Gruppe Enigma - Texthaufen

Der erste Satz ...

Re: Der erste Satz ...

Ich finde den Dialog unklar. Ich ahnte irgendwie, worauf Du hinaus willst, es ist mir aber zu unübersichtlich. Erst in der anschließenden Diskussion erschloss sich mir ein zaudernes Aha.

Re: Der erste Satz ...

"Warum sagt er eigentlich "Nein, danke."...Und dann: Ich schloß die Tür, aber er hatte... Dann konnte er sie entweder nicht geschlossen haben, oder der vermeintliche Vater...hatte sie eingetreten.


Hilfe, die Preußen kommen!

Re: Der erste Satz ...

Gut das mit der Tür ist doof, aber mir ist da ehrlich gesagt nichts besseres eingefallen, wie kann ich das besser machen?
Ich finde den Dialog schon sehr verzweifelt, wäre der Vater nicht verzweifelt würde er nicht so lange "nerven". Stellt euch vor, er verhält sich genau so bei jedem, bei dem er klingelt.

Re: Der erste Satz ...

Wie wäre es dann mit: "Ich versuchte, die Tür zu schließen, aber er hatte bereits seinen Fuß ..."


Frauen neigen zum Gegenteil.

Re: Der erste Satz ...

Das mit der Tür ist es vielleicht nicht allein.

Stolpern tue ich über den Beginn, wo man sich für zwei Möglichkeiten entscheiden muß: er öffnet von innen die Tür, oder von außen. Da habe ich mich für außen entschlossen, weil der vermeintliche Vater da nicht klingeln braucht, sondern ihn nur abpassen. Fände ich logischer...wegen der Hausbeleuchtung. Die war ja an. Er kommt von wo. Wenn er drinne wäre, wüßte er, ob sie an ist. Aber auch egal.

Die Formulierung: es war schon spät...passt dann nicht mehr zu: Tag. Wenn man die Hausbeleuchtung einschaltet ist es sicher schon abends. Tag passt eher zu hell und ohne Beleuchtung.

Dann stolpere ich über den Satz: Sie rufen mich an? Entweder habe ich überlesen, dass er ihm seine Nummer gegeben hat?, oder der Satz passt da nicht, oder die beiden kennen sich gut. Das Sichkennen kommt aber nicht raus, weil er ja fragt: Haben Sie sie gesehen? Außer: es sind zwei "Väter". Der Leibliche und der Ziehvater. Und er will sie nur nicht erkennen?

Dass "Vanessa" bei ihm ist, ist unwahrscheinlich, weil er ja überlegt, dass nichts im Fernsehen kommt. Er hätte sicher mit dem Mädel was unternommen. Egal was jetzt.


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Re: Der erste Satz ...

Dubist aber auch ein Kleinkrämer, hg!!!
Die meisten Deiner Kritikpunkte sind an den Haaren herbeikonstruiert.

Eine Hausbeleuchtung kann z.B. durch eine Zeitschaltuhr und einen Bewegungsmelder geschaltet sein. Das ist mehr als denkbar, sogar sehr wahrscheinlich.
Aber abgesehen davon geht es dabei nicht um Wahrscheinlichkeiten. Das, was der Ich-Erzähler beschreibt, sind seine Beobachtungen. Wichtig ist nur, dass es grundsätzlich denkbar ist und dass es für IHN logische Schlussfolgerungen sind.

Es ist auch gut vorstellbar, dass der besorgte Vater sich von Haustür zu Haustür klingelt. Er passt den Ich-Erzähler nicht ab, sondern fragt systematisch, ob jemand seine Tochter gesehen hat.

Was nun die leicht genervte Gelassenheit des "Entführers" betrifft (sofern er denn Entführer ist und sich Vanessa nicht einfach nur zu ihm geflüchtet hat): Es ist wenig über die Psyche des "Entführers" ausgesagt, aber für einen psychopatischen Enführer wäre es durchaus normal, dass er sich vorm Fernseher langweilt, während sein Opfer gefesselt im Neberaum liegt. Diese Gelassenheit und die Ich-Erzähler-Perspektive sind es ja gerade, die dem Dialog dramaturgisch den schockierenden Kick geben.


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Re: Der erste Satz ...

Ach, Gooetz!!! Wenn der Text für einen Leser bestimmt ist/war, dann muss auch der Leser was damit anfangen können. Und da gibt es eben feine Unterschiede.

Zumal ein Leser nichts herbeikontruiert, sondern eher etwas hineinkonstruiert. Sofern das möglich ist. Wenn mehrere Möglichkeiten bestehen, so wie hier, dann fragt man eben den Autor in welche Richtung das überhaupt gehen soll(te). Vielleicht hilft gerade Kleinkram dem Autor ein Stück weiter.


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Re: Der erste Satz ...

Also, dann hat der Text für MEINE Vorstellungskaft offensichtlich die richtigen Informationen geliefert. Bis auf die Andeutung mit dem Handyklingeln (auf die ich erst bei näherem Hinsehen kam) und die geschlossene Tür mit dem fuß drin leuchtete mir der logische Verlauf sofort ein.

Echte Logikbrüche finde ich darin ansonsten nicht.


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Re: Der erste Satz ...

Zur Erinnerung: Der zuletzt eingeforderte erste Satz lautet:

Diesmal waren sie ein für alle mal zu weit gegangen.


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Re: Der erste Satz ...

Echt mal hg (wieso denke ich an Herrmann Göring?) die meisten Dinge hättest du dir denken können. Die meisten Dinge sind aus dem Zusammenhang zu erschließen und das muss man auch, ich will dir nicht jedes einzelne Detail in die Nase stecken!

Re: Der erste Satz ...

@Scriptor: Gerade weil ich mir das meiste vorstellen kann. Und nicht zu feige bin dir meine Sichtweise mitzuteilen. Das meiste ist eben nicht alles. Deine Geschichte nimmt dir bestimmt niemand weg.

Im übrigen ist der gedankliche Vergleich von Herm. Göring mit mir für mich eine beleidigende Äußerung. Er erwarte von dir eine Entschuldigung. Umgehend.


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