Naid2Xo Fan Projekt - Allgemein (Infos & Presse)

interviews und presseberichte

Re: interviews und presseberichte

Suuuppppper Und auch noch ein Samstag! Also ich werd dann wohl dabei sein


Re: interviews und presseberichte




-------------------------

Re: interviews und presseberichte

Im Schwarzen hat sich jemand nach den VIP-TiX erkundigt - ich stell mal die Antwort rein, für die, die darüber nachdenken:

"
von annexn am 13. Dez 2009, 18:01

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Konzert von Xavier Naidoo am 27. März 2010 am Hauser Kaibling, die mir Carina Resch weitergeleitet hat und die ich wie folgt beantworten kann: Wir haben am Hauser Kaibling zwei Möglichkeiten den Event durchzuführen: Die kleinere Variante, die etwa 4.000 Besuchern Platz bietet und ein größerer Bereich mit einer Kapazität von rund 10.000 Gästen. Es hängt nun vom Kartenvorverkauf ab, für welche der beiden wir uns letztlich entscheiden. Am kleineren Platz befindet sich ein Gebäude mit einer Terrasse, von der man rund 25 m entfernt über das Publikum im Stehplatzbereich direkt auf die Bühne sieht. Sollten über 4.000 Besucher kommen, dann werden wir das zweite Gelände in Anspruch nehmen und dort eine Tribüne für die VIP-Gäste errichten. Ansonsten ist es ein reines Stehkonzert
"

Re: interviews und presseberichte

Ich frag mich was sich die Leute von den VIPS versprechen. 150 Euros für einen Platz der womöglich weiter weg von der Bühnen ist hats alles schong egeben oder weil es vielleicht a Pappi und einen gratis Parkplatz gibt..nööö interessiert mich net.
na vielleicht zahlen das ein paar leute, die hoffnung vielleicht net zu verlieren dass sie x dort antreffen. Nö ich zahle normal. Essen mag i eh net während eines konzis, muss eh abnehmen und parkplatz werde ich auch dort finden loool also vond em her...uninteressant.

Re: interviews und presseberichte

ich mag auch ich mag auch


jamin' in the light of jah
he heals my soul
he hears my call
he is my all and
everything

Re: interviews und presseberichte

Das ist übrigens ein Open-Air-Konzert. Ich empfehle heißen Glühwein innerlich und äußerlich.

XAVIER OPEN-AIR IN ÖSTERREICH

Am 27. März 2010 tritt Xavier in Haus in Ennstal/Österreich auf. Infos über dieses Open-Air Konzert vor eindrucksvoller Kulisse gibt es unter www.derennstaler.at und Ticktets bekommt ihr hier.

Quelle: Newsletter

Re: interviews und presseberichte

Xavier Naidoo macht sich seinen Reim auf die Welt


Bonn. Die Tour zu seiner neuen CD «Alles kann besser werden» hat Xavier Naidoo gerade hinter sich gebracht. Der ungewisse Titel scheint zu einem Jahr zu passen, in dem Wirtschaftsexperten über die Lehren aus der Finanzkrise diskutieren; und Politiker auf dem UN-Gipfel in Kopenhagen eine Wende im Kampf gegen den Klimawandel beschwören. Im Interview spricht Naidoo über die politische Dimension seiner Songs und seine musikalischen Wurzeln.


Herr Naidoo, ein Album mit drei CDs, dazu die Tour und nebenbei jede Menge anderer Termine mit Ihrer Band «Söhne Mannheims» - ist man da am Ende eines Jahres nicht ziemlich fertig?

Naidoo: Nein gar nicht. Diese Lieder zum Beispiel sind so schnell da, dass man es manchmal gar nicht fassen kann, an einem Tag vier neue Songs zu haben. Also nicht nur so in der Struktur, sondern in meinen Augen komplett. Klar, wir nehmen noch Instrumente dazu auf und es wird gemischt und geprüft, ob alles gut klingt, vielleicht muss man noch mal was einsingen. Aber für einen Laien und auch für mich ist an dem Tag der Song meist schon fertig. Musik und Texte sind das kleinste Problem. Das fällt uns Gott sei Dank fast in den Schoß.

Trotzdem enthalten manche Songs schwere Kost - zum Beispiel zur Wirtschaftskrise.

Naidoo: Das ist aber schon ein uraltes Thema bei uns. Ich habe schon in meinem letzten Album gewarnt, dass uns diese Krise bevorsteht. Man muss ja wirklich nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. Wo kommt denn unser Geld her? Für mich ist klar, dass irgendwann diese ganzen Papierwährungen null und nichtig sind. Alle sieben Jahre, heißt es, kommt ein riesiger Crash. Da frage ich mich schon, warum in Deutschland eine christliche Partei in der Regierung diesen Bullshit mitmacht. Wenn ich sogar aus der Bibel herauslesen kann, dass das alles keinen Wert hat, wie können die das dann nicht? Ich brauche diese ganzen verlogenen Politikdarsteller nicht und diese ganzen Wirtschaftsbosse, die nichts anderes als ihre Aktien im Kopf haben.

Verstehen Sie Kritiker, die Ihnen Betroffenheitslyrik vorwerfen? Schließlich verdienen Sie mit Ihrer Musik ja auch gutes Geld.

Naidoo: Aber darum geht es doch gar nicht. Ich fühle mich einer Generation zugehörig, der vieles offenbart wurde und die sich vieles nicht mehr gefallen lassen will. Wenn ich mir jetzt die kleinen Kinder anschaue, dann weiß ich, die sind irgendwann 20, 25 Jahre alt, und die werden dir deine Fehler aufs Brot schmieren. So wie die 68er-Generation ihren Eltern und Großeltern das aufs Brot geschmiert hat, kriegen wir das auch ab. Und ich will dann einfach sagen, ich habe mich zu Wort gemeldet, ich habe Lieder über das geschrieben, was mich angenervt hat. Geh zu den anderen, mich brauchst du da nicht vollzulabern.

Keine Angst davor, dass Ihnen eines Tages die Ideen ausgehen?

Naidoo: Nein, das hatte ich bisher noch nicht. Und Lieder zu schreiben, die einen aktuellen Bezug haben oder Dinge aus der Vergangenheit noch mal aufgreifen, ist mir einfach wichtig. Was weiß ich, ob die Krise jetzt vorbei ist oder welche Bankchefs mit im Dreck stecken. Darüber Lieder zu machen, damit die Leute einfach mal wissen, wer und was und warum... Es gibt wunderbare Reime auf diese ganzen Sachen.

Drückt Musik aber nicht auch die Sehnsucht nach einer heilen Welt aus?

Naidoo: Vielleicht zu mehr Gefühl, zu mehr Liebe - aber auch zu mehr Misstrauen.

Wie haben Sie selbst zur Musik gefunden?

Naidoo: Wir hatten bei uns zuhause ein Aufnahmegerät. Da habe ich zusammen mit meinem Vater, der Gitarre gespielt hat, immer reingesungen. Ich glaube, «Amazing Grace» war mein erstes Lied, was ich konnte. Mit vier oder fünf Jahren bin ich dann in den Kinderchor unserer Gemeinde gekommen. Immer vom Kindergarten zu den Chorstunden. Das war gut für die Stimmbildung - und das habe ich dann eben weiter verfolgt. Natürlich, wenn die anderen Jungs zum Fußballtraining gegangen sind, habe ich mir doch ab und zu was anhören müssen, weil ich mit den Mädchen im Gesangsunterricht war.

Ab wann wussten Sie, dass Sie später Sänger werden wollen?

Naidoo: Das könnte beim Sternsingen gewesen sein.

Beim Sternsingen?

Naidoo: Ja, diese Melodien haben mich irgendwie total berührt. Die habe ich mir dann nachts im Bett selber vorgesungen, so dass meine Mutter manchmal gesagt hat: «Xavier stop, sleep!» Irgendwann hatte ich auch ein Erlebnis in der Schule, wo wir in der Englischstunde vorsingen sollten. Da habe ich gemerkt, dass ich mit meinem Gesang was bei der Englischlehrerin ausgelöst habe. Die war fast fassungslos. Das ist mir natürlich nicht verborgen geblieben. Und ab dem Tag habe ich gemerkt, das ist anscheinend schon was Besonderes.


Quelle: http://www.az-web.de/news/kultur-detail-az/1148615/Xavier-Naidoo-macht-sich-seinen-Reim-auf-die-Welt


Hör nicht auf für das zu Leben an was Du glaubst - Glaub an Dich!

Re: interviews und presseberichte

Abstimmung

Wird Guttenberg der "Sprachwahrer des Jahres"?


Er liest Platon im Original, kann eine mitreißende Bierzeltrede halten und spricht das Wort "Krieg", wenn es um Afghanistan geht, unumwunden aus: Verteidigungsminister zu Guttenberg. Der CSU-Politiker ist jetzt für die Auszeichnung "Sprachwahrer des Jahres" vorgeschlagen worden.


Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, die Musikgruppe Tokio Hotel und Bayern-Trainer Louis van Gaal sind für die Auszeichnung "Sprachwahrer des Jahres“ 2009 vorgeschlagen. Das teilte heute die Sprachzeitung "Deutsche Sprachwelt" mit.

Zum zehnten Mal ruft die Zeitung zur Wahl von Personen, Unternehmen oder Gruppen auf, die sich besonders um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.

Bereits als Bundeswirtschaftsminister habe Guttenberg eine breite Öffentlichkeit mit seiner Sprachgewandtheit beeindruckt, gab die "Deutsche Sprachwelt" an. Er spreche nicht nur gutes Deutsch, sondern auch einwandfreies Englisch und lese Platon im altgriechischen Original.

Die weltweit erfolgreiche Musikgruppe Tokio Hotel aus Magdeburg habe Jugendliche im Ausland bestärkt, sich für Deutsch als Fremdsprache zu entscheiden.





Der Trainer des FC Bayern München, Louis van Gaal, fragte im Herbst den "Spiegel"-Mitarbeiter Juan Moreno: „In welchem Land befinden wir uns gerade, was denken Sie?“ Der Journalist hatte angeboten, Englisch oder Spanisch zu sprechen. Diese Sprachen beherrscht van Gaal, doch das Gespräch fand auf deutsch statt.

Weiterhin sind Guido Westerwelle, Xavier Naidoo und Ulrich Wickert vorgeschlagen. Der neue Bundesaußenminister rühmt die „wunderschöne deutsche Sprache“. Sänger Naidoo setzt in seinen Liedern auf Deutsch und erklärt: „Diese Tiefe, dieser Reichtum, diese Deutlichkeit. Ich knie nieder vor dieser Sprache.“ Der ehemalige Tagesthemen-Moderator Wickert rügte im Herbst den Sprachgebrauch der Nachrichtenredaktionen von ARD und ZDF

Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher zum Beispiel die Porsche AG (2007), Kammersängerin Edda Moser (2006), Papst Benedikt XVI. (2005) und der Dichter Reiner Kunze (2002).

Quelle: http://www.welt.de/kultur/article5610205/Wird-Guttenberg-der-Sprachwahrer-des-Jahres.html

Sprachwahrer des Jahres.....kein schlechter Titel...


Ich will mit dem gehen, den ich liebe. Ich will nicht ausrechnen, was es kostet. Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist. Ich will nicht wissen, ob er mich liebt. Ich will mit dem gehen, den ich liebe.

Brecht

Re: interviews und presseberichte

...also den Titel "Sprachwahrer des Jahres" hätte er meines Erachtens echt verdient. Is echt ein großer Poet, in der jetzigen Musiklandschaft fällt mir im deutschsprachigen Raum net wirklich jemand ein, der relativ ebenbürtig is. Aber die anderen sind natürlich a net schlecht... grade Westerwelle fand ich a echt gut. Auf ner Pressekonferenz wollte ein Journalist aus den USA ihm eine Frage auf Englisch stellen, und da hat er auch ganz klipp und klar gesagt, dass wir hier in Deutschland sind und er doch bitte deutsch sprechen möge. Fand ich echt gut, weil die Amis denken echt manchmal, die können sich alles erlauben. Aber ich finde, alle Sprachen sind gleichwertig und deshalb muss man sich halt auch an das Land anpassen, wo man grade is.
Naja, bin ich echt mal gespannt, wer den Titel nu bekommt... verdient ham es auf jeden Fall viele der hier erwähnten! (Tokio Hotel in diesem Fall nichts ausgeschlossen...stimmt schon, die machen deutsch populär!^^)

Re: interviews und presseberichte

mal schaun wohin das alles geht, ob die musiker wirklich "die macht" haben, wird sich sicher erst in den kommenden 10 ahren zeigen...
und wenn neue bands es schwerer haben, als früher, dann gehts denen wie der jungen generation im rest der welt...




Vermarktung
Die neue Macht der Musiker

Von Patrick Bernau

Für Stars wie Madonna haben die Plattenfirmen an Bedeutung verloren

04. Januar 2010

Madonna, Xavier Naidoo, Radiohead und die Toten Hosen: Sie alle verdienen viel Geld mit Musik. Aber was haben sie sonst noch gemeinsam? Sie alle haben keinen Vertrag mehr mit einem großen Plattenlabel. Das ist überraschend: Der Vertrag mit einem großen Label galt lange als Quelle des Reichtums für bekannte Musiker - und als Ziel allen Strebens junger Bands.

Doch das war zu einer Zeit, als das Internet noch langsam war und die Musik noch nicht aus dem Kabel kam. Heute beziehen die Menschen mehr und mehr Musik aus dem Netz statt von der CD. Und das Internet treibt den Aufstieg des Künstlers vom Angestellten der Plattenindustrie zum eigenen Chef. Das hat drei Gründe: Erstens bringt Musik von CDs - diesen Markt kontrollieren die Plattenfirmen - viel weniger Geld ein als früher, weil viele Kunden die Songs aus dem Netz ziehen. Macht und Reichtum der Plattenkonzerne, die die Künstler einst lockten, schwinden. Zweitens wird das Geld im Internet anders verteilt als im alten Musikmarkt. Das lässt vor allem Musiker aus der zweiten Reihe leiden und aus dem alten System aussteigen. Und drittens verändert das Internet das Musikgeschäft so, dass die Labels ihre zentrale Position verlieren. Mehr und mehr Künstler werden selbst zu Produzenten und sehen die Labels bestenfalls noch als Dienstleister.

Die Zeit der CDs ist vorbei

Der erste Grund ist schon lange bekannt. Seit Jahren lässt sich mit CDs immer weniger Geld verdienen. Obwohl der Niedergang des Geschäfts mit den Tonträgern nach 2004 nicht mehr so rapide voranschritt wie Anfang des Jahrzehnts, ist der Umsatz in diesem Zeitraum weltweit um fast ein Fünftel geschrumpft. Bezahlte Downloads aus dem Internet gleichen den Verlust für die Musikindustrie bislang nicht aus - und zwar auch deshalb, weil die Hörer online vor allem einzelne Titel kaufen, anstatt sich wie früher ganze Alben anzuschaffen.

Xavier Naidoo hat sein eigenes Label gegründet. Die Toten Hosen kommen schon lange ohne Plattenfirma aus. Robbie Williams verhandelt mit Finanzinvestoren. Auch bei Radiohead geht es ohne Plattenfirma. Die Band Aerosmith verdient an den Lizenzgebühren für ein Videospiel. Marius Müller-Westernhagens Selbständigkeit ist aus der Not geboren.

So kann nicht einmal mehr Robbie Williams noch auf große Vorschüsse für seine nächste CD hoffen. Gerade läuft sein Vertrag mit der Plattenfirma EMI aus, und Williams denkt darüber nach, künftig zum Musikunternehmer zu werden und seine Platten selbst zu finanzieren. „Wir reden mit mehreren Musikkonzernen über einen neuen Vertrag für Robbie, aber wir wollen mit allen potentiellen Investoren sprechen“, sagt sein Manager Tim Clark - „einschließlich Finanzinstituten.“ Banken und Fonds könnten Williams die Produktion vorfinanzieren. Immerhin ist die in den vergangenen Jahren dank der Digitaltechnik deutlich billiger geworden: Für ein Album, das früher 50 000 Euro gekostet hätte, fallen heute nur noch 10 000 Euro an.

Videospiele und Konzerte bringen mehr Geld

Während im CD-Markt, den die Plattenfirmen kontrollieren, immer weniger Geld steckt, verdienen die Künstler immer größere Teile ihres Einkommens auf anderen Wegen. Dafür sind die Plattenfirmen nicht mehr so wichtig. Die Rockband Aerosmith etwa kassiert kräftig Lizenzgebühren für das Videospiel „Guitar Hero“, in dem Teenager mit der Luftgitarre die Lieder nachspielen können - laut der Computerfirma verdient Aerosmith damit mehr als mit jedem Album. Andere Bands profitieren besonders von Konzerten und Auftritten. Madonna etwa hat ihr altes Plattenlabel Warner verlassen und lässt jetzt vom Konzertveranstalter Live Nation nicht nur ihre Konzerte vermarkten, sondern auch die CDs.

Trotz vieler Live-Auftritte verdienen die meisten Künstler nicht mehr so viel Geld wie früher. Der Verlust trifft aber nicht alle Bands gleichermaßen. „Mancher bekannte Künstler kann sogar noch mehr verdienen als in den vergangenen Jahren“, sagt Edgar Berger, Deutschlandchef von Sony Music. Für neue Bands werde das Geldverdienen hingegen schwieriger. „Es ist schwieriger geworden, die erste Hürde zu nehmen.“

Auch die zweite Klasse hinter den Top-Bands tut sich nicht mehr so leicht, viel Geld zu verdienen. Der Grund ist einfach: Weil bei Internetanbietern wie iTunes und Amazon der Ladenplatz, auch für CDs, nicht knapp wird, ist das Angebot größer als einst - und Musikkunden können ihr Budget auf mehr Bands verteilen. Selbst die Fans etwa von Raggamuffin-Musik müssen sich nicht mehr auf wenige Künstler konzentrieren, sondern haben eine riesige Auswahl.

Der Durchbruch wird schwieriger

Darunter leiden bloß die großen Stars nicht. Die zweite Reihe hingegen verliert an Absatz. Denn sie muss sich die Aufmerksamkeit nun mit Bands aus der dritten und vierten Reihe teilen und rutscht selbst zwangsläufig ab. Der Durchbruch zum großen Starruhm wird schwieriger, und für den waren früher die Plattenlabels zuständig - Grund Nummer zwei, dass Musiker heute öfter ohne sie auskommen.

Dass der Durchbruch nicht mehr so leicht gelingt, liegt auch daran, dass die Künstler ihre Fans heute auf unterschiedlichen Wegen finden. „Früher brachte man einen Titel in die Play-Liste bei MTV und Viva, machte noch eine Fernsehshow, dann war der Erfolg fast garantiert“, erinnert sich Edgar Berger von Sony Music. Heute bringen die Musiksender kaum noch Musikvideos, dafür gibt es andere Kanäle, auf denen Musiker bekannt werden, insbesondere im Netz.

Fans stellen einander ihre Musik in Online-Gemeinschaften wie MySpace oder Facebook vor. Bands, die bekannt werden wollen, müssen dort ständig mit ihren Anhängern sprechen. Auf Videoseiten wie Youtube können Musikvideos populär werden. Und es gibt sogar automatische individuelle Musikempfehlungen für jeden Menschen: Das Internetradio Last FM etwa, das zum amerikanischen Rundfunkkonzern CBS gehört, lässt sich von jedem einzelnen Hörer die Lieblingslieder und die Lieblingsbands nennen - und spielt dann automatisch jedem Nutzer neue Lieder vor, die zu ihm passen könnten. Der große Machtfaktor, den die Plattenfirmen früher hatten - die Beziehungen zu den Redakteuren der Musiksender -, hat deshalb an Bedeutung verloren. Grund Nummer drei für die neue Selbständigkeit der Bands.

Plattenfirmen kämpfen ums Überleben

Tourneen organisieren können schließlich auch andere. Und wenn eine Band sowieso schon ständig auf Facebook mit ihren Fans in Kontakt bleibt, braucht sie auch für die Facebook-Präsenz keine Plattenfirma mehr - zumal die Plattenlabels in den vergangenen Jahren viel Personal abgebaut haben. „Die Landschaft der Plattenfirmen hat sich geändert“, sagt CBS-Digitalchef David Goodman. „Sie können junge Künstler nicht mehr so sehr unterstützen.“

Doch die Plattenfirmen kämpfen um ihre Stellung. Sie versuchen, neue Geldquellen anzuzapfen, indem sie Musikabonnements verkaufen, mit denen man regelmäßig Musik über das Internet beziehen kann. Doch die zünden bislang noch nicht. Edgar Berger von Sony Music verweist allerdings darauf, dass diese Abos noch jung seien. Für große Plattenfirmen gibt es seiner Meinung nach noch andere Argumente: „Eine große Firma bietet Künstlern den kompletten Service von Talentsuche und Talentaufbau, Marketing, Promotion und Vertrieb aus einer Hand.“ Zum Beispiel könne eine Plattenfirma einer Band einen Platz als Vorgruppe einer anderen Band kaufen.

Doch das überzeugt viele Musiker nicht mehr. „Die Künstler übernehmen immer mehr Kontrolle über ihr Schicksal“, sagt CBS-Digitalchef Goodman. Der Sänger Marius Müller-Westernhagen beispielsweise hat seinen Vertrag mit Warner Music schon 2006 verloren, weil seine CD-Verkäufe für diesen Vertrag nicht mehr ausreichten. Jetzt hat er sich eben selbständig gemacht. Seine Kosten trägt er selbst, die Organisation hat er der Musikfirma „Motor Entertainment“ überlassen. Deren Chef, Tim Renner, war früher Deutschlandchef der Plattenfirma von Universal. Heute erhebt er die Selbständigkeit der Künstler zum Prinzip. „Früher waren die Künstler Dienstleister der Plattenfirmen“, sagt er. „Jetzt sind wir die Dienstleister der Künstler.“

Dienstleister wie Motor tauchen jetzt allerorten auf. In Großbritannien müssen Künstler nur noch eine CD brennen, per Post losschicken, und einige Tage später finden sie ihre Lieder auf den großen Download-Plattformen. Die Firma, die das übernimmt, heißt „Artists without a Label“, deutsch: Künstler ohne Plattenfirma.

Wenn sich die Bands einmal von den Plattenfirmen gelöst haben, dann können sie auch ganz neue Geschäftsideen entwickeln. Die Band Radiohead warb für sich damit, dass sie ein Album kostenlos zum Download anbot. Ihre Kollegen von Arctic Monkeys machten sich auf diese Weise überhaupt erst bekannt. Und die Schweizer Band „The Bianca Story“ ging noch einen Schritt weiter: Von ihrem jüngsten Album ließ sie nur ein Exemplar auf CD pressen und versteigerte es in einer Kunstgalerie zu einem Mindestgebot von 10 000 Euro. „Der endgültige Preis ist geheim“, sagt Bandmitglied Elia Rediger, „aber er lässt uns genügend Gewinn übrig.“





http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E5819D8258B90427AB19F83A3D2339817~ATpl~Ecommon~Scontent.html