Re: Inspirationshilfe
Brauchst Du ein Stichwort?
Brauchst Du ein Stichwort?
Ich weiß gar nicht, was ich brauche. Brauche ich überhaupt was, was ich bekommen kann? Ich würd gern mal wieder radikaler, oder überhaupt erstmal. Ja, wenn man jung wär oder so. Zorn wär nicht schlecht, naja ein Anliegen halt. Was geht es mich an? (An dieser Stelle muss ich lächeln.)
Vielleicht müsste ich auch einfach nur mal wieder, aber scheiß Ungeduld.
Was sollte mir denn ein Stichwort bringen? Zur Not nehm ich zwei.
Zorn
Not
Wenn man in seiner Not in diesem riesigen Texthaufen etwas bestimmtes sucht und carookee nicht will, dann spürt man verzweifelten Zorn!!
sehr prägnant!
Was suchste denn?
(*helfend guck*)
Ich hatte mal einen Text mit zwei Brüdern, die Drogen vertickten und finde ihn nicht. Oder den mit der Wunschmaschine im Einkaufszentrum. Finde ich auch nicht.
Ich hab auch nix gefunden und Carookee ist so langsam...
Zorn war der kleine Bruder von Not, gemeinsam klauten sie Seife in Drogerien, Zorn machte die Drecksarbeit, Not ließ ihn auffliegen, so lernten sie sich kennen. Am Abend der Abschlussprüfung versuchten sie sich an einem Laden mit viel Kundschaft. Es schien fast ausweglos, da gelang es Not Zorn doch noch zu erwischen. Er wollte ihn endlich in den Knast bringen, doch die Vergehen waren nie groß genug, um etwas auszurichten, meistens kam es nur zu Hausverbot.
Als sie vor Gericht geladen wurden, stellten sie fest, dass sie den selben Nachnamen hatten. Seitdem ziehen sie ihr Geschäft im Ausland durch. Not hat inzwischen eine hohe Position in der Justiz.
Es kommt mir vor wie eine Skizze.
Wer Erwartungen hegt, der möge sich einen Pfleger suchen.
(Gruppe Enigma: Das Manifest der Gruppe Enigma. Hannover 2008, S. 1.)
Es kommt mir vor wie eine Skizze. Morkan runzelte die Stirn und drehte das Papier in verschiedene Richtungen, hielt es gegen das Licht und roch sogar daran, ehe er es schließlich wieder Zarkoni zurückreichte. Dieser legte das Papier sorgfältig zurück in das Buch und blätterte um. Auf der nächsten Seite waren wieder Blätter. Keiner von beiden verstand viel von Biologie, aber dass das ziemlich ungewöhnliche Blätter waren, war auch ihnen klar. Blau und türkis waren bei den Bäumen im Stadtpark nicht sehr verbreitet, auch nicht im Herbst, und jetzt war schon Geronimo, die fünfte Jahreszeit oder auch "Zeit zwischen den Jahren", die findige Berufspolitiker der Post-Macht-Ära auf drei Monate ausgedehnt hatten. Das Leben trug schon manchmal seltsame Blüten.
Am Abend erzählte Morkan seinen drei Frauen von dem Zettel. Nachdem Angina ihn gedrängt hatte, es aufzumalen, stand er eine Stunde an der Tapete und kritzelte. Auch die Blätter malte er daneben, so gut er sie in Erinnerung hatte. Monza und Schalmei sangen ein altes Volkslied aus der Macht-Zeit. In dem Lied ging es um zwei Liebende, die getrennt sind, und immer nachts in den Mond sehen, so dass ihre Blicke sich treffen können. Beim ersten Neumond wollen sich beide töten, nur die Frau stellt sich dumm an und überlebt. Das Lied war wegen seines sexistischen Gehaltes verboten worden, aber zuhause hatte man ja seine Freiheiten. Trotzdem zischte Morkan, sie sollten aufhören. An der Tapete gäb's was zu sehen.
Papa malt ja eine nackte Frau an der Wand! Raubmordia griente, die Frauen wurden rot wie ein Sonnenuntergang am Meer, und Angina packte das Mädchen am Arm und zog sie aus dem Zimmer. Bis zu ihrer ersten Amnesie hatte sie noch fast neun Monate, da war wohl noch einiges zu erwarten von dem vorlauten Kind. Als sie wiederkam, sich die schmerzenden Hände reibend, standen Monza und Schalmei Hand in Hand vor dem Wandgemälde. In der Tat erinnerte es an einer Stelle an Brüste, nur die Anzahl war etwas eigenwillig: Zwei! Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Morgen werden ich meinen Designer fragen, wieviele Brüste ich habe. durchbrach Monza die Stille. Schalmei schenkte ihr einen fragenden Blick: Das müsste doch aus den Analen ersichtlich sein, im Koprologischen Institut.
Weißt du nicht, was Brüste sind? Monza runzelte die Stirn und senkte den Blick auf die Stelle zwischen Schalmeis Laufwarzen. Schalmei wurde rot. Ich geh wieder Teevee, passt du auf, dass mein Inti nicht abstürzt. Wir treffen uns nachher im Buseum Weg war sie.
Monza richtete den Blick wieder auf das Tapetenbild. Es war schon ein komisches Wesen da an der Wand. Inzwischen hatte Morkan sogar ein Kleid aus Blättern drum herum gemalt. Das Leben war bunt und schön. Sie freute sich. Heute abend wollten sie sich zusammen ansehen. Das wäre sicher nett. Aber erstmal eine Viertelstunde ins Nicht-Lokal, die Nahrungsaufnahme unterbrechen, bis sie so richtig hungrig wären. Das Leben war perfekt. Als Morkan einmal kurz auf das Nicht-Klo verschwand, um die Bodenreinigung zu aktivieren, drückte sie auf den Knopf für die Tapetenlöschung. Diese Skizze hatte genug Unheil über sie gebracht. Aber für morgen hatte sie schon einen Termin im Kinderladen anberaumt. Das nächste würde bestimmt pflegeleichter sein.
Das war gut!