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Miro Klose

Re: Miro Klose

28.06.2010 13:10 Nationalmannschaft

Miro Klose: "Wir waren als Mannschaft da"
Einen Tag nach dem historischen 4:1 im Klassiker gegen England und dem Einzug in das WM-Viertelfinale ist die Zufriedenheit bei der deutschen Nationalmannschaft groß.

Das Rezept für den Sieg im Klassiker ist laut Torschütze Miroslav Klose relativ einfach: "Es ist unheimlich wichtig, an sich glauben und sich zu präsentieren auf dem Platz. Wir waren als Mannschaft da." Die Belohnung des Bundestrainer ließ dann auch nicht lange auf sich warten - Joachim Löw gab der DFB-Auswahl bis Dienstagabend frei.

"Wir haben die Qualität, um Argentinien zu schlagen"

Im Viertelfinale am Samstag (ab 16 Uhr, live im ZDF und bei Sky) in Kapstadt kommt es zu einer Neuauflage des WM-Viertelfinales von 2006. Über den Gegner Argentinien "haben wir noch nicht gesprochen", so Klose. "Wir wissen, dass sie Rache für 2006 nehmen können. Wir haben eine gute Mannschaft und die Qualität, um Argentinien zu schlagen. Wir sollten den Fokus auf uns richten."

Der Münchner weiter: "Bei den Argentiniern hat sich seit 2006 vieles getan. Bei uns ist es genauso. Ich denke trotzdem, wenn man die Namen durchgeht, ist Argentinien auf dem Papier einfach besser. England war das auich, doch wichtig ist nur, was auf dem Platz ist. Wir sind eine Einheit. Es ist zwar ein anderer Gegner und es wird nicht einfach, aber wir sind in der Lage, auch Argentinien weh zu tun."

50. Länderspieltor in 99 Partien

Persönlich läuft es für den 32-Jährigen bestens. Gegen England erzielte der Angreifer vom FC Bayern München seinen 50. Länderspieltreffer. "Es ist etwas Großartiges, so etwas erreicht zu haben", sagt Klose. "Da kann noch das ein oder andere Tor hinzukommen, das ist mein Ziel. Das Wichtigste ist, dass man eine Mannschaft hat, die einen unterstützt. Da muss ich die Mannschaft loben, dass sie mich immer so gut in Szene setzt."

Nach einer schwierigen Saison meldete sich Klose pünktlich zur Weltmeisterschaft im Kreis der Nationalmannschaft in blendender Form zurück. "Ich habe die große Stärke, mich auf den Punkt fit zubringen. Mein Fixpunkt war Australien. Natürlich braucht man da auch den Trainer, der einem das Vertrauen schenkt", erklärt er.

Lob für Müller

Für seinen Teamkollegen beim FC Bayern, dem zweifachen Torschützen Thomas Müller, hat Klose nur lobende Worte parat: "Ich freue mich für den Jungen. Er spielt einfach drauflos. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Bei ihm mache ich mir gar keine Gedanken, er hat sehr viel Talent."

Um die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft macht sich Klose ebenfalls keine Sorgen: "Wir haben viele junge Spieler. Ich bin froh, dass sie die Turniererfahrung sammeln können. Wenn man die mitnimmt und dann in den nächsten Jahren umsetzen kann, ist das unheimlich wichtig."


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Re: Miro Klose

Da schau her, der Miro als witzelndes Kuscheltier [0]
Miroslav Klose ist der Kittzwischen den jungen und alten Spielern. Und dann und wann auch ein schlagfertiger Kerl

Miroslav Klose sieht aus wie die männliche Unschuld vom Lande. Doch ist er ein schlagfertiger Kerl. Selten zwar haut er einen Spruch raus. Wenn aber, dann überrascht er seine Gesprächspartner. Eine Fernsehfrau, offensichtlich auf die bunten Themen des Sportlerlebens aus, fragte die Herren Nationalspieler auf der Pressekonferenz, was sie denn so machen würden an den knapp zwei freien Tagen – kuscheln mit weiblicher Verstärkung aus der Heimat, einkaufen, Tennis spielen oder auf Safari gehen? Klose schaute die Dame verdutzt an. „Da meine Frau nicht hier ist, bleibt mir nur der Harald zum Kuscheln“, witzelte er. Pressechef Harald Stenger schaute entsetzt, als Klose noch mal tief Luft holte: „Aber ich kann mir Schöneres als das vorstellen.“

Es wird gelacht im Velmont Hotel in Erasmia. Die Stimmung ist nach dem außerordentlichen Erlebnis gegen England auf dem vorübergehenden Höhepunkt. Das liegt natürlich primär am Einzug ins Viertelfinale, wo am kommenden Samstag in Kapstadt (16.00 Uhr) Argentinien der Gegner sein wird. Wo Erfolg ist, herrscht automatisch Ausgelassenheit. Doch verantwortlich für diesen Erfolg sind neben Trainer Joachim Löw die Spieler. Und die leben tagtäglich das vor, was sie am Sonntag auf dem Spielfeld gezeigt haben: Inspiration, Spaß am Spiel, Ideenreichtum. Das spielerische Glanzlicht war also nur eine logische Fortsetzung des Alltags. Die Mannschaft hat es geschafft, ihren Geist ins Spiel zu transferieren.


Klose spielt eine große Rolle in diesem Zusammenhang. Er ist der Kitt zwischen den jungen und alten Spielern. Seine Erfahrung in großen Turnieren ist von unschätzbarem Wert – immerhin ist er seit 2002 dabei. „Es ist wichtig, dass wir jetzt zwei Tage lang mal andere Gesichter sehen“, sagte er schließlich. Wichtig, um einem Lagerkoller vorzubeugen. Denn der könnte gefährlich sein für die prächtige Stimmung.

Der Münchner Torjäger hat ein ganz besonderes Verhältnis zur Nationalmannschaft. Ähnlich wie Lukas Podolski. Beide haben eine schwierige Saison in den Vereinen hinter sich, beide sind trotzdem gesetzt bei Löw – und beide treffen plötzlich wieder, gestärkt von des Trainers Vertrauen. Klose durchlebt in Südafrika ein Wellental: Torschütze im ersten Spiel, Gelb-Rot-Sünder im zweiten, Zuschauer im dritten und wieder Torschütze im vierten. „Meine große Stärke ist es, mich auf den Moment zu konzentrieren“, erklärt er.

Am kommenden Samstag wird er sein 100. Länderspiel bestreiten, am vergangenen Sonntag hat er seinen 50. Länderspieltreffer erzielt. In der ewigen WM-Liste ist er mit zwölf WM-Toren auf Platz vier – zusammen mit dem großen Pele. „Das ist etwas Großartiges“, meint er dazu, „das Schönste aber ist, dass ich noch nicht am Ende bin.“ Solange ihn die Beine tragen, wolle er Fußball spielen, „aber ich kann auch in zwei, drei Wochen sagen: So, jetzt ist gut. Jetzt sind die anderen an der Reihe“.

Kloses Meinung ist auch bei Journalisten aus dem Ausland gefragt. Woran es denn gelegen habe, dass das englische Star-Ensemble keine Chance hatte gegen diese neue, junge deutsche Mannschaft, wollte ein britischer Redakteur wissen. „Ich hatte erwartet, dass die Engländer gegen uns mit einem Messer zwischen den Zähnen spielen“, schilderte Klose seine Eindrücke, „doch das haben sie nicht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie als Mannschaft auftraten. Im Gegensatz zu uns.“ Mit schönen Grüßen an die Herren Terry, Gerrard, Lampard & Co.

Ein Argentinier wollte wissen, ob die Superstars seiner Heimat nicht eine Nummer zu groß seien für die Deutschen. „Genau“, sagte Klose, „genau das haben die Engländer auch gedacht.“ Ist er nicht ein schlagfertiger Kerl? (aks)


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Re: Miro Klose

Liebesurlaub! Außer für Miro und Sami

Strohwitwer und Single melden sich zum "Kuscheln" bei Harald an

Ersamia - Von wegen Urlaub bis zum Wecken. Urlaub bis zum Schlafen gehen! Als Belohnung für das tolle 4:1 gegen England gab Jogi Löw den Jungs frei. Bis heute Abend 23 Uhr!
Zeit, mal andere Gesichter zu sehen. Zeit, zum Shoppen zu gehen. Oder – noch verheißungsvoller – Zeit, sich bei den im Sheraton in Pretoria wohnenden Liebsten eine richtig süße Belohnung abzuholen.

Ein Bonus, von dem die Herren Miroslav Klose und Sami Khedira zurzeit eher weniger profitieren: "Meine Frau ist ja leider nicht da. Da bleibt mir nur Kuscheln mit dem Harald. Da kann ich mir sicherlich Schöneres vorstellen", nahm Klose DFB-Pressesprecher Harald Stenger auf den Arm.

Ein Ball, der von dem frisch gebackenen Single Sami Khedira prompt aufgenommen wurde. "Der Harald ist ja auch meine einzige Alternative", grinste der Stuttgarter. Und wurde dann doch sachlich: "Mein Vater und mein Bruder sind zu Besuch. Die habe ich ja auch länger nicht gesehen."

Puh, da hat Stenger ja noch mal richtig Glück gehabt ...


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Re: Miro Klose

Miroslav Klose: Drei Gründe für sein Traum-Comeback
Miroslav Klose - im Verein kann sich der Stürmer nur schwer durchsetzen, bei der Weltmeisterschaft blüht er plötzlich wieder auf. Was sind die Gründe für die Rückkehr des Erfolgs? Ein Sport-Psychologe gibt in der AZ die Antworten.

MÜNCHEN - Mentalcoach Steffen Kirchner (29) ist Deutschlands jüngster Sportfachwirt aller Zeiten. Er hat als Geschäftsführer einen Volleyball-Bundesliga-Club zur deutschen Meisterschaft geführt, arbeitet als Coach und Mentaltrainer. Seit Mai 2010 ist der frühere Leistungssportler offizieller Mentalcoach der tschechischen Skeleton-Nationalmannschaft der Skeleton-Fahrer/innen. Hier begründet Steffen Kirchner, warum es bei der WM in Südafrika plötzlich wieder so gut läuft für Miroslav Klose (2 Tore)

1. Klose liebt Harmonie

Miroslav Klose ist alles andere als ein „Lautsprecher“ oder eine Reizfigur, wie so mancher Nationalspieler vor seiner Zeit. Klose hat ein kleines Ego – für ihn steht das Wir-Gefühl im Vordergrund. Das Tolle bei dieser WM ist: Seine Mitspieler sind alle ähnlich gestrickt und es gibt niemanden, der diese Teamharmonie stört. Klose ist einer der fairsten Spieler der Bundesliga und bekam in weit über 200 Bundesligapartien noch niemals einen Platzverweis.

Er liebt Fairness und Teamspirit. Damit liegt er mit Trainer Jogi Löw exakt auf einem Nenner, denn Löw fördert das Teambuilding in jeder denkbaren Situation und ist ein Verfechter des sauberen, fairen Spiels ohne Fouls. Wenn diese „weichen“ Erfolgsfaktoren innerhalb des Teams, auf und abseits des Platzes vorhanden sind, ist dies für eher sensiblere Pflänzchen wie einen Miro Klose ein wahres Treibhausklima in dem er über sich hinauswachsen kann.

2. Klose braucht Zeit und Vertrauen

Kose weiß aus eigener Erfahrung, dass er Weltklasse spielen kann. Was er dafür braucht und einfordert, ist Vertrauen in seine Person. Ruhige und sensible Spieler wie er brauchen Zeit und müssen sich gut fühlen, um zur Entfaltung zu kommen. In der Vorbereitung zu einer WM ist diese Zeit gegeben, da Trainer und Betreuer Wochen lang Zeit haben, das Vertrauen in einen Spieler in der täglichen Trainingsarbeit zu demonstrieren. Wenn Klose seinerseits auch dem Trainer vertraut, da dieser ihm signalisiert, dass er auch bei durchschnittlichen Leistungen und vorerst ausbleibendem Torerfolg dennoch im Sturm gesetzt ist, stellt sich sein gutes Gefühl auch in Formkrisen schnell wieder ein und er belohnt einen mit Topleistungen.

3. Klose ist ein Instinktspieler

Miroslav Klose ist kein Rationalist, sondern lebt von seinem Gefühl und seinem Instinkt. Er spielt nicht unbedingt spektakulär, aber effektiv, da er instinktiv spürt wann er wo zu stehen hat. Solch ein Spieler ist besonders in Drucksituationen, wie sie bei einem großen Turnier oft vorkommen, besonders wertvoll. Er lässt sich von hitzigen Spielverläufen oder gegnerischen Sticheleien nicht aus der Ruhe bringen, sondern vertraut einzig und alleine auf sein Gefühl. Diesen Instinkt, welcher angeboren und nicht trainierbar ist, hat er bereits in früherer Zeit bei großen Turnieren bewiesen.


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Re: Miro Klose

02.07.2010

"Habe es sehr genossen"

Anfang des neuen Jahrtausends begann Miroslav Kloses Karriere im DFB-Trikot. Am Samstag wird er zum 100. Mal für Deutschland auflaufen. Vor seinem Jubiläumsspiel hat der Stürmer mit DFB-Chefredakteur Ralf Köttker und Online-Redakteur Steffen Lüdeke gesprochen.

team.dfb.de: Herr Klose, 100 Länderspiele sind Anlass, zurück zu blicken. Wie gut erinnern Sie sich noch an Ihre Anfänge im Nationaltrikot?

Miroslav Klose: Natürlich erinnere ich mich noch an die erste Nominierung und an das erste Länderspiel. Das erste Mal nominiert wurde ich Anfang 2001 von Rudi Völler für ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich. Wir haben 0:1 verloren, ich bin nicht zum Einsatz gekommen. Es hat dann aber nicht lange gedauert, bis ich mein erstes Spiel für Deutschland gemacht habe. Im März 2001 müsste das gewesen sein, ein WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien.

team.dfb.de: Deutschland hat 2:1 gewonnen, Sie haben kurz vor Schluss das Siegtor erzielt. Wie sehr hat das beim Eingewöhnen im Kreise der Nationalmannschaft geholfen?

Klose: Wie fast jeder, der neu zur Nationalmannschaft kommt, war auch ich zu Beginn sehr ehrfürchtig. Alles ist groß, alles ist mächtig. Da kamen die besten Spieler und die großen Stars Deutschlands zusammen. Auch in Kaiserslautern hatten wir zwar Top-Spieler und internationale Stars, aber die Nationalmannschaft ist dann doch noch mal etwas anderes, etwas viel größeres.

team.dfb.de: Und mittendrin der kleine, schüchterne Miro.

Klose: So in etwa hat es sich angefühlt, ja. Man kommt neu in eine Gruppe, man muss sich erst zurechtfinden und seine Leistungen auch in diesem Umfeld bestätigen. Das ist alles nicht so einfach.

team.dfb.de: Wie sehr hat Ihnen die Mannschaft beim Eingewöhnen geholfen. Oder gab es sogar Spieler, die Ihnen deutlich gemacht haben, dass Sie sich als Neuling hinten anzustellen haben?

Klose: Das Soziale war immer eine der großen Qualitäten unserer Mannschaft. So war es bei mir 2001, so ist es auch heute. Die neuen Spieler werden sehr offen und freundlich empfangen und aufgenommen. Deswegen hat es bei mir damals nicht lange gedauert, bis ich mich richtig wohl gefühlt habe. Es gab niemanden, der mir das Gefühl gegeben hätte, nicht willkommen zu sein.

team.dfb.de: Hätten Sie im März 2001 gedacht, dass Ihrem ersten Länderspiel noch 99 folgen könnten?

Klose: Nein, wirklich nicht. Das ist ja eine unvorstellbare Zahl. 100 Länderspiele für Deutschland, das war damals natürlich noch ganz weit weg.

team.dfb.de: Zumal Sie kurz zuvor auch eine Anfrage vom polnischen Verband hatten.

Klose: Ja, das stimmt. Der Nationaltrainer hat mich in der Bundesliga beobachtet und ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen kann, für Polen zu spielen.

team.dfb.de: Sie haben sich für den DFB entschieden. Wir schwer ist Ihnen dies gefallen?

Klose: Überhaupt nicht schwer.

team.dfb.de: 99 Länderspiele, 50 Tore. Die Entscheidung war also auch richtig.

Klose: Kann man so sagen. Mir war früh klar, dass ich für Deutschland spielen will. Und ich wusste, wenn ich meine Leistung in der Bundesliga weiter bringe, dann werde ich irgendwann die Chance haben, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen.

team.dfb.de: 99 Mal mittlerweile. Was war Ihr schönster Moment, Ihr schönstes Spiel im Trikot der Nationalmannschaft?

Klose: Es gab viele Momente an die ich mich gerne erinnere. Ganz besonders aber an die WM 2002, an mein erstes Spiel bei einer Weltmeisterschaft. Ich habe in Sapporo gegen Saudi-Arabien drei Tore gemacht und eigentlich erst hinterher gemerkt, was das für ein Erlebnis ist.

team.dfb.de: Das müssen Sie erklären.

Klose: Drei Tore, natürlich erinnere ich mich da gerne dran. Aber hinterher ging es mir überhaupt nicht gut. Da war eine Mischung aus vielen Emotionen. Ganz viel Freude natürlich, aber auch ganz viel Anspannung. Ich weiß noch, wie übel mir auf der Rückfahrt vom Spiel im Bus war. Ich hatte Bauchschmerzen, das war Wahnsinn. Die ganze Nacht habe ich kaum geschlafen. Die Anspannung, die Nerven, damals konnte ich das alles noch nicht gut verarbeiten.

team.dfb.de: Ein Höhepunkt, wenn auch mit Bauchschmerzen, war also die WM 2002. Ein anderes Highlight war die WM 2006, oder?

Klose: Klar, aus vielen Gründen. Schon weil es eine Heim-WM war. Uns war allen klar, dass dies eine einmalige Sache ist und wir nie wieder die Chance bekommen würden, eine Heim-WM zu spielen. Das war etwas Großartiges, etwas Einzigartiges. Ich habe es sehr genossen. Gerade die Stimmung, die Millionen Fans im Land verbreitet haben.

team.dfb.de: Sie haben 50 Mal für die Nationalmannschaft getroffen. Welches Tor war für Sie das wichtigste?

Klose: Schwer zu sagen. Vielleicht das Tor zum 1:0-Sieg in Russland in der WM-Qualifikation für Südafrika.

team.dfb.de: Wichtiger noch als Ihr Treffer zum 1:1 im WM-Viertelfinale gegen Argentinien?

Klose: Das war mit Sicherheit auch ein wichtiges Tor, allein deshalb, weil es ein WM-Spiel war. Der Ausgleich war eine Befreiung. Für die Mannschaft und für mich persönlich. Ich hatte vorher den Fehler gemacht, der zum 0:1 führte, deswegen war ich besonders froh, dass ich diesen Fehler mit dem Ausgleich wieder gutmachen konnte.

team.dfb.de: Inzwischen haben Sie bei Weltmeisterschaften zwölf Tore erzielt. Genau so viele wie Pele. Sie haben Jürgen Klinsmann überholt und nur noch Just Fontain (13) Gerd Müller (14) und Ronaldo (15) vor sich. Was empfinden Sie beim Blick auf solche Statistiken?

Klose: Wenn man die Leute fragt, dann weiß jeder, wer Pele ist. Nicht nur die Fußballfans. Wer Klose ist, dass weiß kaum einer. Im Verhältnis jedenfalls. Deswegen ist es natürlich ein schönes Gefühl, mit Pele in dieser Statistik auf einer Stufe zu stehen. Darüber freue ich mich riesig. Wenn man auf die Liste schaut und die Namen der großartigen Spieler liest, an denen ich mittlerweile vorbeigezogen bin, dann macht es mich froh und stolz, dass sich mein Name darunter befindet. Und ich hoffe, dass ich noch nicht am Ende bin. Ich hoffe, dass hier noch das eine oder andere Tor dazukommt.

team.dfb.de: Zwölf WM-Tore und viele berauschende Momente im DFB-Trikot. Wie sieht denn die Kehrseite aus. Was waren Ihre schwierigsten Momente in der Nationalmannschaft?

Klose: Ich versuche immer, alles Negative schnell zu verarbeiten. Deswegen kann ich mich an negative Erfahrungen, die weit in der Vergangenheit liegen, kaum noch erinnern. Negativ waren sicherlich die beiden Vorbereitungsspiele für die WM 2010 gegen Ungarn und Bosnien. In diesen Spielen habe ich keine guten Leistungen gebracht und bin zu Recht dafür kritisiert worden.

team.dfb.de: Ihre Leistungen hatten ja einen Grund. Sie haben tägliche Sondereinheiten absolviert, um zur WM topfit zu sein. Insofern waren von Ihnen keine Wunderdinge zu erwarten.

Klose: Trotzdem habe ich mir die beiden Spiele anders vorgestellt. Ich gehe ja nicht in ein Spiel, um schlecht zu spielen. Ich hatte mir vorgenommen, gute Leistungen zu zeigen, aber ich habe es auf dem Platz nicht umgesetzt. Im Nachhinein kann ich mir die Frage stellen, ob es nicht besser gewesen wäre, auf die Spiele zu verzichten. Obwohl, es hat auch etwas Gutes, dass ich bei den Spielen aufgelaufen bin.

team.dfb.de: Was denn?

Klose: Ich mache jetzt gegen Argentinien die 100 voll.

team.dfb.de: Stimmt. Vom Timing her haben Sie alles richtig gemacht.

Klose: Das lässt sich jetzt so sagen, zum Glück.

team.dfb.de: Sie sind mit 32 Jahren inzwischen einer der ältesten Spieler im Kader.

Klose: Leider.

team.dfb.de: Nur leider? Können Sie Ihrem Alter nicht auch positive Aspekte abgewinnen?

Klose: Doch, natürlich Ich habe jetzt eine gewisse Erfahrung. Gerade bei einer WM ist das ein Vorteil. Es ist für jeden jungen Spieler wichtig, da reinzuschnuppern, das Umfeld kennenzulernen, den Ungang mit der Presse, den Druck, die Spiele, die Emotionen. Das braucht man. Und es hilft mir, diese Erfahrungen schon zu haben und die Abläufe und das ganze Drumherum zu kennen.

team.dfb.de: Erleben Sie die WM intensiver, nehmen Sie die Dinge bewusster wahr, weil dieses Turnier Ihre letzte Weltmeisterschaft sein könnte?

Klose: Ich gehe davon aus, dass es meine letzte WM ist. Sicherlich weiß man nie, was im Fußball passiert. Und ich will so lange wie möglich spielen. Aber dass ich 2014 noch dabei bin, das ist doch wenig wahrscheinlich. Insofern erlebe ich dieses Turnier intensiv und auch anders als die beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften.

team.dfb.de: Wie unterscheidet sich denn die Mannschaft von den vorangegangenen Turnieren. Was ist heute anders als 2002, merkt man, dass die aktuelle Mannschaft sehr viel jünger ist?

Klose: Ja, das fällt mir zum Beispiel bei der Auswahl der Musik auf, die in der Kabine gespielt wird. Aber eines hatten bisher alle Teams gemeinsam, in denen ich bei Weltmeisterschaften gespielt habe.

team.dfb.de: Das wäre?

Klose: Es hat 2002, 2006 und 2010 nie lange gedauert, bis die Mannschaft zum Team geworden ist. Es war immer sofort jeder für den anderen da, jeder hat sich gekümmert und sich im Dienste der Mannschaft eingebracht. Auf und neben dem Platz. Diese Qualität hat deutsche Mannschaften immer ausgezeichnet und von manchen anderen Nationen unterschieden.

team.dfb.de: 2006 hat Deutschland im Viertelfinale gegen Argentinien gewonnen. Lassen sich aus diesem Spiel Erkenntnisse für das Duell am Samstag ziehen?

Klose: Eher nicht. Beide Mannschaften hatten vor vier Jahren ein völlig anderes Gesicht, es gibt nur wenige Spieler wie mich, die heute und damals dabei waren. Außerdem ist der Fußball schnelllebig. Wir spielen heute anders als damals, Argentinien hat sein Spiel verändert, dass lässt sich schwer vergleichen.

team.dfb.de: Für Kapitän Philipp Lahm ist die Mannschaft das beste Auswahlteam, in dem er gespielt hat. Sie sind mit am längsten dabei, teilen Sie diese Auffassung?

Klose: Wenn man das Spielerische sieht, das Leichte und die Geschwindigkeit, mit der wir heute Fußball spielen, dann stimme ich Philipp zu. Der Trainer sagt immer, dass Fußball eine Sprint-Sportart geworden ist. Und er hat recht. Die jungen Spieler sind alle richtig flink und in der Lage, mit hoher Geschwindigkeit Fußball zu spielen. 2002 hatten wir eine andere Qualität. Von Didi Hamann und Jens Jeremies konnte man nicht erwarten, dass sie durchs Mittelfeld sprinten. Es waren andere Spielertypen. Wir waren damals deswegen keine Mannschaft, die den schnellsten Fußball gespielt hat. Wir haben kompakt gespielt und versucht, bei Standards Tore zu machen. Jetzt haben wir viele Spieler, die viel und schnell laufen können, die zudem technisch sehr, sehr gut und taktisch hervorragend geschult sind. Ich finde Vergleiche aber immer schwierig, es war einfach eine andere Zeit und ein anderer Fußball.

team.dfb.de: Die Mannschaft ist spielerisch besser als 2002. Ist es deswegen für Sie als Stürmer heute einfacher, Tore zu erzielen?

Klose: Ja. Wenn man das vergleicht, muss man schon sagen, dass es heute einfacher ist. Ich hatte 2002 im gesamten Turnier weniger Chancen, als jetzt in meinen drei Spielen in Südafrika. Es ist ein großer Vorteil von unserer Mannschaft, dass wir uns mit großer Leichtigkeit viele Chancen herausspielen.

team.dfb.de: Wie weit wird diese Leichtigkeit die Mannschaft im Turnier noch tragen?

Klose: Ich hoffe weit. Argentinien soll nicht das Ende sein.


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Re: Miro Klose

Phänomen Klose: «Lieber Weltmeister als Rekord»

Kapstadt (dpa) - Die Miroslav-Klose-Toreshow geht munter weiter - jetzt kann das deutsche Tor-Phänomen sogar zum besten Torschützen der WM-Geschichte aufsteigen. Auch in seinem Jubiläumsspiel ließ es der 32-jährige Münchner wieder kräftig krachen.

Nach seinem zehnten Tore-Doppelpack im 100. Länderspiel ist Klose drauf und dran, Ronaldo als besten Torjäger bei Fußball-Weltmeisterschaften abzulösen. Noch liegt der Brasilianer (15) in der ewigen Bestenliste vorn, doch Klose (14) ist noch lange nicht satt. «Ich möchte bei der WM mindestens fünf Tore schießen. Wenn mir sechs gelingen, bin ich sehr zufrieden», skizzierte der gebürtige Pole am Tag nach dem Kapstadt-Triumph sein persönliches Tore-Ziel am Kap.

Schon kurz nach dem 4:0 gegen Argentinien bekam Jubilar Klose besonderes Lob von allen. «Miroslav Klose hat überragende Qualitäten, daran habe ich nie gezweifelt. Er hat bei allen Turnieren - 2002, 2006 und jetzt 2010 - Klasseleistungen abgerufen. Er hat jetzt 14 WM-Tore, das geht in die Geschichte ein», erklärte Bundestrainer Joachim Löw. «Wenn es dann noch in einem wichtigen Spiel ist, ist es umso schöner», meinte Klose. Brasiliens Legende Pelé (12) und den Franzosen Just Fontaine (13) hat er schon abgehängt. Mit Deutschlands «Bomber der Nation», Gerd Müller (14), hat er gleichgezogen.

Doch auch mit vielen Glückshormonen in sich blieb Klose einfach Klose. «Gerd Müller hat nur zwei Turniere gespielt, ich bin schon beim dritten dabei. Da wäre es unfair, mich mit ihm auf eine Stufe zu stellen», sagte Klose. Die Lobeshymnen waren ihm schon fast peinlich. «Wichtig ist immer die Mannschaft. Wenn ich mir es aussuchen könnte, wäre ich lieber Weltmeister als Rekordschütze», sagte der Torjäger, der nun sagenhafte 52 Länderspiel-Treffer erzielt hat. «Das ist einfach schön für Miro, der in dieser Saison keine leichte Zeit hatte», kommentierte Teammanager Oliver Bierhoff den gelungenen Jubiläums-Auftritt von Klose im imposanten Green Point Stadium.

«Es zeigt, dass es richtig war, an ihm festzuhalten und Vertrauen zu geben. Dass er es jetzt mit Leistungen zurückzahlt auch aufgrund seiner Erfahrung und Qualität, ist natürlich wichtig», ordnete der ehemalige Stürmer Bierhoff Kloses WM-Show ein. «Ich habe die große Stärke, mich auf den Punkt fitzubringen. Ich verändere mich nicht», beschrieb der inzwischen 32-jährige Klose seine besondere Klasse. Und Löw vertraut genau dieser Stärke. Zu Beginn der Vorbereitung wies er alle Kritiken an seinem Vertrauten Klose energisch zurück - und behielt wieder recht.

«Seine Torquote spricht für ihn. Miroslav Klose hat überragende Qualitäten, daran habe ich nie gezweifelt», erklärte Löw nach dem Erfolgshit gegen Argentinien. Fünf WM-Tore schoss Klose in Japan und Südkorea 2002, fünf weitere reichten 2006 in Deutschland zur Torschützen-Krone. Jetzt in Südafrika hat er auch schon wieder vier Treffer auf seinem Konto - nur der Halbfinal-Widersacher David Villa (5) liegt vor ihm. «Er ist ein hervorragender Fußballer. Ich habe seine Karriere verfolgt», lobte Klose den Spanier.

Ein Geheimnis des Zwillings-Vaters liegt in seiner Fitness. Durch seine Reservisten-Rolle beim FC Bayern fehlte Klose nicht nur Spielpraxis, sondern vor allem auch die körperliche Ausstrahlung, Spritzigkeit und Timing. All das hat er sich mit harter Arbeit zurückgeholt. Am 11. Juli lockt in Johannesburg dafür die größte aller Belohnungen - die WM-Krone. «Wenn wir Weltmeister werden, können sie alles mir machen, da fahre ich überall hin», sagte Klose schon jetzt zu einer möglichen großen Titel-Party.

© sueddeutsche.de - erschienen am 04.07.2010 um 14:17 Uhr


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Re: Miro Klose

Klose: "Mit zwei weiteren Toren bin ich zufrieden"
Bei der sonntäglichen Pressekonferenz der Nationalelf erschien "nur" Miroslav Klose, da sich Mitstreiter Cacau nach abgebrochenem Training in die Obhut von Teamarzt Dr. Müller-Wohlfahrt begeben hatte. Gar nicht bei der Übungseinheit dabei war Sami Khedira, der an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel laboriert, am Montag aber wieder ins Lauftraining einsteigen soll.

Jubilar Miroslav Klose, der bei seinem 100. Länderspieleinsatz seine Tore 50 und 51 erzielte, zeigte sich natürlich glücklich, dass das Team mit dem Erreichen des Halbfinale bereits ein großes Ziel erreicht hat. Vor allem die Art und Weise, wie die Mannschaft dies geschafft hat, macht ihm "großen Spaß".

15 im Visier, mit 16 zufrieden

Angesprochen auf den Gegner im Semifinale, Spanien, wusste der am Kap bisher viermal erfolgreiche Torjäger zu berichten, dass sich der ganze Stab der Nationalelf einschließlich der Spieler damit beschäftigen werde, den Gegner zu analysieren und ein Konzept zu entwickeln, wie man die Iberer schlagen könne. "Ich schätze die Spanier stärker ein als England und Argentinien", zollte der Münchner dem Kontrahenten großen Respekt.

Klose, der mit einem weiteren Treffer mit dem bisher besten WM-Torschützen, dem Brasilianer Ronaldo (15) gleichziehen würde, hätte dann auch sein Vorhaben vor dem Turnier in die Tat umgesetzt: "Ich habe mir fünf Tore vorgenommen, mit sechs wäre ich sehr zufrieden", so der 32-Jährige, der die deutsche Elf mit den "vielen jungen, talentierten Spielern" stärker einschätzt als bei der EM 2008.

Sich selbst wollte der Jubilar, der sich trotz vergangener verkorkster Saison bei den Bayern sehr wohl fühlt, nach 100 Einsätzen im Nationaltrikot am Abend bei der Siegesfeier nicht in den Mittelpunkt rücken. Auch gestern Abend nicht, als eine zum Jubiläum erwartete Rede ausblieb. "Die hole ich aber noch nach", so Klose.

Khediras Oberschenkel zwickt, Rückschlag für Cacau

Pressesprecher Harald Stenger gab derweil bekannt, dass Mittelfeldspieler Sami Khedira am Sonntag mit dem Training ausgesetzt habe, weil er an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel laboriere. Am Montag aber soll der Stuttgarter aber wieder mit einer Laufeinheit einsteigen, sein Einsatz gegen Spanien soll nicht gefährdet sein.

Der von Cacau, neben Trochowski, Marin und Kroos einer der Kandidaten für den gelbgesperrten Müller, schon: Der von einer Bauchmuskelzerrung scheinbar genesene Angreifer musste am Sonntag das intensivere Training der gegen Argentinien nicht oder nur kurz eingesetzten Akteure abbrechen und musste sich wegen einer Wirbel-Blockade erneut in medizinische Behandlung begeben. Ob Cacau nach dem neuerlichen Rückschlag gegen Spanien dabei sein kann, ist offen.


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Re: Miro Klose

Hüpf, hüpf, Hurra!

Beim 4:0 im Viertelfinale gegen Argentinien macht Miro Klose in seinem 100. Länderspiel zwei Tore, feiert seinen Doppelpack mit einem tollen Jubel-Salto – und lässt uns alle vor Freude mit abheben!
Guten Flug zum Titel, Miro!

Das wünschen ihm alle Fans der deutschen Elf. Denn der Nationalstürmer kann uns mit seinen Toren (jetzt schon vier bei diesem Turnier) nicht nur zum WM-Pokal fliegen lassen, sondern sich selbst unsterblich machen. In der ewigen WM-Torjägerliste liegt Klose jetzt gleichauf mit Gerd Müller (beide 14) und nur ein Tor hinter Ronaldo (15/Brasilien). So wie Miro drauf ist, ist dieser Rekord zu knacken!


Jogi Löw: „Ich habe immer gewusst, dass Miroslav bei diesem Turnier entscheidend werden kann.“

Nach dem 4:0 gegen Argentinien jubelt Löw: „Was wir heute in der zweiten Halbzeit gespielt haben, das war klasse. Die Mannschaft hat den Willen gezeigt von Champions. Was die Höhe dieses Sieges betrifft, das ist fast unvorstellbar. Vieles hat die Mannschaft perfekt umgesetzt, das war einfach toll. Jetzt sind wir unter den besten vier Teams der Welt, aber da gehört diese Mannschaft auch hin! Jetzt haben wir es selbst in der Hand, hier noch etwas ganz Großes zu erreichen.“

Poldi strahlt: „Momentan sieht es so aus, dass uns keiner stoppen kann!“


Schon nach 158 Sekunden fällt das erste Tor bei diesem historischen Sieg, an den wir uns sicher ewig erinnern werden.

3. Minute: 1:0! Schweinsteiger schlägt eine Freistoß-Flanke von halblinks gefährlich in den Strafraum. Müller verlängert den Ball aus sechs Metern mit den Haarspitzen ins Tor. Das 200. WM-Tor der DFB-Geschichte.
Argentinien-Trainer Diego Maradona steht entsetzt an der Seitenlinie, kann es nicht fassen. Eben im Kabinengang hat er noch alle seine Spieler einzelnd auf die Wange geküsst. Doch jetzt ist nur noch Müller zum Knutschen!

22. Minute: Traumpass Messi in den Lauf von Tevez. Doch Neuer stürzt sich ihm entgegen, schnappt sich am Fünfer den Ball. Klasse!

24. Minute: Müller stürmt mit Vollgas in den Sechzehner, legt quer. Doch Klose gerät bei seinem Schuss aus 12 Metern in Rücklage – weit drüber!

35. Minute: Müller sieht für ein Handspiel die zweite Gelbe Karte im Turnier. Bedeutet ein Spiel Sperre.

36. Minute: Higuain schiebt den Ball ins Tor. Pfiff von Schiri Irmatow (Usbekistan). Richtig! Denn vier Argentinier stehen klar im Abseits.

48. Minute: Hammer aus 24 Metern von Di Maria – knapp vorbei! Puh ...

64. Minute: Lahm rettet mit einer Grätsche vorm einschussbereiten Higuain.

68. Minute: 2:0! Müller spielt den Ball vorm Strafraum sensationell im Liegen weiter auf Poldi. Der legt am Fünfmeterraum mit viel Auge quer – und Klose drückt den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie.

74. Minute: Nach Schweinsteiger-Solo befördert Friedrich den Ball aus vier Metern ins Tor. Sein erstes Tor im 77. Länderspiel!

Löw lobt den Vorbereiter: „Schweinsteiger ist weltklasse. Läuferisch und spielerisch, im taktischen und organisatorischen Bereich ist er unersetzlich.“

Maradona steht regungslos an der Seite, in seinen Augen glänzen Tränen. Auch Superstar Messi ist fix und fertig. Der Weltfußballer fährt ohne (!) Tor nach Hause ...

89. Minute: 4:0! Nach feiner Kombination über Poldi und Özil vollstreckt Klose aus sieben Metern.

Während die Deutschen feiern, schleichen die Argentinier weinend in die Kabine. Löw berichtet: „Ich habe Maradona im Kabinengang gesehen. Er sah unglaublich niedergeschlagen aus.“


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Re: Miro Klose

04.07.2010

Klose jagt Ronaldo
Eigentlich ist alles geschrieben. Eigentlich ist alles gesagt. Eigentlich ist alles getan. Doch ist die Geschichte von Miroslav Klose so unglaublich, dass eigentlich inzwischen jedes seiner Worte aufgeschrieben werden muss.

Welche Namen wurden vor dem Turnier als Superstars der WM gehandelt? Messi, Ronaldo, Rooney, Kaka? Alle ausgeschieden, keiner von ihnen konnte die WM prägen. Klose konnte. Und kann. Die WM ist bisher ein Fest in schwarz-rot-gold. Made in Germany, made auch by Klose. Aus vielen Gründen. Gegen Argentinien hat er ein 100. Länderspiel für den DFB bestritten, schon das eine beachtliche Zahl. Mehr als beachtlich.

Nur Müller und Streich haben öfter getroffen

Immerhin haben nur sechs Deutsche (Thomas Häßler, 101, Joachim Streich, 102, Franz Beckenbauer, 103, Jürgen Kohler, 105, Jürgen Klinsmann , 108 und Lothar Matthäus, 150) mehr Spiele für die nationale Auswahl absolviert. In diesen 100 Länderspielen hat Klose 52 Tore erzielt. Nur Joachim Streich (55) und Gerd Müller (68) waren in der Geschichte des deutschen Fußballs besser.

Der Stürmer des FC Bayern schickt sich also an, in Deutschland eine Bestmarke nach der nächsten anzugreifen. Und international? Ist es nicht anders. Bei seiner dritten Weltmeisterschaft steht Klose kurz davor, zum Spieler zu werden, der in der Turniergeschichte die meisten Tore erzielt. 14 Mal hat er für Deutschland getroffen, Pele damit überholt und Gerd Müller eingeholt. Nur noch der Brasilianer Ronaldo hat mit 15 Toren einmal mehr getroffen. Unglaublich.

"Fünf Tore habe ich mir vorgenommen"

Klose traf zum Auftakt gegen Australien, Klose traf gegen England, Klose traf gegen Argentinien. Doppelt. Vier Tore bei der WM 2010. Ein Treffer fehlt ihm noch zu seinem persönlichen Ziel. „Fünf Tore habe ich mir vorgenommen“, sagte er. Sollte er das Vorhaben realisieren, würde er mit Ronaldo gleichziehen. Unglaublich. Auch für Klose.

Nach dem Finale bei der WM 2002, das Ronaldo gegen Deutschland mit zwei Toren im Alleingang entschied, hat sich Klose kurz mit dem Brasilianer unterhalten. Von Stürmer zu Stürmer. Von Vorgänger zu Nachfolger? „Niemals“, so Klose, hätte er damals gedacht, dass ihm im Juli 2010 nur noch zwei Tore fehlen würden, um an Ronaldo vorbeizuziehen.

Wer Pele ist, weiß jeder - wer Klose ist, bald wohl auch

Acht Jahr später ist es soweit. Unglaublich. Klose in einem Atemzug mit Ronaldo, Müller und Pele. Mitunter staunt Klose selber bei diesen Vergleichen. „Wer Pele ist, weiß jeder“, hat er kürzlich gesagt. Wer Klose ist, bald wohl auch. In Deutschland sowieso, beinahe in der ganzen Welt, ganz sicher aber in Argentinien.

Schon bei der WM 2006 war Klose gegen die Südamerikaner erfolgreich, sein Tor zum 1:1 im Viertelfinale ebnete Deutschland über das Elfmeterschießen den Weg in die Runde der letzten Vier. Gestern sollten zwei Tore hinzu kommen. Der 32-Jährige sorgte mit seinem 2:0 für die Vorentscheidung und setzte den Schlusspunkt unter die deutsche Gala, als er kurz vor Ende zum 4:0 traf. Es war sein zehnter Doppelpack im 100. Länderspiel.

Angreifer bleibt gelassen

Wie groß muss die Befriedigung, wie groß muss die Genugtuung, wie groß muss die Freude sein? Klose lässt davon nicht viel erkennen. Natürlich habe er sich gefreut, sagte er am Sonntag. Vielmehr aber darüber, dass in der allgemeinen Euphorie nach dem 4:0-Sieg über Argentinien im Kollegenkreis ein Detail verloren ging. Kloses Jubiläum. So entging er der Pflicht, eine kleine Ansprache halten zu müssen. „Ich werde das aber nachholen“, versprach der Stürmer.

Alles zu seiner Zeit. Wie die Mannschaft ist ihr dienstältester Stürmer schon jetzt fokussiert auf die kommende Aufgabe. Am Mittwoch steht das nächste Spiel an, Halbfinale gegen Spanien, der nächste Schritt auf dem Weg zum Titel. „Was jetzt kommt, ist Zugabe“, sagt Klose.

Er wird die beiden abschließenden Spiele der WM 2010 ganz besonders genießen, Klose weiß, dass dies aller Voraussicht nach seine letzten Auftritte auf der WM-Bühne sein werden. „Ein bisschen Wehmut“ spürt Klose deswegen. Eine andere Empfindung aber ist noch viel größer: „Ich freue mich auf diese beiden Spiele“, sagte er und versprach den Fans in der Heimat für den ersten seiner finalen Akte: „Spanien ist nicht unbezwingbar. Wir können gegen sie gewinnen.“

sl


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Re: Miro Klose

Durban. Der Frust war groß bei Miroslav Klose: Mit hängendem Kopf schlich der Torjäger vom Platz, als die Spanier ausgelassen ihren Finaleinzug feierten. Miro Klose war sich vorher so sicher gewesen, `dass wir sie schlagen können“. Und dann stand er da nach dieser 0:1-Niederlage, die Hände in die Hüften gestemmt, und musste den großen Traum seiner Karriere aufgeben. Einmal im Leben Weltmeister werden - es wäre so schön gewesen.

Dieses Halbfinale gegen Spanien - es war das bisher schwierigste Spiel für Miro Klose bei dieser WM. Fast immer war er im Sturmzentrum in Unterzahl. Das lag zum einen daran, dass die spanischen Innenverteidiger Pique und Puyol zusammen mit Mittelfeldmann Busquets fast eine defensive Dreierreihe im Zentrum bildeten. Zum anderen fehlte es Klose aber auch an Unterstützung aus der zweiten Reihe. Mesut Özil stieß nur selten in die Spitze vor, und auch das Fehlen des gesperrten Thomas Müller machte sich mehr als negativ bemerkbar. Der für ihn aufgebotene Piotr Trochowski kommt eher aus dem Mittelfeld, während Müller `immer da auftaucht, wo die Gefahr für den Gegner am größten ist - nämlich im 16-Meter-Raum“ (Joachim Löw). Nach etwas mehr als einer Stunde versuchte es Löw dann mit Toni Kroos für den enttäuschenden Trochowski - doch letztlich ohne Erfolg..

Klose war fast ein Einzelkämpfer in der Spitze - in der ersten Halbzeit gab es einmal eine Szene, als er gleich gegen sechs Spanier allein auf weiter Flur stand. Seinen ersten Schuss in Richtung Tor gab er nach 61 Minuten ab - sein Ziel erreichte er nicht.

Dabei fehlt Miro Klose nur noch ein einziger Treffer, um mit dem Brasilianer Ronaldo als bester WM-Torschütze aller Zeiten gleichzuziehen. Der Bayern-Stürmer erzielte im Viertelfinale gegen Argentinien, seinem 100. Länderspiel, seine WM-Treffer Nummer 13 und 14 - Ronaldo hat es in seiner großen Karriere auf insgesamt 15 Toren bei WM-Endrunden gebracht (vier bei der WM 1998, acht bei der WM 2002 und drei bei der WM 2006).

Klose erzielte bei seinen beiden ersten WM-Endrunden 2002 und 2006 jeweils fünf Treffer - vor vier Jahren war er damit sogar Torschützenkönig. Und bei dieser WM in Südafrika kommt er bisher auf vier (je einen gegen Australien und England sowie zwei gegen Argentinien). Damit hat er mit Bayern-Legende Gerd Müller (ebenfalls 14 WM-Tore) gleichgezogen. `Ich habe mir vorgenommen, wie bei meinen WM-Teilnahmen 2002 und 2006 wieder fünf Tore zu schießen. Wenn es sechs werden, bin ich auch zufrieden“, so sein Ziel.

Eine Leistungssteigerung, die man dem 32-Jährigen nach seiner schwachen Saison bei den Bayern kaum mehr zugetraut hatte. Nach dem Doppelpack gegen Argentinien hatte Franz Beckenbauer noch gesagt: `Jetzt lebt er. Bei Bayern hat er nicht gelebt. Wenn er eingewechselt wurde, ist er rumgeschlichen wie ein geschlagener Hund.“

Doch für Klose gibt es Wichtigeres, als der beste WM-Torschütze aller Zeiten zu werden. `Das wäre zwar der Wahnsinn, aber daran denke ich nicht. Mir ist der Erfolg der Mannschaft wichtiger.“ Klose wollte so gerne Weltmeister werden, doch dieser Traum ist jetzt zu Ende. Es ist für ihn nur ein schwacher Trost, dass er beim Spiel um Platz drei am Samstag in Port Elizabeth gegen Uruguay trotzdem noch mit Ronaldo gleichziehen kann. Für Klose wird es das letzte WM-Spiel seiner Karriere: Bis zur EM in Polen und der Ukraine in zwei Jahren möchte er das Nationaltrikot noch tragen - danach wird Schluss sein.


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