The other side - Rollenspiel

Korridore o.T.

Re: Korridore

"Das war Blödsinn, dass du kein richtiger Misfit bist" sagte Cain. Irgendwie ahnte er jetzt, wie sehr er Sid damit verletzt hatte. "Du bist anders als Sylver, aber das hat nichts zu sagen. Du bist einfach so wie du bist und das ist in Ordnung." Er saß jetzt neben Sid an die Wand gelehnt, hatte aber immer noch seinen Arm um dessen Schultern. "Und ich will es wieder gut machen, weil..." er überlegte einen Moment. dann versuchte er seine Antwort zu formulieren. "Es ist vielleicht schwer sich das vorzustellen, aber noch vor einer Weile konnte ich gar nicht wirklich nachempfinden was andere Menschen fühlen. Ich habe selbst nur selten etwas gefühlt und meistens waren es schlechte gefühle. Aber selbst die waren besser, als diese Taubheit. Aber jetzt ... seit ich Sylver kenne habe ich auch andere Gefühle. Sehr viele andere GEfühle." Er lächelte beim Gedanken an Sylver. "Und seit dem kerker weiß ich wie furchtbar es ist angst zu haben. Todesangst. Und wie weh es tut jemanden leiden zu sehen, der einem etwas bedeutet. Irgendwie war das anscheinend alles zu viel für mich. Ich komme immer noch nciht besonders gut damit klar. Manchmal muss ich einfach jemanden verletzen. Um mich selbst zu fühlen. Sogar Sylver habe ich schon verletzt. Aber ich hoffe ... dass ich meine aggressionen vielleicht irgendwie in andere bahnen lenken kann. Um dich zu beschützen beispielsweise. Ich denke du könntest jemanden gebrauchen, der auf deiner Seite ist."

Re: Korridore

Sid hatte mit offenem Mund und gemischten Gefühlen zugehört. Einerseits machte es ihm Angst, was Cain da sagte. Aber andererseits merkte er, wie ihn einfach nur großes Mitleid mit ihm überkam. Immer nur Taubheit und Leere, und ab und zu schlechte Gefühle zu fühlen, das war ja fast noch schlimmer als das, was er selbst mitgemacht hatte. Er hatte wenigstens wirklich gefühlt, auch wenn es Angst gewesen war, und oft Traurigkeit, aber er hatte auch schöne Gefühle gehabt. Wenn er an Professor Lupin dachte zum Beispiel.
Er sah auf in Cains Gesicht neben sich, und auf einmal sah er es ganz anders. Jetzt war überhaupt kein Wahnsinn mehr darin, sondern er konnte sehen, was hinter ihm lag. Bestimmt hatte er bei dem Vater auch keine schöne Kindheit gehabt, und wenigstens das hatte Sid ihm wohl voraus. Er hatte eine sehr schöne Kindheit gehabt.
Auf einmal wünschte er sich für Cain, dass er auch etwas Schönes in seinem Leben gehabt hätte. Wenigstens hatte er jetzt Sylvester, an dem ihm wirklich viel zu liegen schien. Aber was hatte er vorher gehabt? So wie er es beschrieben hatte, rein gar nichts. Nicht einmal Gefühle.
Sid traten schon wieder die Tränen in die Augen, und er fühlte sich gar nicht mehr wie er selbst. Er hatte keine Angst mehr vor Cain Montague. Er konnte ihn ansehen, ohne das Monster in ihm zu sehen, das er so lange gefürchtet hatte. So wie er ihn jetzt ansah, sah er auf einmal nur den 17jährigen Jungen in ihm, der er war, und der überhaupt kein schönes Leben gehabt hatte. In gewissem Sinne war er wirklich ärmer dran gewesen als er selbst.
Er lehnte sich vor, schloss die Augen und küsste Cain auf die Lippen. Nicht sexuell, sondern einfach nur weil er es wollte. Weil er ihm in dem Moment etwas schönes geben wollte und einfach nicht wusste, was. Wenn Sylvester vorbeigekommen wäre, hätte er ihn wahrscheinlich verdroschen, dachte er kurz, während er fühlte, wie schön sich das anfühlte. Er hatte noch nie einen Jungen geküsst.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

Cain sah Sid erstaunt an, nachdem dieser ihn plötzlich völlig aus dem Blauen heraus geküsst hatte. Auf die Lippen. aber dennoch war es ganz anders gewesen als bei Sylver. Er konnte icht wirklich sagen, was anders gewesen war. Auf jeden Fall war es ein sehr sanfter Kuss gewesen. Und er hatte ganz sicher nicht dazu gedient ihn zu erregen. Bislang kannte er nur diese eine Funktion von Küssen. Sylvers Küsse erregten ihn immer. Auch wenn sie vielleicht zugegebenerweise nicht immer dazu gedacht waren.
Plötzlich musste er weider an den Kuss denken, den Sylver seinem Vater Will geegben hatte und den er beobachtet hatte. Vielleicht war das ein Kuss in dieser Art gewesen.
Immer noch ziemlich verwirrt tastete er über seine Lippen. Seltsam. Sid hatte es geschafft ihm noch etwas völlig neues zu zeigen. Und er wusste plötzlich auch, dass Sid ihn verstand. Und das obwohl Sid ihn wirklich von seiner dunkelsten Seite erlebt hatte. Und wenn sogar Sid, den er unzählige Male verletzt hatte, den er grausam gequält hatte, daran glauben konnte, dass er noch etwas gutes hatte, dann konnte er wirklich auch selber daran glauben. "Danke Sid" sagte er etwas heiser. Dann lächelte er. "Du bist wirklich ein echter Misfit, weißt du. So etwas wie eben bringt nur ein echter Misfit zu Stande."

Re: Korridore

Als Sid sah, wie Cain sich über die Lippen tastete, nachdem er ihn geküsst hatte, war es zuerst seltsam, aber doch sehr rührend zu entdecken, dass Cain der Befangene war, und nicht er selbst, wie er gedacht hatte. Nein, er bereute das nicht. Es war richtig gewesen, und es war auch in keiner Weise zweideutig gewesen. Er hatte Cain einfach etwas gegeben, und Cain hatte verstanden und es angenommen.
Sid spürte, wie seine Lippen sich auseinanderzogen zu einem strahlenden Lächeln; dem ersten echten Lächeln seit, wie es sich anfühlte, Monaten. Er rückte ein bisschen von Cain ab und sah ihn an. Cain bedankte sich sogar bei ihm...
Aber was er dann sagte, ließ Sidney knallrot werden, womit er das, was Cain ihm eben gesagt hatte, vermutlich gleich wieder zerstörte. Aber es freute ihn so. Er ein echter Misfit?
Aber es war wahr, er fühlte sich plötzlich wirklich ganz anders. Gut, nicht so stark wie Sylvester, und nicht so stolz wie dessen Vater. Aber was er eben getan hatte, hatte wirklich eine gewisse Portion Mut erfordert, von der er nicht wusste, wo er sie herhatte. Sein strahendes Grinsen wurde auch sofort wieder zu dem schüchternen Lächeln, das man eher von ihm kannte, und er sank wieder ein wenig in sich zusammen, aber trotzdem fühlte er sich so gut wie schon ewig nicht mehr.
"D-danke", stotterte er, und fühlte sich jetzt gar nicht mehr wie ein echter Misfit. Aber Cain hatte es zu ihm gesagt. Das würde er ewig in sich aufbewahren. "I-ich... ich finde es wirklich nett von dir, dass du mich jetzt b-beschützen willst. Es gibt so viele Jungen, die gemein zu mir sind..." Er sah Cain ein wenig hilfesuchend von unten herauf an.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

"Das werden sie von jetzt an nicht mehr wagen" sagte Cain fest. "Wer auch immer versucht dir etwas anzutun bekommt es mit mir zu tun."
Er war überrascht, als auf seine Worte hin ein Schauer über seinen Körper lief. Es war ein tolles Gefühl, das zu sagen. Es war das erste Mal, dass er wirklich jemanden beschützen wollte. Natürlich wollte er Sylver auch beschützen, aber der hatte seinen Schutz nie wirklich gebracht. Er war selber stark und viel zu stolz um sich helfen zu lassen. Jedenfalls meistens. Er half Cain mindestens genauso oft. Und das wat ja auch gut so. Aber das hier .... das war irgendwie toll. Es gab ihm ein Gefühl von Stärke und Überlegenheit,d as nicht mit dem zu vergleichen war, das er fühlte, wenn er jemanden verletzte. Es war unglich stärker.
Und er wusste, dass er Sid wirklich würde beschützen können. alle anderen Schüler in Hogwarts hatten zumindst respekt vor ihm und Sylver. Und er würde Sid nicht auf eine Art beschützen mit der er wieder anderen weh tun musste. Gewalt würde er nur einsetzen wenn es wirklich nörtig war. Das nahm er sich fest vor.
Jetzt sah er wirklich wieder Licht in seinem Leben und es kam ihm so vor, als könne er es wirklich schaffen. E schloss die augen vor Erleichterung.
dann stand er auf und reichte Sid die Hand. "Du bist gerade erst aus der Krankenstation entlassen wprden. Hier ist es kalt und es ist besser, wenn du dich noch etwas ausruhst. Ich bring dich in unseren Gemeinschaftsraum."

Re: Korridore

Sid fühlte sich ein ganzes Stück wachsen, als er neben Cain in Richtung Gryffindorturm ging. Er hatte etwas neues erfahren. Er war beschützt worden, und das gab ihm das Gefühl, dass er es auch wert war, beschützt zu werden. Auf die Idee war er vorher nie gekommen.
Immer noch war es ein seltsames Gefühl, dass ausgerechnet Cain Montague beschlossen hatte, das zu tun. Sein schlimmster Peiniger. Aber Sid konnte nachvollziehen, was er gesagt hatte. Der Keller musste ihn wirklich verändert haben, wenn auch gleichzeitig verstört. Aber Sid war der letzte, der ihm keine zweite Chance geben würde. Wenn er ehrlich war würde es ihn ungemein freuen, wenn er und Cain wirklich Freunde werden könnten. Nicht nur, dass er dann endlich jemanden haben würde, zu dem er gehörte und der ihn beschützte. Er wollte Cain auch helfen.
"I-ich weiß ja nicht, ob du mit anderen über alles r-redest", begann er vorsichtig und sah zu Cain auf. "Aber wenn du trotzdem mal jemanden brauchst... also ich meine... ich würde dir immer zuhören." Er wurde ein wenig rot. "Ich verstehe schon, wenn du lieber mit anderen darüber redest - über den Keller und d-deine Gefühle und so - aber wenn vielleicht grade mal niemand da ist..."
Er schwieg wieder. Sicher würde Cain nicht gerade ihm sein Herz ausschütten, aber er wollte es wenigstens angeboten haben. Er fragte sich, ob er denn mit Sylvester über so etwas redete. Irgendwie war es schwer, sich vorzustellen, wie die beiden tiefsinnige Gespräche führten.
Wenn er an Sylvester dachte, wurde ihm mulmig. Was, wenn er nicht wollte, dass Cain plötzlich auf seiner Seite war? Sylvester hatte ihn schließlich nie leiden können. Auf Familientreffen hatte er ihn immer nur getriezt und gequält, und zwar mit einer Schläue, die den Erwachsenen stets verborgen gbelieben war. Obwohl Sylvesters Vater sicher dafür gewesen wäre, dachte Sid. Was, wenn Sylvester diese Schläue anwendete, um Cain wieder von seiner Idee abzubringen? Was, wenn er sagte, dass es dusslig wäre, ihn zu beschützen, wenn man ihn so schön quälen konnte?
Dabei hatte Sid sich eigentlich immer nur gewünscht, dass Sylvester sein Freund wäre. Manchmal hatte er sich das nachts vorgestellt, wie es wäre, mit ihm irgendwo herumzulaufen, und wie bewundernd dann die Leute gucken würden, weil er so einen starken Cousin hatte, der auf seiner Seite war. Manchmal hatte er davon geträumt.

* - * - * - * - *

~ I know it's not considered right
The way I live my days and nights
But I always thought I'd rather be
Considered lucky than good ~


..... ..... .....

~ Sevvie kann man nicht vergessen... er ist ein markerschütternder Schrei in der Geschichte der Menschheit... ~

*~* Wenn die Natur nur Perfektion erschaffen hätte, wo wären dann die vierblättrigen Kleeblätter? *~*

Re: Korridore

Cain dachte über Sids Angebot nach. Eigentlich hatte er ja Damian und Sylver um über alles zu reden. Das Problem war nur: Er konnte es nicht wirklich. Damian hatte das alles miterlebt und zwischen ihnen gab es eine Art stilles Abkommen nicht zu viel darüber zu sprechen. Es einfach ruhen zu lassen und zu hoffen, dass die furchtbaren Erinnerungen irgendwann verblassen würden.
Und bei Sylver ... ihm graute einfach davor ihm mitzuteilen, wie grausam es wirklich gewesen war. Und zwar vor allem, weil William dabei gewesen war. Er konnte Sylver einfach nicht sagen, wie es um seinen Vater gestanden hatte. Das brachte er einfach nicht über sich. Er wusste was für Ängste Sylver ausgestanden hatte. Auch ihn hatte dieses Ereignis nicht unbeschadet zurückgelassen. Er wollte nicht noch mehr Schaden anrichten, indem er es ihm in jede Einzelheit erzählte.
Ob er allerding mit Sid darüber reden konnte wusste er noch nicht. Vielleicht würde er es aber versuchen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Sid vielleicht verstehen würde wie grausam es gewesen war. Vielleicht konnten sie sich wirklich gegenseitig helfen.
"Ich komme vielleicht auf dein Angebot zurück" sagte er, als sie vor dem Eingang zum gemeinschaftsraum standen. Cain sprach das PAsswort und die Tür öffnete sich.
Jeder einzelne SChüler, der sich im Gryffindor-Gemeinschaftsraum befand sah fassungslos auf, als Sidney Misfit und Cain Montague friedlich nebeneinander den Gemeinschaftsraum betraten.

Re: Korridore

Sids herz hatte immer schneller geschlagen, je näher sie dem Gemeinschaftsraum gekommen waren. Er wusste, wenn sich das ganze als tödliche Finte herausstellen würde, als fieser Plan, ihn lächerlich zu machen und zu demütigen, dann jetzt. Wenn er durch diese Tür gehen und Cain immer noch auf seiner Seite sein würde - dann hätte er es geschafft. Dann wäre es wirklich wahr.
Sein Gesicht war ganz weiß, als Cain das Passwort sprach, und als sie zusammen den Raum betraten, konnte er nur ängstlich in Cains Gesicht sehen, ob sich etwas veränderte. Ob sich seine Lippen, die er eben noch geküsst hatte, zu einem bösartigen Grinsen verziehen würden. Seine Handinnenflächen schwitzten, und er ham gar nichts wahr außer Cains Gesicht.
Und es veränderte sich nicht. Cain sah den Schülern, die sie erstaunt anblickten, fest in die Augen, und Sid fühlte, wie ihn ein Gefühl überschwemmte, das fast zu groß für ihn war. Er war stolz, und er kam ein bisschen näher zu Cain und strahlte übers ganze Gesicht. 'er beschützt mich jetzt', dachte er, und sah in die verwunderten Gesichter um sie herum. 'Das hättet ihr nicht gedacht.'

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

SPÄTER

Sylvester lief ungeduldig in der Eingangshalle hin und her. Er wartete schon eine halbe Stunde, und in der Halle war es kalt. Er hatte die Hände in die Taschen geschoben und die Schultern hochgezogen, und langsam wurde er wütend.
Er wartete auf seinen Vater. Sie hatten sich in letzter Zeit öfter gesehen, aber Sylvester kam es trotzdem vor, als wäre es nicht oft genug. William verbrachte die meiste Zeit natürlich mit Snape, und obwohl Sylvester diesen während der harten Zeit, in der sein Vater verschwunden gewesen war, schätzen gelernt hatte, spürte er immer noch den Stachel der Eifersucht in sich, wenn er an die beiden dachte.
Zuerst hatte er es nicht wahrhaben wollen. Als er erfahren hatte, dass die beiden zusammen waren, hatte er sich auch wirklich gefreut. Aber nach einer Weile war ihm (unfreiwilligerweise) aufgegangen, dass das wohl eher so gewesen war, weil er seinen Vater in Sicherheit gewusst hatte. Er hatte solche Angst gehabt, dass er sich wieder etwas antun könnte, und ihn bei Snape zu wissen hatte ihn beruhigt. Er hatte schließlich gemerkt, dass diesem wirklich viel an William lag.

Aber Sylvester lag auch viel an Will. Sehr viel.

Er presste die Kiefer aufeinander und sah auf die Uhr. Eine Dreiviertelstunde. Viel länger würde er nicht mehr warten.
Eigentlich war sein Vater immer pünktlich, wenn sie sich trafen, und er hatte es noch nie vergessen. Aber vielleicht wurde es ihm ja auch langsam wieder zuviel mit ihm, so wie früher immer. Vielleicht hatte er jetzt keine Lust mehr, sich so oft mit ihm zu treffen. Immerhin hatten sie sich erst gestern gesehen.
Aber er hätte ja wenigstens absagen können, dachte Sylvester bitter. Bin ich ihm denn so unwichtig, dass er sich nicht einmal dazu die Mühe macht?
Snape würde er nie versetzen, dachte er weiter. Dem hatte er sich in der kuzen Zeit, die er ihn kannte, ohnehin viel mehr geöffnet als seinem Sohn sein Leben lang, und Sylvester frustrierte das ungemein. Er wusste genau, dass William ihm immer noch Dinge verheimlichte, die er mit Snape ganz sicher teilte. Oh ja, er teilte soviel mit Snape.

Sylvester setzte sich auf die Treppe und stützte den Kopf in die Hände. Er erinnerte sich noch so gut, wie es gewesen war, als er noch nicht aufs Internat gegangen war. Als er noch zuhause gewohnt hatte und seinem Vater die meiste Zeit furchtbar auf die Nerven gegangen war. Dabei hatte er ihm nur nahe sein wollen. So nahe wie möglich.
Er hatte förmlich um seine Aufmerksamkeit gebettelt, hatte sich absichtlich am Herd verbrannt und sich mit Mitschülern geprügelt, nur damit Will sich um ihn kümmerte. Sehr liebevoll war er meist nicht gewesen. Oft hatte er ihn noch zusätzlich dafür verprügelt, aber Sylvester war diese Art der Berührung noch lieber gewesen als gar keine Berührung von seinem Vater.
Als er etwas älter wurde, hatte er sich manchmal direkt nach diesen Prügeln in sein Zimmer verkrochen und sich einen runtergeholt, während sein Hintern noch gebrannt hatte und er die Finger seines Vaters noch darauf hatte fühlen können. So oft hatte er daran gedacht, wie es wäre, wenn er ihn etwas zärtlicher berühren würde, liebevoller... So wie es manchmal, ganz selten in seinem Blick stand. Daran dachte er auch oft beim Masturbieren.
Und jetzt saß er hier auf der kalten Treppe und wartete bereits eine Stunde auf seinen Vater. Er liebte ihn so, und der ließ ihn hier einfach so sitzen. Am liebsten wäre er in seien Räume gestürmt, aber wenn er dort seinen Vater und Snape wieder so vorgefunden hätte wie damals im Wald, wäre er durchgedreht. Das wollte er nie wieder sehen.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

"Aber in der Wizard Girl habe ich gerade gelesen, dass Tannenbaumöl gut sein soll für die Haare. Wenn man es nicht zu lange drauf lässt. Und guck mal wie meine glänzen." erzählte Miranda, während sie mi Amanda die Treppe hinab stieg. Sie wollten zur Eulerei um zu sehen, obPost für Miranda angekommen war. Sie hatte sich ein neues Kosmetik-Angebot aus der Witch Weekly bestellt und konnte kaum abwarten, dass es endlich eintreffen würde. Jeden Tag erzählte sie Amanda davon.
Dann stockte sie plötzlich. Unten auf einem absatz der Treppe saß Sylvester Misfit. Sie erkannte ihn sofort. Keiner konnte so dasitzen wie er.
In letzter Zeit hatte es sehr viele Gerüchte um Sylvester gegeben und eine Weile hatte Miranda sehr viel Wert darauf gelegt, nicht mit ihm in Verbindunggebracht zu werden. Zum Beispiel als diese Gerüchte aufgekommen waren, er sei von seinem Vater missbraucht worden. Mit so etwas wollte Miranda nichts zu tun haben.
Aber wie das mit Gerüchen so war hatten sie sich nicht lange gehalten und jetzt war es eben einfach wieder so, dass Sylvester der hübscheste Junge der Schule war und jedes Mädchen etwas von ihm wollte.
Zwar war es das letzte Mal nicht gerade gut gegangen, als sie eine Beziehung gehabt hatten, aber MIranda schob das einfach auf die Umstände. Sylvester war der hübscheste Junge hier und sie das hübscheste Mädchen. Also gehörten sie zusammen. Außerdem war bald der Weihnachtsball und sie hatte sich Sylvester als Begleitung ausgesucht.
Ohne darauf zu achten, dass Sylvester offensichtlich in Gedanken versunken war pflanzte sie sich neben ihn auf die Treppe und schenkte ihm das was sie für ein herzallerlibstes Lächeln hielt. "Hallo Sylvester, wie geht es dir?" fragte sie zuckersüß.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

Amanda hatte Sylvester schon vor Miranda gesehen, die noch völlig vertieft in ihre Erzählung und ihre Haare gewesen war, und sie hatte ihn unverhohlen mit offenem Mund angestarrt.
"Mhmm", meinte sie nur zu Mirandas Litanei, völlig untypisch für sie, die sonst immer gerne in einen Redeschwall verfiel, wenn es ums Thema Haare, Kosmetik oder ähnliches ging. Von der Theorie hatte sie ja Ahnung. Wie es so in der Praxis aussah, war eine andere Geschichte.
Jedenfalls fiel jetzt auch Miranda auf, dass Sylvester da saß. Amanda hatte etwas gemischte Gefühle. Einerseits hatte es so viele Gerüchte gegeben, und jeder an der Schule wusste inzwischen, dass Sylvesters Vater homosexuell und - ausgerechnet - mit Professor Snape zusammen war. Der war ihr ja noch nie geheuer gewesen. Miranda und sie hatten sich immer ausgedacht, er wäre ein Vampir. Aber dass er schwul war, war ja ähnlich pervers. Da hatten sie nicht soo sehr daneben gelegen.
Das gab es also auf der einen Seite, und mit Schwulen wollte Amanda nicht so gern etwas zu tun haben. Andererseits... Sylvester war einfach immer noch der hübscheste - und der Süßeste. Ganz sicher musste man ihn nur etwas auftauen und ihn seine romantische Seite entdecken lasen. Dann wäre er ein wahrer Traumprinz.
Aber das würde er für sie auch immer bleiben - ein Traum. Miranda hingegen hatte sicher gute Chancen. Die setzte sich auch gleich neben ihn - Amanda beneidete ihre Freundin so sehr um ihre Offenheit und ihre lockere Art. Ganz sicher würde sie Sylvester mit einem Fingerschnippsen dazu bringen, mit ihr zum Ball zu gehen.

Sylvester sah gequält auf, als auch noch diese zwei Schnicksen angetrudelt kamen. So wie er sich gerade fühlte hätte er alles kurz und klein schlagen können, und irgendwie war es verlockend, mit den beiden anzufangen.
Er hoffte, dass sie vorbeigehen würden - in letzter Zeit hatten sie ihn angesehen wie etwas sehr suspektes - aber Miranda hatte doch tatsächlich die Dreistigkeit, sich neben ihn zu setzen als wenn nie etwas gewesen wäre.
"Verpisst euch", murmelte er und sah die beiden nicht an.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*

Re: Korridore

Miranda überhörte geflissentlich Sylvesters Bemerkung. Das er so unnahbar war machte ihn ja gerade so interessant. Der einzige mit dem er immer noch ständig zusammen war war dieser furchtbare Cain Montague. Man hätte wirklich fast denken können, die beiden wären schwul, so wie sie immer zusammen waren. Immerhin war Sylvesters Vater auch so ein Schwuler. Dabei war er so hübsch. Genauso wie sein Sohn. Alle Mädchen die auf ältere standen fanden ihn toll. Das wusste Miranda weil sie mit ihren Freundinnen über nichts anderes sprach als über Kosmetik und Männer. Sie hatten anhand einiger Tests schon heruasgefunden wer am besten zu William Misift passen würde. Einige Mädchen hatten ganz fest vor, ihn von seinem Schwulsein zu heilen.
Nun, Miranda stand nicht auf Ältere, also wollte sie lieber den Sohn. Sie wusste ja zum Glück, dass er nicht schwul war. Schließlich hatten sie sich schon geküsst.
Jetzt wünschte sie sich, dass Amanda, die sich jetzt auch noch neben sie setzte verschwinden würde. Whrscheinlich hatte Sylvester auch nur sie mit seinem Verpiss dich gemeint.
Miranda hatte nicht das geringste shlechte Gewissen, dass sie Sylvester nicht einmal gegrüßt hatte, als die Gerüchte um ihn wirklich schlimm gewesen waren. Aber mittlerweile hatte wieder jedes Mädchen irgendwo ein BIld von Sylester versteckt und es galt als ganz besonders toll neben ihm zu sitzen oder mit ihm zu reden.
Sylvester sah einfach zu cool aus, wie er jetzt an das Treppengeländer gelehnt dasaß und sie düster ansah Und er hatte wunderschöne Hände. Sie hatten im Schlafsaal gerade einen Test in der Witch Girl gemacht, was Hände über einen Menschen aussagten. Sylvester hatte schlanke, aber kräftige Hände mit schönen langen Fingern. Das bedeutee, dass er zärtlich und leidenschaftlich war. Am rechten Ringfinger trug er einen breien Silberring un Miranda überlegte sich, dass sie am nächsten ball ja beide den gleichen Ring tragen könnten. Sie trug alledings lieber Gold.
"Wartest du auf jemanden?" fragte sie liebevoll lächelnd und zog ihren Rock etwas nach oben.

*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*