"Beidrehen! Verbreitet ein bischen Hektik, so als ob wir erst jetzt Spitzgekriegt haben, wo wir hingedriftet sind!"
Während die Seeleute scheinbare Hast an den Tag legten, schor Fedder das Tau, das Grundanker und Fass verband, auf eine Länge auf, bei der Fass Fass ein bis 2 Fuss unter der Wasseroberfläche blieb. Er prüfte noch einmal, ob das Fass auch dicht war und warf es dann auf der Seite über Bord, die der Felsnadel zugewandt war.
"So, Kurs auf die Handelsfahrer, wir sind ja brave Seeleute!"
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Auf der Stolz: Nachdem das Fass plaziert war, nahm die Stolz wieder eine Warteposition bei den Handelsschiffen ein. Trübe unter nieseligem Wetter ging die Sonne unter und eine unruhige Nacht umfing die wenigen an Bord. Fedder konnte kein Auge zumachen. Immer wieder wurde ihm bewusst, was sie am nächsten Morgen würden tun müssen. Rastlos wand er sich in der Koje hin und her. Immer wieder versuchte er sich zu beruhigen, aber ohne Erfolg. Ein erster Lichtschimmer erlöse ihn von der Warterei. Mühsam schleppte er sich an Deck. Die Anderen warten auch schon. Auch sie hatten dunkle Ränder unter den Augen. Das Wetter war trübe und der Wind hatte aufgefrischt und wehte stetig aus nordwest. Die Flut kam auf. Mist, dachte Fedder, keine Entschuldigung. Manchmal mußte man eine Woche hier warten, bis der Wind und die Flut so günstig standen. Nicht so diesmal. Kein Aufschub, keine Gnadenfrist. Es war Zeit. Er gönnte sich einige Augenblicke, um in das Meer zu starren. Vielleicht lag er am Ende des Tages schon auf seinem Grund. Umfangen von den kalten nassen Armen der See. "Ach was," sagte er laut zu sich, "irgendwann erwischt es sowieso jeden."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Los, Ihr Kanalratten! Hoch mit allem Tuch! Ich will ordentlich Fahrt machen!" bellte Fedder seine Leute an und raste in den Laderaum, um eine Zündschnur für die gefährliche Fracht zu legen. "Sagt mir Bescheid, wenn ihr so einen dicken Pott entdeckt!" rief er noch vom Niedergang aus.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Als Asbjorn mit Verbandsmaterial auf sie zu kam drehte sie sich um ging zu Jupp und stellte sich neben ihn. "Macht euch nicht die Mühe. Wir werden von unseren Leuten hervorragend versorgt werden", sprach sie mit dem Rücken zu dem Mann gewand und steckte ihren Dolch wieder in den Stiefel.
"Stell dich nicht so an Ylfa. Die Wunde an deiner Schulter muss versorgt werden. Sie entzündet sich sonst." Xiana bemerkte, wie sich eine Hand um ihren Arm schließen wollte, wirbelte herum und spieh knapp an seinem Gesicht vorbei. "Lass das mal meine Sorge sein, und mein Name ist nicht Ylfa entgegnete sie bissig und drehte sich so, dass sie die Braut beobachten konnte, wie sie immer näher kam.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Jocke zog sich aus dem Wasser auf das Drachenboot und sah sich Mehreren Schwertern und Speeren entgegen "Puuuh... und ich dachte schon ich sei in Schwierigkeiten" sagte er. "Lasst ihn durch" hörte er einen großgewachsenen Mann mit Helm sagen. Und plötzlich merkte Jocke wie ihm jemand an den Hinterkopf spuckte... Er verdrehte die Augen als er sie keifen hörte "Da bist du ja..." und er hörte vom Jupp "DER JOCKE..."
Asbjorn drängte sich an einem Mann vorbei der sich an Bord gezogen hatte und ging auf den Mann mit Helm zu. "Hroc, die Wölfin ist sehr bissig!" sagte er. "Keine Angst, Jocke kennt diese Leute, und ich kenne Jocke!" antwortete Hroc.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Auf der Stolz:
"Schiffe in Sicht!" Kam vom Popelper vom Mars. Der heller werdende Tag erweiterte die Sichtweite zusehends. Vor ihnen waren zwei der Handelschiffe von gestern zu erkennen. Doch da dümpelte noch etwas am Horizont. Nicht weit von der Hafeneinfahrt von Perlhafen lag ein Etwas ruhig in der See. Masten waren keine zu erkennen. Doch schien es gut und gern vielleicht 100 Klafter lang zu sein. Es schimmerte metallen im trüben Morgenlicht. Eine leichte Rauchwolke schien die ganze Zeit über diesem Ding zu schweben. "Was iist das? Iist das eine Schiff?" kam vom Popelper und auch der vierte Hauke brachte den Mund nicht mehr zu. Fedder wusste sofort, dass das ihr Ziel war.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Die Barkasse hatte die Braut wieder erreicht. Chariva sorgte schon für die Verwundeten und half sie wieder auf die Braut zu bringen. Besorgt schaute Hein nach den Verletzten. "Chariva, kannst du unseren Leute von den Nordleuten abholen? Ich will wissen ob alle da sind, oder ob einer fehlt." Fragend schaute Hein die hübsche Danglari an. "Natürlich, ich kümmer mich darum." antwortete sie. Sie schwang sich wieder in die Barkasse. "Ach ja, bitte doch den Hetman und seine Kapitäne zum Abendessen auf die Braut zu kommen. So in sechs Glasen vielleicht." "Klar, ich frag ihn." Schnell legte die Barkasse von der Braut ab.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Scheisse, dieses Monstrum gibt es wirklich!" fluchte Fedder von Herzen. "Bringt das Beiboot aus und hängt es an einem Tampen ans Heck! Nehmt eure Siebensachen und tut sie ins Boot, klar? und legt eine einzelne lose Planke aufs Deck! Macht schon, Bewegung, Bewegung!"
Fedder hielt die Stolz vorerst in der Fahrrinne, um Fahrt aufzunehmen. "Macht euch bereit, schlagartig diesen Seelenverkäufer aufzugeben, klar. Wenn ihr runter seid, Rudert Richtung Ufer, als ob der Leibhaftige hinter euch her wäre! Macht ein richtig langes Ende am Beiboot fest und lasst es aufgeschoren auf auf dem Achterdeck festgemacht. Zur Not macht mehrere Taue an einander, aber seht zu, dass ihr mindestens 50 Schritt zusammenbekommt. Besser mehr! " Aufgeregt fuhrwerkte Fedder herum, versuchte gleichzeitig den Kahn auf Kurs zu halten, die Länge und Brenndauer der Zündschnur abzuschätzen und seine Leute zu beaufsichtigen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Ruhig lag dieser Riese einige Meilen vor der Hafeneinfahrt Perlhafens. Das Schimmern kam von Eisenplatten, die dieses Gefährt - wenn es denn ein Gefährt war - gänzlich bedeckten. Die Wolke schien aus einer Ausbuchtung in dere Mitte des Monstrums stammen, die Wie ein Helm auf dieses Dings aufgesetzt war. Dieser "Helm" hatte ein Loch in der Mitte. Zumindest sah es so aus. Dieses Ding strahlte eine unangenehme Art von Bedrohung aus, die die Leute der Stolz bisher noch nie in ihrem Leben gefühlt hatten. Das Ding konnte es nicht geben. Das Ding da durfte es nicht geben. Keine Frage.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Oh verflucht, wenn wir den Kahn bloss rammen, passiert da wohl nicht viel... Naja, wir müssens versuchen.....!"brummte Fedder in seine Bartstoppeln. "SIehst du noch andere Wachschiffe?" brüllte er zum Ausguck rauf.