Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein besah sich das Wirkungsfeuer durch sein Fernrohr und murrte etwas vor sich hin. Xianas Landtrupp war nun in kleinere Scharmützel vertieft und kam nicht mehr recht vom Fleck, während am Kiesstrand gerade ein patschnasser Jocke aus den Fluten stieg. Erneut donnerten die Geschütze der Braut und ließen einen bösartigen Regen auf das strandnahe Unterholz herabregnen. Dennoch waren im Schatten der Bäume zahlreiche schwache Bewegungen auszumachen, die kein rechtes Ziel abgaben.

Plötzlich nahm ihn ein anderes Geräusch ein, denn von See her hörte er das tiefe Tönen eines Horns über das Wasser schallen und das rhythmische donnern zahlreicher Riemen. Diese fremden Schiffe waren aber verdammt rasch herangekommen, dachte er, als er erneut einen Blick auf sie warf.

Es war, als wenn sich ein großer Wyrm mit hölzernem Rumpf in die Bucht schlängeln würde, denn auf dem Vorsteven des großen Langschiffs prunkte der kunstvoll geschnitzte Kopf eines Drachen und prachtvolle Schnitzereien liefen den Steven hinab. Gefolgt wurde diese Schlange von einem zweiten, nur wenig kleineren Untier mit einem prächtigen Eberkopf.

Die Riemen hinterließen weiße Schaumkronen auf dem Wasser und in ihrem Rhythmus klang ein fremdartiger, rollender Gesang herüber. Unheimliche, wilde Gestalten, gekleidet in Wams oder öliger Kette und mit furchteinflößenden Bartäxten bewaffnet, drängten sich am Bug. Ihre beschlagenen Rundschilde bildeten hingegen ein seltsam frohes Farbenspiel und wollten nicht recht zu der Szene passen.

Souverän hielten die Schiffe Kurs und zogen in nur vier Bootslängen an der Braut vorbei. Der Mann im Heck trug nun einen prunkvollen Helm mit Pferdeschweif, der ihn deutlich hervorhob. Er gab kurze Kommandos an den Steuermann. Sein Blick kreuzte sich kurz mit dem von Hein, eine sacht zum Gruß erhobene Hand, dann zogen die Mannen vom Loksefjord in den Kampf...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein van Fleet blickte auf die an der Braut vorbeigleitenden Drachenboote. Er war recht glücklich am Bug den Hetman der Geiranger wiederzuerkennen. Mit einem leichten Grinsen grüßte er den Nordmann mit einem Tippen an den Hut.
Doch Gebrüll von der Landseite forderte wieder seine Aufmerksamkeit. Sofort setzte er das Fernglas an. Eine größere Gruppe Ork rannte brüllend auf den Landungstrupp zu, um ihnen endgültig den Garaus zu machen und sie von der rettenden See abzuschneiden. Ihnen voraus rannte ein wahrer Hühne von Ork - vielleicht 7 Fuß groß in schwerer Rüstung.
"Zielt auf den Strand!" rief er den Stückmannschaften zu. "Wenn ihr den Riesenkerl trefft, dann gibt es ein Fäßchen Rum extra!"
Ein Johlen der Mannschaften zeigte, dass er den richtigen Ton getroffen hatte. Brüllend sprachen die Bombarden.
Vom Niedergang schlurfte ein großgewachsener Mann hoch aufs Achterdeck. Die Haare etwas zerzaust und einen Geruch von schalem Bier und Rum verbreitend steckte er sich das etwas schmuddelige Hemd in die zerknuddelte Hose.
"...hmmm..." gähnte Piet Speigatt. "...wassn los?"
"Ach, nichts Besonderes." murmelte Hein, während er die Einschläge der Geschoße am Strand beobachtete. "Unser Wassertrupp hat Besuch von einigen unfreundlichen Grünhäuten."
"Ach so...naja dann...!" Piet Speigatt kratzte sich den Hintern bevor er sich auf einer Bank niederließ.
Am Strand konnte Hein sehen, wie von dem Riesen nur noch ein blutiges Bein aufrecht im Sand stand, bevor auch dieses langsam wegknickte und umfiel.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hroc Earricson, Hersir der Jarlsess Geiranger und der Hetmansess Skógar, richtete seinen Blick wieder nach vorn. Der Dreki und auch die Skeidh in dessen Schatten suchten seinen Weg in dem seichter werdenden Wasser. Dabei wichen die Schiffe dem ein oder anderen einsamen Felsen aus, der sachte durch das Wasser hindurch schimmerte.

So näherten sie sich dem Kiesstrand und Hroc ließ sich seinen Schild reichen. „Klar bei Bogen!“ schallte seine Stimme über das Deck und die zweite Wache formierte sich auf dem Mitgang. Kjalar Graubart aus Hâralptar befehligte die Schützen und auf ein Nicken seines Hersirs hin, gab er den Befehl zu Feuern.

Am Ufer hatte ein Schrapnell der Braut eine ordentliche Lücke in die Verfolger des Landtrupps gehauen und das, was übrig war wurde unter einem Mantell von Pfeilen begraben.

Eine andere Schar von Orks verließ gerade das schützende Dickicht. Als sie die Schiffe kurz vor dem Strand gewahr wurden, zögerten sie. Ein langgezogener Pfiff vom Masttop und der am Fall herabgleitende Ausguck zeigten, daß der Weg zum Strand nun frei war...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Xiana und Jupp schienen gut voran zu kommen... sie kämpften sich durch die Orkhorden und sahen schon die Barkasse und das Langboot daherdümpeln, auch die Nordischen Schiffe sind schon fast am Strand. Die Drehbassen donnerten über den Sand hinweg und die Bombarden der Braut zerfetzten die reihen der Orks.

Roxsana rannte, sie hat den Landetrupp irgendwie aus den Augen verloren und sie Lief richtung Strand, sie blickte sich in vollem lauf um und bemerkte den Ork vor ihr erst als er Brüllte wie am Spieß...

"Parack!" murmelte sie und merkte das sie wohl direkt in den Ork laufen würde, der da Zitternd und die Augen verdrehend vor ihr stand, und nun mit zwei Dolchen im Rücken zur Seite plumste... und Roxsana lief direkt den triefnassen Jocke um. Ausser Atem lag sie auf ihm und blickte ihm in die Augen... "Danke" flüsterte sie und drückte ihm einen Kuss auf... "War mir eine Ehre Ma'am!" sagte er verlegen und half ihr beim Aufstehen. "Wir müssen hier weg..." sprach er noch als unmittelbar neben ihnen eine Steinkugel einschlug... "Spinnen die?... Die hätten uns fast erwischt!" Mozte er, packte Roxsana bei der Hand und Lief mit ihr Los...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Den Schwung raus!" schallte Hrocs stimme über das Deck. Darauf hin wurden die 64 Riemen des Langschiffes ins Wasser abgesenkt und bremsten den Dreki ab. „Holt mir die Jungs da raus sobald wir am Strand sind!“ Ein Donnern der Waffen auf die Schilde war ihm Antwort genug, daß die Karle den Befehl verstanden hatten.

Sachte setzte der Bug auf den Kies auf und der vinländische Drache entlud seine Fracht. Knapp drei duzend Krieger und somit die erste Hälfte der zweiten Wache sprang hinab ins knietiefe Wasser und watete rasch auf den Strand, während ihnen die zweite Hälfte mit Bögen Deckung gab. Die Blicke der ersten Wache folgten ihnen mit anfeuernden Rufen, doch blieb diese selbst auf ihren Ruderbänken sitzen.

Vor den Karlen kämpfte der Hauptteil des versprengten Landungstrupps um das nackte Überleben. Drei Pfeile vom Langschiff fällten einen Ork, der einen verletzten Seemann der Braut aus dem Kampfgetümmel ziehen wollte. Nun drangen die schwer gerüsteten Karle in Formation vor und trieben die Orks von Ihren Opfern fort. Wer von diesen vor der Wucht des Angriffs nicht zurückweichen konnte, wurde unter dem lockeren Schildwall zertreten oder dahinter in Stücke zerhackt.

Nachdem die Karle den nötigen Freiraum geschaffen hatten, bildeten sie einen schützenden Kreis um die verletzten Seeleute des Landungstrupps. Diese, verdutzt über die unerwartete und vor allem fremde Hilfe, stießen empörte Rufe als kräftige Hände sie ergriffen und sie Richtung Langschiff trugen.

Weiter an Steuerbord war die Skeidh angelandet und gab ihrem Rückzug Deckung. Der Anblick einer zweiten, großen und bis an die Zähne bewaffneten und gerüsteten Truppe ließ die verbliebenen Orks zögern. Nicht wenige suchten Deckung im Wald, um vor den heranfliegenden Pfeilen gefeit zu sein.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein schaute sich das Landemanöver der Nordmänner durch den Kieker an. Sie schienen alles im Griff zu haben. Bei der Landungstruppe wurde noch gekämpft, aber es war kein vernünftiges Ziel für die Bombarden mehr auszumachen.
"Feuer einstellen!" rief er vom Achterdeck.
Aber er traute dem Braten noch nicht so recht.
"Ladet die Bombarden aber trotzdem nach. Und bleibt feuerbereit."
Durch den Kieker konnte er Roxsana, Jocke und auch Xiana erkennen. Aber zwei oder drei Leute vom Landungstrupp konnte er nicht ausmachen.
Er würde warten müssen ob es alle heil überstanden hatten.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Auf der Stolz:

Langsam näherte sich die plumpe Kogge den Ankerplätzen vor dem Mündungdelta vor Perlhafen. Vor ihnen lagen schon drei Schiffe vor Anker und warteten auf günstigen Wind und auflaufende Flut.
Mit dem Kieker suchte Fedder die Küstenlinie ab. Eine Felsnadel wie beschrieben konnte er noch nicht erkennen. Aber sie waren noch ein gutes Stück entfernt.
"Ein Ankoragahner und swei Danglari, allös 'andelsfahrer." kam vom Popelper vom Mars.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Na dann wollen wir uns wohl mal anstellen!" brummte FEdder und hielt sicherheitshalber Ausschau nach Wachschiffen oder sogar dem Panzerschiff.
"Falls du irgendwo in Küstennähe eine Felsnadel siehst, sag sofort Bescheid!" brüllte er zum Ausguck hoch und steuert den Handelsfahrer in eine Liegeposition in Küstennähe.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Felsnadöl, szwei Meilen backboord vor'aus."
Schnell peilte Fedder die Landmarke mit dem Kieker an. Die Luft wurde langsam diesig, so war die Nadel kaum zu erkennen.
Zudem ging langsam die Sonne unter und so blieb nicht mehr alzu viel Zeit, ihren ersten Auftrag zu erledigen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"SIehst du Wachschiffe?" rief Fedder und sorgte dafür, dass die Stolz halbwegs unauffällig Richtung Felsnadel trieb. "Jungs, tut so, als ob ihr euch hinhaut! Faulenzt halt!" SO konnte man vielleicht so tun, als bemerke man das Abtreiben nicht. In der Zwischenzeit befestigte Fedder einen Grundanker am Fass, um das nachher fixieren zu können.