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Sterben, Tod und Trauer

Sterben, Tod und Trauer

hallo gandalf,ich weiss gar nicht was du hast.Geht doch ganz einfach.Habe mirerlaubt,deinen Beitrag in die richtige äussere Form zu bringen.Liebe Grüsse felixie

Re: Sterben, Tod und Trauer

Tut mir leid-
aber es reicht mir jetzt-
Ich kann den Text so oft Ich will reinsetzen und editieren-
er macht "was er will".
Ich kann Ihn aber genauso wenig entfernen.
Das ist die Problematik, die Zizi geschildert hat.
In Word vorgeschrieben.
Vielleicht kann jemand was retten, oder einfach löschen, so sieht das ja grausam aus.
Danke

ein erschöpfter
Gandalf


Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

Re: Sterben, Tod und Trauer

 

Liebe Leser,


jüngst hat Nenauns hier im Forum, vom überraschenden Sterben eines ihr nahe stehenden Menschen berichtet. Nena hat dabei zwei Sätze geschrieben, diemich sehr bewegt haben
….und plötzlich ist alles anders…., sich mit dem Tod auseinander setzen, dass ist nicht einfach…
Ich habe Nena kein Beileid oder Trost ausgesprochen, einfach deshalb, weil mir Angesichts des Todes und der damit verbundenen (vielleicht) überwältigenden Trauer keine passenden Worte einfallen wollen.
Als Ersatz schenke ich ihr ein neues Thema:

Sterben, Tod und Trauer

Wenn der Tod unerwartet einen Menschen von unserer Seite reißt, erscheint uns die Welt verändert, nichtsist mehr so wie es war. Unser eigenes Leben mag uns plötzlich fremd vorkommen, Farben verblassen, das Essen verliert seinen Geschmack und eine gewaltige Woge aus Schmerz und Traurigkeit kann uns überspülen. Und dann kann uns wohl nurdie fortschreitende Zeit helfen.

Aber beim Verlust eines geliebten Menschen ist es wichtig durch diesen Schmerz hindurchzugehen, ihn anzunehmen und schließlich zu verarbeiten.Wird er stattdessen verdrängt, wird er sich doch immer wieder, über das Unterbewusste, melden und uns in irgendeiner Form belasten.

Vielleicht kann dieses Thema helfen, sich etwas von der Seele zu schreiben?
Womit wir bei der Frage angekommen sind, ob dieses Thema überhaupt angebracht ist.
Schließlich sind wir in einem Selbsthilfe-Forum und brauchen eher aufmunternde positive Beiträge.
Ich denke, das wird in diesem liebevoll betreuten Forum ständig geleistet.

Andererseits ist der Tod das einzig sichere Ereignis in jedem Leben und wir können ihm nicht ausweichen.“ Geboren werden, heißt mit Sterben beginnen“ wusste schon Lao tse.
Wir dagegen unternehmen einiges um den Tod zu verdrängen und leben oft als ginge es immer so weiter. Bis es wieder geschieht „und plötzlich istalles ganz anders“.

Es ist noch nicht allzu lange her,dass der Mensch viel häufiger mit dem Tod konfrontiert wurde. Die Lebenserwartung war u.a. durch hygienische und medizinische Bedingungen geringer und die Menschenstarben zuhause, im Verbund der Großfamilie.
Wie viele Kinder musste eine Bauersfrau gebären, um wenigstens zwei groß zu bekommen?
Und welches immense Leid steht dahinter! Auch der Wert eines Lebens scheint geringer eingeschätzt worden zu sein, da man recht leichtfertig damit umging.

Die Begegnung mit dem Tod stellt uns außerdem vor die großen, ungelösten Fragen unseres Daseins.


Freu mich auf Eure Gedanken
Gandalf

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

Re: Sterben, Tod und Trauer

Lieber Gandalf

bzw zunächst liebe Felix

Dank dir ist der Text drin, ich hätte es sonst auch schade gefunden.
danke liebe Felix.

Lieber Gandalf,

ob das Thema angebracht ist? Keine Ahnung? Muss es das?
Es ist auch schwer die richtigen Worte zu finden und meine Antwort ist deshalb auch recht spät.

Gerade durch den Tod meines Schwagers merke ich, dass es gut tut, sich damit auseinanderzusetzen. Es war fast immer jemand „greifbar“ wenn ich reden wollte.

Meinen Schwiegereltern hilft ihr Glaube, der sie damit fertig werden lässt und ich empfand das Beisein eines Pastors, gerade in den ersten Stunden, sehr angenehm.
Der plötzliche und unerwartete Tod zeigte auch, dass wohl kaum einer seinen Papierkram soweit geordnet hat, dass z.B. die Kinder wüssten, was alles getan, was erledigt werden muss, welche Papiere benötigt werden und wo man alles findet.  Unsere Tochter sagte: „ Ihr habt doch wohl alles dahingehend geordnet, denn wenn das irgendwann auf mich zukommt,  möchte ich trauern dürfen und nicht in euren Papieren wühlen müssen.“
Damit habe ich tatsächlich begonnen – alles was wichtig ist,  Mitgliedsnummern, Adressen, Papiere, usw. aufzulisten. Unglaublich was da alles zusammenkommt.

 

In den letzten Tagen sprach ich sehr oft mit meiner Tochter über das Thema Sterben und Tod.  Sie verbindet Tod mit dem Gefühl einer Narkose. Da sei man im „Nichts“ und wenn alles vorbei ist wird man „zurückgeholt“. Kein schlechter Gedanke. Wer weißt, wo wir alle “zwischengelagert“ werden.

 

Der schlimmste Gedanke ist für mich,  in einem Sarg tief unter der Erde zu liegen. Was ist das für ein grausames Ritual? Ich bevorzuge das Verbrennen, und das ist vielleicht für manchen auch grausam.

 

Du spracht den Satz an „und plötzlich ist alles anders“…
Damit sich abzufinden tut am meisten weh.  Jemanden nie wieder zu sehen, nie wieder mit ihm reden können, endgültig vorbei. Das dauert seine Zeit, das zu begreifen.  Der Verstand rebelliert gegen das Gefühl.

Re: Sterben, Tod und Trauer

Hallo nena,
deine Tochter hat durchaus recht mit ihrer Vorstellung - eine Narkose ist ein guter Vergleich.

Lg, Tessa
 


Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. (Pearl S. Buck)

Re: Sterben, Tod und Trauer

Die Narkose finde ich auch vergleichbar mit dem Tod.
Aber ich denke, wir wachen leider nie wieder aus dieser Narkose auf.

Re: Sterben, Tod und Trauer





 



















 





 











 





Hallo Freunde,

Nena sprach über die Vorstellungen zu Begräbnis und Verbrennung

dazu ein paar Worte.

Die "Bestattung" von Menschen reicht bis in graue Vorzeit zurück. Dabei ist von Bestattung im Unterschied zum raubtiersicheren Zurücklassen eines menschlichen Leichnams die Rede, wenn zeremonielle oder rituelle Handlungen ausgeführt werden. Wurde ein Verstorbener in der Erde verscharrt und Steine darüber geschichtet, geschah dieses möglicherweise aus einem instinktiven Pietätsempfinden. Unsere Vorfahren wollten verhindern, dass Schakale oder andere Räuber sich an der Leiche gütlich taten. Findet der Archäologe jedoch Grabbeigaben oder die sterblichen Überreste in einer bestimmten Position angeordnet (uam)., dann geht er davon aus, es mit einer Bestattung zu tun zu haben.

In der Regel deutet es auch auf einen religiösen Hintergrund mit dem Glauben an eine fortdauernde Existenz, über den Tod hinaus, hin.
In jüngerer Zeit gab es, durch den dominierenden Glauben der katholischen Kirche, nur die Erdbestattung in unserem Kulturkreis. Erst durch die Freidenker trat das Verbrennen wieder ins Rampenlicht und auch die Kirche ließ, in der Folge, die Feuerbestattung zu. Aber das Einäschern kann ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie reicht bis ins Neolitikum zurück.
Der Unterschied liegt, zum einen, im persönlichen Empfinden. Sich vorzustellen wie der eigene Körper langsam verrottet hat sicher etwas Grausiges. Bei der Verbrennung schreckt uns wohl die Vorstellung dieser schnellen und endgültigen Vernichtung.
Beides ist aber irrational – zumindest wenn man Tod als absolutes Verlöschen der Existenz und völlige Bewusstlosigkeit definiert (oder als Narkose ohne Aufwachen).
Wo es kein Bewusstsein mehr gibt, kann nichts mehr empfunden, bedauert, vermisst oder bereut werden!
Da ist nichts mehr was Angst, Trauer, Einsamkeit, Freude, Glück – nicht den geringsten Anflug von Wohl oder Unwohl sein, spüren könnte! Ist das nicht eigentlich ein wünschenswerter Zustand?
Andererseits, geht man von einem - wie auch immer – geartetem Fortdauern des Bewusstseins aus, stellt die Sache sich anders dar.

<< Ich laufe leichtfüßig über eine herrliche Blumenwiese, die Farben sind unglaublich intensiv und die laue Luft transportiert Hundert herrlich neue Gerüche. Ich fühle mich stark, gesund und jung und ich bewege mich freudevoll auf ein strahlendes Licht zu. Ich fühle den Frieden und die Liebe, die mich anziehen. Doch plötzlich zerrt etwas an mir - ich empfinde weit entfernte Qual – Weinen und Rufe – es zwingt mich gegen meinen Willen zurück und im Nu bin ich – wo? Wie durch einen Schleier sehe ich alte graue Bäume, vor mir ein kleiner Hügel, belegt mit blassen Blumen und Kränzen und davor ein schluchzender Mensch der einen Namen ruft. Am Ende des Hügelchens steht ein Stein mit eingravierter Schrift darauf…der mir eigentümlich bekannt vorkommt……..das ist ja mein…?? >>

Der beerdigte Körper zerfällt nur langsam und kann als Anker für die (ich nenn es einfach mal so, die Begriffsvielfalt ist hier enorm und verwirrend) Seele dienen (Ahnenkult, Spuk, gebundene Geister, Orientierung). Der Prozess von Bewusstwerdung, Loslösung und Weiterentwicklung kann unforciert erfolgen.
Bei der Verbrennung liegt der Vorteil, aber auch die Gefahr in der beschleunigten Lösung vom vergangenen Leben.
Und damit wären wir auch schon bei der Kernfrage gelandet:
Gibt es ein Bewusstsein nach dem Tod, eine - wie auch geartete – Existenz hinter der Grenze des Lebens und kann man darüber etwas wissen?

Ein ganz nachdenklicher
Gandalf


Re: Sterben, Tod und Trauer

Interessant, eure Gedanken über Sterben, Tod und Trauer. Jeder be-und verarbeitet das wohl anders. Es ist sicher wahr, dass man die Trauer annehmen sollte, sie bewusst erleben......aber.....das kann nicht jeder. Ich z.Bsp. habe da meine Probleme damit, mein Sohn genauso. Nun frage ich mich, woran liegt das? Hängt es auch davon ab, wie jemand stirbt? Übermannt einen die Trauer vollkommen, wenn jemand ganz plötzlich und unerwartet stirbt? Treten andere Mechanismen in Gang, wenn man sich lange Zeit auf so etwas vorbereiten muss?

Ihr wisst ja, dass mein Sohn und ich schon vor 10 Jahren wussten, dass Mike keine Überlebenschancen haben würde. 10 Jahre lang begleitete uns dieser Gedanke. 10 Jahre, in denen wir beide das, so gut es ging, verdrängten. Wir verdrängten auch immer wieder den Gedanken an unsere private Intensivstation zu Hause. Manchmal funktionierte das schon, wenn wir nur einen Stock höher gingen und uns einen Film ansahen. Ich glaube, anders hätten wir die lange Zeit nicht ausgehalten. Verdrängen kann auch hilfreich sein. Andrerseits haben wir aber nun so richtig Übung im Verdrängen. Wir reden oft von Mike, aber es sind Erinnerungen an schöne Begebenheiten oder lustige Erlebnisse. Über Mike's Sterben und Tod reden wir nie. Manchmal glaube ich, wir leben so, als ob er irgendwann wiederkommen würde, als wäre er nur für eine lange Zeit verreist.

Ein einziges Mal habe ich versucht, mit jemandem darüber zu reden, habe erzählt, wie die letzten Minuten mit Mike waren. Das hat mein Gegenüber derart erschreckt, dass ich es nie wieder getan habe. Familienangehörige habe ich keine, oder richtiger gesagt, ich habe keine, die das hören möchten. Ich beneide jeden, der das Glück hat, so wie auch nena, und die Trauer mit Angehörigen teilen und so verarbeiten kann. Das ist eine grosse Hilfe. Menschen wie mein Sohn und ich müssen es irgendwie anders bewältigen - wie schon gesagt - jeder muss seinen eigenen Weg finden und damit weiterleben.

Auch ich habe die Verbrennung der Erdbestattung vorgezogen. Mike hatte mir mal gesagt, es wäre ein Horrorgedanke für ihn daran zu denken, er läge mal in einem engen Kasten und würde langsam von allen möglichen Tierchen angeknabbert werden. Mich selbst erschreckt nun wieder der Gedanke verbrannt zu werden, ich habe Angst vor Feuer. Aber wer weiss, wie ich später mal darüber denke. Genauso geht es mir mit dem Gedanken an Organspende. Einmal denke ich, wer weiss, wo ich nach dem Tod "hingehe" und ob es wichtig ist, "vollständig" zu sein? Dann denke ich wieder, was für ein alberner Gedanke, nur die Seele ist wichtig, und die kann mir keiner entnehmen. Ich weiss es nicht, niemand tut das.

LG

Nina

Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken

Re: Sterben, Tod und Trauer

ich muss nochmal die bestattungsweise aufgreifen.
das verbrennen, klar, das ziehe ich vor weil, für mich ist die vorstellung langsam zu verrotten unendlich grausam.
aber ganz ehrlich ist da noch ein anderer grund: die angst lebendig begraben zu werden. ich weiss, man hat nur geringe zeit atemluft, wenn das eintreten würde. jede vernunft zum trotz, ich habe riesige angst davor.

Re: Sterben, Tod und Trauer


Gibt es ein Bewusstsein nach dem Tod, eine - wie auch geartete – Existenz hinter der Grenze des Lebens und kann man darüber etwas wissen? (Zitat Gandolf)

Hallo Gandolf,

als Antwort auf deinen letzten Satz möchte ich behaupten, dass ein bewusstes Erleben nur bis zur Grenze des Lebens möglich ist - danach herrscht Schweigen.

Lg, Tessa





Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen. (Pearl S. Buck)

Re: Sterben, Tod und Trauer

Liebe Tessa,lieber Gandalf,

ein bewußtes Erleben über die Grenzen des Lebens hinaus gibt es nicht. Ich glaube dies behaupten zu dürfen, da ich mich nach einer OP einfach so davon machen wollte, der Gott sei Dank anwesende Arzt, holte mich wieder zurück ins Diesseits.

Das was ich wahrgenommen habe, war eine kurze Wärme und dann war es nur schwarze Nacht um mich herum.

Seid diesem Tag lebe ich mein Leben bewußter und freue mich auf den kommenden Tag.

LG Knitti