor: "Mein mittelgroßer..." - "Eingabe inkorrekt, Vorgang wiederholen." unterbricht mich die kraksige Stimme.
Eine ältere Dame mit Hut tritt an mich heran und zeigt auf eine Metallplatte, die ich eher für einen Belüftung gehalten hatte. "Versuchen sie es doch mal hier." Die Dame bleibt direkt neben mir stehen, damit sie alles mithören kann. Eigentlich ist mein sehnlichster Wunsch, nicht mehr in meinen Nachbarn verliebt zu sein, weil daraus ja sowieso nichts werden kann, aber angesichts der Menge an Menschen hier, kann ich das nicht sagen.
Ich wende mich an die Dame: "Was würden sie sich denn wünschen?" Im Hintergrund höre ich die anderen schon Gesundheit, ein langes Leben und eine geregelte Rente vorschlagen. Diese Wünsche sind aber meiner Meinung nach alle nicht mittelgroß.
Wieder krakelt die Automatenstimme: "Eingabe verzögert. Nennen sie jetzt ihren Wunsch, mittelgroß."
"Ach Schätzchen, wünsch dir doch, dass er dich küsst." sagt die Hutdame.
"Was, wer?" Ich werde rot. Die Umstehenden rücken näher.
"Na, dein Nachbar, wer denn sonst?" sie strahlt mich an.
"Aber, das geht doch nicht! Ich bin doch verheiratet."
Zustimmendes Kopfnicken der Beteiligten und ein vereinzeltes - Nein, das macht man nicht - sollen mir wohl helfen.
Die Dame tippt mir an die Nasenspitze: "Und jetzt willst du dich entlieben? Bist du ein dummes Huhn."
"Aber wir dürfen doch nicht.....", erwidere ich. Die Dame sieht mir in die Augen und ich weiß, dass ich genauso bin.
Der Automat wiederholt seinen Spruch, er wolle jetzt den Wunsch, mittelgroß.
Eine Frau aus der Zuschauermenge meldet sich und schlägt vor, ich solle mir Selbstdisziplin wünschen. Eine andere fährt dazwischen und verlangt von mir Treue. Ein Schnautzbarttyp pocht auf Vernunft.
Ich beuge mich zu der Belüftungsmetallfläche, die eventuell das Eingabemikro sein könnte und sage: "Ich will hier weg!"

Die Maschine keucht und dampft, blubbert und stottert. Ich muss sie wohl mal wieder reinigen, aber der Kaffee ist fertig. Ich stelle die Kanne auf das Tablett mit den Tassen und trage sie hinaus in den Garten. Unsere Nachbarn sind heute da. Ich glaube, den letzten Satz habe ich laut gesagt, hoffentlich hat es keiner gehört.

Re: Der erste Satz ...

@Alpenziege: Wenn du wüßtest, wo ich überall hinpinkle, würdest du bestimmt auch meckern. Ich zicke auch gerne, aber nicht so pauschal. Außerdem klang das so nach im Vorraus unterstellter Adminaschelte, das mit dem Spaß. Du kannst hier alles schreiben, was du willst, wenn du mit einer Auseinandersetzung klar kommst.
Und nun sind wir Frauen wieder lieb und zwinkern uns zu.
Kaffee?

Re: Der erste Satz ...

Das Foto in seiner Hand war unscharf.