Forum - Tomás Rosický

Artikel/Interviews Rosicky

Re: Artikel/Interviews Rosicky

Obwohl er natürlich verdammt gut gespielt hat, nach der EM. Es war, als hätte ihm die EM total gutgetan und nach der Niederlage im Semifinale gabs dann eine kurze Phase, in der Tschechien Nedveds Weggang nicht kompensieren konnte (0:2 gegen Holland), dann haben sie sich gefangen und seitdem auch keine Niederlage mehr gehabt. Und Rosicky war in allen Spielen mit Tschechien gut.
Also, kurz gesagt: nach der EM hat man beim BVB diese unbändige Spielfreude Rosicky's bemerkt und dann kamen die Probleme, Verletzungen, Tiefs, Unsicherheit usw...dann kam die sensationelle Rückrunde, leider am letzten Spieltag konnte man sich knapp nicht für den UEFA-Cup qualifizieren und dann im UI-Cup ausgeschieden

Re: Artikel/Interviews Rosicky

tja also ich hab leider wenig mitbekommen von seiner Spielfreude und seinem Talent............bei nem Trainingsspiel, da hat er mal 3 Tore geschossen, eins schöner als das andere........das hätte ich gerne mal im Stadion erlebt, weil das ja doch noch anders rüberkommt als bei einem Trainingsspiel, leider bin ich nicht in den Genuß gekommen, man kann nicht alles haben, vielleicht klappt es ja diese saison, nur dann bekomm ich es wieder nicht mit......so ist das Leben.......


Re: Artikel/Interviews Rosicky

Ein tschechisches Trauerspiel mit Tränen
Von Ralf Köttker
In der Umkleidekabine war es so still wie auf einer Beerdigung. Auf den Holzbänken saßen regungslose Spieler. Einige hatten die Hände vor dem Gesicht gefaltet, andere schauten apathisch an die Decke. Dann stellte sich Pavel Nedved in ihre Mitte und beendete das Schweigen. "Jungs, es war die beste Nationalmannschaft, in der ich jemals gespielt habe. Wir haben uns hier gut präsentiert", sagte der blonde Mittelfeldstar mit Tränen in den Augen, bevor er an jedem Einzelnen vorbei ging, um ihm auf die Schulter zu klopfen oder durch das Haar zu streichen.
Der Kapitän übernahm die Rolle des Seelsorgers, nachdem sein Team den Titel-Traum begraben musste. Die meisten tschechischen Spieler saßen immer noch in den Katakomben des Estadio do Dragao, als der Mannschaftsbus der Griechen bereits von der Polizei in Richtung Stadtautobahn eskortiert wurde.
Der technische K.o. hatte bei allen schwere Beine und ein lähmendes Gefühl zurückgelassen. Niemand sprach es aus, aber alle dachten an diesen Treffer in der Verlängerung und an die Ohnmacht, nicht mehr zurückschlagen zu können. Als Schiedsrichter Collina das Spiel unmittelbar nach dem Tor abpfiff, ließ sich Jan Koller auf den Boden fallen. Minutenlang lag er einfach nur regungslos da. Am Mittelkreis sank Milan Baros auf die Knie und beugte den Oberkörper nach vorne, als wollte er um eine zweite Chance betteln.
Niemand wollte den Platz verlassen, niemand wollte als Verlierer gehen. Das tschechische Trauerspiel nach dem Abpfiff erinnerte an Szenen, die acht Jahre zurückliegen. 1996 war es der deutsche Stürmer Oliver Bierhoff, der mit dem ersten Golden Goal der Fußball-Geschichte in einem EM-Finale für das abrupte Ende ihrer Titelträume sorgte. In Portugal beendete das neue Silver Goal ein böhmisches Fußball-Märchen. Führt eine Mannschaft nach der ersten Halbzeit der Verlängerung, ist die Partie entschieden, so lautet die Regel.
Wie unbarmherzig die Theorie in der Praxis sein kann, hat der Vollmond-Abend von Porto gezeigt. All die schönen Kombinationen im Mittelfeld, das berauschende 3:2 gegen Holland, zehn Turnier-Tore und die technischen Finnessen von Nedved und Co. zählten plötzlich nicht mehr, als Libero Dellas (AS Rom) seinen Kopf in einen Eckball hielt. Beim Eckstoß, den Vasilios Tsiartas nach innen brachte, war Vladimir Smicer vergeblich nach dem Ball gesprungen.
Die hohe Spielkultur der bis dato besten EM-Elf, die Deutschland mit ihrer Reserve aus dem Turnier geschossen hatte, war in diesem Moment zur brotlosen Kunst verkommen.
"Der Gegner ist produktiver gewesen", sagte Trainer Karel Brückner später und flüchtete sich in Galgenhumor. "In den letzten 30 Spielen haben wir kein Gegentor nach einem Eckball bekommen. Jetzt wissen wir, wie gefährlich solche Standardsituationen sind." Mit einer Mischung aus Selbstironie und sportlicher Fairness versuchte der 64-Jährige seine Enttäuschung zu überspielen.
Ein Teil seiner Mannschaft war dagegen weit weniger souverän im Umgang mit der Niederlage. Statt zu hinterfragen, warum das hochkarätig besetzte Team wie schon gegen Lettland mit einer defensiven Elf große Probleme hatte und das Chancenübergewicht nicht nutzen konnte, haderten die meisten mit dem Schicksal und der Spielweise des Gegners. "Wenn eine Mannschaft so kompakt steht, wird es für jeden schwer", sagte Nedved, der sich eine Knieverletzung zuzog. Erst danach wurde klar, wie wichtig er ist: Als Europas Fußballer des Jahres von Juventus Turin nach 40 Minuten vom Platz humpelte, ging die Kreativität im Mittelfeld. "Pavel ist natürlich ein wichtiger Spieler. Man hat schon gemerkt, dass er nicht mehr dabei war", räumte Tomas Ujfalusi (Hamburger SV) ein.
Einige von Nedveds Teamkollegen äußerten sich weniger diplomatisch über das destruktive Spiel der Griechen. "Die Defensive hat die Offensive geschlagen. Schade, das Turnier hätte ein offensives Finale verdient gehabt", lästerte der Dortmunder Tomas Rosicky. Und Ujfalusi ließ keine Zweifel daran, wem er am Sonntag beim Endspiel zwischen Griechenland und den zuletzt spielerisch starken Portugiesen den Titel wünscht: "Ich hoffe, dass wenigstens im Finale die bessere Mannschaft gewinnt."

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