Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Heimerziehung

Entschädigung für ehemalige Heimkinder

KINOFILM ausschließlich über ev. Erziehungsanstalt FREISTATT

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TULPENTOPF-FILMKRITIK @ tulpentopf.de/kinotheater/film-freistatt-mit-louis-hofmann

Zitat:
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By Tulpentopf on 30 Juni 2015

FILM "FREISTATT" mit Louis Hofmann

Sei artig, sonst kommst du ins Heim. Das war für mich ein Spruch, der bedeutete, von meinen Eltern getrennt zu sein. Das allein ist ja für ein Kind schon schlimm. Was sich in einem Heim wie „Freistatt“ abspielte, hat mit dieser simplen Trennung von der Familie allerdings wenig zu tun. Hier sind elende Schufterei und brutale Willkür der „Erzieher“ an der Tagesordnung. Wer dieses Heim überlebt hat, ist ein anderer Mensch: Gebrochen und doch zu allem fähig.

Zum Inhalt:

Wolfgang (Louis Hofman) ist 14 und damit im besten Teenager-Alter. Während seine Mutter ihn ein wenig zu sehr liebt, ist er seinem Stiefvater mehr als nur ein Dorn im Auge. Also wird er kurzerhand nach Freistatt abgeschoben. In der diakonischen Anstalt für schwer Erziehbare sollen ihm Zucht und Ordnung beigebracht werden.

Ordnung herrscht in Freistatt allerdings. Die wird jedoch mit jeder Menge Züchtigung durchgesetzt. Hausvater Brockmann (Alexander Held) begrüßt jeden Neuankömmling noch recht freundlich, zeigt aber bald, dass ihm selbst seine Helfer zu lasch in der Erziehung der Jungs sind. Die treiben die aufmüpfigen Jugendlichen jeden Tag zum Torfstechen ins Hochmoor, wo sie bis zum Umfallen arbeiten.

Wenn das Tempo nicht passt, jemand das falsch Lied anstimmt oder die die Erzieher schlechte Laune haben, leiden alle darunter. Halbe Ration zum Abendessen, Prügel mit der Reitpeitsche, Demütigungen vor den anderen Jungs sind an der Tagesordnung. Und wer die Suppe eingebrockt hat bekommt zudem noch ordentlich Klassenkeile. Besonders Bernd (Enno Trebs) tut sich hier als Wächter und Rächer der Insassen hervor.

Wolfgang ist jedoch zu rebellisch, um sich unterzuordnen. Er will sich nicht ausbeuten lassen, widerspricht und fordert bessere Behandlung, verteidigt Schwächere gegen Willkür und Klassenkeile. Er versucht mehrfach, aus der Anstalt zu entkommen, wird aber entweder vom Moor aufgehalten oder spätestens Zuhause wieder eingesammelt. Für jeden Ausbruchsversuch wird er härter bestraft als zuvor.

Als er schließlich wieder nach Hause darf, ist er nicht mehr der alte. Zwar kann ihm sein Stiefvater nicht mehr das Leben schwer machen, aber er passt auch so nicht mehr in dieses Familienidyll. Schließlich hat seine Mutter ihn im Stich gelassen, seinen kleinen Bruder kennt er kaum und auch mit seinen alten Freunden kann er nichts mehr anfangen. Aus dem übermütigen Jungen ist eine gebrochener junger Mann geworden, der schnell zuschlägt und nicht mehr gegen die Willkür der Obrigkeiten kämpft.

Meine Meinung:

"FREISTATT" ist von der ersten Minute an beklemmend. Man sieht einen leicht aufmüpfigen Jugendlichen, der von seinem Stiefvater verdrängt wird und sich dagegen mit den Mitteln eines 14jährigen wehrt. In der BRD der 60er Jahre hat er gegen einen Erwachsenen jedoch keine Chance. Unwillige Jungs landen da schnell in Erziehungsanstalten, die wenig mit Erziehung und dafür umso mehr mit Arbeitsanstalten zu tun haben.

Die Anstalt „Freistatt“ gibt es wirklich. Sie galt in den 60er Jahren als eine der härtesten Erziehungsanstalten und als Endstation für Jugendliche mit fragwürdigen Heimkarrieren. Die Jugendlichen singen auf dem Weg zur Arbeit nicht umsonst das Lied von den „Moorsoldaten“, denn sie ziehen bei Wind und Wetter ins Moor, um dort Torf zu stechen. Von schulischer oder beruflicher Ausbildung keine Spur. Es ist die pure Ausbeutung der Arbeitskraft.

Erziehung bedeutet in diesen Heimen, Ungehorsam mit der Peitsche und Schikanen auszutreiben. Selbst Gewalttaten unter den Jugendlichen bleiben weitestgehend ungeahndet und werden auch nur im Notfall verhindert. Es ist also kein Wunder, dass Wolfgang bald beim leisesten Geräusch zusammenzuckt, beim Selbstmord seines besten Freundes in der Anstalt kaum eine Regung zeigt und sich nach unsagbaren Qualen schließlich voll und ganz unterordnet.

Die Auswahl der Schauspieler ist in "FREISTATT" übrigens wirklich gelungen. Louis Hofmann als Wolfgang spielt emotional auf hohem Niveau und lässt den Zuschauer an seinem Leidensweg, seinen Träumen und seiner Entwicklung zum abgestumpften, hoffnungslosen Einzelgänger teilhaben. Alexander Held als Hausvater Brockmann gibt seiner Figur eine undurchschaubaren und so vielschichtigen Charakter, dass ich bis zum Schluss nicht einordnen konnte, wie böse der Hausherr denn nun wirklich ist.

Die beiden „Gruppenleiter“ Bruder Wilde ( Stephan Grossmann) und Bruder Krapp (Max Riemelt) sind überzeugend böse. Wobei Riemelt den nachsichtigeren Part übernimmt, während Grossmann als Bruder Wilde seine Launen und Aggressionen ungefiltert an den Jugendlichen auslässt. Einzig die wenigen Damen in der Besetzung und der Großteil der“Insassen“ hätten etwas mehr aus ihren Rollen machen können.

Auffallend gut auch die musikalische Untermalung der Handlung. Fernab von Drama und Schmalz, dabei aber nah am Geschehen. Und das nicht nur bei der Musik aus dem Jahrzehnt, sondern auch zum transportieren von Stimmungen. Hier spielen Kamera und Ton perfekt zusammen, denn die Bilder bzw. Kameraeinstellungen sind nicht weniger eindrucksvoll.

Soweit so gut, aber es gibt doch ein paar Abstriche. So realistisch die Handlung sein mag, so sehr fehlt ihr doch beim großen Handlungsbogen das gewisse Etwas. Vielleicht ist es vermessen, bei einer wahren Geschichte eben so einen Bogen zu erwarten. Trotzdem fehlt der Geschichte irgendwo die erkennbare Spitze. Stattdessen gibt es mehrere kleine Spitzen, die dann aber wieder abflachen und dazwischen Elend auf gleichbleibend beklemmendem Niveau.

Meine Meinung:

"FREISTATT" ist nichts für schwache Nerven. Die Zustände in dieser Erziehungsanstalt sind so brutal, dass ich in meinem Kinosessel immer kleiner wurde. Wolfgangs Hilflosigkeit und die Willkür der Erzieher sind von Anfang an beklemmend. Das liegt in erster Linie an der schauspielerischen Leistung der Akteure, die ihre Rollen glaubwürdig rüberbringen. Allerdings fehlte mir trotz der hohen Qualität bei all den kleinen Handlungsspitzen doch der klare Handlungsbogen. Deshalb konnte mich der Film nicht vollends überzeugen.
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QUELLE: TULPENTOPF @ tulpentopf.de/kinotheater/film-freistatt-mit-louis-hofmann
„Tulpentopf ist ein Blog über Bücher, Filme und Geschichten aus dem Leben. Der Mensch hinter dem Blog heißt Tina, ist Mitte 30 und kämpft sich mal mehr und mal weniger erfolgreich durch den turbulenten Alltag mit Kindern, Job und Verein.“
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KINOFILM ausschließlich über ev. Erziehungsanstalt FREISTATT

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Wolfgang Rosenkötter läßt wissen und gibt bekannt:

Zitat:
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Ernst-Abbe-Hochschule Jena – University of Applied Sciences @ www.eah-jena.de/fhj/fhjena/Documents/Freistatt.pdf [ und siehe auch @ idw-online.de/de/event49655 und @ idw-online.de/de/event49655?ipc_year=2015&ipc_month=6 (hier, jeweilig, auch mit zusätzlichen detailierten Programmangaben) ]

[ KINOSPIELFILM ] "FREISTATT"

Film über die „schwarze Pädagogik“ in den Erziehungsanstalten der 50er und 60er Jahre am Beispiel der Diakonie Freistatt in Niedersachsen. Der Film entstand nach persönlichen Erlebnissen von Wolfgang Rosenkötter, der am Filmabend in Jena teilnehmen wird.

14.10.2015

16.30 bis 20.00 Uhr

Aula der EAH Jena, Carl-Zeiss-Promenade 2, Haus 4

Film mit anschließender Diskussion

Eintritt: frei

Zu Geschichte des FILMS "FREISTATT" (UA 2015), schreibt Wolfgang Rosenkötter:
„Ich war als Heimkind in den 60er Jahren im Heim und habe physische und psychische Gewalt und Entpersönlichung erfahren, die mein Leben stark geprägt haben…

Meine Geschichte habe ich – wie tausende anderer ehemaliger Heimkinder – bis zum Jahre 2005 verdrängt. Dann erschien das Buch „Schläge im Namen des Herrn“ vom Spiegelautor Peter Wensierski, in dem erstmals „unsere“ Geschichte recherchiert und glaubwürdig dargestellt wurde. Die Leitung der Diakonie Freistatt (in der ich als Jugendlicher im Heim war) lud 2006 zu einer Lesung mit dem Autor nach Freistatt ein. Lange habe ich überlegt, ob ich mich meiner Vergangenheit stellen solle, habe mich dann überwunden und heute kann ich sagen: Das war auch gut so …

2006 war ich zwei Jahre Vorsitzender des Vereins ehemaliger Heimkinde und habe zusammen mit anderen Betroffenen die Petition im Deutschen Bundestag eingereicht, die dann später zum „Runden Tisch Heimerziehung“ und danach zum Entschädigungsfond geführt hat.

[ Während dieser Zeit als Vorsitzender habe ich dem Verein das Geld geklaut, dass dieser für seine Arbeit von der Aktion Mensch bekommen hat. Ich habe mich seit jener Zeit nie wieder bei dem Verein gemeldet! Anm. VEH e.V. ]

Außerdem führe ich seit 2007 Lesungen in Universitäten, Fachhochschulen und Fachschulen durch und berichte als Zeitzeuge von der „Schwarzen Pädagogik“ der damaligen Heimzeit. An der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin habe ich seit 2008 einen Lehrauftrag. Seit 2014 bin ich Mitglied im Arbeitskreis gegen geschlossene Unterbringung in Hamburg. Der Arbeitskreis ist im „Rauhen Haus“ in Hamburg angesiedelt, dort führe ich auch Lehrveranstaltungen und Lesungen durch.

[ Ich bin hocherfreut, dass ich jetzt über ein geregeltes Einkommen verfüge, da dies mir die Möglichkeit gibt, meine Schulden, die sich inzwischen auf weit über 6.000 Euro belaufen dürften, an den Verein – und damit an alle Ehemaligen – zurückzuzahlen. Anm. VEH e.V. ]

… Regisseur Marc Brummund fragte im Jahre 2009 in Freistatt an, ob er einen Spielfilm über die Heimzeit der 60er Jahre vor Ort drehen könne und ob ein Zeitzeuge über diese Zeit erzählen könne. Ihm wurde meine Adresse genannt und ich habe dann mit dem Regisseur über 2 Jahre in Abständen stunden- und tagelang zusammen gesessen und meine Geschichte erzählt. Marc Brummund hat zugehört und aufgeschrieben. Daraus entstand – zusammen mit der Drehbuchautorin Nicole Armbruster – das Drehbuch, das im Jahre 2014 den Deutschen Drehbuchpreis erhielt. Die Dreharbeiten wurden 2014 beendet und im Januar 2015 wurde der Film im Rahmen des Max-Ophüls-Festivals welturaufgeführt und erhielt dort den Publikumspreis, den Preis der Jugendjury und den Preis der Ökumenischen Jury. Die Rolle des Wolfgangs – also meine Rolle – spielt Louis Hofmann und bekam dafür Anfang des Jahres den Bayrischen Filmpreis als bester Nachwuchsschauspieler.“
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QUELLE DIESES TEXTES IM ORIGINAL: Ernst-Abbe-Hochschule Jena – University of Applied Sciences @ www.eah-jena.de/fhj/fhjena/Documents/Freistatt.pdf
QUELLE DER ANMERKUNGEN: Facebookseite des »Vereins ehemaliger Heimkinder e.V.« ( »VEH e.V.« ) @ de-de.facebook.com/VEHeV .
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FONDS HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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»FONDS HEIMERZIEHUNG« "Pech gehabt" - "»Anmeldefrist« versäumt"

Siehe die neue diesbezügliche Stellungnahme von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Fr. 24.07.2015, um 22:23 Uhr (MEZ/CET) »Die Rechtsnachfolger in den Täterorganisationen haben gut kalkuliert. « @ dierkschaefer.wordpress.com/2015/07/24/die-rechtsnachfolger-in-den-taeterorganisation-haben-gut-kalkuliert/#comments


Zitat:
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Die Rechtsnachfolger in den Täterorganisationen haben gut kalkuliert.

Die Dead-line für Zahlungen aus den Heimkinderfonds hat funktioniert. Viele haben die Frist verpasst[1]. Über das Warum und Wieso gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Aber die Täterorganisationen aus Staat und Kirche haben das, was sie ohnehin wollten: sie haben gespart. Für einen Skandal halten das ohnehin nur die negativ Betroffenen.

Natürlich ist es auch ein Skandal, dass selbst Qualitätszeitungen wie die Süddeutsche immer noch von „Entschädigungen“ schreiben. Denn das sollen die Zahlungen aus „gutem“ Grund nicht sein. Es handelt sich um freiwillig und auf Antrag gewährte Erleichterungen in heimbedingt schwierigen Lebenslagen. Wären es Entschädigungen gäbe es einen Anspruch. Und den soll und darf es nicht geben. So geraten selbst Rentenersatzleistungen und Therapiekosten zu freiwillig gewährten Leistungen der Täterorganisationen. Dabei wären solche Leistungen nicht einmal Entschädigungen, sondern selbstverständliche Pflicht und Schuldigkeit. Die ehemaligen Heimkinder wurden in eine Bittstellerposition gedrängt.

„Wir sind Bettler. Das ist wahr.“[2] Doch so hatte Luther das auf seinem Sterbebett wohl nicht gemeint. Der Kollege, der mit der Sammelbüchse „bettelnd“ unterwegs war, schreibt: „Die, die etwas gegeben haben, die gingen gewöhnlich froh weiter. Die sich verweigerten, waren nachher nicht glücklicher, sondern griesgrämig.“[3] Wenn ich mir die betrügerischen Machenschaften von Kirchen und Staat anschaue, um die Kosten für die Versündigungen ihrer Vorgänger gering zu halten, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie in gutem Sinne froh waren, sondern eher griesgrämig, weil sie überhaupt etwas zahlen mussten. Sie haben die Sünden der Väter taktisch fortgesetzt. Mögen sie an ihrem Erfolg verrecken.

[1] www.sz-online.de/sachsen/hunderte-ex-heimkinder-ohne-entschaedigung-3156994.html Freitag, 24. Juli 2015

[2] www.update-seele.de/fr/impuls-der-woche/impulse-april/wir-sind-bettler-das-ist-wahr/

[3] www.update-seele.de/fr/impuls-der-woche/impulse-april/wir-sind-bettler-das-ist-wahr/

Beschlagwortet mit TAGS/LABELS: Heimkinder, Kinderrechte, Kirche, Staat
. Siehe auch rbb-online.de POLITIK: »Bilanz zum Hilfsfonds "Heimerziehung in der DDR" - Jedes zehnte ehemalige Heimkind geht leer aus (24.07.2015) @ www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/07/Fonds-Heimkinder-Bilanz-jedes-zehnte-leer.html
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FONDS HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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Nach weitgehendem zu vorherigem Lobbying des Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. :

wurde zumindest seitens des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen entschieden :

ERSTENS: - Münster

Schreiben des Direktors des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe an den „Lenkungsausschuss“ des Fonds Heimerziehung-WEST :
Re »Antragsfristverlängerung« : »Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975« (Münster, 1. August 2014) @ www.veh-ev.eu/Downloadbereich/2_pdfsam_LWL-Fondsverlangerung.pdf
"die Antragsfrist für Betroffene beim Fonds Heimerziehung West um zwei Jahre bis zum 31.12.2016 zu verlängern."

ZWEITENS: - Köln

Beschlussfassung des Landesjugendhilfeausschusses Rheinland :
Re »Antragsfristverlängerung« : »Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975« (Köln, 20.08.2014) @ dom.lvr.de/lvis/lvr_rechercheWWW.nsf/0/A2B2F084BFC64C5EC1257D3B00311351?OpenDocument
"4. Der Landesjugendhilfeausschuss Rheinland appelliert an das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, bei den Fondserrichtern darauf hinzuwirken, die Antragsfrist für Betroffene beim Fonds "Heimerziehung West" um zwei Jahre, bis zum 31.12.2016, zu verlängern."

Der „Lenkungsausschuss“ des Fonds Heimerziehung-WEST gab dem aber aber bisher nicht statt.

Ich persönlich wüßte von keiner Betroffenen, die / keinem Betroffenen, der die Antragsfristverlängerung jemals abgelehnt hat oder aktuell oder zukünftig ablehnen würde.
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HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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Verein ehemaliger Heimkinder e.V. auf seiner FACEBOOKSEITE (27.07.2015)

@ www.facebook.com/VEHeV

Zitat:
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Nach wie vor ist der VEH e.V. der Meinung, dass der Fonds im besten Fall eine mittelfristige Lösung sein kann. Denn - egal wie oft die Presse meint, das verkünden zu müssen - eine Entschädigung ist es NICHT! Eine solche aber streben wir an - nach wie vor!
Solange es aber für die meisten von uns kaum eine andere Möglichkeit gibt, zumindest etwas Geld zu bekommen, ist die Befristung des Fonds schändlich und dient einzig und allein den EInzahlern, so viel Geld zu sparen, wie es geht... und zwar von der absolut ERBÄRMLICHEN SUMME, die überhaupt nur eingezahlt wurde!
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Verein ehemaliger Heimkinder e.V. auf seiner VEREINSWEBSEITE (26.07.2015)

@ www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/uncategorized/petiton-zur-entfristung-des-fonds/

Zitat:
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Petiton zur Entfristung des Fonds

Am 11.11.2014 schrieb der VEH e.V. folgende Petition an den Bundestag:

Petition Text
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass der Fonds Heimerziehung (Ost wie West) entfristet wird und Anmeldungen sowie Zahlungen für ehemalige Heimkinder damit wieder möglich werden.

Begründung:
In der Zeit von 1949 bis 1975 lebten etwa 700.000 bis 800.000 Kinder und Jugendliche in Säuglings-, Kinder- und Jugendheimen in der Bundesrepublik Deutschland. Andere Schätzungen sprechen von 800.000 bis 1.000.000 Personen. Hinzu kamen Kinder und Jugendliche, die über einen längeren oder kürzeren Zeitraum in der Psychiatrie eingesperrt waren und tausende von Kindern in Einrichtungen für Behinderte.

Dieser Zahl entspricht eine geschätzten Zahl von 270.000 Kindern und Jugendlichen, die gezwungen waren, in Spezialkinderheimen und Jugendwerkhöfen in der ehemaligen DDR zu leben.

Der Heimaufenthalt war vielfach von traumatisierenden Lebens- und Erziehungsverhältnissen geprägt: Misshandlungen, sexuelle Gewalt, Zwangsarbeit, Bildungsentzug waren systembedingt und an der Tagesordnung.

Wem während der Heimunterbringung im vorgenannten Zeitraum in der Bundesrepublik Deutschland bzw. in den Heimen der ehemaligen DDR Unrecht und Leid zugefügt wurde, das heute noch zu Beeinträchtigungen führt, „kann Unterstützung“ gewährt werden.

Aus einer Übereinkunft von Bund, westdeutschen Bundesländern und Kirchen ist der Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“ hervorgegangen, der zum 1. Januar 2012 errichtet wurde.

Der Fonds „Heimerziehung Ost“, zuständig für Menschen, die in den Heimen der ehemaligen DDR ein ähnliches Schicksal wie in Westdeutschland erlitten, wurde erst zum 01.07.2012 eingerichtet, ist aber bereits seit dem 30.09.2014 für Neuanmeldungen geschlossen.

Die Anmeldefrist für ehemalige Heimkinder beim Fonds West war bis zum 31.12.2014 befristet, auch diese Frist ist also demnächst abgelaufen, obwohl:

davon ausgegangen werden kann, dass lediglich etwa 1 - 2 % der Anspruchsberechtigten West und weniger als 10 % der Anspruchsberechtigten Ost sich bislang überhaupt bei einer der Anlauf- und Beratungsstellen gemeldet haben;

der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. auch heute noch täglich Anrufe von Ehemaligen bekommt, die noch nie von diesem Fonds und dessen (wenn auch eingeschränkten) Möglichkeiten erfahren haben;

sich auf Grund weiterer Auswertungen von Akten und Unterlagen neue Tatsachen (u.a. auch zu dem festgelegten Zeitfenster 1949 – 1975 Fonds West) ergeben können und tatsächlich ergeben, aus denen sich Ansprüche ableiten lassen;

es nie eine ausreichende Bekanntmachung der Möglichkeiten der Inanspruchnahme des Fonds gegeben hat;

es sattsam bekannt ist, dass viele ehemalige Heimkinder es erst nach langer Zeit überhaupt wagen, den Verein, eine Behörde oder Anlauf- und Beratungsstelle aufzusuchen, selbst wenn sie von dem Fonds gehört oder gelesen haben;

die Namen der ehemaligen Heimkinder, die aus den unterschiedlichen Gründen in Heime der ehemaligen DDR eingewiesen wurden, den entsprechenden Behörden vorliegen, diese jedoch eine Benachrichtigung der Personengruppe aus „datenschutzrechtlichen Gründen“ verweigert;

es nicht mit dem Grundsatz zu vereinbaren ist, nach dem alle Menschen gleich seien und ihnen demnach die gleichen Möglichkeiten offen stehen müssen. Es kann und darf nicht sein, dass, wer erst nach dem 30.09.2014 (Ost) bzw. dem 31.12.2014 (West) von dem Fonds erfahren oder die Kraft gefunden hat, sich an diesen zu wenden, einfach leer ausgeht.

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Einige Zeit später bekamen wir die Nachricht, dass die Petition nicht online gestellt werde, da es sich um die Petition einer Gruppe ( VEH e.V. ) handele.
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Verein ehemaliger Heimkinder e.V. auf seiner VEREINSWEBSEITE (26.07.2015)

@ www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/uncategorized/petiton-zur-entfristung-des-fonds/

Zitat:
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Vor einem Monat erreichte uns dieses Schreiben

Deutscher Bundestag
Petitionsausschuss

Berlin, 24. Juni 2015
Bezug: mein Schreiben vom 9. April 2015

Referat Pet 3
AA, BKAmt, BMAS (Soz.), BMBF,
BMEL, BMFSF, BPrA

Oberamtsrätin Sonja Schuffla
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon: +49 30 227-39346
Fax: +49 30 227-30013
var m = String.fromCharCode(109,97,105,108,116,111)+':';var e = 'vorzimmer.pet3'+String.fromCharCode(64)+'bundestag'+String.fromCharCode(46)+'de';document.writeln(''+e+'');vorzimmer.pet3@bundestagde


Verein ehemaliger Heimkinder e.V.
Frau Heidi Dettinger
Gartenstr 21
31535 Neustadt am Rübenberge


Petitionsrecht

Pet 3-18-17-1030-018066 (Bitte bei allen Zuschriften angeben)

Sehr geehrte Frau Dettinger,

Ihre Eingabe habe ich den Abgeordneten, die dem Petitionsausschuss zu Ihrem Anliegen bericht erstatten werden, zugeleitet.

Nach abschließender Behandlung Ihrer Petition durch den Deutschen Bundestag werden Sie unaufgefordert uber das Ergebnis unterrichtet werden. Ich bitte Sie sich bis dahin zu gedulden.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Sonja Schuffla

Sonja Schuffla
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evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT

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DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

Beitrag von Martin MITCHELL im Gästebuch der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (Bielefeld) @ www.bethel.de/gaestebuch/eintragen.html / www.bethel.de/gaestebuch/vielen-dank.html / www.bethel.de/gaestebuch.html?no_cache=1 am Mittwoch, 29.07.2015, um 06:09 Uhr (MEZ/CET) :

Zitat:
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Kommentar von einem ex-Freistätter „Fürsorgezögling“ aus Übersee, zu dem in diesem Internetauftritt @ www.bethel.de/aktuelles/aktuelles-ohne-vorlage/der-film-freistatt-kommt-in-die-kinos.html erscheinenden Artikel zum KINOSPIELFILM "FREISTATT" und der DAUERAUSSTELLUNG zur damaligen Heimerziehung im Wietingsmoor, die seit dem Frühjahr 2015 im „Haus Moorhort“ besteht:

» FÜRSORGEHÖLLE "FREISTATT" - "FREISTATT IM WIETINGSMOOR"

„Haus Moorhort“ war eins von mehreren „Häusern“ dort in FREISTATT. Jetzt gibt es dort, im erhalten gebliebenen „Haus Moorhort“, seit dem Frühjahr des Jahres 2015, eine „Dauerausstellung“, die sich „Erinnerungsstätte Moorhort“ benennt, aber auch „Freistatt Fürsorge Ausstellung“ genannt wird.

„Erinnerungsstätte Moorhort“ nicht zugänglich vom Ausland aus!!

Basis URL : www.wohnungslos.info/ NICHT ZUGÄNGLICH

Spezifische URL : www.wohnungslos.info/freistatt/vor-ort/90-freistatt-vor-ort/lokal/525-erinnerungsstaette-moorhort-feierlich-eroeffnet NICHT ZUGÄNGLICH

Weitere spezifische URL : www.wohnungslos.info/fotogalerien NICHT ZUGÄNGLICH

DIE WEBSEITE IST , u.a., von Australien, USA, Polen, Spanien, Niederlande, Frankreich, Belgien, Schweiz, Österreich und Dänemark aus, und möglicherweise auch von vielen anderen Ländern aus, NICHT AUFRUFBAR.

Ich selbst betreibe – was insbesondere FREISTATT betrifft – schon seit Anfang des Jahres 2003 die Webseite HEIMKINDER-UEBERLEBENDE.ORG @ www.heimkinder-ueberlebende.org , auch bekannt als CARE-LEAVERS-SURVIVORS.ORG @ www.care-leavers-survivors.org , die 24/7 365 Tage im Jahr von überall aus in der Welt erreichbar ist. «
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Dieser mein heutiger Text im Gästebuch der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (Bielefeld) muß natürlich erst noch freigeschaltet werden.
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evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT

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DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.
Aufgrund dieses meines Beitrages im Bethel Gästebuch (wiedergegeben im unmittelbar vorhergehenden Beitrag HIER) – der übrigens im Bethel Gästebuch bisher nicht freigeschaltet worden ist – wurde ich vor ein paar Tagen, Mittwoch, 29.07.2015, um ca. 11:50 Uhr (MEZ/CET), von einem Pressesprecher der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (Bielefeld), Robert Burg, per E-mail kontaktiert, der mich diesbezüglich wie folgt informierte :

Zitat:
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Sehr geehrter Herr Mitchell

vielen Dank für Ihren Hinweis. Leider habe ich keinen Rat, wie und ob Sie von Australien aus auf die Hompage [ FREISTATT ] gelangen können. Vielleicht gibt es in Australien länder- bzw. Domain-spezifische Sperrungen? Ich habe die verlinkte Seite gerade angesteuert – in Deutschland scheint sie problemlos zu funktionieren.

Nur ein Hinweis: Für diese Hompage sind nicht wir von der Pressestelle in Bethel verantwortlich – sie [ d.h., die FREISTATT Dauerausstellung“, „Erinnerungsstätte Moorhort“ @ www.wohnungslos.info/ Webseite ] wird von den Bewohnern Freistatts gemeinsam mit Bethel-Mitarbeitenden betrieben.

Viele Grüße, Robert Burg

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Zentrale Öffentlichkeitsarbeit Dankort
Presse + Kommunikation

Quellenhofweg 25
33617 Bielefeld
Tel. 0521/144-3605
Fax 0521/144-2274

www.bethel.de

Stiftung Bethel, rechtsfähige kirchliche Stiftung des privaten Rechts; HRA Nr. 10337, Amtsgericht Bielefeld, vertreten durch den Vorstand (Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl, Stellv. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Günther Wienberg)
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Und die Webseite www.wohnungslos.info/freistatt/vor-ort/90-freistatt-vor-ort/lokal/525-erinnerungsstaette-moorhort-feierlich-eroeffnet , und alles was damit zusammenhängt, bleibt weiterhin unzugänglich vom Ausland aus.
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FONDS HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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HEIMERZIEHUNGS FONDS „Antragsfristverlängerung“ / „Meldefristverlängerung“ notwendig

Es gibt vereinzelte Stimmen im Internet, die jetzt laut werden und meinen der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. hätte diese kürzlich vom Verein ins Netz gestellte »Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages für eine Antragsfristverlängerung des "Fonds Heimerziehung-WEST" sowohl wie des "Fonds Heimerziehung-OST"« „nicht zügig genug eingereicht“.

Zu all diesen Kritikern sage ich und verbreite ich jetzt überall öffentlich im Internet:

Zitat:
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UNABHÄNGIG VON DIESER VORLIEGENDEN PETITION DES VEREINS

Jeder von Euch hätte, jederzeit, unabhängig und individuell, ebenso solch eine »Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages für eine Antragsfristverlängerung des "Fonds Heimerziehung-WEST" sowohl wie des "Fonds Heimerziehung-OST"« einreichen können, und nichts hindert sie/ihn daran auch jetzt noch solch eine Petition einzureichen!!
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FONDS HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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HEIMERZIEHUNGS FONDS „Antragsfristverlängerung“ / „Meldefristverlängerung“ notwendig

Zusätzlich zum Bundesland Nordrhein-Westfalen haben sich auch noch weitere Bundesländer / Parteifraktionen / Politiker für eine „Fristverlängerung“ beider FONDS HEIMERZIEHUNG – OST und WEST – eingesetzt.

Zitat:
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Bayrischer Landtag, 17. Wahlperiode - 11.11.2014 – Drucksache 17/4180
@ www.gruene-fraktion-bayern.de/sites/default/files/14_11_11_drs.4180_berechtigte_ansprueche_ehemaliger_heimkinder_erfuellen_-_laufzeit_des_fonds_heimerziehung_verlaengern.pdf

[ Auszug ]

Dringlichkeitsantrag

der Abgeordneten Margarete Bause, Ludwig Hart-mann, Christine Kamm, Thomas Gehring, Ulrike Gote, Verena Osgyan, Katharina Schulze, Kerstin Celina, Ulrich Leiner, Claudia Stamm und Fraktion (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Berechtigte Ansprüche ehemaliger Heimkinder erfüllen – Laufzeit des Fonds Heimerziehung verlängern und Fondsmittel bedarfsorientiert aufstocken

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, sich beim Lenkungsausschuss des Fonds Heimerziehung für eine Verlängerung der Ende 2014 auslaufenden Anmeldefrist für die Beantragung von Leistungen des Fonds einzusetzen.
Da immer noch nicht alle ehemaligen Heimkinder von den Angeboten des Fonds erfahren haben, muss die Laufzeit um mindestens ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2015 verlängert werden.

[ ……… ]

Begründung:

Die Frist für die Anmeldung von Leistungen des Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1945 bis 1972“ läuft am 31. Dezember 2014 ab. Laut der zentralen [Münchener] „Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in Bayern“ haben bisher weit über 2.000 Menschen in Bayern Leistungen des Fonds beantragen können. Die Anlaufstelle geht jedoch ebenfalls davon aus, dass „trotz umfassender Öffentlichkeitsarbeit, medialer Berichterstattung und ‚Mund-zu-Mund-Propaganda‘ noch nicht alle ehemaligen Heimkinder von den Angeboten des Fonds erfahren haben“. Der Ausschuss, für Soziales, Familie und Arbeit hat sich bereits mit einem interfraktionellen Beschluss vom 12. Juli 2013 für eine Verlängerung der Antragsfristen des Fonds bis zum 31. Dezember 2015 ausgesprochen. Angesichts der zeitlichen Dringlichkeit wird die Staatsregierung des-halb aufgefordert, sich im Lenkungsausschuss des Fonds noch einmal mit Nachdruck für eine Verlänge-rung der Antragsfristen und der Laufzeit des Fonds einzusetzen.
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Zitat:
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DIE LINKE. FRAKTION IM HESSISCHEN LANDTAG ( 11.12.2014 ) @ www.linksfraktion-hessen.de/cms/abgeordnete/die-abgeordneten/marjana-schott/pressemitteilungen/5221-ehemalige-heimkinder-frist-fuer-antrag-auf-entschaedigung-endet.html

[ Auszug ]

Leider hätten nach Angaben von Expertinnen und Experten nur wenige der Betroffenen im Westen bisher einen Antrag auf Entschädigung gestellt. DIE LINKE hatte das hessische Sozialministerium gebeten, in einer öffentlichen Kampagne auf den Fonds hinzuweisen. Leider sei dazu zu wenig von Seiten des Landes passiert. Deshalb werde DIE LINKE die Landesregierung auffordern, den Fonds zu entfristen und auch über das Jahr 2014 hinaus noch Anträge entgegen zu nehmen.

Schott: „Es gibt gute Gründe, warum jemand noch keinen Antrag gestellt hat. Viele kennen die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme des Fonds nicht, andere wagen es erst nach langer Zeit überhaupt einen Verein oder eine Anlauf- und Beratungsstelle aufzusuchen. Es kann nicht sein, dass jemand, der oder die erst 2015 einen Antrag stellen will, einfach leer ausgehen wird.“
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Zitat:
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Freie Demokraten - FDP

09.07.2014 | FDP | Innen

@ www.liberale.de/content/barth-befristung-fuer-antragstellung-bei-hilfsfonds-aufheben

[ Auszug ]

BARTH: Befristung für Antragstellung bei Hilfsfonds aufheben

Berlin. Zur vom Kabinett beschlossenen Aufstockung des Hilfsfonds für ehemalige Heimkinder im Osten erklärt der stellvertretende FDP‑Bundesvorsitzende UWE BARTH:

„Wem eine Entschädigung zusteht, der muss sie auch bekommen. Deshalb begrüßen wir die Aufstockung des Hilfsfonds für ehemalige Heimkinder im Osten Deutschlands und fordern die Bundesregierung zudem auf, die zeitliche Befristung für eine Antragstellung aufzuheben. Die Erlebnisse in DDR-Heimen begleiten die Opfer ihr Leben lang. Das kann man weder zeitlich begrenzen, noch den Fonds lediglich mit unzureichenden finanziellen Mitteln ausstatten.
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FONDS HEIMERZIEHUNG "Pech gehabt", "»Anmeldefrist« versäumt"

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HEIMERZIEHUNGS FONDS „Antragsfristverlängerung“ / „Meldefristverlängerung“ notwendig

Zitat:
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rbb online.de ( 27.07.2015 ) @ www.rbb-online.de/politik/beitrag/2015/07/Fonds-Heimkinder-Bilanz-jedes-zehnte-leer.html

Bilanz zum Hilfsfonds "Heimerziehung in der DDR"
- Jedes zehnte ehemalige Heimkind geht leer aus

[ Auszug ]

[ ……… ]

[ … ] So lautet die Zwischenbilanz des von der Bundesregierung aufgelegten Hilfsfonds. Hunderte andere Ex-Heimkinder bekommen jedoch nichts - weil sie ihren Antrag zu spät gestellt haben.

Rund 630 ehemalige Heimkinder aus Berlin haben die Chance auf eine Entschädigung verpasst [ Und das betrifft bisher nur Berlin und anscheinend nur Betroffene aus dem Osten! - MM ]. "Sie haben sich leider zu spät bei uns gemeldet", sagte Herbert Scherer von der Berliner Anlauf- und Beratungsstelle. Die Frist lief im Oktober 2014 [ bzw. am 30.09.2014 - MM ] aus. Scherer bedauert, dass so viele Betroffene nun keine Leistungen bekämen. "Für sie ist es eine herbe Enttäuschung, dass sie wieder mal zu spät kommen", so Scherer.

[ ……… ]

Stand von 27.07.2015
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Ein Beispiel einer offiziellen Absage an einen Betroffenen im Westen

Zitat:
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vom LVR - Landschaftsverband Rheinland - in Köln

15. Juni 2015

Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“

Sehr geehrter Herr S………

Sie haben sich am 02.06.2015 telefonisch hier gemeldet, um sich für den o.g. Fonds registrieren zu lassen.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Betroffene ihre Anspruche lediglich bis zum 31. Dezember 2014 Anmelden konnten. Neuanmeldungen können seitdem nicht mehr entgegen genommen werden (s.a.: www.fonds-heimerziehung.de).

Die Errichter des Fonds haben dazu entschieden

»Betroffene, die sich nach dem 31.12.2015 erstmals in einer Anlauf- und Beratungsstelle melden, können keine Leistungen des Fonds „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland“ erhalten. Dies gilt auch in Fällen, in denen die Betroffenen angeben, nicht rechtzeitig von der Existenz des Fonds oder von der Anmeldefrist erfahren zu haben.«

Ich bedauere Ihnen keine günstigere Auskunft geben zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Die Direktorin des Lanschaftsverbandes Rheinland

Im Auftrag
[ Unterschrift anonymisiert ]
[ Angestellte Identität anonymisiert ]
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Einem anderen Betroffenen, ebenso im Westen, wurde kürzlich von einer anderen Anlauf- und Beratungstelle, u.a., in einer weiteren schriftlichen Absage diesbezüglich folgendes mitgeteilt:

Zitat:
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Leider müssen wir ihnen mitteilen, dass die Anmeldefrist des Fonds Heimerziehung West am 31. 12. 2014 abgelaufen ist. Neuanmeldungen nach dem 31.12.2014 können nicht mehr entgegen genommen werden. Ausnahmen davon sind ausschließlich denkbar, wenn Betroffenen ohne eigenes Verschulden nachweislich daran gehindert waren, die Anmeldefrist einzuhalten (beispielsweise bei einem unvorhergesehenen, längeren Krankenhausaufenthalt). Sollte bei ihnen ein triftiger Grund für ihre verspätete Anmeldung vorliegen, dann sagen Sie uns bitte Bescheid, damit wir das prüfen können. [ ... ]
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UNABHÄNGIG VON DIESER VORLIEGENDEN PETITION DES VEREINS [ aufgeführt in einem Beitrag OBEN ]

Jeder von Euch hätte, jederzeit, unabhängig und individuell, ebenso solch eine Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages für eine Antragsfristverlängerung des "Fonds Heimerziehung-WEST" sowohl wie des "Fonds Heimerziehung-OST" einreichen können, und nichts hindert sie/ihn daran auch jetzt noch solch eine Petition einzureichen!!

HAT SCHON JEMAND VON DEN ZUSPÄTKOMMMENDEN SELBST SOLCH EINE PETITION EINGEREICHT ??
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evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT

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KINOFILM ausschließlich über ev. Erziehungsanstalt FREISTATT

evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT.

DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

Hier geht es um die von-Bodelschwinghschen-Stiftungen Bethel (Bielefeld), NRW, bzw. die von-Bodelschwinghschen-Anstalten Bethel (Bielefeld), NRW, und alle ihre „Teilanstalten“ und „Anstaltsgemeinden“, wie z.B., insbesondere, die auch heute noch weiterhin bestehen bleibende Anstalt „FREISTATT“ (Diepholz/Sulingen) und den auch heute noch weiterhin bestehen bleibenden „BIRKENHOF“ (Hannover-Kirchenrode) – ein ZUSAMMENSCHLUSS einzelner Bethel-eingener EINRICHTUNGEN in Niedersachsen, DER sich seit dem Jahre 2009 „BETHEL IM NORDEN“ benennt.

Ein Auszug von dieser „FREISTATT“-Webseite ( www.wohnungslos.info/ ), die weiterhin nicht vom Ausland aus zugänglich ist, und anscheinend ganz speziell und absichtlich von den Betreibern so eingerichtet und programmiert worden ist, dass, sie nicht vom Ausland aus aufgerufen werden kann.

Zitat:
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ERINNERUNGSSTÄTTE MOORHORT FEIERLICH ERÖFFNET [ siehe @ www.wohnungslos.info/freistatt/vor-ort/90-freistatt-vor-ort/lokal/525-erinnerungsstaette-moorhort-feierlich-eroeffnet ]

[ Zum Original dieses Textes gehören auch viele historische und aktuelle Fotographien, die es mir aber nicht möglich ist jetzt hier wiederzugeben, da sie mir hier in Australien, wo ich seit dem 24.03.1964 ansässig bin, nicht sichtbar sind) ]

Am Freitag, den 20.03.2015 wurde in Freistatt die Gedächnisstätte Moorhort [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Freistatt#Geschichte ] in feierlichem Rahmen eröffnet.

In verschiedenen wieder hergerichteten Räumen lässt sich nun Einblick nehmen in die MoorhorLeidensgeschichte der Fürsorgezöglinge [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Heimerziehung#Bundesrepublik_Deutschland ], die hier zwischen 1945 und 1974 gelebt haben.

Im 1. Stock ist ein Informationszentrum mit verschiedenen Schautafeln und Dokumenten eingerichtet worden, das Aufschluss über die streckenweise erschütternden Schicksale gibt.

Von den vier baugleichen Häusern, die damals die Zöglinge [ in „FREISTATT“ ] beherbergten, steht nur noch eines, das Haus Moorhort. Spätestens sei 2006 wurde über ein mögliches Museum bzw. eine Gedenkstätte diskutiert — auch weil in diesem Jahr das Buch "Schläge im Namen des Herrn" [ siehe @ www.perlentaucher.de/buch/peter-wensierski/schlaege-im-namen-des-herrn.html ] von Peter Wensierski [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Peter_Wensierski ] von der Deutschen Verlags-Anstalt (DVA) herausgegeben wurde.

Mit Hilfe der Filmkulissen zum PREISGEKRÖNTEN FILM "FREISTATT" [ siehe @ www.zum-goldenen-lamm.com/ ], der im Juni 2015 Premiere haben wird, konnte der Plan nun endlich umgesetzt werden.

Die Geschäftsführerin der Diakonie Freistatt, Luise Turowski [ siehe @ www.bethel-im-norden.de/ueber-uns/geschaeftsfuehrung.html ] (hier bei der Begrüßung mit Frank Kruse [ siehe @ www.bethel-im-norden.de/unsere-angebote/wohnungslosenhilfe/ansprechpartner.html ], dem Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe Freistatt), sprach bei der Eröffnung vom Prozess der Aufarbeitung und dankte den vielen Helfern, die diesen Prozess über die Jahre hinweg unterstützten.

Frau Turowski wies ausdrücklich darauf hin, daß es sich bei Moorhort nicht um ein Museum handeln würde, sondern um eine Gedächtnisstätte.

Auch Pastor Ulrich Pohl [ siehe @ www.bethel-im-norden.de/unsere-angebote/wohnungslosenhilfe/ansprechpartner.html ], der Vorstandsvorsitzende der von-Bodelschwingschen Stiftung Bethel, sprach in seiner Eröffnungsrede von der Tiefe der Eindrücke, die man von der Ausstellung bekäme. Er sagte, daß das zugefügte Leid sicherlich nicht wiedergutzumachen wäre, daß Bethel aber dazu stünde, Hilfe zu leisten und auch mit dieser Stätte um Entschuldigung zu bitten.

Eine besondere Rolle hätte in diesem Zusammenhang da Archiv der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel [ siehe @ www.hauptarchiv-bethel.de/start.html ] gespielt. Durch das Bewahren der entsprechenden Akten sei es vielen Zöglingen möglich gewesen Ansprüche zu beweisen und eigene Geschichte zu dokumentieren.

Wolfgang Rosenkötter [ siehe @ www.vehev.org/Lebensberichte%2014.html ], ein ehemaliger Zögling in Freistatt, und einer der ersten Forderer und Förderer der Gedächtnisstätte arbeitet heute als Vertrauensperson innerhalb der Jugendhilfe.

Er begrüßt Moorhort als Ort der Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit und als Mahnmal dafür, daß die Dinge, die er und seine Leidensgenossen erlebt haben, nie wieder passieren dürfen.

Als Abschluss gab Rüdiger Scholz [ siehe @ www.bethel-im-norden.de/unsere-angebote/jugendhilfe-diepholz/ansprechpartner.html ], der Bereichsleiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe von Bethel im Norden einen Einblick in die moderne Jugendhilfe. Diese sei inzwischen durch ein Leistungsgesetz [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Achtes_Buch_Sozialgesetzbuch ] geregelt, grundsätzlich würde man heute Kinder und Jugendliche in einem gänzlich anderen gesellschaftlichen Kontext wahrnehmen.

Trotzdem müsse der öffentliche Träger versuchen "mehr Flagge zu zeigen". Manchmal sollten vielleicht besser die Eltern untergebracht werden anstatt der Kinder.

Insgesamt eine sehr sehenswerte Ausstellung und ein wichtiges Mahnmal für unseren Umgang mit Erziehung.

Wer das Haus Moorhort besichtigen möchte kann dies nach Anmeldung bei Frau Kammacher unter der Telefonnummer 05448 88250 gerne tun. Voraussetzungen gibt es hierfür keine. Frau Kammacher wird sammeln, bis sie eine Gruppe zusammen hat und dann einen Termin vereinbaren.

Die weiteren Fotos zur Ausstellungseröffnung findet ihr in unserer Fotogalerie Moorhort-Eröffnung [ siehe @ www.wohnungslos.info/fotogalerien ].

Text: Christof / Fotos: Michael
(Veröffentlicht am 24. März 2015)
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QUELLE: „FREISTATT“-Webseite @ www.wohnungslos.info/freistatt/vor-ort/90-freistatt-vor-ort/lokal/525-erinnerungsstaette-moorhort-feierlich-eroeffnet

Diese Textauszüge wurden mir erst kürzlich – nicht von Wolfgang Rosenkötter, sondern von einem anderen engagierten ex-Freistätter der 1960er Jahre – per E-mail von Deutschland nach Australien zugesandt.
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evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT

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evangelisch-lutherische Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT.

DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

Obwohl mir als „AUSLÄNDER“ im Ausland (Australien), und jedem anderen „AUSLÄNDER“ im Ausland (wo auch immer in der Welt), der Zugang zur „FREISTATT“-Webseite ( www.wohnungslos.info/ ) ununterbrochen vom Betreiber unmöglich gemacht wurde und auch weiterhin unmöglich gemacht wird, ist es mir jetzt nun doch über den YAHOO.DE-Cache / den YAHOO.DE-Speicher @ 68.142.243.205/search/srpcache?p=%22FREISTATT%22%2B%22Wolfgang+Rosenk%C3%B6tter%22&fr=yfp-t-684&ei=UTF-8&u=http://cc.bingj.com/cache.aspx?q=%22FREISTATT%22+%2b%22Wolfgang+Rosenk%c3%b6tter%22&d=4572226099810750&mkt=de-DE&setlang=de-DE&w=c8_2ezlEvgUfNXIdpTnRRasv7ItM3k6U&icp=1&.intl=de&sig=ZQY9j44gS4.pEKzIO5qPMQ-- gelungen, mir Zugang zu dem dortigen "FREISTATT" KINOSPIELFILM BERICHT zu verschaffen.

Der KINOSPIELFILM "FREISTATT" wurde am Samstag 27.06.2015, in Anwesenheit des Regisseurs Marc Brummund und in Anwesenheit des Zeitzeugen Wolfgang Rosenkötter, im nahegelegenen (20 km von Freistatt entfernten) Kreisstädtchen Diepholz gezeigt.

»Dies ist die zwischengespeicherte Version der Seite für www.wohnungslos.info/90-freistatt-vor-ort/lokal/596-freistatt-filmpremiere-in-diepholz/«, zu der auch so einige historische sowie auch aktuelle Fotographien gehören (die aber in dieser Speicher-Version leider nicht anzeigen).

Zitat:
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Diepholz feierte am Samstag [ 27.06.2015 ] unter reger Beteiligung von Freistätter/innen (mit freundlicher Unterstützung vom Frank Kruse als Leiter der Wohnungslosenhilfe Freistatt und Jürgen Pohl als Disponent des Filmverleihs, der Salzgeber & Co. Medien GmbH [ siehe @ www.salzgeber.de/ ]) in zwei Vorstellungen die PREMIERE DES FILMS "FREISTATT" im Central Kino [ siehe @ central-cineworld.de/ ].

An der Abendpremiere konnten wir als Pressevertreter teilnehmen.

Marc Brummund [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Marc_Brummund ] Regisseur – und mit Nicole Armbruster [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Nicole_Armbruster ] auch Drehbuchautor – des Films, arbeitet mit seinem fiktiven Drama ein Stück dunkler Geschichte der Kolonie Freistatt auf. Dabei konzentriert er sich auf die Situation der jugendlichen „Zöglinge“, die in der Abgeschiedenheit des Erziehungsheims Moorhort [ siehe @ www.wohnungslos.info/ ] der Willkür ihrer Aufseher und ihres Heimleiters ausgeliefert waren, ein übles Beipiel für „Erziehungsmethoden“, das unter dem Begriff „ Schwarze Pädagogik“ [ siehe @ https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Pädagogik ] einzuordnen ist – „ Freistatt: Grausame Bilder einer Jugend “[ siehe @ www.abendblatt.de/hamburg-tipps/article205421111/Freistatt-Grausame-Bilder-einer-Jugend.html ] titelt Volker Behrens in seinem Film-Tipp für das Hamburger Abendblatt.

Die 33 Bewohner Freistatts, die zur 17:00 Uhr Vorstellung mit dem zur Verfügung gestellten Bus angereist waren, reagierten mit Betroffenheit und Anteilnahme auf die Vorführung. Vielen war das Kämpfen mit eigenen, ähnlichen Erinnerungen auf der Rückfahrt anzumerken.

Zum Film [ siehe @ www.freistatt-film.de/ ] :

Erzählt wird das Schicksal des 14-jährigen Wolfgang, den sein Stiefvater mit der Diagnose „aufmüpfig, renitent und schwer erziehbar“ in die Fürsorgeanstalt Freistatt abschiebt. Aus seinem gewohnten Umfeld in Osnabrück herausgerissen, in dem er sich im Jahr 1968 einen Aufbruch in eine neue Zeit erhofft, wird er im abgelegenen Fürsorgeheim Moorhort in eine Gruppe Ausgestoßener gezwängt, die in militärischer Tradition – mit dem Zwang zu absolutem Gehorsam – vom Hausvater und seinen untergebenen „Brüdern“ mit brutaler Härte beherrscht wird.

In bewegenden Bildern (von der Kamerafrau Judith Kaufmann [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Judith_Kaufmann ] stimmungsvoll umgesetzt) wird der Leidensweg der jungendlichen Zöglinge geschildert, die unter dem Vorwand sie „für das Leben zu erziehen“ zum Torfstechen im Moor gezwungen werden. Dabei wird jeder Widerstand oder gar Arbeitsverweigerung mit Schlägen betraft und ihre Arbeit wird für „kleine Geschäfte“ mit finanziellem Nutzen für den Heimvater ausgenutzt.

Fluchtversuche der Jungen, die im weitläufigen Moor von vornherein praktisch aussichtslos sind, werden mit Essensentzug für die gesamte Gruppe geahndet, wobei die anschließende Bestrafungsaktionen der Jungen untereinander stillschweigend geduldet werden.

Das bedrückendste in dieser Umgebung von Gewalt und Mißhandlungen aber ist wohl der Verrat der Angehörigen der Jungen, die Zeichen der Mißhandlungen und Unterdrückung nicht sehen wollen und der christlichen Einrichtung alle Verantwortung für ihre Kinder übergeben – die werden schon wissen, was sie zu tun haben – in der Endstation Freistatt.

In der FAZ vermisst Bert Rebhandl bei diesem Film: „... wie sich aus der Gewalt der Verhältnisse eine Idee von Emanzipation, von Freiheit, von Individualität entwickeln kann.“ "FREISTATT" setze „um der stärkeren Effekte willen auf Ausweglosigkeit“.

Vielleicht ist aber gerade dieses Bild vom „Biotop“ Freistatt im Moor als letzte Endstation für „hoffnungslose Erziehungsfälle“ das Besondere an diesem persönlichen Film. Es gab offensichtlich – durch Zeitzeugen belegt – Orte in Deutschland, an denen Kinder und Jugendliche mit Duldung unserer Gesellschaft mißhandelt und gequält wurden, ohne wirkliche Hoffnung, ihrem Gefängnis entkommen zu können.

Regisseur Marc Brummund [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Marc_Brummund ] :

Wir hatten vor der Vorstellung Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit dem Regisseur Marc Brummund, der zur Premiere seinen Geburtsort Diepholz besuchte. Im Herbst 2009 habe er der Produzentin Stefanie Groß beim SWR eine Dokumentation zum Thema vorgeschlagen. Schließlich habe er sich aber für das Genre Jugend-Drama entschieden und die Dreharbeiten dauerten dann von August 2012 bis September 2013. Der Film wurde als Koproduktion von SWR, WDR, SR, NDR und ARTE von der „Zum Goldenen Lamm Filmproduktion“ [ siehe @ www.zum-goldenen-lamm.com/de/projekte/38-freistatt ]“ gedreht mit den Schauspieler/innen Louis Hofmann [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Louis_Hofmann ], Alexander Held[ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Held ], Max Riemelt [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Max_Riemelt ], Katharina Lorenz [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Katharina_Lorenz ], Stephan Grossmann [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Grossmann ], Uwe Bohm [ siehe @ de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Bohm ] u.a., in den Nebenrollen waren etwa zur Hälfte Jungen aus der Region beteiligt.

Bei „Bethel im Norden“ und der Wohnungslosenhilfe Freistatt habe er sehr aufgeschlossene Ansprechpartner gefunden, die seine Arbeit sehr gut unterstützt hätten, besonders mit der Einsicht in die umfassend erhalten gebliebenen Akten der ehemaligen Fürsorge-Einrichtungen – die dagegen bei vielen anderen vergleichbaren Heimen längst entsorgt worden sind.

Interessant sei für ihn auch der Aspekt gewesen, dass in relativer Nähe zu den Orten seiner eigenen recht sorgenfreien Jugendzeit rund um Diepholz solch ein erschreckender Ort bis in die 70er Jahre angesiedelt war.

Im Anschluss an die Dreharbeiten und zur Aufarbeitung der Vorkommnisse in diesen ehemaligen Freistätter Einrichtungen – zeitweilig wurden hier 6 Fürsorgeheime betrieben – bietet die Wohnungslosenhilfe Freistatt eine Besuchsmöglichkeit im Drehort „Haus Moorhort“ an, wie von uns bereits berichtet [ siehe @ www.wohnungslos.info/ ] wurde.

Filmgespräch zum Abschluß des Films:

Nach der Vorstellung gaben Marc Brummund und Jürgen Pohl, ergänzt um Wolfgang Rosenkötter als ehemaligen Zögling im Haus Moorhort und Rüdiger Scholz, den Bereichsleiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe von „Bethel im Norden“, dem Publikums noch Zeit für Fragen zum Film. Gut 1/2 Stunde lang dauerte dann noch der Dialog um das bewegende Thema des Films, den ich euch einmal in Stichworten als Anhang hinzufüge.

Abschließend noch ein Hinweis auf das Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe [ siehe @ www.ombudschaft-jugendhilfe.de/ombudstellen-nach-bundeslaendern/ueber-uns/ ], das sich heute mit Problemen von Kindern und Jugendlichen im Bereich Heimerziehung befasst. Es unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien ombudschaftlich im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), insbesondere im Bereich der Hilfen zur Erziehung.

Zuletzt konnten wir Marc Brummund noch zu seinem gelungenen Film gratulieren und viele Zuschauer wünschen, bevor wir nach diesem nachdenklich stimmenden Abend zurück nach Freistatt fuhren.

Text: Jens

Bilder: André, Markus

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... die Publikumsdiskussion [ Protokoll im Telegrammstil ] :

* Jürgen Pohl (Disponent des Filmverleihs):
- Einleitung mit Vorstellung der Vierer-Runde am roten Vorhang

* Wolfgang Rosenkötter (ehemaliger Zögling im „Haus Moorhort“):
- 1961 war ich 15 Monate in Moorhort
- 2006 besuchte ich die Lesung zum Buch "Schläge im Namen des Herrn"
- ich habe dann Marc Brummund bei verschiedenen Hamburg-Besuchen kennengelernt
- ... bis dann der Film entstand

* Rüdiger Scholz
(Bereichsleiter der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe von „Bethel im Norden“):
- Der Film ist nah an der Realität in Freistatt und anderen Eirichtungen
- W. Rosenkötter ist heute mit einer Kollegin als Vertrauensperson tätig, auch für Freistatt

* Wolfgang Rosenkötter:
- Mit dem Wissen, was damals geschehen ist ...
- So etwas darf nie wieder geschehen!
- Keine Zwangsarbeit mehr!
- Trotz heute zu beobachtender Tendenzen zu härterem Vorgehen in Erziehungsfragen

* Ein Herr Erik Lange, Vater eines Komparsen:
- Laut Kritik der FAZ solle der Kontext zur Zeitgeschichte fehlen
- Und schlimmere Vorgänge sollen auch fehlen

* Marc Brummund (Regisseur und Mitautor des Drehbuchs):
- Ich habe sehr emotionale Treffen mit ehemaligen Zöglingen erlebt
- Dabei habe ich immer wieder "genau so ist es passiert" gehört
- Teils gab es wohl noch schlimmere Vorgänge
- ich weiß nicht, ob ich das im Film so erzählt hätte
- z.B. ist die Scheinbeerdigung als Vorgang in einer Dortmunder Einrichtung belegt
- Die Erzählung hier ist aber fiktionalisiert zu einen beispielhaften Film!

* Ein Herr aus dem Publikum:
- Ich komme aus dem Ruhrgebiet
- Der Film hat mich emotional sehr berührt
- Warum nur ging das so lange?
- Wie kann man das mit Menschen machen?
- Ein verstörender Inhalt, wenn man gewöhnt ist, ins Kino eher zur Unterhaltung zu gehen

* Wolfgang Rosenkötter:
- Ein lange verdrängtes Thema
- Unfassbare Geschehnisse - Warum nur?
- Tendenz in den 50er und 60er Jahren, Züchtigung als Konzept der Härte bei der Erziehung
- Mit Schläögen bessere Menschen machen? - in der Meinung, das Richtige zu tun ...
- Kinder haben keine Lobby

* Marc Brummund:
- Die 68er Bewegung ist sehr spät wirklich in der Gesellschaft angekommen
- Änderungen kamen erst langsam mit der Regierungsbeteiligung der SPD ab 1966
- Alte Heimleiter blieben auch noch lange in ihrer Position
- Ein langsamer Prozeß!

* Wolfgang Rosenkötter:
- Heute gibt es ganz andere Ansätze (bei der Heimerziehung)

* Rüdiger Scholz:
- 25 Jahre SGB und Jugendhilfe [ siehe @ www.agj.de/programm.386.0.html ]
- Aus dem früheren Fürsorge-Gesetz wurde ein Leistungs-Gesetz
- Das Jugendamt konnte früher auch sehr leicht Eltern entmündigen
- Das Buch" Endstation_Freistatt" [ siehe @ www.bethel.de/service/bethel-verlag/wie-lebendig-begraben.html ]
als Beitrag zur Aufarbeitung

* Herr aus dem Publikum:
- Es wurden wohl eher die Opfer dargestellt?!

* Marc Brummund:
- Wir haben auch die Situation der "Brüder" verdeutlicht, die ja eigentlich oft keine ausgebildeten Erzieher waren!

* Herr aus dem Publikum:
- Diese Hilfslosigkeit und das Scheitern der Verantwortlichen
- und zuletzt nur eine schleichende Besserung

* Herr aus dem Publikum:
- Was ist eigentlich aus dem Hausleiter Brockmann geworden?

* Wolfgang Rosenkötter:
- Deren Schicksale (Hausleiter bzw. Hausvater) sind eher unbekannt
- Sie wurden wohl normal pensioniert
- Es gab aber auch Diakone (Brüder), die sich später entschuldigt haben
- Viele verteidigten sich aber mit: "Wir haben doch das Richtige getan!"
- Ob heute in Heimen alles gut läuft?

* Marc Brummund:
- Es besteht immer bei abgeschlossenen Systemen eine Gefahr für solche Strukturen

* Wolfgang Rosenkötter:
- Und bei all der Diskussionen um Entschädigungsfragen: Behinderte sind bis heute nicht entschädigt worden
- Manche autoritäre Tendenzen heute sind auch problematisch zu sehen
- Immerhin gibt es heute Ombudsmänner & Vereine, die sich mit dem Thema beschäftigen

* Erzieherin aus dem Publikum an W.R.:
- Der Film hat mich sehr berührt
- Ich möchte hier meinen Respekt für Ihre Lebensleistung ausdrücken!
---- spontaner Publikums-Applaus! ----
- War denn keine Hilfe aus der Bevölkerung möglich?

* Wolfgang Rosenkötter:
- Ich bin damals auch geflüchtet, aber die Umgebung war tabu!
- Bauern waren aufgerufen, Flüchtlinge einzufangen (... das sind ja die "Bösen Jungs"!)
- Es gab wohl auch Kopfgelder für wieder Eingefangene
- Jeder Fluchtversuch wurde ja auch mit Sirenen angezeigt ... "Da ist wieder einer unterwegs!"

* Marc Brummund:
- Bevölkerung als Nutzniesser: Jungen wurden auch als Helfer ausgeliehen an Landwirte

* Wolfgang Rosenkötter:
- Macht haben - und nicht mißbrauchen

* Junger Mann aus dem Publikum:
- Mit dem Luftgewehr auf Hühner schießen, ein früherer Jungenstreich ...
- Pass auf, dass Du nicht nach Freistatt kommst!

* Herr aus dem Publikum:
- Abschliessender Hinweis auf W. Rosenkötter als Ombudsmann und Ansprechpartner
- Diakonie Freistatt bzw. „Bethel im Norden“ sei da vorbildlich!
- Ombudsstelle: Bundesnetzwerk Ombudschaft [ siehe @ www.ombudschaft-jugendhilfe.de/ombudstellen-nach-bundeslaendern/ueber-uns/ ]

* Jürgen Pohl:
- Danksagung an Besucher und das Central Kino
- Der Film läuft noch weiter, bitte weiterempfehlen!
- Der Saal muss jetzt leider geräumt werden
- Im Foyer sind aber noch abschließende private Fragen möglich

(Veröffentlicht am 29. Juni 2015)
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